U-Bahn-Linie 2 (Hamburg)

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Linie U2
Strecke der U-Bahn-Linie 2 (Hamburg)
Streckenverlauf der Linie U2 mit Kennzeichnung der Tunnelstrecken
Streckenlänge:24,534 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:seitl. Stromschiene 750 V =
Höchstgeschwindigkeit:80 km/h
Zweigleisigkeit:durchgehend
Kehranlage
9,540 Niendorf Nord (NN)
8,847 Schippelsweg (SW)
7,997 Joachim-Mähl-Straße (JM)
7,116 Niendorf Markt (NM)
5,231 Hagendeel (HL)
4,420
3,884 Hagenbecks Tierpark (HG)
3,240
2,687 Lutterothstraße (LT)
2,43 Hellkamp bis 1964
1,910 Osterstraße (OS)
1,319 Emilienstraße (EM)
0,578 Christuskirche (CH)
0,505
5,072
Moorkampkurve zum Ring (Betriebsstrecke)
4,543 Schlump (SL) U3
3,335 Messehallen (MH)
2,595 Gänsemarkt (Oper) (GM)
1,946 Jungfernstieg (JG) S U1 U4
(U3 Rathaus)
1,780 von HafenCity Universität (U4)
1,142 Hauptbahnhof Nord (HX)

(FFernverkehr R S Hamburg Hauptbahnhof)
(U1 U3 Hauptbahnhof Süd)

Ringlinie von Landungsbrücken (U3)
0,000
0,000
0,012 Berliner Tor (BT) S U3
Ringlinie nach Barmbek (U3)
1,354 Burgstraße (BG)
1,535
2,080
2,302 Hammer Kirche (HK)
2,950 Rauhes Haus (RH)
4,145 Horner Rennbahn (HN)
5,295
5,367 Legienstraße (LE)
6,268 Billstedt (BI) U4
6,950
7,546 Merkenstraße (MS)
8,565 Steinfurther Allee (SF)
10,427 Mümmelmannsberg (MG)
Kehranlage

Die Linie U2 der Hamburger U-Bahn führt als Durchmesserlinie von der Haltestelle Niendorf Nord in Hamburg-Niendorf im Nordwesten Hamburgs durch das Stadtzentrum bis zur Station Mümmelmannsberg an der östlichen Stadtgrenze im Stadtteil Billstedt.

Die Strecke der U2 verläuft im Gegensatz zu den anderen Linien der Hamburger U-Bahn – mit Ausnahme der U4, die zum Großteil der Linienführung der U2 folgt – überwiegend unterirdisch. Offene Streckenabschnitte gibt es zwischen Hagendeel und Lutterothstraße, Burgstraße und Hammer Kirche und Legienstraße und Merkenstraße, 21,154 Kilometer Strecke, sowie 22 der 25 U-Bahnhöfe liegen im Tunnel. Die Strecke ist von Endstation bis Endstation 24,534 Kilometer lang, daraus ergibt sich ein durchschnittlicher Stationsabstand von wenig mehr als 1000 Metern.

Die Kennfarbe der Linie U2 ist Rot.

Betrieb

Bahnsteig in der U2-Haltestelle Jungfernstieg

Eine Fahrt auf der Strecke der U2 dauert 43 Minuten. Daraus ergibt sich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 33,9 km/h. Die Strecken-Höchstgeschwindigkeit der U2 beträgt generell 80 km/h. Stellenweise, unter anderem in engen Kurven, ist die zulässige Geschwindigkeit aber durch Langsamfahrstellen eingeschränkt.

Zwischen 4:20 Uhr und 22:40 Uhr verkehren die Züge mindestens im 10-Minuten-Takt, während der Nebenverkehrszeit (NVZ) zwischen Niendorf Markt und Billstedt im 5-Minuten-Takt, der in den Hauptverkehrszeiten (HVZ) auch auf dem Streckenabschnitt nach Mümmelmannsberg angeboten wird. In den Randstunden ist der Takt auf 20 Minuten ausgedünnt; im Abschnitt zwischen Jungfernstieg und Mümmelmannsberg wird er mit Fahrten der U4 verdichtet.

Auf dem Streckenabschnitt zwischen Jungfernstieg und Billstedt teilt sich die U2 seit dem 29. November 2012 die Strecke mit der neugebauten, aus der HafenCity kommenden U4, welche tagsüber im 10-Minuten-Takt verkehrt und so die Kapazitäten auf dieser stark nachgefragten Strecke erhöht.

In den Nächten von Freitag auf Sonnabend und von Sonnabend auf Sonntag und vor Feiertagen findet der durchgehende Nachtbetrieb der Schnellbahnen im 20-Minuten-Takt auf der gesamten Strecke der U2 statt.

Die Strecke der Linie U2 ist vollständig für den Betrieb mit 120 Meter langen Zügen ausgelegt (8- oder 9-Wagen-Züge). Es werden fast ausschließlich Fahrzeuge des Typs DT4 eingesetzt, im Regelfall in Doppeltraktion.

Die Symmetriezeit der U2 liegt bei einigen Sekunden nach der Minute x1.

2015 waren 97,3 % der Abfahrten der U2 pünktlich oder weniger als drei Minuten verspätet.[1]

Streckenabschnitte

Berliner Tor – Schlump

Der etwa 4,5 Kilometer lange Abschnitt Berliner Tor – Schlump unter dem Hamburger Stadtzentrum wurde zwischen 1962 und 1973 errichtet. Der Bau begann mit dem ersten Rammschlag im Baulos Lindenplatz in St. Georg im Mai 1962. Der Großteil der Strecke, 4 der 4,5 Kilometer, wurde im Schildvortriebverfahren gebaut.

