„Erneuerbare Energien“ – Versionsunterschied

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Der durchschnittliche Anteil der Erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch aller EU-25-Staaten (Malta ausgenommen) lag im Jahr 2004 laut eines Vergleichs des BMU bei 6,3 %. Spitzenreiter waren Lettland (44,8 %), Schweden (31,2 %) und Finnland (27,2 %). Österreich nahm mit 23,4 % den vierten Platz ein, während Deutschland mit 3,5 % unter dem Durchschnitt lag.&nbsp;<ref name="EE in Zahlen" /> Ein sehr grosses Potential gibt es auch in Schottland, siehe dazu den Hauptartikel [[Erneuerbare Energie in Schottland]].
Der durchschnittliche Anteil der Erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch aller EU-25-Staaten (Malta ausgenommen) lag im Jahr 2004 laut eines Vergleichs des BMU bei 6,3 %. Spitzenreiter waren Lettland (44,8 %), Schweden (31,2 %) und Finnland (27,2 %). Österreich nahm mit 23,4 % den vierten Platz ein, während Deutschland mit 3,5 % unter dem Durchschnitt lag.&nbsp;<ref name="EE in Zahlen" /> Ein sehr grosses Potential gibt es auch in Schottland, siehe dazu den Hauptartikel [[Erneuerbare Energie in Schottland]].


Die Europäische Union verpflichtete sich am 9. März 2007 verbindlich, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2020 um ein Fünftel im Vergleich zu 1990 zu verringern und den Anteil erneuerbarer Energien im Durchschnitt auf 20 Prozent bis 2020 zu erhöhen.<ref>[http://www.n-tv.de/775978.html Merkel schafft Kompromiss], n-tv, 9. März 2007</ref>
Die Europäische Union verpflichtete sich am 9. März 2007 verbindlich, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2020 um ein Fünftel im Vergleich zu 1990 zu verringern und den Anteil erneuerbarer Energien im Durchschnitt auf 20 Prozent bis 2020 zu erhöhen.<ref>[http://www.n-tv.de/775978.html Merkel schafft Kompromiss], n-tv, 9. März 2007</ref> Im Januar 2008 beschloss die Europäische Kommission verbindliche Vorgaben für die einzelnen Mitgliedsstaaten. <ref>[http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Fragen-des-Tages;art693,2462261 Tagesspiegel:Erneuerbare Enerigen in der EU] </ref>


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Version vom 29. Januar 2008, 16:18 Uhr

Erneuerbare Energie, auch regenerative Energie genannt, bezeichnet Energie aus nachhaltigen Quellen, die nach menschlichen Maßstäben unerschöpflich sind. Das Grundprinzip ihrer Nutzung besteht darin, dass aus den in der Umwelt laufend stattfindenden Prozessen Energie abgezweigt und der technischen Verwendung zugeführt wird.

Die vom Menschen nutzbaren Energieströme entspringen unterschiedlichen Primärquellen:

Auf der Erde können diese Energiequellen in Form von Sonnenlicht und -wärme, Windenergie, Wasserkraft, Biomasse und Erdwärme genutzt werden.

Begriff

Windpark bei Lübz, Mecklenburg-Vorpommern.
Photovoltaikanlage in der Nähe von Freiberg (Sachsen).
Ein Wasserkraftwerk in New Mexiko, USA.
Holz ist wohl die am längsten genutzte erneuerbare Energie.

Die in der Sonne ablaufende Kernfusion ist die Quelle der solaren und der meisten regenerativen Energien, mit Ausnahme der Geothermie und der Gezeitenkraft. Die Sonne hat eine restliche Brenndauer von voraussichtlich etwa 5 Milliarden Jahren, so dass heute bei regenerativen Ressourcen nicht das Problem der zeitlich begrenzten Reserven auftritt.

Energie kann nicht erneuert oder regeneriert werden (Energieerhaltungssatz), daher ist der Begriff „erneuerbare Energie“ streng genommen falsch. Man versteht unter der „Nutzung der erneuerbaren Energien“ einen Prozess der Energieumwandlung (z. B. Umwandlung in Elektrizität), dem aus den oben genannten Quellen ständig Energie zugeführt wird, ohne dass dabei begrenzte Ressourcen verbraucht werden. Sonnenenergie wird zu einem recht kleinen Teil in natürlichen Prozessen kontinuierlich umgewandelt und zu einem größeren Teil direkt in den Weltraum reflektiert oder auf der Erde thermisch absorbiert. Dient der in die Biosphäre eingetragene Teil dem Aufbau von Strukturen, dann kann er entropiesenkend wirken; erwärmt er die Biosphäre, so wirkt er entropiesteigernd. Die durch Sonneneinstrahlung, Erdwärme oder infolge Strukturabbaus (wie der Verbrennung von Biomasse) erwärmte Biosphäre wiederum emittiert Energie im Infrarotbereich zurück in den Weltraum, so dass ihr Energiehaushalt insgesamt weitgehend ausgeglichen ist.

Die Nutzung erneuerbarer Energien bedeutet eine Umleitung eines Teils dieser Energieströme, um sie für den Menschen nutzbar zu machen, bevor sie wieder in den ursprünglichen Prozess eingegliedert werden.

Im Gegensatz zur Nutzung laufender Prozesse steht der Abbau von fossilen Energieträgern wie Steinkohle oder Erdöl, die heute sehr viel schneller verbraucht als neu gebildet werden. In einem strengen Sinn wären auch sie erneuerbar, allerdings nicht auf menschlichen Zeitskalen, da deren Bildung meist mehrere 100 Mio. Jahre dauert. Der umgangssprachliche Gebrauch der Begriffe „Erneuerbarkeit“ und „Regeneration“ weist auf diesen Unterschied hin: Entscheidend ist das Prinzip der Nachhaltigkeit, das heißt, dass der Mensch eine Ressource nicht stärker beansprucht, als sie sich regenerieren kann. Dies betrifft sämtliche mit der Energienutzung verbundenen Schnittstellen zwischen Zivilisation und Natur, also sowohl die Quellen als auch die Senken der vom Menschen kontrollierten Energie- und Stoffströme.

Besonders anschaulich ist der Prozess der Erneuerung bei Energie aus Biomasse: Für nahezu alle laufenden Prozesse in der irdischen Biosphäre ist die Sonne der ständige Energielieferant. Diese Prozesse können sogenannte nachwachsende Rohstoffe hervorbringen, deren forcierte Verbrennung, etwa zu Heiz- oder Antriebszwecken, an die Stelle natürlicher Verrottung tritt. Dabei wird gerade so viel Kohlendioxid frei, wie die gewachsene Biomasse der Atmosphäre zuvor entnommen hat.

