„Lew (Währung)“ – Versionsunterschied

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* [http://www.bnb.bg/bnb/home.nsf/vPages/Publications_BNB_NP_Cat_Coins/$FILE/Moneti.pdf Catalogue of the Bulgarian Coins (pdf)], Bulgarische Nationalbank <small>(bulgarisch, englisch)</small>
* [http://www.bnb.bg/bnb/home.nsf/vPages/Publications_BNB_NP_Cat_Coins/$FILE/Moneti.pdf Catalogue of the Bulgarian Coins (pdf)], Bulgarische Nationalbank <small>(bulgarisch, englisch)</small>
* [http://www.bnb.bg/bnb/home.nsf/vPages/Publications_BNB_NP_Cat_Notes/$FILE/Banknoti.pdf Catalogue of the Bulgarian Banknotes (pdf)], Bulgarische Nationalbank <small>(bulgarisch, englisch)</small>
* [http://www.bnb.bg/bnb/home.nsf/vPages/Publications_BNB_NP_Cat_Notes/$FILE/Banknoti.pdf Catalogue of the Bulgarian Banknotes (pdf)], Bulgarische Nationalbank <small>(bulgarisch, englisch)</small>
* [http://balkanofil.ru/index.php/bills/bulgaria.html Katalog und Galerie von Banknoten in Bulgarien]
*[http://www.bg-papermoney.com/ Galerie des bulgarischen Papiergeldes]
*[http://www.bg-papermoney.com/ Galerie des bulgarischen Papiergeldes]



Version vom 29. November 2010, 13:05 Uhr

Lew
Staat: Bulgarien
Unterteilung: 100 Stotinki
ISO-4217-Code: BGN
Abkürzung: лв / lv
Wechselkurs:
(fix)

1 EUR = 1,95583 BGN
1 BGN = 0,511292 EUR

Der Lew (bulgarisch Лев, numerischer Plural: Лева/Lewa, „einfacher“ Plural: Левове/Lewowe) ist die seit 1881 verwendete Währung in Bulgarien. Ein Lew ist in 100 Stotinki (Стотинки, Einzahl: Стотинка/Stotinka) unterteilt. Der Name Lew stammt von einer veralteten Form des Wortes Löwe, von лѣвъ ab. Diesen Namen bekam das bulgarische Geld, weil auf den Münzen das bulgarische Wappen mit dem Löwen aufgeprägt war. Das Wort Stotinka kommt von bulgarisch сто (стотин) „hundert“, bedeutet also sinngemäß „Hundertstel“.

Geschichte

20 Stotinki 1913

Der Lew als Teil der Lateinischen Münzunion (bis 1918)

Der Lew (vgl. auch bulgarisch лъв, Löwe) wurde 1881 nach der Unabhängigkeit Bulgariens vom Osmanischen Reich eingeführt. Er war zu Beginn paritär zum Französischen Franc bzw. zur Lateinischen Münzunion. Demnach ist ein Lew so viel wert wie 5 Gramm 835er-Silber oder 4,35 Gramm Feinsilber (geht man vom heutigen Silberpreis von etwa 30 Cent pro Gramm aus, ergäbe sich für 4,35 Gramm Feinsilber ein Preis von etwa 1,30 Euro).

Unter Fürst Alexander I. (bis 1886) wurden Münzen zu 2, 5 und 10 Stotinki (= "Hundertstel" bzw. "Cent") in Bronze und zu 50 Stotinki sowie zu 1, 2 und 5 Lewa in Silber ausgegeben. Sie zeigten auf der Vorderseite das Staatswappen und auf der Rückseite das Nominal im Kranz. Zar Ferdinand ließ sich hingegen selbst auf den Münzen abbilden. Das Staatswappen war fortan nur auf den Kleinmünzen zu 2½, 5, 10 und 20 Stotinki, die in Kupfer-Nickel angefertigt wurden, zu sehen. Auf den Silbermünzen zu 50 Stotinki, 1, 2 und 5 Lewa war das Bild des Königs zu sehen. 1894 wurden auch die ersten bulgarischen Goldmünzen eingeführt. Sie trugen die Nominale zu 10, 20 und 100 Lewa, wobei 100 Lewa etwa einer Unze Gold entsprachen.

50 Lewa 1940

Der Lew unter Zar Boris III.

