U 534

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U 534
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)

U 534 in Birkenhead vor dem Zerschneiden zum Transport
Typ: IX C/40
Feldpostnummer: 49 383
Werft: Deutsche Werft, Hamburg
Bauauftrag: 10. April 1941
Baunummer: 353
Kiellegung: 20. Februar 1942
Stapellauf: 23. September 1942
Indienststellung: 23. Dezember 1942
Kommandanten:

23. Dezember 1942 – 5. Mai 1945
Kptlt. Herbert Nollau

Einsätze: 3 Unternehmungen
Versenkungen:

keine

Verbleib: am 3. Mai 1945 im Kattegat nordwestlich Helsingør versenkt,

gehoben 1993, seit 2009 Museumstück in Merseyside

U 534 war ein U-Boot der deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg.

Geschichte

Das Boot vom Typ IX C/40 wurde 1942 von der Deutschen Werft AG in Hamburg-Finkenwerder mit der Baunummer 352 gebaut.[1] Im Laufe seiner gesamten Einsatzzeit wurde es von Kapitänleutnant Herbert Nollau kommandiert, der zuvor Wachoffizier auf U 505 war. Das Boot hatte die Feldpostnummer M 49 357.

Einsatz

Die Einsatzgeschichte des Bootes weist keine Versenkungen alliierter Schiffe auf. Am 27. August 1944 schoss das Boot auf seiner zweiten Kriegspatrouille ein britisches Flugzeug vom Typ Vickers Wellington ab. Zwischen dem November 1944 und dem Mai 45 lag das Boot nicht einsatzfähig in Flensburg, bevor es kurz vor Kriegsende nach Norwegen verlegt werden sollte.

Versenkung

Nach einem Zwischenstopp in Kopenhagen wurde das Boot am 5. Mai 1945 an der Oberfläche fahrend von britischen B-24 Liberator Bombern angegriffen. Das Boot schoss einen dieser Angreifer ab, wurde aber im zweiten Anflug des anderen Flugzeuges von einer Wasserbombe getroffen, die auf das Deck des Bootes traf, hinunterrollte und unter dem Boot explodierte. Der 52-köpfigen Besatzung gelang es, das sinkende Boot vollständig zu verlassen (fünf davon durch ein Torpedorohr, während das Boot in 67m Tiefe auf dem Grund lag). Allerdings starben drei Besatzungsmitglieder im Wasser an Erschöpfung.

Verbleib

U 534, dessen Wrack kein Kriegsgrab war, wurde 1993 von einer dänischen Gesellschaft gehoben und befand sich mehrere Jahre lang in der Sammlung des Warship Preservation Trust im englischen Birkenhead. Das Boot wurde nicht restauriert, sondern in dem Zustand, in dem es gehoben wurde, erhalten. Nach der Schließung des Museums in Birkenhead am 5. Februar 2006 aufgrund Insolvenz war die weitere Zukunft des Bootes eine Zeit lang ungewiss.

Im Juni 2007 erwarb Merseytravel, der Träger des ÖPNV in Merseyside, das Boot, um es als Attraktion an einem Fähr-Terminal bei den Seacombe-Docks in Birkenhead auszustellen. Merseytravel erhielt die erforderliche Genehmigung hierzu im Oktober 2007. Es wurde entschieden, das Boot zur Transporterleichterung in fünf Sektionen aufzuschneiden. Am neuen Standort wurden zwei davon wieder zusammengefügt, das Boot aber in vier Teile zerteilt belassen, um Besuchern am neuen Standort den Blick in das Innere zu ermöglichen. Seit Februar 2009 ist das nun außen renovierte U 534 zu besichtigen. Weiterhin sollen rund 4,5 t Memorabilia (Enigma, Uniformen, Munition, Karten), die seinerzeit bei der Bergung gefunden wurden, in einer Ausstellung neben dem Boot gezeigt werden.

Einzelnachweise

  1. Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1997, ISBN 3-8132-0512-6, S. 97.

Weblinks

Commons: U 534 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 53° 23′ 42″ N, 3° 0′ 34″ W