„Atom Egoyan“ – Versionsunterschied

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Dem [[Westdeutscher Rundfunk|WDR]] zufolge hat sich Egoyan auch als Videokünstler und Opernregisseur einen Namen gemacht. So inszenierte er 2004 in Kanada [[Richard Wagner|Wagners]] „[[Die Walküre]]“ des Ring-Zyklus.&nbsp;<ref>[[Westdeutscher Rundfunk|WDR]], [http://www.wdr.de/tv/kulturweltspiegel/20040118/2.html Online-Ressource], abgerufen am 13. November 2007.</ref> 2003 war er Jurypräsident der [[Internationale Filmfestspiele Berlin 2003|Berlinale]].
Dem [[Westdeutscher Rundfunk|WDR]] zufolge hat sich Egoyan auch als Videokünstler und Opernregisseur einen Namen gemacht. So inszenierte er 2004 in Kanada [[Richard Wagner|Wagners]] „[[Die Walküre]]“ des Ring-Zyklus.&nbsp;<ref>[[Westdeutscher Rundfunk|WDR]], [http://www.wdr.de/tv/kulturweltspiegel/20040118/2.html Online-Ressource], abgerufen am 13. November 2007.</ref> 2003 war er Jurypräsident der [[Internationale Filmfestspiele Berlin 2003|Berlinale]].


Er hat einen Sohn (Arshile), ist mit der Schauspielerin und Politologin [[Arsinée Khanjian]] verheiratet und lebt in Toronto (Kanada).
Er hat einen Sohn (Arshile), ist mit der Schauspielerin und Politologin [[Arsinée Khanjian]] verheiratet und lebt in [[Toronto]] (Kanada).


Heute gilt er als einer der bekanntesten und renommiertesten Regisseure Kanadas.&nbsp;<ref name="santanaabs"/> So wurde er 1998 für ''Das süße Jenseits'' mit zwei [[Oscarverleihung_1998|Oscar]]- Nominierungen für [[Oscar/Beste Regie|Regie]] und [[Oscar/Bestes adaptiertes Drehbuch|Drehbuch]] gewürdigt. 1988 wurde er bei den [[Internationale Filmfestspiele Berlin|Internationalen Filmfestspielen in Berlin]] prämiert. Er konnte 1994 und 1997 vier Auszeichnungen beim [[Internationale Filmfestspiele von Cannes|Cannes Film Festival]] gewinnen. Er erhielt viermal beim [[Toronto International Film Festival]] den Preis für den besten kanadischen Film, 1998 einen [[Independent Spirit Award]] und wurde 1989 und 1998 für [[Gemini Award]]s nominiert. Er bekam unter anderem auch acht [[Genie Award]]s, den bisher letzten im Jahr [[26. Genie Awards|2006]]. Die [[Internet Movie Database|IMDb]] zählt mit Stand vom 13. November 2007 41 persönliche [[Filmpreis]]e und weitere 34 Nominierungen&nbsp;<ref name="imdb"/>, was ihn zu einem „Kritikerliebling“&nbsp;<ref>[http://www.fansite-atom-egoyan.de/bio_de.html Fanseite], abgerufen am 13. November 2007.</ref> macht.
Heute gilt er als einer der bekanntesten und renommiertesten Regisseure Kanadas.&nbsp;<ref name="santanaabs"/> So wurde er 1998 für ''Das süße Jenseits'' mit zwei [[Oscarverleihung_1998|Oscar]]- Nominierungen für [[Oscar/Beste Regie|Regie]] und [[Oscar/Bestes adaptiertes Drehbuch|Drehbuch]] gewürdigt. 1988 wurde er bei den [[Internationale Filmfestspiele Berlin|Internationalen Filmfestspielen in Berlin]] prämiert. Er konnte 1994 und 1997 vier Auszeichnungen beim [[Internationale Filmfestspiele von Cannes|Cannes Film Festival]] gewinnen. Er erhielt viermal beim [[Toronto International Film Festival]] den Preis für den besten kanadischen Film, 1998 einen [[Independent Spirit Award]] und wurde 1989 und 1998 für [[Gemini Award]]s nominiert. Er bekam unter anderem auch acht [[Genie Award]]s, den bisher letzten im Jahr [[26. Genie Awards|2006]]. Die [[Internet Movie Database|IMDb]] zählt mit Stand vom 13. November 2007 41 persönliche [[Filmpreis]]e und weitere 34 Nominierungen&nbsp;<ref name="imdb"/>, was ihn zu einem „Kritikerliebling“&nbsp;<ref>[http://www.fansite-atom-egoyan.de/bio_de.html Fanseite], abgerufen am 13. November 2007.</ref> macht.
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Egoyan setzte unter anderem <!--bitte chronologisch:-->[[David Hemblen]], [[Elias Koteas]], [[Mia Kirshner]], [[Bruce Greenwood]], [[Sarah Polley]], [[Ian Holm]], Elaine Cassidy, [[Bob Hoskins]], [[John Hurt]] und [[Christopher Plummer]] in Szene, und regelmäßig seine Ehefrau [[Arsinée Khanjian]]. [[Mychael Danna]] wurde als Komponist an seiner Seite bekannt. In fast allen Filmen bediente Paul Sarossy die Kamera.
Egoyan setzte unter anderem <!--bitte chronologisch:-->[[David Hemblen]], [[Elias Koteas]], [[Mia Kirshner]], [[Bruce Greenwood]], [[Sarah Polley]], [[Ian Holm]], Elaine Cassidy, [[Bob Hoskins]], [[John Hurt]] und [[Christopher Plummer]] in Szene, und regelmäßig seine Ehefrau [[Arsinée Khanjian]]. [[Mychael Danna]] wurde als Komponist an seiner Seite bekannt. In fast allen Filmen bediente Paul Sarossy die Kamera.