Die Trasse beginnt im Bereich der bereits zuvor für die Ringlinie (U3) bestehenden Haltestelle Berliner Tor, die für die neue Linie in offener Bauweise unter der Straße Beim Strohhause mit vier Gleisen an zwei Bahnsteigkanten neu errichtet wurde. Es folgt Richtung Westen ein mehrstöckiges Überwerfungsbauwerk, das die Linien U1, U2 und U3 miteinander verbindet.

Hinter dem Bauwerk beginnt die im Schildvortrieb aufgefahrene Strecke. Sie besteht überwiegend aus zwei jeweils eingleisigen Streckentunnelröhren mit einem inneren Durchmesser von 5,04 Metern. Die Sohle der Tunnel liegt bis zu 29 Meter unter der Oberfläche und damit unter dem Grundwasserstand von 22 Metern. Die Tunnel wurden daher unter Druckluft aufgefahren.

Die Haltestelle Hauptbahnhof Nord liegt quer unter dem namensgebenden Hauptbahnhof. An beiden Enden der Bahnsteige wurden in offener Bauweise Schalterhallen sowie Zu- und Abgänge errichtet. Die jeweils etwa 3,5 Meter breiten Bahnsteige selbst liegen in wiederum per Schildvortrieb aufgefahrenen, etwa 120 Meter langen Haltestellentunneln mit einem lichten Durchmesser von 7 Metern.

Schildvortriebstunnel führen die U2 nun zur Binnenalster, unter der in offener Bauweise eine viergleisige Haltestelle errichtet wurde. Seit 2012 zweigt hier die U4 Richtung HafenCity von der U2 ab. Die Sohle der Haltestelle Jungfernstieg liegt etwa 18,5 Meter unter der Wasseroberfläche der Alster.

Weitere Vortriebstunnel wurden über Gänsemarkt und Messehallen bis zum Schlump gebaut. Analog der Vorgehensweise an der Station Hauptbahnhof Nord errichtete man auch an den beiden weiteren Zwischenhalten jeweils die Zugangsbereiche in offener Bauweise, während die Bahnsteige selbst in Haltestellenröhren liegen.

Am Schlump baute man in offener Bauweise für die U2 eine weitere Bahnsteigebene unterhalb der bereits für die Ringlinie bestehenden Haltestelle.

Fahrplan

Linie Haupt­verkehrs­zeit Montag–Freitag Neben­verkehrs­zeit Montag-Freitag Samstag Sonn- und Feiertag Schwach­verkehrs­zeit ab 23 Uhr, Sa+So bis 7 Uhr Nacht Fr/Sa und Sa/So sowie in den Nächten vor gesetzlichen Feiertagen
Niendorf Nord – Niendorf Markt 010 min 010 min 010 min 010 min 020 min 020 min
Niendorf Markt – Billstedt 05 min 05 min 05 min 010 min 020 min 020 min
Billstedt – Mümmelmannsberg 05 min 010 min 010 min 010 min 020 min 020 min

Eröffnungs- und Stilllegungsdaten

  • 21. Oktober 1913: Schlump – Emilienstraße
  • 23. Mai 1914: Emilienstraße – Hellkamp
  • 01. Mai 1964: mehrmonatige Sperrung der Strecke Schlump – Hellkamp wegen Umbauarbeiten (Haltestelle Osterstraße) und Aufgabe der Haltestelle Hellkamp
  • 30. Mai 1965: (Schlump –) Lutterothstraße
  • 30. Oktober 1966: Lutterothstraße – Hagenbecks Tierpark
  • 02. Januar 1967: Berliner Tor – Horner Rennbahn (als U3)
  • 24. September 1967: Horner Rennbahn – Legienstraße (als U3)
  • 29. September 1968: Hauptbahnhof Nord – Berliner Tor (als U21)
  • 28. September 1969: Legienstraße – Billstedt (als U3)
  • 31. Mai 1970: Billstedt – Merkenstraße (als U3)
  • 31. Mai 1970: Schlump – Gänsemarkt (als U22)
  • 03. Juni 1973: Gänsemarkt – Hauptbahnhof Nord
  • 01. Juni 1985: Hagenbecks Tierpark – Niendorf Markt
  • 29. September 1990: Merkenstraße – Mümmelmannsberg (als U3)
  • 09. März 1991: Niendorf Markt – Niendorf Nord

Linienführung bis Sommer 2009

U2 vor dem Linientausch 2009

Diese Linienführung der Linie U2 besteht seit dem 29. Juni 2009. Davor führte sie von Niendorf kommend ab der Haltestelle Berliner Tor über die Ringstrecke Richtung Barmbek und dann weiter auf der Walddörferbahn nach Wandsbek-Gartenstadt, bis Anfang der 1970er Jahre noch weiter bis Farmsen. Seitdem wird die vorher von der U3 bediente Strecke über Billstedt nach Mümmelmannsberg bedient. Die U3 fährt nun als Ringlinie. Für die Änderung der Linienführung waren größere Umbauarbeiten im Bereich westlich der Haltestelle Berliner Tor nötig.

Siehe auch

Weblinks

Commons: U-Bahnlinie U2 (Hamburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

Freie und Hansestadt Hamburg, Baubehörde, Amt für Ingenieurwesen I (1969): Schnellbahnbau in Hamburg. (Heft 49/1969 der Hamburger Schriften zum Bau-, Wohnungs- und Siedlungswesen)

Einzelnachweise

  1. Drucksache 21/3667 der Hamburgischen Bürgerschaft