Global sind Luft und Wasser unerschöpflich vorhanden. Werden beide zusammengefügt, entsteht durch Verdunstungskälte ein nachhaltiges Kältepotential, welches z. B. in der Klimatechnik in Form der adiabaten Kühlung direkt zur Raumklimatisierung genutzt wird.

Die Kernspaltung in Kraftwerken wird nicht zu den erneuerbaren Energien gezählt, da diese sich aus endlichen, auf der Erde nicht regenerierbaren Rohstoffen (Uran oder Thorium) speist und zudem in erheblichem Umfang Stoffe hinterlässt, die sich in keinen natürlichen Kreislauf einfügen lassen. Ähnliches gilt für eine etwaige zukünftige Nutzung von Kernfusionsreaktoren, die in der sich derzeit entwickelnden Form Lithium verbrauchen. Auch eine Kernfusion auf Basis der in großen Mengen vorhandenen Protonen, die technisch noch ferner liegt, wird von den meisten Fachleuten nicht zu den erneuerbaren Energien gezählt.

Arten

Potenzial erneuerbarer Energien

Physikalisches und technisches Potenzial

Die auf die Erde eingestrahlte Sonnenenergie beträgt etwa das Zehntausendfache des aktuellen menschlichen Energiebedarfs. Erdwärme und Gezeitenkraft liefern relativ dazu geringere, aber immer noch absolut hohe Beiträge. Rein physikalisch betrachtet, steht damit mehr Energie zur Verfügung, als in absehbarer Zukunft gebraucht werden wird.

Theoretischer Platzbedarf für Solarkollektoren, um in Solarthermischen Kraftwerken den elektrischen Energiebedarf der Welt, Europas (EU-25) oder Deutschlands zu erzeugen.[1].

In einigen Beispielprojekten ist es gelungen, den an einem Ort benötigten Energieverbrauch dezentral mit Erneuerbaren Energien zu decken (Nullenergiehaus, Bioenergiedorf). Daneben gibt es immer wieder Anläufe für zentrale Großprojekte auf Basis Erneuerbarer Energien. Studien des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ergaben, dass mit weniger als 0,3 Prozent der verfügbaren Wüstengebiete in Nord-Afrika und im Nahen Osten durch Solarthermische Kraftwerke genügend Strom und Trinkwasser für den steigenden Bedarf dieser Länder sowie für Europa erzeugt werden kann. Die Trans-Mediterranean Renewable Energy Cooperation (TREC), ein internationales Netzwerk von Wissenschaftlern, Politikern und Experten auf den Gebieten der erneuerbaren Energien und deren Erschließung, setzt sich für eine solche kooperative Nutzung der Solarenergie ein. Eine Nutzung der Passatwinde im Süden Marokkos soll die solare Energieerzeugung ergänzen.

Bedeutung

In einigen Ländern (z. B. in Deutschland, Spanien, USA, aber auch China) nimmt die regenerativ gewonnene Energiemenge derzeit rasch zu. Ein noch schnelleres Wachstum wird jedoch durch – im Vergleich zu konventionellen Energieträgern – relativ hohe Investitionskosten erschwert.

Erneuerbare Energiequellen werden die fossilen und die Kernfission als Energiequelle langfristig wahrscheinlich zum Großteil ersetzen, da diese nur in begrenztem Umfang auf der Erde zur Verfügung stehen und ihr Einsatz ökologisch problematisch ist. Insbesondere tragen erneuerbare Energien im Idealfall nicht zur globalen Erwärmung bei; die Klimafolgen bei der Nutzung von Biomasse, zum Beispiel durch unerwünscht entweichendes Methan, sind deutlich geringer als bei fossilen Energieträgern.

Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern wird bei der Nutzung der meisten Erneuerbaren Energien kaum Kohlenstoffdioxid ausgestoßen. Lediglich bei der Herstellung der Kraftwerke und bei der Verbrennung von Biomasse wird CO2 in die Umwelt abgegeben, welches jedoch in der Regel nur so viel ist wie die zur Herstellung der Biomasse nötigen Pflanzen der Atmosphäre beim Vorgang der Photosynthese entzogen haben. Hierbei spricht man von CO2-Neutralität. Allerdings hat eine geänderte Landnutzung, zum Beispiel durch Anbau von Energiepflanzen, durchaus ökologische Auswirkungen. Diese folgen unter anderem aus der geänderten Menge an gebundenem CO2 und dem notwendigen Einsatz von Düngemitteln. Dabei entsteht das sehr klimaschädliche Lachgas. Es wirkt auf seine Masse bezogen 300-mal stärker als Kohlendioxid[2] und schadet der Umwelt, da es die Wärmestrahlung, die sonst ins Weltall entweichen würde, reflektiert. Gerade bei der Herstellung von Salpetersäure, die in der chemischen Industrie benötigt wird, fallen große Mengen von Lachgas an.

Auch aus dem Blickwinkel endlicher fossiler Ressourcen ist ein schneller Ausbau der erneuerbaren Energien dringend erforderlich. Da es ein mögliches Szenario ist, dass der Peak Oil, der Zeitpunkt des Ölfördermaximums, ab dem immer weniger Öl gefördert werden kann, zu einer überdauernden wirtschaftlichen Krise führen wird, besteht die Gefahr, dass dann der Umstieg auf die Alternativen zu Öl und Kohle aufgrund schwacher oder zusammenbrechender Konjunktur viel größeren Aufwand erfordern würde, als das im Moment der Fall wäre. Man spricht von einer wirtschaftlichen Abwärtssprirale mit zunehmenden Veteilungskonflikten die einem Ausbau erneuerbarer Energiequellen die nötige stabile Basis entzöge.[3]

Der Einsatz erneuerbarer Energien bietet also sowohl ökologisch als auch langfristig ökonomisch großes Potenzial, vor allem durch das Vermeiden der mit anderen Energieformen verbundenen negativen Begleiterscheinungen (Folgeschäden). Ob die erhofften ökologischen Vorteile im Einzelfall realistisch sind, kann jedoch nur durch eine Ökobilanz festgestellt werden. So müssen bei der Biomasse-Nutzung z. B. Landverbrauch, chemischer Pflanzenschutz und Reduzierung der Artenvielfalt der erwünschten CO2-Reduzierung gegenübergestellt werden. Die Abschätzung wirtschaftlicher Nebeneffekte ist ebenfalls mit erheblichen Unsicherheiten behaftet.

