Winterkartoffelknödel

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Film
Titel Winterkartoffelknödel
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2014
Länge 96 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Ed Herzog
Drehbuch Sascha Bigler, Ed Herzog, Kerstin Schmidbauer
Musik Martin Probst
Kamera Sebastian Edschmid
Schnitt Stefan Essl, Denis Bachter
Besetzung

Winterkartoffelknödel ist ein deutscher Kriminalfilm aus dem Jahr 2014. Die Literaturverfilmung basiert auf dem gleichnamigen Roman von Rita Falk. Der Film des Regisseurs Ed Herzog hatte am 7. Oktober 2014 im Filmtheater am Sendlinger Tor in München Premiere[3] und kam am 16. Oktober 2014 in die deutschen Kinos.

Handlung

In Niederkaltenkirchen kommt es zu mehreren bizarren Todesfällen in der Familie Neuhofer. Provinzpolizist Franz Eberhofer und sein Freund, der Privatdetektiv Rudi Birkenberger, ermitteln. Nachdem bereits der Vater der Neuhofers durch einen Stromschlag ums Leben gekommen war, wird einer der Söhne von einem Container erschlagen. Kurz darauf findet man auch die depressive Mutter der Familie aufgehängt an einem Baum im Wald. Während Eberhofers Vorgesetzter Moratschek jeweils von einem Unfall ausgeht, wird Eberhofer misstrauisch. Hinzukommt, dass Hans, der einzige überlebende Sohn der Familie Neuhofer, sein Elternhaus nebst Grundbesitz verkauft und sich einen Ford Mustang zulegt, der jedoch bei einer Verfolgungsjagd mit dem Polizeibeamten zerstört wird.

Während die Tankstellenfirma OTM für das Grundstück der Neuhofers 500.000 € gezahlt hat, hat Hans Neuhofer gerade einmal 50.000 € erhalten. Der Kauf wurde von der Immobilienfirma ImmoNovum aus München abgewickelt.

Mercedes Duchamp-Sonnleitner, die neu nach Niederkaltenkirchen gezogen ist, verdreht den Männern des Dorfes den Kopf. Als sie in einen tödlichen Unfall mit Hans verwickelt ist, der am folgenden Morgen eine Aussage machen wollte, beginnt Birkenberger über die ImmoNovum zu recherchieren. Es stellt sich heraus, dass Mercedes eigentlich Alexandra Kleindienst heißt und mit dem Architekten, der die Sanierung des Hauses leiten sollte und eigentlich ein Snowfrost-Fahrer (eine Parodie auf Bofrost) ist, zu ImmoNovum gehört. Die Firma ist inzwischen nach Teneriffa umgezogen, wohin Rudi Birkenberger mit seiner Freundin in einen Romantikurlaub fliegen wollte. Da seine Freundin ihn jedoch kurzfristig verlassen hat, fliegt er mit dem Polizisten Eberhofer dorthin, der sich aber nur widerwillig auf diese Reise begibt.

Als Eberhofer Alexandra Kleindienst im Büro der ImmoNovum antrifft, lässt sie ihn wissen, dass sie in einer verlassenen Kirche ein Geständnis ablegen möchte. Dort angekommen, trifft er auf Klaus Mendel, den Snowfrost-Verkäufer, welcher ihn mit einer Pistole bedroht und ihm erzählt, dass er als Verkaufsfahrer erfahren habe, dass die OTM viel Geld für das Grundstück der Neuhofers geboten habe, Vater Neuhofer jedoch nicht habe verkaufen wollen. Beim Einbau eines Elektroherdes habe er ihn daraufhin durch einen Stromschlag getötet. Da seine Hinterbliebenen aber noch weniger hätten verkaufen wollen, habe er diese ebenfalls nacheinander umgebracht. Zusammen mit seiner Komplizin habe er so beim Verkauf des Hauses 450.000 € hinterziehen können. Dann habe Hans Neuhofer jedoch Verdacht geschöpft, weshalb man sich seiner ebenfalls entledigt habe.

Nach ihrem Geständnis fesseln Mendel und Kleindienst Eberhofer und wollen fliehen, werden jedoch von der von Rudi Birkenberger verständigten Polizei festgenommen. Der Detektiv hat das vollständige Geständnis auf seinem Camcorder festgehalten, auf dem Diktiergerät von Eberhofer hingegen ist nur ein Rauschen zu vernehmen. Dennoch werden beide von Moratschek für ihre Aufklärung des Falls gelobt und in diversen Zeitungen erwähnt.

Hintergrund

Der Film wurde vom 25. Februar 2014 bis zum 4. April 2014 in Frontenhausen, im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau sowie in München und Umgebung und auf Teneriffa gedreht.[4]

Kritik

„Herzogs Humor ist nichts für Zartbesaitete, das Drehbuch entbehrt jeglicher literarischen Raffinesse. Filmkünstlerisch vermag am ehesten der orgiastische Tabledance des bestrapsten Flötzingers zu überzeugen.“

Alois Knoller: Augsburger Allgemeine[5]

„"Winterkartoffelknödel" ist die bessere der bisherigen zwei Verfilmungen - noch besser, muss man eigentlich sagen. Herzog gelingt eine nahezu perfekte Verfilmung eines Provinz-Krimis und fängt die Atomsphäre der Falk-Bücher perfekt ein.“

Alois Knoller: Augsburger Allgemeine[6]

„Allerdings macht Regisseur Ed Herzog diesmal den Fehler, den er beim Vorläuferfilm "Dampfnudelblues" so klug vermieden hat. Er verkauft Klamauk so lange als Humor, bis man am Ende glaubt, was die Regionalkomödie eigentlich widerlegen sollte: dass Bayern eben Deppen sind.“

Doris Kuhn: Süddeutsche Zeitung[7]

„Mords-Gaudi … Figuren mit Sucht-Faktor … Deftige Pointen … Fazit: Ein herrlich schwarzhumoriger Krimi-Spaß voller bayerischer Originale, die auch den Originalton drauf haben.“

Walli Müller: Bayern 3[8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Winterkartoffelknödel. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, September 2014 (PDF; Prüf­nummer: 146 841 K).
  2. Alterskennzeichnung für Winterkartoffelknödel. Jugendmedien­kommission.
  3. Winterkartoffelknödel. Premiere im herbstlichen München. In: muenchen.de. Portal München Betriebs-GmbH & Co. KG, 8. Oktober 2014, abgerufen am 17. Oktober 2014.
  4. Winterkartoffelknödel bei crew united
  5. Alois Knoller: Serienmord und Strapse: Franz Eberhofer ist zurück im Kino. Augsburger Allgemeine, 16. Oktober 2014, abgerufen am 17. Oktober 2014.
  6. Alois Knoller: Die perfekte Verfilmung eines Provinz-Krimis. Augsburger Allgemeine, 25. Juli 2016, abgerufen am 5. August 2016.
  7. Doris Kuhn: Winterkartoffelknödel. In: Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche. Süddeutsche Zeitung, 16. Oktober 2014, abgerufen am 17. Oktober 2014.
  8. Walli Müller: Winterkartoffelknödel. In: Kino & Film. Bayern 3, 14. Oktober 2014, archiviert vom Original am 18. Oktober 2014; abgerufen am 31. Juli 2016.