„Helmut Kickton“ – Versionsunterschied

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=== Tondokumente ===
=== Tondokumente ===
* [[Marcel Dupré]]: Prélude et fugue en si majeur opus 7 Nr. 1
* [[Marcel Dupré]]: [[Prélude et fugue en Si majeur|Prélude et fugue en si majeur opus 7 Nr. 1]]<ref>[http://de.youtube.com/watch?v=LeyAVbBe2Us Youtube], abgerufen am 8. Januar 2009</ref>
* Helmut Kickton: Diptychon
* Helmut Kickton: Diptychon
* Orgeltöne 2008
* Orgeltöne 2008

Version vom 23. Januar 2010, 22:32 Uhr

Helmut Kickton (* 28. Juni 1956 in Köln) ist ein deutscher Kirchenmusiker.

Leben und Werk

Helmut Kickton wurde in Köln als Sohn einer Juristen- und Verlegerfamilie geboren und ist Enkel von Hermann Kickton und Ewald Schawe. Er ist verwandt mit dem Kirchenbaumeister Arthur Kickton, der Komponistin Erika Kickton, dem Chemiker Louis Arthur Kickton sowie dem Autor Thomas Le Blanc. Kirchenmusikalisch tätige Vorfahren waren der Königsberger Kantor Georg Riedel und der Lieddichter Jakob Ebert. Er ist mit der Kirchenmusikerin Doris Kickton verheiratet.[1][2]

Nach Abitur[3] und Zivildienst studierte er Evangelische Kirchenmusik an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf bei Hans-Dieter Möller und Hartmut Schmidt. Er legte das A-Examen 1986 mit Auszeichnungen in den Fächern Orgelimprovisation und Musikgeschichte [4] ab. In einer anschließenden zehnjährigen Fortbildungsphase erwarb er autodidaktisch grundlegende Kenntnisse im Spiel der wesentlichen Streich- und Blasinstrumente, darunter Flöte, Oboe, Klarinette, Altsaxophon und Trompete sowie im Falsettgesang.

Kickton begann 1973 seine Tätigkeit als Organist im Krankenhaus Köln-Merheim. Nach einer kürzeren Anstellung als nebenamtlicher Organist und Chorleiter in Köln-Mülheim wirkte er von 1976 bis 1983 an der Jesus-Christus-Kirche und im Evangelischen Krankenhaus in Köln-Kalk. Es folgten drei Berufsjahre in Düsseldorf-Gerresheim. Seit 1987 ist er Kantor der kreuznacher diakonie. Zusammen mit der Kreuznacher-Diakonie-Kantorei entwickelte er das Modell der Integrativen Kantorei, in der Menschen aus verschiedenen Lebenswirklichkeiten, insbesondere auch behinderte Menschen, mit Stimmen und Instrumenten gemeinsam musizieren. Seine Konzertveranstaltungen sind stets zu freiem Eintritt und fördern mit ihren Kollekten karitative Projekte, darunter die kreuznacher Hospizarbeit sowie eine Einrichtung für obdachlose Frauen. Angeregt durch historische Quellen führte er ab 2000 bei den Auftritten seiner Kantorei die Aufstellung des Chores vor dem Orchester ein. Neben seiner Tätigkeit als Organist pflegt er das solistische Spiel auf Violine,[5] Cembalo[6] und Blockflöte.[7] Im Rahmen seiner Kantorei wirkt er auch als Bratschist,[8] Cellist,[9] Kontrabassist, Gitarrist,[10] Paukist, Posaunist und Euphoniumspieler mit. Als Ensemblesänger begleitet er sich oft auf dem Violoncello oder Kontrabass.[11] Seit 2005 leitet und spielt er die winterliche Kirchenmusik- und Orgelreihe Kirchentöne [12]. Für seine Dienste in Kirche und Diakonie wurde er 2000 mit dem goldenen Kronenkreuz ausgezeichnet.[13]