Zeitliche Verfügbarkeit

Gegen erneuerbare Energien wird häufig eingewendet, dass Sonne und Wind nicht gleichmäßig zur Verfügung stehen und nur begrenzt vorhergesagt werden können. Diese Unsicherheiten verschärfen insbesondere im Stromnetz die Differenz zwischen gesichertem Angebot und Nachfrage. Da sich größere Mengen Strom nicht ohne verlustbehaftete Umwandlung in andere Energieformen speichern lässt, müssen hierfür organisatorische und technische Vorkehrungen getroffen werden.

Ob die vermehrte Nutzung von Solarstrom und Windenergie die Schere zwischen Angebot und Nachfrage weiter öffnet, ist allerdings umstritten. Während die konventionellen Kraftwerke rund um die Uhr die gleiche Leistung zur Verfügung stellen (können), passen Photovoltaikkraftwerke gut zum Tagesgang im Lastprofil (tagsüber wird mehr Strom benötigt als nachts). Bei Solarthermischen Kraftwerken hingegen können Wärmespeicher (z. B. Flüssigsalztanks) einen Teil der am Tage gewonnenen Wärme aufnehmen und die Dampfturbine nachts antreiben oder bei Nachfragespitzen zusätzlichen Dampf erzeugen. Um eine Versorgungssicherheit auch bei lang anhaltendem schlechtem Wetter zu gewährleisten, ist hier auch eine Zusatzfeuerung durch Öl, Erdgas oder Biomasse möglich. Windkraftwerke arbeiten im (europäischen) Winterhalbjahr stärker als im Sommer und gleichen damit sowohl den Jahresgang im Verbrauch als auch die jahreszeitlichen Schwankungen im Solarstrom aus.

Technisch unproblematisch ist der Umgang mit einem Überangebot an Strom. Wasserkraftwerke mit Staumauern können die Energieumwandlung mehrere Wochen bis Monate, Biogasanlagen mehrere Stunden ohne größere Verluste aufschieben. Photovoltaik- und Windenergieanlagen können zumindest abgeschaltet und innerhalb von etwa 30 s (Selbsttest und Anfahren eines Photovoltaik-Wechselrichters) bis wenige Minuten (größere Windenergieanlagen) wieder in Betrieb genommen werden. Dies ist sogar ein Vorteil gegenüber großen Dampfkraftwerken und Kernkraftwerken, die nach einer Abschaltung mehrere Stunden bis zur vollen Leistung benötigen. Allerdings wird durch die Abschaltung von Photovoltaik- oder Windenergieanlagen, anders als bei Wasserkraftwerken, Biogasanlagen und konventionellen Kraftwerken, kein Brennstoff gespart. Daher ist es meist wirtschaftlicher, den Strom für nachrangige, zeitlich weniger fixierte Zwecke zu „verschwenden“ oder Energiespeicher damit aufzuladen.

Zur Deckung eines akuten Strommangels können Wasserkraftwerke und Biogaskraftwerke kurzzeitig über ihrer Durchschnittsleistung, die durch den Nachschub an Wasser und Biomasse begrenzt ist, betrieben werden. Mit der heutigen Informationstechnik ist es auch möglich, zeitlich flexible Stromverbraucher (z. B. Zementmühlen, Kühl- und Heizsysteme) vorübergehend herunterzuschalten oder vom Netz zu nehmen („Lastabwurfkunden“, „Demand-Side-Management“).

Die Speicherung von elektrischer Energie durch Umwandlung in mechanische Energie wird bereits seit 1924 mit Pumpspeicherkraftwerken praktiziert. An Druckluftspeicherkraftwerken wird mit Pilotanlagen geforscht. Für Druckluftspeicher nutzt man Kavernen in Salzstöcken, in denen Druckluft mit 100 Bar gespeichert wird und bei Bedarf eine Druckluftturbine antreibt. Dabei wird ein Wirkungsgrad von etwa 42 Prozent; durch zusätzliche Nutzung der Abwärme 55 Prozent; und durch Rückführung der bei der Dekompression entstehenden Abwärme in die Kaverne sogar bis zu 70 Prozent erreicht.

Speicherung als Wasserstoff

Das Konzept der solaren Wasserstoffwirtschaft setzt langfristig auf den Ersatz von fossilen Energieträgern durch Wasserstoff. Er kann durch Elektrolyse gewonnen, gespeichert und gehandelt werden. Zur Zeit ist die Umwandlung Strom→Wasserstoff→Strom noch zu verlustreich, ebenso der Transport und die Lagerung. Bei der Elektrolyse werden nur etwa 75 Prozent der eingesetzten Energie als Wasserstoff chemisch gespeichert und zusätzlich wird Energie bei der Einlagerung (Kompression bzw. Verflüssigung) benötigt. In einer Brennstoffzelle lassen sich daher (derzeit) nur etwa 20-25 Prozent der eingesetzten Elektroenergie zurückgewinnen. In Verbrennungsmotoren, wie etwa beim BMW Hydrogen 7 ist die Energiebilanz mit etwa 10-11 Prozent noch schlechter. Allerdings wurde der Verbrennungsraum noch nicht annähernd so gut für Wasserstoff optimiert wie derjenige herkömmlicher Motoren für Benzin oder Diesel. Daher sind künftige Steigerungen des Wirkungsgrades wahrscheinlich. Deutlich bessere Werte bei der Energierückgewinnung lassen sich bereits heute mit Blockheizkraftwerken erreichen, bei denen auch die Abwärme genutzt wird.[4]

Eine weitere technische Herausforderung stellt die Lagerung des Wasserstoffs dar. Im Hydrogen 7 etwa wird Wasserstoff in flüssiger Form bei -253 °C und beinah Normaldruck gespeichert. Da er aufgrund des unvermeidlichen Wärmezuflusses von außen ständig siedet, muss kontinuierlich etwas Wasserstoffgas über ein Sicherheitsventil abgelassen werden. Auch wenn der Wasserstoff nicht gebraucht wird, entleert sich ein halbvoller Tank im Hydrogen 7 so innerhalb von nur 9 Tagen.[5] Auch auf dem Weg von der Wasserstoffherstellung bis in den Tank kommt es zu Verlusten. Wasserstoff diffundiert nicht nur durch feinste Risse, sondern sogar durch viele intakte Materialien. Hinzu kommt ein Sicherheitsproblem, da durch die Vermischung von austretendem Wasserstoff mit Luft Knallgas entstehen kann. Verbesserungen lassen sich von neuartigen porösen Materialien als Wasserstoffspeichern erwarten, die die einzelnen Wasserstoffmoleküle besser binden.[6] Diese Speichertechnik ist zur Zeit jedoch noch relativ schwer und teuer.[7]