== Das filmische Universum des Atom Egoyan ==

In ''Calendar'' spielen er und seine Frau die Hauptrollen, unter den Rollennamen Atom und Arsinée.

Von seinen Filmen hört man oft als Puzzlespiel&nbsp;<ref>Lux, S. A 11.</ref> oder [[Vexier|Vexierspiel]] aufgrund ihrer „konstruiert-verschachtelten [[Erzählung|Erzähltechnik]]“&nbsp;<ref>Stefan Lux: ''Ein Schritt hinter den Spiegel - Atom Egoyan'' in [[Lexikon des internationalen Films]], S. A 9. Erschienen nach ''Exotica''.</ref>. In ''Exotica'' deutet sich erstmals ein „vorsichtiger Optimismus“ an.&nbsp;<ref>Lux, S. A 8.</ref> Egoyan wird gelegentlich als [[Kosmopolit]]&nbsp;<ref>[[die tageszeitung|taz]], [http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2003/01/25/a0143 Online-Ressource], abgerufen am 15. November 2007.</ref> bezeichnet. Über das Gesamtwerk beeindruckt vor allem seine Schauspielerführung.

Egoyan bezeichnet sich als christlich-religiös.&nbsp;<ref name="fd0204s13">[[film-dienst|Film-Dienst]] 02/04 S. 13.</ref> Er sei nicht ausgesprochen politisch erzogen worden, wie er selbst sagt.&nbsp;<ref name="fd0204s13"/>

Tobias Lehmann sieht in einer Rezension sein Leitthema als das des ''Verlustes''.&nbsp;<ref>[http://www.artechock.de/film/text/kritik/s/sujens.htm Online-Ressource], abgerufen am 15. November 2007.</ref> In seiner ''[[Master#USA|Thesis]]'' „‘Look But Don’t Touch’: Synthesizing Strategies of Denial in the Later Films of Atom Egoyan, 1994-2002“ von 2005 untersucht Brian Allen Santana das filmische Arbeiten Egoyans ab einschließlich ''Exotica'' im Licht der ''Ablehnung'' oder ''Zurückweisung'' (''„Denial“''). Seine Webseite spricht von Intimität, Exil und dem Einfluss der Technologie und der Medien auf das moderne Leben (''„intimacy, displacement and the impact of technology and media in modern life“'').&nbsp;<ref name="egofilmarts"/>

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== Filmografie (Auswahl) ==
== Filmografie (Auswahl) ==

Version vom 15. November 2007, 20:24 Uhr

Atom Egoyan bei dem dritten Filmfestival „Goldene Aprikose“ 2006 in Eriwan.

Atom Egoyan (* 19. Juli 1960 in Kairo [1]) ist ein kanadisch-armenischer Regisseur.