Werke

Noteneditionen

Als Herausgeber von kostenlosen Noten (Free Sheet Music) im Internet erlangte er einen weltweiten Bekanntheitsgrad [14]. Sein 2002 eröffnetes Kantoreiarchiv [15] umfasst inzwischen mehr als 8000[16] Notendateien (PDF) für Chor, Chor und Orchester, Orchester, Blechbläser, Blockflöten, Kammermusik, Orgel. Der Schwerpunkt des Archivs liegt bei Werken des Barocks für Chor und Orchester. Das vorliegende Material umfasst neben einigen Urtexteditionen überwiegend für den praktischen Gebrauch eingerichtete Ausgaben. Die Bearbeitungen bestehen bei barocken Werken der Kirchenmusik oft aus einer Anpassung an moderne Chorbesetzungen durch Stimmentausch und Transposition. Bei A-Cappella-Kompositionen finden sich Arrangements mit einer ausgearbeiteten Instrumentierung sowie Vor- und Zwischenspielen, teilweise in der Art eines Pasticcios. Die Notenausgaben bestehen aus Partituren, Einzelstimmen und ausgearbeitetem Generalbass. Die Zahl der Downloads pro Jahr betrug im August 2006 mehr als vier Millionen Dateien, die Noten werden auch über die Choral Public Domain Library (CPDL) angeboten.

Kompositionen

  • Fuge über zwei Kyriethemen für Sequenzer
  • Diptychon über Ave maris stella und Erhalt uns Herr bei deinem Wort
  • Rockludium
  • Intrade für 6 Blechbläser über Veni Creator Spiritus

Tondokumente

Galerie

Literatur

  • Lebenswirklichkeiten - Gründer und Erbauer : 150. Geburtstag von Pfr. D. Hermann Hugo Reich. 100 Jahre Mutterhaus in Bad Kreuznach. 100 Jahre Kantorei Kreuznacher Diakonie; ISBN 3-935516-23-1
  • Positionspapiers zu gegenwärtigem Stand und zukünftigen Aufgaben der Kirchenmusik in der Evangelischen Kirche im Rheinland

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Weitere Vorfahren waren der Reformator Urbanus Rhegius, die Theologen Bernhard von Sanden und Martin Heins, der Arzt und Humanist Jobus Fincelius, Emeran Scheyring sowie Johannes I. von Blankenfelde. Ahnen Kickton - Bibliothek der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde im Personenstandsarchiv Brühl, Signatur WG 9019
  2. Die kirchliche Trauung fand am 11. Juli 1986 in Oberdreis statt. Die Predigt hielt Gustav Adolf Krieg, die Orgel spielte Hans-Dieter Möller. Archiv der Ev. Kirchengemeinde Puderbach/Oberdreis
  3. Helmut Kickton besuchte das Johann-Gottfried-Herder Gymnasium in Köln-Buchheim, sein Mitschüler war der Bandleader Helmut Zerlett. www.boehme-koeln.de, abgerufen am 10. Juni 2009
  4. Helmut Kickton: Der Tanz als stilbildendes Element der französischen Orgelmusik des 17. und 18. Jahrhunderts, Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf 1986
  5. Öffentlicher Anzeiger Bad Kreuznach vom 25. Juni 2002
  6. Oeffentlicher Anzeiger vom 23. August 1991
  7. Allgemeine Zeitung Bad Kreuznach vom 7. Juni 2006
  8. Allgemeine Zeitung Bad Kreuznach vom 12. März 1999
  9. Öffentlicher Anzeiger Bad Kreuznach vom 25. April 2006
  10. Öffentlicher Anzeiger Bad Kreuznach vom 30. April 2008
  11. Öffentlicher Anzeiger Bad Kreuznach Dezember 1992
  12. Die Kirche der kreuznacher diakonie verfügt über eine zweimanualige Orgel der Firma Rudolf von Beckerath, eine Hausorgel der gleichen Firma befindet sich im Privatbesitz des Musikers. Oliver Vogt: Die Geschichte der Orgeln des evangelischen Kirchenkreises an Nahe und Glan, Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf 1994
  13. Öffentlicher Anzeiger vom 26. November 2000. „Langjährige Diakonie-Mitarbeiter mit Kronenkreuz ausgezeichnet“
  14. Music Publishers' International Ismn Directory K. G. Saur Verlag GmbH & Company 2003 ISBN 3-598-22260-2
  15. Noten im Internet, neue musikzeitung 2002/11
  16. Google, abgerufen am 5. Oktober 2009
  17. Youtube, abgerufen am 8. Januar 2009
Commons: Helmut Kickton – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien