„Teufelsberg“ – Versionsunterschied

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Das Areal befindet sich weiterhin im Besitz der insolventen [[Anleger|Investor]]engruppe. Die Senatsverwaltung schließt einen Rückkauf aus, da auf dem Gelände [[Hypothek]]en von ca.&nbsp;33&nbsp;Mio.&nbsp;€ lasten.<ref>[http://www.morgenpost.de/content/2006/11/15/beilage/865723.html ''Investor verzweifelt gesucht''], Berliner Morgenpost, 15.&nbsp;November 2006</ref>
Das Areal befindet sich weiterhin im Besitz der insolventen [[Anleger|Investor]]engruppe. Die Senatsverwaltung schließt einen Rückkauf aus, da auf dem Gelände [[Hypothek]]en von ca.&nbsp;33&nbsp;Mio.&nbsp;€ lasten.<ref>[http://www.morgenpost.de/content/2006/11/15/beilage/865723.html ''Investor verzweifelt gesucht''], Berliner Morgenpost, 15.&nbsp;November 2006</ref>

In 2008 will die Maharishi-Bewegung das Gebäude kaufen und dort eine vedische Friedensuniversität errichten<ref>http://www.tagesspiegel.de/berlin/Grunewald-Teufelsberg;art270,2420639</ref>. Der Grundstein wurde bereits von Regisseur David Lynch gelegt<ref>http://www.rbb-online.de/_/abendschau/beitrag_druck_jsp/key=rbb_beitrag_mini_6687498.html</ref>. Eine Baugenehmigung liegt freilich nicht vor.
Finanziert werden soll das ganze wenigstens teilweise von der David Lynch Foundation for Consciousness-Based Education and World Peace<ref>http://www.welt.de/berlin/article1365993/Kult-Regisseur_Lynch_baut_umstrittene_Yoga-Uni.html</ref>.


== Nutzung ==
== Nutzung ==

Version vom 19. November 2007, 05:53 Uhr

Teufelsberg

Teufelsberg mit ehemaliger Abhöranlage

Höhe 114,7 m ü. NN
Lage Berlin (Deutschland)
Koordinaten Koordinaten fehlen! Hilf mit.Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Typ Trümmerberg
Besonderheiten Überschüttung des Rohbaus der Wehrtechnischen Fakultät

Der Teufelsberg ist ein Trümmerberg im Westen Berlins und mit 114,7 m über NN neben den Müggelbergen die höchste Erhebung des Stadtgebiets. Der Hügel – mit Aussicht über das Naturschutzgebiet Grunewald und die Havel – liegt im Ortsteil Berlin-Grunewald (Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf) an der Teufelsseechaussee zwischen den S-Bahn-Bahnhöfen Grunewald und Heerstraße. Er hat seinen Namen vom nahe gelegenen Teufelssee.

Geschichte

Aufschüttung des Berges

Ursprünglich stand an der Stelle des heutigen Teufelsbergs der Rohbau der Wehrtechnischen Fakultät, die im Rahmen des nationalsozialistischen Projektes Welthauptstadt Germania gebaut werden sollte. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage zum Teil gesprengt, abgerissen und als Baumaterial genutzt. Um eine weitere Nutzung der Anlage zu verhindern und das Gelände für West-Berlin zu nutzen, wurde das Gelände ab 1950 zur Deponie für 12 Millionen Kubikmeter Trümmerschutt aus 400.000 zerbombten Häusern. Weitere Deponien (zum Beispiel Insulaner, Wilmersdorfer Stadion an der Fritz-Wildung-Straße (ehemals Lochowdamm) auf dem Gelände der ehemaligen Gasanstalt) hatten die vorgesehene Kapazität erreicht und konnten nicht weiter bedient werden. Am 14. November 1957 wurde der zehnmillionste Kubikmeter Schutt angefahren. Täglich luden etwa 800 Lastzüge rund 6800 m³ ab. Nach Trümmer- und Bauschutt wurde der Teufelsberg auch als Mülldeponie für Industrieabfälle genutzt. Bei der Modellierung plante man Wintersportanlagen (Skihang, Rodelbahn, Sprungschanze, Schlepplift) ein. Der Deutsche Alpenverein errichtete an einer Flanke des Teufelsbergs einen künstlichen Übungskletterfelsen. Fertiggestellte Bereiche wurden mit Sand und Mutterboden überfüllt und begrünt (überwiegend Kiefern).

Die Planungsaufsicht oblag dem Bauamt des Bezirksamtes Wilmersdorf. Nahezu alle Vermessungsarbeiten wurden von Vermessungsingenieur Rudolf Gadacz und seinem Team durchgeführt. Gadacz hatte bereits beim Stadion Wilmersdorf am Lochowdamm Erfahrungen gesammelt.