Nachdem Bulgarien im Ersten Weltkrieg eine Niederlage erlitt, setzte im Land eine Inflation ein. Bekam man vor dem Krieg für einen Lew noch 4,35 Gramm Feinsilber, so waren es danach nur noch 0,1 Gramm (etwa Faktor 50). Es wurden verschiedene Münzen zu 50 Stotinki, 1, 2, 5, 10, 20, 50 und 100 Lewa ausgegeben. Bis 1940 wurden die 20-, 50- und 100-Lewa-Stücke noch in Silber geprägt, danach kriegsbedingt nur noch in Eisen, Kupfer-Nickel oder Stahl.

1 Lew 1962

Der Lew in der Volksrepublik Bulgarien

Nach dem Zweiten Weltkrieg war der alte Lew in der neu gegründeten Volksrepublik Bulgarien wertlos geworden, weshalb am 1. Januar 1962 eine Währungsreform durchgeführt wurde. Aus 100 alten Lewa wurde ein neuer Lew. Der Sozialismus brachte dem Land eine Währungsstabilität, in der es praktisch keine Inflation gab. Allerdings verzichtete man hier auf die Ausgabe von Silber- oder Goldmünzen, stattdessen wurden für alle Münznominale Kupferlegierungen verwendet. Es gab Münzen zu 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Stotinki sowie 1-Lew-Stücke. Ab 1970 wurden zusätzlich in regelmäßigen Abständen Gedenkmünzen ausgegeben (meist zu 2 Lewa in Kupfer-Nickel oder zu 5, 10 und 20 Lewa in Silber).

Datei:Lew 2002.gif
1 Lew 2002 – Es fällt die große Ähnlichkeit zur 1-Euro-Münze auf

Der Lew seit 1990

Nachdem das sozialistische System zusammenbrach, wurden 1992 neue Münzen und Banknoten ausgegeben. Münzen gab es zu 10, 20 und 50 Stotinki und zu 1, 2, 5 und 10 Lewa. In den frühen 1990er-Jahren setzte jedoch eine starke Inflation ein, sodass die Währung am 5. Juli 1999 im Verhältnis 1 neuer Lew für 1000 alte Lewa umgestellt und 1:1 an die Deutsche Mark gebunden wurde. Der internationale Währungscode für den alten Lew war BGL; der Code für den neuen Lew ist BGN. Münzen gibt es nun zu 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Stotinki und zu 1 Lew sowie Scheine zu 2, 5, 10, 20, 50 und 100 Lewa. Als Gedenkmünzen werden 10-Lewa-Stücke in Silber und 5-Lewa-Stücke in Gold herausgegeben.

Da also bis zur Einführung des Euro in Deutschland 1 Lew = 1 DM war, entspricht der Umrechnungskurs des Lew zum Euro genau dem der DM zum Euro. Dieser Kurs ist durch bulgarisches Gesetz festgelegt und ändert sich daher nicht (siehe auch Currency Board).

Euro-Einführung

In den nächsten Jahren scheint die Euro-Einführung in Bulgarien unwahrscheinlich. Zunächst strebte die Regierung nach dem EU-Beitritt 2007 eine Einführung zum 1. Januar 2009 an, was Sergei Stanischew und EZB-Chef Trichet Anfang 2006 noch bekräftigt hatten, anschließend ging man von einem Beitritt zur Euro-Zone 2011[1] bzw 2013 aus. Am 9. April 2010 verkündeten der 2009 gewählte Premierminister Bojko Borissow und Finanzminister Simeon Djankov jedoch, dass das Land aufgrund unberücksichtigter Verträge der sozialdemokratischen Vorgängerregierung ein höheres Defizit als erwartet verzeichnet und deshalb die Bedingungen des Beitritts zur WKM II und somit auch zur Euro-Zone nicht gegeben sind.[2]

Verwechslungsgefahr

Aufgrund ihrer Ähnlichkeit zur 1-Euro-Münze (ähnliche Größe, Messingrand und Kupfernickelkern) besteht die Gefahr der Verwechslung der 1-Lew-Münze im täglichen Gebrauch, da sie bei flüchtigem Blick gleich erscheint.

Einzelnachweise

  1. euro-anwaerter.de: Bulgarien
  2. Bulgarien verzichtet auf schnellen Beitritt zu Eurozone. In: EurActiv.de. 14. April 2010, abgerufen am 27. Mai 2010.

Weblinks