Walentina Wladimirowna Tereschkowa

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. August 2016 um 22:01 Uhr durch Goesseln (Diskussion | Beiträge) (→‎Literatur). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Walentina Tereschkowa
Walentina Tereschkowa

Sowjetische Kosmonautin
Die erste Frau im Weltraum
Land UdSSR
Rufzeichen Чайка (Tschaika - „Möwe“)
ausgewählt 12. März 1962
(Kosmonautinnengruppe)
Einsätze 1 Raumflug
Start 16. Juni 1963
Landung 19. Juni 1963
Zeit im Weltraum 2 d 22 h 50 min
ausgeschieden 1969
Raumflüge
Walentina Tereschkowa
Sondermarke der DDR von 1963
Walentina Tereschkowa 1973 in Ost-Berlin (mit Angela Davis)
Datei:1679 Science 100.jpg
Darstellung auf einer ungarischen Sondermarke von 1965

Walentina Wladimirowna Tereschkowa (russisch Валентина Владимировна Терешкова, wiss. Transliteration Valentina Vladimirovna Tereškova; * 6. März 1937 in Maslennikowo bei Tutajew, Oblast Jaroslawl, Russische SFSR) ist eine ehemalige sowjetische Kosmonautin. Sie war im Jahre 1963 die erste Frau im Weltraum – und bis zum Raumflug von Swetlana Sawizkaja im Jahre 1982 auch die einzige.

Leben

Die Tochter eines im Zweiten Weltkrieg gefallenen Traktoristen arbeitete bereits als Jugendliche in einer Fabrik für Autoreifen, anschließend in einem Spinnerei-Kombinat. Sieben Jahre lang arbeitete sie dort als Zuschneiderin und Büglerin. Neben der Arbeit bildete sie sich in einer Abendschule zur Technikerin weiter. 1960 erhielt sie ihr Technikerdiplom.

Von 1955 an war Walentina Tereschkowa begeisterte Fallschirmspringerin. Sie war eine große Bewunderin Juri Gagarins. Mehrmals bewarb sie sich für die Kosmonautenschule. 1962 konnte sie die Aufnahmeprüfung ablegen und mit der Ausbildung zur Kosmonautin beginnen.

An Bord von Wostok 6 startete Walentina Tereschkowa am 16. Juni 1963 vom Kosmodrom in Baikonur zu einer fast drei Tage dauernden Reise ins All und umkreiste die Erde 48-mal. Ihr Funkrufname war Tschaika (Möwe). Kurz vorher war Wostok 5 mit Bykowski gestartet. Am 19. Juni landete sie bei Nowosibirsk, wo Tereschkowa begeistert empfangen wurde. In Moskau wurde sie mit dem Titel Fliegerkosmonaut der Sowjetunion geehrt.

Am 3. November 1963 heiratete sie Andrijan Nikolajew, der als Kosmonaut an der Wostok-3-Expedition teilgenommen hatte. 1964 kam die Tochter des Ehepaars zur Welt. Tereschkowa studierte anschließend an der Schukowski-Ingenieurakademie der sowjetischen Luftstreitkräfte. Im Mai 1966 wurde sie in den Obersten Sowjet der UdSSR gewählt, im Mai 1968 Vorsitzende des Frauenkomitees der UdSSR und 1971 Mitglied des Zentralkomitees der KPdSU. Ab 1974 war sie im Präsidium des Obersten Sowjets und ab 1976 stellvertretende Vorsitzende der „Kommission für Erziehung, Wissenschaft und Kultur“ des Unionssowjets.

Von Andrijan Nikolajew ließ sie sich 1982 scheiden. In zweiter Ehe war sie mit dem Orthopäden Juli Georgijewitsch Schaposchnikow verheiratet, der 1999 starb.

1994 wurde sie von der Regierung Russlands zur Leiterin des „Russischen Zentrums für internationale kulturelle und wissenschaftliche Zusammenarbeit“ ernannt. Diese Tätigkeit übte sie bis zum Jahr 2004 aus.

Derzeit ist sie Abgeordnete für die Partei Einiges Russland in der Duma der Oblast Jaroslawl.

Sie trägt den militärischen Rang eines Generalmajors i.R. der Russischen Luftstreitkräfte.[1]

Im Juni 2013 sagte sie auf einer Pressekonferenz in Russland, dass sie für einen Marsflug auch ohne Rückkehr bereit sei. „Der Mars ist mein Lieblingsplanet“, so Tereschkowa.

Bei der Eröffnungsfeier für die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi trug sie als eine von acht Trägern am 7. Februar 2014 die Olympische Fahne.

Ehrungen und Auszeichnungen

Literatur

  • Erwin Bekier: Walja, die erste Kosmonautin, Kinderbuchverlag Berlin 1976
  • Monika Gibas: „Venus vom Sternenstädtchen“. Walentina Tereschkowa. Heldin der Moderne in der DDR, in: Silke Satjukow; Rainer Gries (Hrsg.): Sozialistische Helden : eine Kulturgeschichte von Propagandafiguren in Osteuropa und der DDR. Berlin : Ch. Links, 2002 ISBN 3-86153-271-9, S. 147–157

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. spacefacts.de: Biografie
  2. Straßenlexikon Frankfurt: Valentina-Tereschkowa-Straße in Frankfurt/Oder
  3. Schulen in Sachsen: Valentina-Tereschkowa-Grundschule
  4. Президент вручил Валентине Терешковой орден Александра Невского. Rossija K, 14. Juni 2013, abgerufen am 31. Januar 2014 (russisch).

Weblinks

Commons: Walentina Tereschkowa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien