„Robert Gilbert“ – Versionsunterschied

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Zur gleichen Zeit ist Robert Gilbert aber auch einer der begehrtesten Texter für die Musikfilme und Komponisten seiner Zeit. Ob nun für die [[Regisseur]]e und [[Komponist]]en [[Frederick Loewe]], [[Nico Dostal]], [[Hermann Leopoldi]], [[Friedrich Hollaender]], [[Werner Richard Heymann]], [[Ralph Benatzky]] und [[Erik Charell]] oder für die Schauspieler [[Lilian Harvey]], [[Willy Fritsch]], [[Heinz Rühmann]], [[Paul Hörbiger]], [[Zarah Leander]] und [[Willi Forst]], stets werden seine Lieder riesige Erfolge. 1931 kam in Berlin seine Tochter Marianne zur Welt. Ein Jahr nach der Geburt verließ er seine Frau Elisabeth und die kleine Tochter. Es ist [[1933]], die Zeit seines größten Schaffens, als er als Jude wegen der judenfeindlichen Politik der Nationalsozialisten Deutschland verlassen muss. Über [[Wien]] und [[Paris]] flieht er schließlich nach [[New York City|New York]], wo er [[1944]] auch die amerikanische [[Staatsbürgerschaft]] annimmt. Am 25. März 1939 floh zusammen mit ihm seine Frau Marie-Louise mit Tochter Marianne ab Cherbourg nach New York. Das Leben der Familie im Exil wird in einem Buch von Marianne (Gilbert Finnegan) beschrieben<Ref>[http://mariannefinnegan.com/memories_book.asp Marianne Gilbert Finnegan "Memories of a Mischling" und "Das gab's nur einmal. Verloren zwischen Berlin und New York"]</Ref>.
Zur gleichen Zeit ist Robert Gilbert aber auch einer der begehrtesten Texter für die Musikfilme und Komponisten seiner Zeit. Ob nun für die [[Regisseur]]e und [[Komponist]]en [[Frederick Loewe]], [[Nico Dostal]], [[Hermann Leopoldi]], [[Friedrich Hollaender]], [[Werner Richard Heymann]], [[Ralph Benatzky]] und [[Erik Charell]] oder für die Schauspieler [[Lilian Harvey]], [[Willy Fritsch]], [[Heinz Rühmann]], [[Paul Hörbiger]], [[Zarah Leander]] und [[Willi Forst]], stets werden seine Lieder riesige Erfolge. 1931 kam in Berlin seine Tochter Marianne zur Welt. Ein Jahr nach der Geburt verließ er seine Frau Elisabeth und die kleine Tochter. Es ist [[1933]], die Zeit seines größten Schaffens, als er als Jude wegen der judenfeindlichen Politik der Nationalsozialisten Deutschland verlassen muss. Über [[Wien]] und [[Paris]] flieht er schließlich nach [[New York City|New York]], wo er [[1944]] auch die amerikanische [[Staatsbürgerschaft]] annimmt. Am 25. März 1939 floh zusammen mit ihm seine Frau Marie-Louise mit Tochter Marianne ab Cherbourg nach New York. Das Leben der Familie im Exil wird in einem Buch von Marianne (Gilbert Finnegan) beschrieben<Ref>[http://mariannefinnegan.com/memories_book.asp Marianne Gilbert Finnegan "Memories of a Mischling" und "Das gab's nur einmal. Verloren zwischen Berlin und New York"]</Ref>.


Fünf Jahre später kommt Robert Gilbert nach Deutschland zurück, lebt in [[München]] und setzt seine kompositorische Tätigkeit fort.
Fünf Jahre später kommt Robert Gilbert nach Deutschland zurück, lebt in [[München]] und setzt seine kompositorische Tätigkeit fort. Er verlässt seine Frau Elke bald nach seiner Rückkehr nach Europa 1949<Ref>[http://www.tagesspiegel.de/kultur/;art772,2174649 Marie Luise Knott: "Deutschland im Dreck, eia weia weg" in: Der Tagesspiegel vom 2.6.2007]</Ref>.