Neben der Elektrolyse sind auch andere Verfahren zur Wasserstoffgewinnung vielversprechend, so beispielsweise die direkte Gewinnung von Biowasserstoff, insbesondere durch auf Photosynthese spezialisierter Algen. Bei gleicher Menge an chemisch gebundener Energie wird weniger Anbaufläche benötigt, als etwa bei Bioethanol. Die Algen können in Plexiglasröhren sogar mitten in einer Wüste anstatt auf fruchtbaren Ackerflächen gezüchtet werden. Der Nachteil ist, dass die Erzeugung von Wasserstoff mittels Algen derzeit nur eine Energieeffizienz von 0,1 Prozent aufweist, während 10 Prozent erforderlich sind, um konkurrenzfähig zu sein. Trotzdem birgt diese Technologie ein großes Potenzial; auf längere Sicht scheinen deutliche Effizienzsteigerungen möglich.[8]

Weitere Speichertechniken

Wegen der noch ungelösten Schwierigkeiten beim Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur, sowie aus den oben genannten Effizienzproblemen derselben, dürften Akkumulatoren kombiniert mit hochkapazitiven Kondensatoren als Übergangslösung sowie Ergänzung eingesetzt werden. Bei geeigneter Weiterentwicklung ist es auch vorstellbar, dass Akkumulatoren auch in Kraftfahrzeugen wesentlich breiter als Wasserstoffspeicher eingesetzt werden.

Bereits im Juli 2006 zeigte der Tesla Roadster, dass die Probleme bei Elektrofahrzeugen nicht mehr im Beschleunigungsvermögen liegen, da Elektromotoren selbst bei niedriger Drehzahl nahezu das volle Drehmoment liefern.

Die kritische Komponente bei der Konstruktion ausdauernder mobiler Elektroantriebe ist die Stromversorgung. Bleiakkumulatoren sind hochstromfähig, bewährt und preiswert, jedoch sehr schwer, schadstoffhaltig, haben eine geringe Energiedichte und sind auch nicht allzu effizient. Deshalb werden für den Elektrofahrzeugbereich zukünftig wohl modernere Akkumulatorsysteme eingesetzt werden. Mit diesen wird jedoch die Steuerungstechnik und die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen sehr aufwändig. Zudem sind moderne Akkumulatoren noch nicht ausreichend temperaturstabil um selbst bei Extremtemperaturen problemlos arbeiten zu können. Auch die Entsorgung ist bei modernen Akkumulatoren wesentlich problematischer als bei Bleiakkumulatoren.

Der wichtigste Vorteil gegenüber anderen Speichertechniken ist, dass Akkumulatoren auf der Verbraucherseite die vermutlich beste Energiebilanz aufweisen. Zwar sind die Wasser- und Druckluftspeicher effizienter, haben aber eine geringere Energiedichte und eignen sich daher nicht immer als praktikable Lösung für den Endverbraucher, sondern eher als Speichersysteme für die Energieproduzenten.

Energiedichten einiger Speichersysteme
Speichermedium Energiedichte
Li-Polymer-Akku 0,55 MJ kg-1
Wasserstoff (inkl. Hydridtank) ca. 1,19 MJ kg-1
Benzin 43 MJ kg-1
Methanol 20 MJ kg-1
1-Butanol 33 MJ kg-1

Die Energiedichte von Akkumulatoren ist zudem zwar geringer als die Energiedichte beim Wasserstoff, jedoch relativiert sich dieser Effekt unter Betrachtung der Effizienz und der, vor allem durch mobile Geräte wie Mobiltelefone und Notebooks, bedingten starken Weiterentwicklung von Akkumulatoren. Ein prinzipieller Nachteil der hohen Energiedichte ist jedoch immer auch die damit einhergehende prinzipielle Brandgefahr. Zudem kommt die lange Aufladedauer der Akkumulatoren von mehreren Stunden, anstatt einer Tankdauer von wenigen Minuten bei flüssigen Brennstoffen.

Eine weitere Speichermöglichkeit sind Redox-Flow-Zellen. Dabei wird die elektrische Energie in Elektrolyten gespeichert. Die Größe der Tanks (d. h. die Ladekapazität) sowie die Anzahl der Ladezellen (d. h. die Ladegeschwindigkeit) sind theoretisch beliebig skalierbar. So könnte je nach Größe und Lage eines Windparks ein Energiespeicher derart angepasst werden, dass die Speicherkapazität und Ladeleistung mit der Leistung des Windparks und den zu erwartenden Schwachwindphasen übereinstimmen. Windparks - und auch Solaranlagen - könnten dann Energie nach Bedarf liefern. Es existieren zwar bereits Versuchsanlagen, u. a. in Australien, Italien, Japan und Irland, doch eine kommerzielle Einführung scheitert bisher an den geringen Erfahrungen mit Systemen großer Dimension und an noch zu hohen Kosten.

Zentrale und dezentrale Versorgung

Der Wandel zu einer regenerativen Energiewirtschaft wird oft im Zusammenhang mit seinen ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen gesehen. Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien sind in der Regel deutlich kleiner als heutige Kraftwerke oder Raffinerien; sie reichen von wenigen Kilowatt (Photovoltaik-Dachanlagen) bis in den zweistelligen Megawattbereich (großer Windpark, Solarthermisches Kraftwerk), während Kernkraftwerke meist über ein Gigawatt produzieren.

Befürworter einer Dezentralisierung betonen, dass bei dezentraler und erneuerbarer Energieversorgung keine umfangreiche überregionale Infrastruktur notwendig ist, da die Energie in der Region verbraucht wird, in der sie gewonnen wird. Der Transport von Energieträgern in Form von Brennstoffen über große Entfernungen würde stark eingeschränkt. Beispiele sind die Nutzung von regionaler Biomasse (Holz, Biogas), Geothermie oder solare Warmwasserbereitung. Energie ist jedoch nicht in allen Regionen mit vergleichbarem wirtschaftlichen Aufwand bereitzustellen.

