Variomobil Fahrzeugbau

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Variomobil Fahrzeugbau GmbH

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Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung 1983
Sitz Bohmte Deutschland Deutschland
Leitung Bernhard Rothgänger
Frank Mix[1]
Branche Produktion und Vertrieb von Reisemobilen und Spezialfahrzeugen
Website www.vario-mobil.com
Stand: 31. Dezember 2015

Die Variomobil Fahrzeugbau GmbH (Eigenschreibweise VARIOmobil) ist ein 1983 gegründeter Hersteller von Wohnmobilen und Sonderfahrzeugen für den privaten und gewerblichen Einsatz mit Sitz in Bohmte im Kreis Osnabrück, Niedersachsen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1981 entstand im niedersächsischen Rieste die Vario Wohnmobilhandel GmbH. 1983 trat der Kaufmann Bernhard Rothgänger aus Bohmte in das Unternehmen ein und übernahm im April desselben Jahres die alleinige Geschäftsführung. Er erweitert den Geschäftsbereich und änderte den Firmennamen in Variomobil Fahrzeugbau GmbH. Im August 1984 übernahm Bernhard Rothgänger das Unternehmen als alleiniger Gesellschafter und verlegte im September den Firmensitz in das Industriegebiet Bohmte. Dort wurden zunächst selbsttragende Fahrzeugkarosserien hergestellt und auf geländegängige Pickups, Transporter und Leicht-LKW montiert.

Ab 1985 fertigte das Unternehmen Sattelauflieger sowie Alkoven für den Mercedes-Benz LK. Die erste selbstentwickelte Front aus glasfaserverstärktem Kunststoff folgte 1986.[2] Der Markenname "Variomobil" wurde 1987 beim Deutschen Patent- und Markenamt in München eingetragen.[3]

Das erste Wohnmobil wurde 1989 auf MB 410 Chassis aufgebaut und anlässlich der Caravaning Leitmesse in Essen der Öffentlichkeit vorgestellt. Ab 1990 wurden für Modelle ab 9 m Fahrzeuglänge auch integrierte PKW-Garagen angeboten.[4] Im Jahr 1994 wechselte das Unternehmen an den heutigen Standort in Bohmte und errichtete dort einen Neubau mit 36.000 m² Freifläche und 6.000 m² Produktionsfläche.[2] Eine Lackiererei für Fahrzeuge bis 20 m Länge sowie ein Reisemobilstellplatz entstanden.[5]

1999 erfolgte der Ausbau der Betriebshallen und der Tischlerei mit Möbel-Lackiererei. Ab 2002 wurden Variomobile mit der Möglichkeit der Vergrößerung der Fahrzeugfläche durch bis zu drei ausfahrbare Wohnraum-Erker angeboten. 2007 wurde Frank Mix, Neffe des Firmengründers, zum weiteren Geschäftsführer des Familienunternehmens bestellt. Ein rollender Hangar für einen Hubschrauber als Begleitfahrzeug wurde 2008 konzipiert und auf dem Caravan Salon in Düsseldorf vorgestellt.[6] Im gleichen Jahr wurde auf der Luxusgütermesse Millionaire Fair in München das integrierte Reisemobil VARIO Perfect 1200 Platinum vorgestellt.[7][8]

In den Folgejahren wurde die Produktpalette um gewerbliche Spezialfahrzeuge erweitert. 2014 wurde der VARIO Business auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Hannover vorgestellt. Im selben Jahr wurde auch ein geländegängiges Wohnmobil mit Allradantrieb entwickelt.[9]

Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen fertigt Reisemobile sowie Spezialfahrzeuge[10] beispielsweise für die Bundesmarine,[11] Banken[12] oder Expeditionen.[13] Die Fahrzeugproduktion erfolgt als Einzelfertigung.[8] Fahrgestelle, Motoren und technische Einrichtungen stammen von Zulieferfirmen.[14]

Fahrzeugtypen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bezeichnung Fahrzeugtyp Maße Beschreibung Produktion Bild
Star Integriertes Reisemobil Länge: 7,0 – 9,0 m
Breite: 2,36 m
Gewicht: bis 8,8 t.
Aufbau als Reisemobil oder gewerbliches Fahrzeug.[9] seit 1989
Perfect Integriertes Reisemobil Länge: 7,5 – 12,0 m
Breite: 2,50 und 2,55 m
Gewicht: 7,5 – 26 t
Aufbau auf LKW- und Omnibusfahrgestellen als Wohnmobil oder gewerbliches Fahrzeug.[15][16] seit 1988
Alkoven Alkovenmobil Länge: 7,5 – 12,0 m
Breite: 2,53 und 2,55 m
Gewicht: 7,5 – 26 t
Aufbau als Reisemobil auf LKW- oder Omnibusfahrgestellen. Das original Fahrerhaus ist mit einem Alkoven als zusätzlicher Schlafboden überbaut.[17][18][19] seit 1986
Business Sonderfahrzeug Länge: 7,0 – 13,6 m
Gewicht: bis 26 t
Van, Kofferaufbau, integrierte Spezialfahrzeuge oder Sattelauflieger für den gewerblichen Einsatz.[20] seit 1983
Aufsatzkabinen Leerkabinen Länge: 2,3 – 5,6 m Komplettausbau oder zum Selbstausbau.[21] 1983–1989
Integral teilintegriertes Reisemobil Länge: 6,0 – 9,0 m Ausbau als Reisemobil mit integriertem Fahrerhaus[22] 1983–1993
Dynamic Sattelauflieger Länge: 6 – 13,6 m
(zzgl. Zugmaschine)
Ausbau als Reise- oder Businessmobil[23] 1985–1996