Er wird wieder deutscher Staatsbürger, übersiedelt allerdings 1954 ins [[Kanton Tessin|Tessin]] in die Nähe von [[Lugano]]. Jetzt macht sich Robert seine englischen Sprachkenntnisse zunutze und verdient sich seinen Lebensunterhalt als Übersetzer von [[Musical]]s, darunter ''[[My Fair Lady]]'', ''[[Oklahoma!]]'', ''[[Hello, Dolly!]]'' und ''[[Annie Get Your Gun (Musical)|Annie Get Your Gun]]''.
Er wird wieder deutscher Staatsbürger, übersiedelt allerdings 1954 ins [[Kanton Tessin|Tessin]] in die Nähe von [[Lugano]]. Jetzt macht sich Robert seine englischen Sprachkenntnisse zunutze und verdient sich seinen Lebensunterhalt als Übersetzer von [[Musical]]s, darunter ''[[My Fair Lady]]'', ''[[Oklahoma!]]'', ''[[Hello, Dolly!]]'' und ''[[Annie Get Your Gun (Musical)|Annie Get Your Gun]]''.

Version vom 3. Dezember 2007, 18:37 Uhr

Robert Gilbert (* 29. September 1899 in Berlin; † 20. März 1978 in Minusio/Schweiz; eigentlich Robert David Winterfeld) und war ein jüdischer deutscher Komponist, Textdichter, Sänger und Schauspieler. Sein Vater ist Max Winterfeld, der sich mit Künstlernamen Jean Gilbert nannte, seine Mutter ist Modistin, eine Hutmacherin.

Leben

Im letzten Jahr des 1. Weltkriegs (1918) wird Roberts Denken, zu diesem Zeitpunkt ist er 19 Jahre alt, stark vom Spartakusbund beeinflusst. Dies prägt nachhaltig sein späteres politisches Denken. Da es der Familie, bedingt durch seines Vaters Erfolge mit Operetten wie Die keusche Susanne und Die Kinokönigin finanziell nun recht gut geht, studiert Robert Philosophie und Kunstgeschichte in Berlin und Freiburg im Breisgau und ist aktiv an politischen Demonstrationen und an Wahlkämpfen dieser Zeit beteiligt.

Doch sein Talent beginnt sich zu regen. Da er endlich auf eigenen Füßen stehen möchte, schreibt er, zuerst noch zusammen mit seinem Vater, Operetten, Schwänke, Revuen und Schlager. Auch politische Couplets wie Die Ballade vom Nigger Jim, Das Lied eines Arbeitslosen oder das später von Ernst Busch und Hanns Eisler zum politischen Kampflied avancierte Stempellied.

Zur gleichen Zeit ist Robert Gilbert aber auch einer der begehrtesten Texter für die Musikfilme und Komponisten seiner Zeit. Ob nun für die Regisseure und Komponisten Frederick Loewe, Nico Dostal, Hermann Leopoldi, Friedrich Hollaender, Werner Richard Heymann, Ralph Benatzky und Erik Charell oder für die Schauspieler Lilian Harvey, Willy Fritsch, Heinz Rühmann, Paul Hörbiger, Zarah Leander und Willi Forst, stets werden seine Lieder riesige Erfolge. 1931 kam in Berlin seine Tochter Marianne zur Welt. Ein Jahr nach der Geburt verließ er seine Frau Elisabeth und die kleine Tochter. Es ist 1933, die Zeit seines größten Schaffens, als er als Jude wegen der judenfeindlichen Politik der Nationalsozialisten Deutschland verlassen muss. Über Wien und Paris flieht er schließlich nach New York, wo er 1944 auch die amerikanische Staatsbürgerschaft annimmt. Am 25. März 1939 floh zusammen mit ihm seine Frau Marie-Louise mit Tochter Marianne ab Cherbourg nach New York. Das Leben der Familie im Exil wird in einem Buch von Marianne (Gilbert Finnegan) beschrieben[1].

Fünf Jahre später kommt Robert Gilbert nach Deutschland zurück, lebt in München und setzt seine kompositorische Tätigkeit fort. Er verlässt seine Frau Elke bald nach seiner Rückkehr nach Europa 1949[2].

Er wird wieder deutscher Staatsbürger, übersiedelt allerdings 1954 ins Tessin in die Nähe von Lugano. Jetzt macht sich Robert seine englischen Sprachkenntnisse zunutze und verdient sich seinen Lebensunterhalt als Übersetzer von Musicals, darunter My Fair Lady, Oklahoma!, Hello, Dolly! und Annie Get Your Gun.

Robert Gilbert stirbt im Alter von fast 79 Jahren in seinem Haus in Minusio in der Nähe von Locarno.

Werke

Keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt die folgende Aufzählung seiner größten Erfolge, sei es als Komponist oder Librettist:

Literatur

Einzelnachweise

  1. Marianne Gilbert Finnegan "Memories of a Mischling" und "Das gab's nur einmal. Verloren zwischen Berlin und New York"
  2. Marie Luise Knott: "Deutschland im Dreck, eia weia weg" in: Der Tagesspiegel vom 2.6.2007

Weblinks