Bei dezentraler Energiewirtschaft kann auch die Ausnutzung des Brennstoffes erhöht werden, indem die Abwärme von Kleinkraftwerken zum Heizen umliegender Gebiete verwendet wird. Ein Beispiel sind die bereits heute eingesetzten Heizkraftwerke, einschließlich Biomasse- und Biogaskraftwerken.

Durch die Installation neuer Technologien werden neue Arbeitsplätze bei den entsprechenden Herstellern und Betreibern geschaffen. Eine dezentrale Energieversorgung gibt mehr Menschen pro installierter Leistung Arbeit als fossile Großkraftwerke, deren Kosten vor allem durch den Brennstoff bestimmt werden. Eine regionale Energieversorgung vermeidet die politische Abhängigkeit und den Abfluss von Devisen ins Ausland, erst recht wenn auch die Energietechnik im Inland gefertigt wird.

Kritiker der dezentralen elektrischen Energieversorgung betonen die Versorgungssicherheit durch weitgespannte Netzwerke. So können sich Überangebot und Mangel in verschiedenen Regionen ausgleichen. Zum Beispiel würde im Sommer ein Überschuss von Solarstrom aus den Mittelmeerländern geliefert, während im Winter Windstrom aus Nord- und Westeuropa genutzt werden könnte. Daneben weisen Kritiker auch auf Herausforderungen bei der Regelung vieler Kleinkraftwerke in einem großen Netzwerkverbund ohne die Stütze von Großkraftwerken hin. Richtig ist jedoch auch, dass ein System aus großen Verbundnetzen mit wenigen Großkraftwerken großflächige, beispielsweise europaweite Stromausfälle erst ermöglichen. Großflächige Stromausfälle sind bei einer dezentralen Energieversorgung unwahrscheinlicher, allerdings haben die 95 % aller Stromausfälle ihre Ursachen in den regionalen Mittel- oder Niederspannungsnetzen. Eine zuverlässigere Stromversorgung durch dezentrale Kraftwerke ist somit nicht zu erwarten.

Der Umbau der Energieversorgung auf Nachhaltigkeit bedeutet jedoch nicht notwendigerweise ausschließlich dezentrale Versorgung, einige Konzepte, wie beispielsweise Offshore-Windparks und Solarfarmkraftwerke, oder auch die Studien von TREC setzen auch bei erneuerbaren Energien auf zentrale Gewinnung und großräumige Verteilung.

Siehe auch: Dezentrale Stromerzeugung

Umweltauswirkungen durch erneuerbare Energien

Eine Energiewirtschaft, die auf erneuerbaren Energien aufbaut, kann eine Strategie für das Abwenden der globalen Erwärmung bieten, wenn deren Nutzung die Emission von „Treibhausgasen“ verringert. Die unterschiedlichen Technologien zur Nutzung jeder Form von Energie, also auch erneuerbarer Energien, haben grundsätzlich immer Auswirkungen auf die Biosphäre, also auch auf Menschen und das ihr Leben ermöglichende Ökosystem. Dabei müssen auch Aufbau und Abbau der Anlagen betrachtet werden (Produktlebenszyklus). Diese Auswirkungen müssen verstanden und quantitativ dargestellt werden. Erst dann werden Nutzen und Schaden in der Energie- und Entropiebilanz[9], für die Artenvielfalt und soziale Folgen deutlich.

Eine Gefahr der einseitigen Konzentration der Energiepolitik auf die Förderung „alternativer“ Energien besteht darin, dass das zweite notwendige Handlungsfeld aus dem Sichtfeld gedrängt wird: Energiesparen.

2005 wurden in Deutschland 4,6 % des Primärenergiehaushaltes durch erneuerbare Energien gedeckt.

Solartechnik

Die Produktion von Photovoltaikmodulen ist selber energieaufwändig. Die Energetische Amortisation in Deutschland beträgt für mono- und polykristalline Zellen um 6 Jahre und für Dünnschichtmodule rund 1 Jahr. Außerdem werden, wie bei allen elektronischen Bauteilen, zum Teil giftige Schwermetalle, sowie etwa 12 kg Silizium pro Kilowatt installierter Leistung (mono- und polykristalline Zellen) benötigt.

Bei solarthermischen Sonnenkollektoren werden Metalle wie Kupfer und Aluminium verbraucht.

Lokal führt Solartechnik zu Änderungen der Energiebilanz, insbesondere durch Verschattung und geänderte Reflexion. Global ist dieses jedoch unbedenklich, denn das solare Energieangebot ist um einen Faktor 10.000 größer als der heutige gesamte Weltenergiebedarf. Selbst bei einer solaren Vollversorgung des Weltenergiebedarfs steht deshalb die daraus entnommene Energiemenge in keiner Relation zum Angebot.

Wasserkraft

Talsperren mit Staumauern machen starke Eingriffe in die Umwelt erforderlich. So mussten im Fall des chinesischen Drei-Schluchten-Damms mehr als eine Million Menschen umgesiedelt werden. Bei vielen Stauseeprojekten kam es zu Veränderungen im Ökosystem, da riesige Flächen geflutet wurden und in die saisonalen Wasserstandschwankungen der Flüsse eingegriffen wurde.

In Regionen mit Wassermangel kommt es zu Nutzungskonflikten. So staut z. B. Tadschikistan den Syrdarja (und Nebenflüsse) im Sommer auf, um in Winter Energie zu gewinnen. Das unterhalb gelegene Kasachstan benötigt das Wasser aber im Sommer für seine Landwirtschaft.

Auch Laufwasserkraftwerke greifen in die Flusslandschaft ein. Allerdings werden die meisten europäischen Flüsse ohnehin für die Binnenschifffahrt aufgestaut. Die Strom-Boje verändert das Erscheinungsbild und den Wasserpegel hingegen nur unwesentlich.

Windenergie

Windparks werden von Landschaftsschützern kritisch gesehen. An bestimmten Standorten besteht unter Umständen eine Gefahr für Zugvögel. Abhängig von den Prioritäten der Kommentatoren wird die Gefährdung von Vögeln entweder als gering oder als bedeutend eingeschätzt. Einfluss auf die regionalen Windverhältnisse wurde bisher nicht festgestellt. Um lokale Beeinflussungen zwischen den einzelnen Anlagen zu minimieren werden sie mit etwas Abstand untereinander errichtet.