Leben und Werk

Atom Egoyan wurde in Ägypten [2] als ältestes Kind armenischer Eltern [2] geboren, die seinen Vornamen aus Anlass des Baus des ersten ägyptischen Atomreaktors wählten. Er wuchs dreisprachig in Victoria, British Columbia, Kanada auf. [2] Mit 18 Jahren zog er nach Toronto, um dort Internationale Beziehungen und klassische Gitarre [3] zu studieren. [4]

Nach Familienbilder führte er Regie für das Fernsehen bei Friday the 13th (Cupid's Quiver, 1987), bei Alfred Hitchcock Presents (The Final Twist, 1987 und There Was a Little Girl…, 1988) und The Twilight Zone (The Wall, 1989). [1]

Exotica stellte seinen Durchbruch dar, und zudem einen Schwenk seiner künstlerischen Ausrichtung. [5] Das süße Jenseits von 1997 gilt gemeinhin als sein bestes Werk.

Der geglückte Ararat des Autorenfilmers Egoyan, der den Völkermord an den Armeniern thematisiert, lief in Deutschland 2004 aber mit gerade einmal fünf Kopien an. [6] Der vergleichsweise geradlinige Wahre Lügen wurde von der Kritik gemischt aufgenommen.

Dem WDR zufolge hat sich Egoyan auch als Videokünstler und Opernregisseur einen Namen gemacht. So inszenierte er 2004 in Kanada WagnersDie Walküre“ des Ring-Zyklus. [7] 2003 war er Jurypräsident der Berlinale.

Er hat einen Sohn (Arshile), ist mit der Schauspielerin und Politologin Arsinée Khanjian verheiratet und lebt in Toronto (Kanada).

Heute gilt er als einer der bekanntesten und renommiertesten Regisseure Kanadas. [5] So wurde er 1998 für Das süße Jenseits mit zwei Oscar- Nominierungen für Regie und Drehbuch gewürdigt. 1988 wurde er bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin prämiert. Er konnte 1994 und 1997 vier Auszeichnungen beim Cannes Film Festival gewinnen. Er erhielt viermal beim Toronto International Film Festival den Preis für den besten kanadischen Film, 1998 einen Independent Spirit Award und wurde 1989 und 1998 für Gemini Awards nominiert. Er bekam unter anderem auch acht Genie Awards, den bisher letzten im Jahr 2006. Die IMDb zählt mit Stand vom 13. November 2007 41 persönliche Filmpreise und weitere 34 Nominierungen [1], was ihn zu einem „Kritikerliebling“ [8] macht.

Das mehrfach preisgekrönte Drama Das süße Jenseits steht im Filmkanon der Bundeszentrale für politische Bildung. [9] In Deutschland waren Der Schätzer, Felicia, mein Engel und Das süße Jenseits „Film des Monats“ der Jury der Evangelischen Filmarbeit.

1997 wurde ihm von der französischen Regierung der Orden „Ordre des Arts et des Lettres“ als Chevalier verliehen. [3] Seit 1999 ist er Officer of the Order of Canada (OC). [10]

Egoyan setzte unter anderem David Hemblen, Elias Koteas, Mia Kirshner, Bruce Greenwood, Sarah Polley, Ian Holm, Elaine Cassidy, Bob Hoskins, John Hurt und Christopher Plummer in Szene, und regelmäßig seine Ehefrau Arsinée Khanjian. Mychael Danna wurde als Komponist an seiner Seite bekannt. In fast allen Filmen bediente Paul Sarossy die Kamera.

Das filmische Universum des Atom Egoyan

In Calendar spielen er und seine Frau die Hauptrollen, unter den Rollennamen Atom und Arsinée.

Von seinen Filmen hört man oft als Puzzlespiel [11] oder Vexierspiel aufgrund ihrer „konstruiert-verschachtelten Erzähltechnik“ [12]. In Exotica deutet sich erstmals ein „vorsichtiger Optimismus“ an. [13] Egoyan wird gelegentlich als Kosmopolit [14] bezeichnet. Über das Gesamtwerk beeindruckt vor allem seine Schauspielerführung.

