„Sibylle Berg“ – Versionsunterschied

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** Hörspielfassung (bearbeitet von Wolfgang Stahl, NDR 2006, 58 Min.): Erstausstrahlung am 05.07.2006 im NDR
** Hörspielfassung (bearbeitet von Wolfgang Stahl, NDR 2006, 58 Min.): Erstausstrahlung am 05.07.2006 im NDR
* ''Wünsch dir was. Ein Musical'', Uraufführung am Schauspielhaus Zürich 2006
* ''Wünsch dir was. Ein Musical'', Uraufführung am Schauspielhaus Zürich 2006

=== Interview ===
* [http://www.taz.de/index.php?id=digitaz-artikel&ressort=li&dig=2007/10/10/a0023&no_cache=1&src=GI "So ist das Leben. Da kann ich nichts für"], Interview mit Irene Grüter in der [[taz]] vom 10. Oktober 2007


== Übersetzungen ==
== Übersetzungen ==

Version vom 10. Oktober 2007, 08:02 Uhr

Sibylle Berg (* 2. Juni 1962 in Weimar, damals DDR) ist eine deutsche Schriftstellerin und Dramatikerin.

Leben

Sibylle Berg wurde 1962 (laut anderen Angaben: 1966) als Tochter eines Musikers und einer Bibliothekarin in Weimar geboren, nach einem Ausreiseantrag 1984 von der BRD freigekauft, war Clownschülerin und jobbte in verschiedenen Berufen, bis sie nach eigener Aussage das Gefühl hatte, alt genug zu sein, um Schriftstellerin zu werden. Ihr erster Roman Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot, der zuvor einige Male abgelehnt worden war, erschien 1997 im Reclam-Verlag Leipzig und verkaufte sich über 100.000mal.

Sie schreibt Romane, Essays, Kolumnen und Theaterstücke. Als Romanautorin hat sie den Verlag bisher zweimal gewechselt. Ihre Kurztexte hat sie in Zeitschriften wie dem Schweizer Magazin, der Zeit [1] oder Allegra veröffentlicht. Die Uraufführungen ihrer Stücke entstehen ausschließlich mit dem schweizerischen Regisseur Niklaus Peter Helbling. Sie wurden bis heute in 14 Sprachen übersetzt.

Sie scheint mit ihren Werken die Leser stark zu polarisieren. Etikettiert wird sie etwa als kultige Pop-Literatin oder als „Fachfrau fürs Zynische“.[2]

Sie ist verheiratet und lebt in Zürich und Tel Aviv.[3]

Literarisches Schaffen

Sibylle Bergs Erstling Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot (1997) bringt der Autorin die Etikette der „kultigen Pop-Literatin“ ein. Ein Werk später gesellt sich mit Sex II (1998) das Klischee der „Designerin des Schreckens“ dazu. Und spätere Erscheinungen bringen den einen oder anderen Rezensenten dazu, in Sibylle Berg die „Fachfrau fürs Zynische und Fiese“ sehen zu wollen.

Die Betrachtung ihres Gesamtwerks macht deutlich, dass Sibylle Berg zweifellos polarisiert, ohne allerdings klischierte Etiketten zu bedienen. Berg schreibt Geschichten mit überraschenden Wendungen, ihre Protagonisten beginnen oft im Trivialen, werden in die vermutete Großartigkeit der eigenen Wunschvorstellungen entlassen und fallen prompt dem fantasievoll inszenierten Grauen zum Opfer – oder erfahren das Schöne, wenn ihre Persönlichkeit für die eigenen Wünsche tatsächlich bereit ist.

In Sex II (1998) entfernt sich Sibylle Berg bewusst von der „Designerin des Schreckens“, sie bleibt auf Distanz und begnügt sich damit, das Grauen zu beschreiben. Als nüchterne Vision, der Realität abgeschaut, die nicht zwingende und einzige Möglichkeit bleiben muss. Das viel zitierte Klischee der „düsteren Hoffnungslosigkeit“ in einigen Werken ist weniger ausweglos als vielmehr Spiegel und die Aufforderung, Leben und Dinge selbst in die Hand zu nehmen.

Berg arbeitet mit Extremen und überlässt die Entscheidung für die eigene Position dem Leser. Wohin das Abenteuer Leben führen kann, löst die Autorin in Amerika (1999) atmosphärisch dicht erzählt in völlig unterschiedlichen Bildern auf. So unterschiedlich wie die Lebenssituationen ihrer Leser. Die einen bleiben auf der Strecke, andere werden von ihren Wünschen überrollt, die sich erfüllen, einige wagen einen Neuanfang und gewinnen gerade dadurch, indem sie beim Zukunftsdenken ihre Vergangenheit nicht vergessen.

Mit ihren Kurzgeschichten in Das Unerfreuliche zuerst. Herrengeschichten (2001) zettelt Berg nicht den ihr oft unterstellten Feldzug gegen Männer an, sie beschreibt schlicht den traurigen Umgang der Geschlechter untereinander. Männer schneiden tatsächlich nicht allzu gut ab, Frauen allerdings auch nicht. Berg verpackt Hilflosigkeit, Sprachlosigkeit und Unvermögen in Geschichten, die so tragisch enden wie sie enden, weil das richtige Wort zur rechten Zeit, die Sprache der eigenen Wünsche, das Verstehen und damit die Fähigkeit zum gemeinsamen Glück fehlen.

Ende gut (2004) plakatiert temporeich die Wirren einer möglichen Endzeit und lässt die Protagonisten einen Neuanfang in Ruhe und Frieden finden. Das Fiese allerdings behält immer seinen Platz, als dramaturgische Notwendigkeit, um in ihren Plots sichtbaren Raum für überraschende Wendungen und Auswege zu schaffen.

Werke

Prosa

Als Herausgeberin


Theaterstücke

  • Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot, Uraufführung in Stuttgart 1999
    • Als Hörspiel (Bearbeitung und Regie von Beate Andres, NDR), Audio-CD, Der Hörverlag, München 2003, ISBN 3-89940-157-3
  • Helges Leben, Uraufführung in Bochum 2000
  • Hund Mann Frau, Uraufführung in Stuttgart 2001
  • Herr Mautz, Uraufführung in Oberhausen 2001
  • Schau da geht die Sonne unter, Uraufführung in Bochum, Frühjahr 2003
  • Das wird schon. Nie mehr Lieben!, Uraufführung in Bochum, Herbst 2004
    • Hörspielfassung (bearbeitet von Wolfgang Stahl, NDR 2006, 58 Min.): Erstausstrahlung am 05.07.2006 im NDR
  • Wünsch dir was. Ein Musical, Uraufführung am Schauspielhaus Zürich 2006

Interview

Übersetzungen

Ins Französische

Ins Polnische

  • Ludzie szukają szczęscia i umierają ze śmiechu, Oficyna 21, Warszawa 2003, ISBN 83-917228-3-X

Ins Ungarische

  • Helge élete, übersetzt von Mária Szilágyi, 2003.

Quellen

  1. Frau Berg erklärt die Welt Ihre Zeit-Kolumne vom Frühjahr 2005
  2. Die Frau fürs Fiese Beitrag zur Sendung Kulturzeit von 3sat
  3. Kurz-Bio im Blog zur Sendung Kulturplatz von SF 1

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