Bioenergie

Die Verwendung von Biomasse zur Energieerzeugung kann gravierende ökologische und soziale Folgen haben. Die Gewinnung von Energie aus Pflanzen steht in einem Spannungsverhältnis zum Nahrungsmittelanbau und zum Natur- und Landschaftsschutz. Während die Vergärung von landwirtschaftlichen Rest- und Abfallstoffen in Biogasanlagen als unproblematisch gilt, gerät der intensive Anbau von Energiepflanzen, insbesondere für die Herstellung von anspruchsvollen Treib- und Kraftstoffen, immer wieder in die Kritik. Eine Deckung des jetzigen Treibstoffverbrauches mit biogenen Energieträgern wird vom Volumen her ohne großflächige Umwelteingriffe kaum zu leisten sein.

Großen Schaden verursacht der Anbau des für Biodiesel verwendeten Palmöls. Klimaexperten haben auf einer internationalen Klimakonferenz im Mai 2007 in Hong Kong davor gewarnt, dass Agrartreibstoffe die globale Erwärmung weiter anheizen werden. Landwirte würden durch die steigende Nachfrage nach Biotreibstoffen ermuntert, tropische Wälder abzubrennen, in denen große Mengen „CO2“ gespeichert sei. So werden jährlich riesige Flächen Regenwald in Palmenplantagen umgewandelt. Je nach Anbaumethoden kann die Fläche dauerhaft veröden. „Einige der so genannten alternativen Energielösungen wie Biotreibstoffe sind sehr gefährlich“, sagte der Wissenschaftler James Lovelock während der Konferenz in Hong Kong. [10]

Bei Rapsöl ergeben sich beim erforderlichen großflächigen Anbau Schwierigkeiten für die Landwirtschaft. Auf den angelegten Monokulturen werden häufig große Mengen an synthetischen Düngemitteln und Pestiziden eingesetzt. Menschen und Umwelt werden durch die Chemikalien belastet. In trockenen Gebieten wie z. B. dem mittleren Westen der USA droht das zur Bewässerung angezapfte Grundwasser zu versiegen, wodurch die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung gefährdet wird. Weiterhin werden zunehmend gentechnisch veränderte Pflanzen für die Plantagen eingesetzt. Nicht zuletzt ist die Ressource Biomasse durch die Erzeugungskapazität der Erde begrenzt (Energieeintrag der Sonne, verfügbare Fläche) und durch den Menschen schon in erheblichem Maß genutzt.[11]

Eine Verbesserung, in ökologischer Hinsicht, könnten jedoch Cellulose-Ethanol und BtL-Kraftstoffe bringen. Diese Technologien stehen zwar noch am Anfang – zur Herstellung können aber viele verschiedene pflanzliche Stoffe und Reste verarbeitet werden.

Bei der Verbrennung von Biomasse können Schadstoffe wie Stickoxide und Schwefeldioxid entstehen. Die Verbrennung von Holz gilt als erhebliche Quelle von Feinstaub.

Geothermie

Bei der Geothermie sind nahezu keine negativen Umwelteinwirkungen bekannt. Eine umfangreiche Systemstudie zeigt zwar Einwirkungen während des Baus derartiger Systeme, wie Herstellung der Stahlrohre für die Komplettierung geothermischer Bohrungen, diese sind jedoch vergleichsweise unerheblich. Bei der Stimulation von untertägigen Wärmeübertragern treten gelegentlich kleine seismische Ereignisse auf (Dezember 2006, Basel, Magnitude 3,4). Diese waren jedoch bisher nie mit nennenswerten Schäden verbunden und sind vergleichsweise klein, verglichen mit den seismischen Ereignissen, die bei der Kohlegewinnung, der Erdöl-/Erdgasgewinnung, bei der Endlagerung von CO2 oder beim Füllen von Wasserspeichern registriert wurden.

Politische Betrachtung

Anfang Juni 2004 fand in Bonn die Internationale Konferenz für erneuerbare Energien („Renewables“) statt. Sie führte zu der Forderung, dass die Nutzung erneuerbarer Energien ausgebaut werden müsse. Dies sei im Sinne der Armutsbekämpfung und des Klimaschutzes. Es wurden dazu politische Strategien und konkrete Maßnahmen weiterentwickelt. Die Beratungen mündeten in drei Beschlüssen:

  • Ein internationales Aktionsprogramm mit 165 bestätigten Aktionen und Verpflichtungen fasst konkrete Maßnahmen, Ausbauziele und freiwillige Verpflichtungen einzelner Länder und Regionen zusammen.
  • In einer Deklaration von Bonn haben die Ministerinnen und Minister eine politische Vision für eine globale Energiewende formuliert und sich auf einen Folgeprozess für die Bonner Konferenz verständigt.
  • Es wird angenommen, dass Politikempfehlungen praktikable Wege für den Ausbau erneuerbarer Energien zeigen.

Das deutsche Gesetz über Erneuerbare Energien (EEG) soll den Anteil von Wind-, Wasser-, Sonnenenergie und Geothermie an der Stromerzeugung in Deutschland bis 2010 auf mindestens 12,5 Prozent steigern (2020: 20 %). Bis 2020 werden in diesen Branchen über 200 Milliarden Investitionen getätigt, also ein Vielfaches der in der Fossilen Energieversorgung vorgesehenen Investitionen. Man erhofft sich neben einem verbesserten Klimaschutz mehr Arbeitsplätze in den Branchen, die mit der Produktion erneuerbarer Energien verbunden sind. So wird die Mitarbeiterzahl in diesen Branchen von 150.000 (2006) auf 500.000 (2020) steigen. Die Erneuerbaren Energien können nicht nur den Ausstieg aus der Atomenergie vollständig kompensieren, sondern auch alleine die politisch verbindlich vereinbarte Einhaltung der Kyotoziele sicherstellen. Seit 1991 müssen Energieversorger Strom aus erneuerbaren Energien zu Mindestpreisen abnehmen, dies führt jedoch nur zu einer geringfügigen Erhöhung der Strompreise beim Endkunden (0,15 ct/kWh). Im Endeffekt führt die Einspeisung erneuerbarer Energien derzeit jedoch – aufgrund der Mechanismen der Strombörse Leipzig – zu faktischen Kostensenkungen beim Endverbraucher.

