Thomas Schramme

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Thomas Schramme (* 6. Juli 1969 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Philosoph.

Leben

Schramme studierte − nach dem Zivildienst − Philosophie, Soziologie und Politologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main, wo er Jürgen Habermas zu Fragen der Gerechtigkeit und Anton Leist über Angewandte Ethik hörte. Danach wechselte er an der Freien Universität Berlin und studierte bis 1995 bei Ursula Wolf und Axel Honneth.[1] Nach dem Erhalt eines Stipendiums und einem Studienaufenthalt in Oxford wurde Schramme 1998 in Berlin im Fach Philosophie mit seiner Dissertation Patienten und Person zum psychiatrischen Krankheitsbegriff promoviert.

Von 1998 bis 2004 war Thomas Schramme als Assistent am Philosophischen Seminar der Universität Mannheim bei Ursula Wolf tätig. 2004 habilitierte er sich mit dem Thema Gerechtigkeit als Inklusion. In seiner Habilitationsschrift vertritt Schramme einen non-egalitaristische Position, die sich vordergründig am Bedürfnis und weniger an der Gleichheit orientiert.[1] Seit Juni 2002 ist Schramme ein Redaktionsmitglied in der Zeitschrift Polar, die in Berlin erscheint.[2] Seit 2005 bietet er an der Universität Zürich im Rahmen des Masterkurses in Angewandter Ethik einen Lehrauftrag für das Modul Medizinethik an.

Von September 2005 bis September 2009 war er als Senior Lecturer an der University of Wales in Swansea tätig. Oktober 2009 wurde Schramme Professor für Praktische Philosophie an der Universität Hamburg. Des Weiteren war Schramme von Oktober 2013 bis März 2014 am Zentrum für interdisziplinäre Forschung in Bielefeld in einer Forschungsgruppe zum Thema „Normative Aspects of Public Health“ tätig.

2016 erhielt Schramme einen Ruf an die Universität Liverpool, dort im August desselben Jahres eine Professur anzutreten.[3]

Forschungsgebiete

In Forschung und Lehre arbeitet Thomas Schramme auf den Gebieten Ethik, Politische Philosophie, Medizinphilosophie und Bioethik. Als Philosoph beschäftigt er sich auch mit der Klassifikation psychischer Störungen, zum Beispiel im Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders.[4]

Ein spezielles Forschungsthema ist der Konflikt zwischen Paternalismus und Selbstbestimmungsrecht. Dabei wird das Recht auf eine individuelle Selbstbestimmung einerseits unter dem Aspekt der Freiheit und deren Grenzen gesehen. Andererseits ist die Frage von Interesse, wann eine Person beginnt, sich durch eine Handlungsweise selbst zu schädigen. Schramme vertritt in diesem Zusammenhang eine liberale Grundhaltung, die extensive Körpermodifikationen akzeptieren kann.[1]

Veröffentlichungen

Monografien

Herausgeber

Quelle

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Philosophie in Hamburg: Thomas Schramme. In: Information Philosophie 2/2013, S. 111.
  2. Zeitschrift Polar.
  3. Mitteilung der Universität Hamburg, 18. Februar 2016. Abgerufen am 8. Juni 2016
  4. Interview Thomas Schramme und Christian Weber: Wir sollten Eigensinn respektieren. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 118 vom 24. Mai 2013, S. 16.