Egoyan bezeichnet sich als christlich-religiös. [15] Er sei nicht ausgesprochen politisch erzogen worden, wie er selbst sagt. [15]

Tobias Lehmann sieht in einer Rezension sein Leitthema als das des Verlustes[16] In seiner Thesis „‘Look But Don’t Touch’: Synthesizing Strategies of Denial in the Later Films of Atom Egoyan, 1994-2002“ von 2005 untersucht Brian Allen Santana das filmische Arbeiten Egoyans ab einschließlich Exotica im Licht der Ablehnung oder Zurückweisung („Denial“). Seine Webseite spricht von Intimität, Exil und dem Einfluss der Technologie und der Medien auf das moderne Leben („intimacy, displacement and the impact of technology and media in modern life“). [3]

„Es ist einfacher, die eher theoretischen Aspekte meines Werks zu diskutieren, denn auf einer emotionellen Ebene sind die Fragen fast peinlich einfach … Warum brauchen wir die anderen? Wie brauchen wir die anderen? Was müssen wir tun, um Liebe zu erringen? Was können wir aufrichtig von uns selbst geben, wenn wir nicht wissen, wer wir wirklich sind?“

Atom Egoyan [17]

„Kurz und gut: Atom Egoyan ist ein Autorenfilmer par excellence, ein skeptischer Humanist und verspielter Intellektueller, der beharrlich an seinem filmischen Universum strickt.“

Stefan Lux: Ein Schritt hinter den Spiegel - Atom Egoyan [18]

Filmografie (Auswahl)

B= Drehbuch, D= Darsteller, M= Musik, P= Produktion, R= Regie, S= Schnitt

  • 1984: Die nächsten Angehörigen (Next of Kin) - (B, M, P, R, S)
  • 1987: Familienbilder (Family Viewing) - (B, P, R, S)
  • 1989: Traumrollen (Speaking Parts) - (B, P, R)
  • 1991: Der Schätzer (The Adjuster) - (B, P, R)
  • 1993: Kalender (Calendar) - (B, D, P, R, S)
  • 1994: Exotica - (B, P, R)
  • 1997: Das süße Jenseits (The Sweet Hereafter) - (B, P, R)
  • 1999: Felicia, mein Engel (Felicia's Journey) - (B, R)
  • 2000: Krapp's Last Tape - (R)
  • 2002: Ararat - (B, P, R)
  • 2005: Wahre Lügen (Where The Truth Lies) – (B, R)
  • 2006: Away From Her (P)

Einzelnachweise

  1. a b c IMDb.
  2. a b c Santana, S. 8.
  3. a b c Ego Film Arts, Online-Ressource, abgerufen am 10. November 2007.
  4. Canadian Film Encyclopedia, Online-Ressource, abgerufen am 10. November 2007.
  5. a b Santana, Abstract.
  6. Film-Dienst 02/04, S. 33.
  7. WDR, Online-Ressource, abgerufen am 13. November 2007.
  8. Fanseite, abgerufen am 13. November 2007.
  9. Bundeszentrale für politische Bildung, Online-Ressource, abgerufen am 10. November 2007.
  10. Governor General of Canada, Online-Ressource, abgerufen am 10. November 2007.
  11. Lux, S. A 11.
  12. Stefan Lux: Ein Schritt hinter den Spiegel - Atom Egoyan in Lexikon des internationalen Films, S. A 9. Erschienen nach Exotica.
  13. Lux, S. A 8.
  14. taz, Online-Ressource, abgerufen am 15. November 2007.
  15. a b Film-Dienst 02/04 S. 13.
  16. Online-Ressource, abgerufen am 15. November 2007.
  17. Lux, S. A 8.
  18. Lux, S. A 11.

Literatur

  • Svenja Cussler, Georg Hoefer (Herausgeber): Die Filme des Atom Egoyan : Mediatisierte Menschen, technische Gedächtnisbilder, Bilder schaffen, Gott sein als Regisseur des Lebens. (ISBN 393025882X)
  • Matthias Kraus: Bild - Erinnerung - Identität: Die Filme des Kanadiers Atom Egoyan Marburg 2000. (ISBN 3-89472-321-1)
  • Jonathan Romney: Atom Egoyan (BFI World Directors) (Sprache: Englisch) 2003. (ISBN 0851708773)
  • Brian Allen Santana: ‘Look But Don’t Touch’: Synthesizing Strategies of Denial in the Later Films of Atom Egoyan, 1994-2002. Thesis (Sprache: Englisch). North Carolina State University, Raleigh 2005. Volltext.
  • Monique Tschofen, Jennifer Burwell: Image and Territory: Essays on Atom Egoyan. (Sprache: Englisch) (ISBN-13: 978-0889204874)
  • Paul Virilio, Jacqueline Liechenstein, Patrick De Haas: Atom Egoyan (Sprache: Englisch) 1994. (ISBN 2906571342)