Die im Herbst 2005 gebildete neue Bundesregierung aus CDU und SPD wird am EEG festhalten. Für 2007 ist jedoch eine Überprüfung des Gesetzes vorgesehen. Ein ähnliches und sicherlich noch wichtigeres Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmemarkt ist zwar in der Koalitionsvereinbarung verbindlich zugesagt, jedoch bisher noch ausstehend.

Arbeitsmarkt

Nach einer vom Bundesumweltministerium in Auftrag gegebenen Studie von 2006 sind mittlerweile in der Umwelttechnik eine Million Menschen in Deutschland beschäftigt. 2020 werde nach Angaben der Studie die Umweltbranche mehr Mitarbeiter beschäftigen, als Maschinenbau und Autoindustrie zusammen.[12]

Siehe auch: Energiepolitik

Statistik

Deutschland

Im Jahr 2006 lag der aus erneuerbaren Energien gedeckte Endenergieverbrauch in Deutschland bei rund 189,6 TWh, was 7,4 % des Gesamtverbrauchs entspricht. Den mit 130 TWh (etwa 69 %) größten Anteil hatten feste und flüssige biogene Brennstoffe, welche insbesondere in der Wärmeerzeugung und als Kraftstoffe Verwendung finden.

Anteil der EE am Primär- und Endenergieverbrauch in %[13]
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Anteil am Primärenergieverbrauch 2,0 2,1 2,2 2,6 2,7 3,0 3,5 3,9 4,7 5,6
davon Stromerzeugung 0,8 0,9 1,1 1,1 1,4 1,6 1,8 2,1 2,5
Wärmebereitstellung 1,3 1,3 1,4 1,4 1,5 1,8 1,9 2,0 2,2
Kraftstoffverbrauch 0,03 0,03 0,06 0,1 0,1 0,2 0,3 0,6 1,0
Anteil am Endenergieverbrauch 2,9 3,1 3,3 3,8 3,8 4,3 4,9 5,5 6,6 7,8
davon Stromerzeugung 4,8 5,5 6,3 6,7 7,8 8,1 9,5 10,4 12
Wärmebereitstellung 3,5 3,5 3,9 3,8 3,9 4,6 4,9 5,3 6,0
Kraftstoffverbrauch 0,2 0,2 0,4 0,6 0,9 1,4 1,9 3,8 6,6

Im Gegensatz zu den Kraftstoffen und der Wärmeerzeugung spielte Biomasse bisher für die Stromerzeugung mit rund 25 % (anteilig aus EE) eine weniger große Rolle, wohingegen Windenergie (42 %) und Wasserkraft (30 %) gewichtigere Anteile an der Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien hatten.

Bruttostromerzeugung
Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien in Deutschland. Sie machen etwa 11 % der gesamten Stromerzeugung aus (Stand 2005)[14]


Stromerzeugung in Deutschland in GWh[13]
Jahr Gesamt-
erzeugung[15]
Summe EE Wasserkraft Windenergie Biomasse und -gas Photovoltaik Geothermie
2006 635.774 70.433 11,1 % 19.876 3,1 % 30.710 4,8 % 17.627 2,8 % 2.220 0,3 % 0,4
2005 620.285 63.569 10,2 % 21.524 3,5 % 27.229 4,4 % 13.534 2,2 % 1.282 0,2 % 0,2
2004 616.194 57.529 9,3 % 21.000 3,4 % 25.509 4,1 % 10.463 1,7 % 557 0,1 % 0,2
2003 607.378 48.674 8,0 % 20.350 3,4 % 18.859 3,1 % 9.132 1,5 % 333 0,1 % 0
2002 586.688 45.760 7,8 % 23.824 4,1 % 15.786 2,7 % 5.962 1,0 % 188 0,0 % 0
2001 586.411 39.073 6,7 % 23.383 4,0 % 10.509 1,8 % 5.065 0,9 % 116 0,0 % 0
2000 576.543 36.679 6,4 % 24.936 4,3 % 7.550 1,3 % 4.129 0,7 % 64 0,0 % 0
1999 556.252 29.890 5,4 % 21.300 3,8 % 5.528 1,0 % 3.020 0,5 % 42 0,0 % 0
1998 557.303 26.321 4,7 % 19.000 3,4 % 4.489 0,8 % 2.800 0,5 % 32 0,0 % 0
1997 552.313 24.505 4,4 % 19.000 3,4 % 3.000 0,5 % 2.479 0,4 % 26 0,0 % 0
1996 552.621 23.219 4,2 % 18.800 3,4 % 2.200 0,4 % 2.203 0,4 % 16 0,0 % 0
1995 536.816 25.431 4,7 % 21.600 4,0 % 1.800 0,3 % 2.020 0,4 % 11 0,0 % 0
1994 528.465 23.018 4,4 % 20.200 3,8 % 940 0,2 % 1.870 0,4 % 8 0,0 % 0
1993 527.115 21.246 4,0 % 19.000 3,6 % 670 0,1 % 1.570 0,3 % 6 0,0 % 0
1992 538.164 20.378 3,8 % 18.600 3,5 % 230 0,0 % 1.545 0,3 % 3 0,0 % 0
1991 540.210 17.492 3,2 % 15.900 2,9 % 140 0,0 % 1.450 0,3 % 2 0,0 % 0
1990 549.900 18.463 3,4 % 17.000 3,1 % 40 0,0 % 1.422 0,3 % 1 0,0 % 0

Österreich

Zusammensetzung des Österreichischen Bruttoinlandsverbrauchs [16]

Mit einem Anteil von ca. 22,7 % machten die Erneuerbaren Energien fast ein Viertel des österreichischen Bruttoinlandsverbrauchs im Jahr 2001 aus. Zählt man die Wasserkraft auch als erneuerbare Energie (wird in den Statistiken in Österreich meist nich als solche angeführt) kommt man auf ca. 70 %. Die Problematik bei dieser statistischen Betrachtung bildet aber der notwendige Import von Strom. [17]

Stromerzeugung in Österreich in GWh[18]
Jahr Gesamt-
erzeugung
Summe EE Wasserkraft Windenergie Biomasse und -gas Photovoltaik Geothermie
2006 63.919 42.344 66,2 % 37.278 58,3 % 1.752 2,7 % 3.300 5,2 % 12 0,0 % 3
2005 66.479 42.911 64,5 % 39.019 58,7 % 1.331 2,0 % 2.545 3,8 % 13 0,0 % 2
2004 64.739 42.457 65,6 % 39.462 61,0 % 926 1,4 % 2.053 3,2 % 13 0,0 % 2
2003 60.219 37.467 62,2 % 35.292 58,6 % 366 0,6 % 1.794 3,0 % 11 0,0 % 3
2002 62.671 43.767 69,8 % 42.057 67,1 % 203 0,3 % 1.500 2,4 % 3 0,0 % 3

Schweiz

In der Schweiz werden Erneuerbare Energien sehr intensiv genutzt. Im Jahr 2004 betrug deren Anteil am schweizer Endenergieverbrauch 16,5 %. Diese 16,5 % wurden zum Großteil durch Wasserkraft (70 %), Biomasse (25 %, incl. Abfall) und Umgebungswärme (3,5 %) gedeckt.[19] Dabei ist jedoch zu beachten, dass die schweizerischen Pumpspeicherkraftwerke in der Nacht aus dem Ausland preiswerten Strom importieren, um Wasser in die Stauseen hochzupumpen. Dieser Strom stammt zu einem großen Teil aus nicht erneuerbaren Energiequellen.