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: VARIOmobil – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jahresabschluss 2015 im Bundesanzeiger
  2. a b Lutz Zimmermann: Reisen wie die Könige. Welche Möglichkeiten bestehen, zeigt ein Mitgliedsbetrieb der Holz-Berufsgenossenschaft. In: Holzinfo. Mitteilungen der Holz-Berufsgenossenschaft. Nr. 139, November 2009, S. 25–30.
  3. Eintrag der Marke Variomobil beim Deutschen Patentamt München. Abgerufen am 9. November 2016.
  4. Rollende Luxusappartments aus Bohmte. In: Neue Osnabrücker Zeitung. 2. März 2016, abgerufen am 10. November 2016.
  5. Reisemobil international: Bordatlas 2016. Dolde Medien, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-928803-75-5, S. 100.
  6. Monika Schramm: Internationaler Caravan Salon in Düsseldorf. Der Hubschrauber muss mit am Variomobil. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Nr. 205, 2. September 2008, S. T 1.
  7. Luxusreisemobile für den europäischen Markt. In: Neue Osnabrücker Zeitung. 29. Mai 2012, abgerufen am 10. November 2016.
  8. a b Henning Peitsmeier: Das Unternehmergespräch. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Nr. 168, 21. Juli 2008, S. 128–131.
  9. a b Volker Meliß: Test: VARIO Star 800 4x4. In: Reisemobilst. Auf vier Rädern Zuhause. VM-Media, 2016, abgerufen am 17. November 2016.
  10. Infomobil Hawle. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. November 2016; abgerufen am 10. November 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hawle.de
  11. Marine on Tour. Bundesmarine, abgerufen am 10. November 2016.
  12. Stefan Cerchez: Bank-Lastzug. Fahrzeug im Einsatz, Serie Teil 1. In: Zeitschrift lastauto omnibus, Test • Technik • Trends. Nr. 9/2008. EuroTransMedia Verlag, Stuttgart 2008, S. 52–55.
  13. Arte: Marokko zwischen Orient und Okzident. In: Mercedes Card. Oktober 1997, S. 17.
  14. Luxusmodelle von Variomobil auf dem Caravan Salon. In: Focus. 16. Juli 2008, abgerufen am 9. November 2016.
    Villen auf vier Rädern. Manager Magazin, 1. August 2003, abgerufen am 10. November 2016.
    Frank Böttger: Handwerkskunst und Luxus pur für zwei. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 14. September 2004, abgerufen am 16. November 2016.
  15. Friedrich Borrosch: Reisemobile - Die große Freiheit. epubli, Berlin 2013, ISBN 978-3-8442-8422-5 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  16. Christophe Conche: Plein les yeux. Variomobil Perfect Liner 1100. In: Motor Presse France (Hrsg.): Camping Car Magazine. Nr. 257, November 2013, S. 92–93.
  17. Joachim Sterz: Der VARIO Alkoven 1050. In: euromotorhome. Das EMHC-Magazin für niveauvolles Reisen. Band 3/2014, Nr. 134, ISSN 1616-3141, S. U1, 16–17.
  18. Heiko Paul: RM Premieren. Ein neues Fahrerhaus mit einem Alkoven darüber. In: Reisemobil international. Nr. 9/2013, S. 74.
  19. Caravan Salon 2014, Alkovenmobile. In: ACE Lenkrad. Nr. 8/2014, S. 36.
  20. Variomobil baut rollendes Sprechzimmer. In: NOZ Kfz-Welt. 27. September 2014.
  21. Thomas Rönnberg: Test Landrover Defender 130 Single Cab Variomobil. Der Geschmack von Fernreise und Abenteuer. In: Geländewagen magazin. August 1998, S. 1; 42–47.
  22. Manfred Ruopp: CAMP. April 1988, S. 42–45.
  23. Making Comfort Mobile. In: Business. European Products & Enterprises. März 1992, S. 62–63.

Koordinaten: 52° 23′ 12″ N, 8° 18′ 31″ O