Zeit des Kalten Krieges

Radargebäude, darunter Computerräume
Blick auf die Stadt vom Dach des Radargebäudes
Blick auf die Einfahrt des Geländes

Eine Nutzung als Freizeitgelände war geplant, wurde aber vorerst vereitelt, da die US-Armee den Berg für eine Abhöranlage nutzte. Die anfangs mobile Installation zur Überwachung des Luftraums – insbesondere der drei Flugkorridore zwischen Berlin und der Bundesrepublik – wurde bald fest ausgebaut. Dazu wurden mit der Zeit fünf Antennenkuppeln errichtet, die Überwachungsaufgaben bis weit in das Gebiet des Warschauer Paktes übernahmen. Die Anlage auf dem Teufelsberg wurde nun hauptsächlich von der NSA betrieben und diente als Teil des weltweiten Spionagenetzes ECHELON.

Ab 1957 wurde die Anlage von einer Reihe von amerikanischen und britischen Aufklärungs- und Sicherheitsdiensten genutzt

  • 1957 280th ASA Company of the U.S. Army Security Agency (ASA)
  • 1961 78th ASA Special Operations Unit
  • 1966 54th Special Operations Command
  • 1967 USASA Field Station Berlin
  • 1977 U.S. Army Intelligence and Security Command (INSCOM)
  • National Security Agency (NSA) 6912 Electronic Security Group of the U.S. Air Force
  • RAF No 26 Signal Unit
  • RAF No 13 Signal Regiment

Nach der Wiedervereinigung

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden die elektronischen Einrichtungen der Anlage entfernt, da diese nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion praktisch nutzlos geworden waren. 1991 zogen Amerikaner und Briten ab. Später wurde eine neue Radaranlage installiert und 1999 die Radarkuppel des Hauptturms erneuert, denn die Radaranlage diente nun der zivilen Luftüberwachung für den Flugverkehr.

Die Abhörstation sollte nach Planungen 1998 zu einer exklusiven Wohnanlage werden. Der Investor bezahlte dem Land Berlin im Dezember 1996 5,2 Millionen DM für das 4,7 Hektar große Areal; 200–300 Millionen DM sollten in Hotel, Tagungszentrum, Spionagemuseum, Wohnungen und Gaststätte investiert werden. Das Bauprojekt scheiterte allerdings. Es wurden lediglich einige Fundamente, ein Keller-Rohbau und das Muster einer Loftwohnung errichtet. Nach einem befristeten Bauverbot soll das Gelände laut Flächennutzungsplan zu einer Waldfläche umgewidmet werden.

Nachdem die Bewachung Anfang 2003 eingestellt wurde, war das Gelände zeitweise aufgrund zahlreich vorhandener Löcher in der Umzäunung für jedermann zugänglich. Seit Mitte 2005 wurde die Bewachung wieder aufgenommen und die Umzäunung repariert. Trotzdem hat diese kurze Zeitspanne ausgereicht, um fast sämtliche Gebäude und Einrichtungen durch Vandalismus nachhaltig zu beschädigen oder zu zerstören.

Das Areal befindet sich weiterhin im Besitz der insolventen Investorengruppe. Die Senatsverwaltung schließt einen Rückkauf aus, da auf dem Gelände Hypotheken von ca. 33 Mio. € lasten.[1]

In 2008 will die Maharishi-Bewegung das Gebäude kaufen und dort eine vedische Friedensuniversität errichten[2]. Der Grundstein wurde bereits von Regisseur David Lynch gelegt[3]. Eine Baugenehmigung liegt freilich nicht vor. Finanziert werden soll das ganze wenigstens teilweise von der David Lynch Foundation for Consciousness-Based Education and World Peace[4].

Nutzung

Downhill-Trail am Nordost-Hang

Bereits in den 1970er Jahren wurde ein Hang des Teufelsberges vorübergehend für den Weinanbau genutzt – dem Wilmersdorfer Teufelströpfchen. Der Hügel ist ein Eldorado für Mountainbiker und für Zuschauer ihrer spektakulären Stürze, und bei entsprechenden Windverhältnissen Übungsgelände für Drachen- und Gleitschirmflieger. Seit den 1980er Jahren wird er von Skateboardern für das Downhill-Skaten genutzt.

Im Winter wird der Skihang mit vielen Snowboardern, aber teilweisem Rodelverbot, öfters zu blankem Eis poliert. Für meditativeren Wintersport gibt es eine Langlauf-Loipe. Zudem wird zu jedem Jahreswechsel ein Silvesterlauf über das Gelände veranstaltet. Der Deutsche Alpenverein betreibt am Teufelsberg einen Kletterfelsen. Anlässlich der 750-Jahrfeier Berlins im Jahr 1987 wurde auf dem Skihang sogar ein Weltcup-Slalom ausgetragen. Außerdem wird der Berg im Sommer gern als Downhillstrecke genutzt.

Siehe auch

Literatur

  • Angela M. Arnold, Gabriele von Griesheim: Trümmer, Bahnen und Bezirke. Berlin 1945 bis 1955. Eigenverlag, 2002, ISBN 3-00-009839-9

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Investor verzweifelt gesucht, Berliner Morgenpost, 15. November 2006
  2. http://www.tagesspiegel.de/berlin/Grunewald-Teufelsberg;art270,2420639
  3. http://www.rbb-online.de/_/abendschau/beitrag_druck_jsp/key=rbb_beitrag_mini_6687498.html
  4. http://www.welt.de/berlin/article1365993/Kult-Regisseur_Lynch_baut_umstrittene_Yoga-Uni.html