Parpan

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Parpan
Wappen von Parpan
Wappen von Parpan
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Plessur
Politische Gemeinde: Churwaldeni2
Postleitzahl: 7076
frühere BFS-Nr.: 3913
Koordinaten: 761867 / 180958Koordinaten: 46° 45′ 36″ N, 9° 33′ 28″ O; CH1903: 761867 / 180958
Höhe: 1493 m ü. M.
Fläche: 9,28 km²
Einwohner: 242 (31. Dezember 2009)
Einwohnerdichte: 26 Einw. pro km²
Parpan
Parpan

Parpan

Karte
Parpan (Schweiz)
Parpan (Schweiz)
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Parpan, im deutschen Ortsdialekt [pɐrˈpɔːn], rätoromanisch Parpaun/?, war eine politische Gemeinde im Kreis Churwalden, Bezirk Plessur, des Schweizer Kantons Graubünden. Auf den 1. Januar 2010 fusionierten die Gemeinden Churwalden, Malix und Parpan zur Gemeinde Churwalden.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parpan liegt zehn Kilometer (Luftlinie) südlich der Kantonshauptstadt Chur im Churwaldnertal an der Strasse über die Lenzerheide, wobei die Passhöhe nur wenige hundert Meter jenseits der Gemeindegrenze liegt. Das Territorium umfasst die breite Mulde des obersten Churwaldner Tales und die östliche Flanke, wo am Parpaner Schwarzhorn mit 2683 m ü. M. die grösste Höhe erreicht wird.

Neben der Hauptsiedlung, im Kern ein Strassendorf auf einem Wiesenrücken zwischen zwei Bächen, gehören zur Gemeinde die Hofgruppen Tschuggen und Gadenstatt sowie mehrere Maiensässe auf der Hangterrasse Oberberg am Fuss des Schwarzhorns. Nachbargemeinden sind Churwalden, Tschiertschen-Praden und Vaz/Obervaz.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beschreibung: In Blau goldener Bergmannsschlägel, beseitet von zwei sechsstrahligen goldenen Sternen. Das Werkzeug verweist auf den früheren Bergbau am Parpaner Rothorn, die Sterne auf die Zugehörigkeit zum Kreis Churwalden. Die Farben sind jene des Zehngerichtenbundes.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindestand vor der Fusion am 31. Dezember 2009

Obwohl die Lenzerheide als Teil der Transitroute von Chur nach Oberitalien bereits in römischer Zeit viel begangen wurde, erfolgte die dauerhafte Besiedlung erst im 13. Jahrhundert unter dem Einfluss des Klosters Churwalden. Der 1208 urkundlich als Partipan erwähnte Ort bildete in den Drei Bünden eine Nachbarschaft des Gerichts Churwalden. Neben Landwirtschaft und Passverkehr stellte der Erzbergbau am Parpaner Rothorn eine wirtschaftliche Grundlage des kleinen Dorfes dar. Dieser endete mit dem Bergsturz von Plurs am 4. September 1618, bei dem die ganze Familie Verthemati-Franchi ums Leben kam, die auch die Parpaner Schürfrechte besass.[1]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1623 1850 1900 1950 2000[2] 2009
Einwohner 220 92 62 89 263 242

1850 lebten 92 Personen in Parpan, 1900 waren es noch 62, 1950 wieder 89. Im Sog des benachbarten Sport- und Freizeitortes Lenzerheide nahm Parpan ab der Mitte des 20. Jahrhunderts einen stürmischen Aufschwung. Seit 1950 hat sich die Einwohnerzahl verdreifacht und liegt seit manchen Jahren konstant bei etwa 265 Personen.

Wirtschaft und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parpan liegt an der Hauptstrasse 3 und ist durch die Postautolinie Chur–Lenzerheide ans Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen.

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde zählt zur Tourismusregion Lenzerheide. Vom Dorf ist der Einstieg in die Skigebiete beider Talflanken, Rothorn und Danis Stätz, möglich. In Parpan befindet sich auch das Ziel der nach dem Schweizer Skirennfahrer Silvano Beltrametti benannten Weltcuppiste. Seit dem Winter 2013/14 ist Parpan Teil des Skigebiets Arosa Lenzerheide.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutsam sind die reformierte Dorfkirche und das Schlössli Parpan.

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parpan ist ein in Graubünden verbreiteter Nachname.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Roman Brugger: Parpan, Ferienort mit Charme. Chur 1989.
  • Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden II. Die Talschaften Herrschaft, Prättigau, Davos, Schanfigg, Churwalden, Albulatal. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 9). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1937. DNB 811066703.
  • Jürg Simonett: Parpan. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 15. Dezember 2016.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Parpan – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Gemeinden des Kantons Graubünden, Chur/Zürich 2003, S. 224.
  2. Jürg Simonett: Parpan. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 15. Dezember 2016.