„Walter Stucki“ – Versionsunterschied

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'''Walter Otto Stucki''' (* [[9. August]] [[1888]]; † [[8. Oktober]] [[1963]]; [[Bürgerort|heimatberechtigt]] in [[Konolfingen]]) war ein [[Schweiz]]er [[Politiker]] ([[Freisinnig-Demokratische Partei|FDP]]) und [[Diplomat]]. Bekanntheit erlangte er vor allem durch sein Mitwirken an der unblutigen Befreiung der Stadt [[Vichy]]<ref>Artikel in der Zeitung Le Temps vom Montag 29. Dezember 2008</ref> und der Festnahme des Premierministers Vichy-Frankreichs [[Pétain]], sowie durch seine Verhandlungen beim [[Abkommen über deutsche Vermögenswerte in der Schweiz|Washingtoner Abkommen]].
'''Walter Otto Stucki''' (* [[9. August]] [[1888]] in [[Bern]]; † [[8. Oktober]] [[1963]] ebenda; [[Bürgerort|heimatberechtigt]] in [[Konolfingen]]) war ein [[Schweiz]]er [[Politiker]] ([[Freisinnig-Demokratische Partei|FDP]]) und [[Diplomat]]. Bekanntheit erlangte er vor allem durch sein Mitwirken an der unblutigen Befreiung der Stadt [[Vichy]]<ref>Artikel in der Zeitung Le Temps vom Montag 29. Dezember 2008</ref> und der Festnahme des Premierministers Vichy-Frankreichs [[Pétain]], sowie durch seine Verhandlungen beim [[Abkommen über deutsche Vermögenswerte in der Schweiz|Washingtoner Abkommen]].


== Aufstieg und Vorkriegsjahre ==
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== Weblinks ==
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Version vom 21. Januar 2012, 22:33 Uhr

Walter Otto Stucki (* 9. August 1888 in Bern; † 8. Oktober 1963 ebenda; heimatberechtigt in Konolfingen) war ein Schweizer Politiker (FDP) und Diplomat. Bekanntheit erlangte er vor allem durch sein Mitwirken an der unblutigen Befreiung der Stadt Vichy[1] und der Festnahme des Premierministers Vichy-Frankreichs Pétain, sowie durch seine Verhandlungen beim Washingtoner Abkommen.

Aufstieg und Vorkriegsjahre

Stucki studierte Rechtswissenschaften an der Universität Bern und erwarb das Fürsprecherpatent. 1917 wurde er für zwei Jahre Generalsekretär des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartementes. Von 1924 bis 1935 war er Chef der Verhandlungsdelegation für wirtschaftliche Fragen mit dem Ausland sowie 1925 Direktor der Handelsabteilung des EVD. 1933 wurde Stucki zum Minister ernannt und zwei Jahre später im Kanton Bern für die FDP in den Nationalrat gewählt. Gleichzeitig begann er als Delegierter des Bundesrates für Aussenhandel tätig zu werden.[2]

Zeit als Botschafter im besetzten Frankreich

Von 1938 bis 1944 war Stucki Schweizer Gesandter in Paris und später in Vichy. Nach dem Fall der 3. Republik im Mai 1940 zogen sich Stucki und ein grosser Teil der französischen Führungselite, unter ihnen auch der damalige Vizepremier Pétin, nach Vichy zurück. Von Vichy aus versorgte er die Schweizer Behörden mittels eines geschmuggelten Kurzwellensenders mit Informationen.[3] Am 19. August 1944 kam es aufgrund der Forderung von Renthe-Fink nach der Festnahme Pétains beinahe zu einem deutschen Luft- und Artillerie-Angriff auf die Stadt Vichy, der dank eines beherzten Appells von Stucki an den deutschen Kommandanten General von Neuborn verhindert werden konnte. Pétain wurde nach Vermittlung Stuckis am 19. August kampflos festgenommen.

Nach Zusammenbruch des Pétain Régimes reiste Stucki ins Massive Central, um mit den vorrückenden Maquis zu reden. Dank Stuckis Interventionen wurde Vichy beim Anmarsch der alliierten Streitkräfte von der Wehrmacht kampflos geräumt. Vergeltungsakte der Maquis an der "kollaborierenden" Bevölkerung blieben aus.

Nachkriegsjahre und Washingtoner Abkommen

1945 wurde Stucki Chef der Abteilung für Auswärtiges des Politischen Departementes und der Kommission für schweizerisch-alliierte Verhandlungen. Im Jahr danach war er als Delegierter des Bundesrates für Spezialmissionen tätig und leitete die Kommission für die schweizerisch-alliierten Verhandlungen von Washington. 1947 nahm er als Delegierter an der Havanna-Konferenz für Welthandel und Beschäftigung, 1952 an der Londoner Konferenz über die deutschen Schulden sowie über die schweizerischen Guthaben gegenüber dem ehemaligen Deutschen Reich teil.

Schriften

  • Walter Stucki: La fin du régime de Vichy. Editions de la Baconnière, Neuchâtel 1947

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Artikel in der Zeitung Le Temps vom Montag 29. Dezember 2008
  2. Chronos Verlag
  3. Urs Gehringer, Die Weltwoche, 20.Oktober 2011