Europäische Union

Nutzung von Erneuerbaren Energien in Europa; Quelle: [13]

Der durchschnittliche Anteil der Erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch aller EU-25-Staaten (Malta ausgenommen) lag im Jahr 2004 laut eines Vergleichs des BMU bei 6,3 %. Spitzenreiter waren Lettland (44,8 %), Schweden (31,2 %) und Finnland (27,2 %). Österreich nahm mit 23,4 % den vierten Platz ein, während Deutschland mit 3,5 % unter dem Durchschnitt lag. [13] Ein sehr grosses Potential gibt es auch in Schottland, siehe dazu den Hauptartikel Erneuerbare Energie in Schottland.

Die Europäische Union verpflichtete sich am 9. März 2007 verbindlich, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2020 um ein Fünftel im Vergleich zu 1990 zu verringern und den Anteil erneuerbarer Energien im Durchschnitt auf 20 Prozent bis 2020 zu erhöhen.[20] Im Januar 2008 beschloss die Europäische Kommission verbindliche Vorgaben für die einzelnen Mitgliedsstaaten. [21]


Siehe auch



Literatur

Bücher

  • Bechberger, Mischa und Danyel Reiche (2006): Ökologische Transformation der Energiewirtschaft – Erfolgsbedingungen und Restriktionen. Schmidt, Berlin, ISBN 3-503-09313-3.
  • Bührke, Thomas und Wengenmayr, Roland: Erneuerbare Energie – Alternative Energiekonzepte für die Zukunft. Wiley-VCH, Weinheim 2006, ISBN 978-3-527-40727-9, ISBN 3-527-40727-8.
  • Fell, Hans-Josef und Pfeiffer, Carsten (2006): Chance Energiekrise – Der solare Ausweg aus der fossil-atomaren Sackgasse Solarpraxis, Berlin, ISBN 3934595642
  • Geitmann, Sven (2005): Erneuerbare Energien und alternative Kraftstoffe. Hydrogeit Verlag, Kremmen (2. Aufl.), ISBN 3-937-86305-2.
  • Kaltschmitt, Martin, Andreas Wiese und Wolfgang Streicher (Hrsg.) (2003): Erneuerbare Energien. Systemtechnik, Wirtschaftlichkeit, Umweltaspekte. Springer Verlag, Heidelberg (3. Aufl), ISBN 3-540-43600-6
  • Kleidon, Axel und Ralph D. Lorenz (2004): Non-Equilibrium Thermodynamics and the Production of Entropy. Springer Verlag, Heidelberg. ISBN 3540224955 („Erneuerbare“ Energien sind im Wesentlichen solche, die direkt nach dem Eintrag in die Biosphäre genutzt werden. Nutzen und Auswirkungen technischer Energieumwandlung leisten einen Beitrag zur Energie- und Entropiebilanz der Biosphäre. Dieser Bilanz muss sich auch die Nutzung „erneuerbarer“ Energien unterwerfen. Das Buch vermittelt Grundlagen dazu.)
  • Quaschning, Volker (2005): Regenerative Energiesysteme. Carl Hanser Verlag, München (4. Aufl.), ISBN 3-446-40569-0.
  • Scheer, Hermann (2005): Solare Weltwirtschaft – Strategie für eine ökologische Moderne. Kunstmann, München (5. Aufl.), ISBN 3-888-97314-7.
  • Springmann, Jens-Peter (2005): Förderung erneuerbarer Energieträger in der Stromerzeugung – Ein Vergleich ordnungspolitischer Instrumente. DUV, Wiesbaden, ISBN 3-8350-0038-1

Aufsätze und Studien

Weblinks

Nachrichten

Multimedia

Quellen

  1. Daten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), 2005
  2. Methan und Lachgas: Die vergessenen Klimagase, WWF, 2007
  3. Marion Lienhard, Anna Vettori, Rolf Iten: PEAK OIL - Chance für einen nachhaltigen Umgang mit Energie?, Hrsg.: INrate, Dezember 2006
  4. Wasserstoff: Der Kraftstoff der Zukunft? - Telepolis, 26. Februar 2007
  5. Unterwegs im Wasserstoff-7er - Technology Review, 22. November 06
  6. Wasserstoff bei niedrigem Druck speichern - Telepolis 20. Oktober 2004
  7. „Pack den Blechroboter in den Tank“ - Telepolis 20. Oktober 2005
  8. Plexiglasröhren statt Raffinerien? - Telepolis, 23. Februar 2006
  9. Forschung auf dem Gebiet u.A. der Entropiebilanzierung: Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena
  10. Scientists warn on biofuels as palm oil price jumps (englisch) Reuters, 1. Juni 2006
  11. Der Mensch nutzt bereits ein Viertel aller Biomasse wissenschaft.de 04. Juli 2007
  12. Ökobranche wächst rasant, n-tv, 8. April 2007
  13. a b c d Erneuerbare Energien in Zahlen – nationale und internationale Entwicklung, Stand: November 2007, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Stand November 2007 (pdf)
  14. VGB PowerTech
  15. Tabellendokument auf www.bmwi.de (Excel)
  16. Österreichischer Energiebericht 2003, aufgerufen Juli 2006
  17. Übersicht Österreichischer Stromimport/ -Export
  18. Energiestatistik e-control
  19. Green Power in Switzerland, S. 3; aufgerufen im August 2006
  20. Merkel schafft Kompromiss, n-tv, 9. März 2007
  21. Tagesspiegel:Erneuerbare Enerigen in der EU

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