35. Armee (Japanisches Kaiserreich)

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35. Armee


Kapitulation der 35. Armee durch den ranghöchsten Offizier, Generalleutnant Kataoka Tadasu, auf Cebu, Philippinen, 19. August 1945
Aktiv 26. Juli 1944 bis September 1945
Staat JapanJapan Japanisches Kaiserreich
Streitkräfte Japan Japanische Streitkräfte
Teilstreitkraft Japan Japanisches Heer
Truppengattung Infanterie
Typ Korps
Stärke ca. 80.000–140.000
Unterstellung 14. Regionalarmee
Standort Cebu
Spitzname Shō (, „Dauerhaft“)
Schlachten Pazifikkrieg
Oberbefehl
Liste der Oberbefehlshaber

Die 35. Armee (jap. 第35軍, Dai-sanjūgo-gun) war von 1944 bis 1945 ein Großverband des Kaiserlich Japanischen Heeres. Ihr Tsūshōgō-Code (militärischer Tarnname) war Dauerhaft (, Shō).[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem 1943 und Anfang 1944 die Alliierten über die Salomonen und Neuguinea vorgestoßen waren drohten sie, als Nächstes auf den Philippinen zu landen und damit die japanischen Versorgungswege nach Indonesien, Südchina und Burma abzuschneiden. In Antizipation verstärkte das Daihon’ei die Truppen auf den Philippinen und wandelte die 14. Armee in die 14. Regionalarmee um. Die ursprünglich zwei Divisionen starke Armee schwoll auf 15 Division an. Um die Kommandostruktur zu verbessern stellte die 14. Regionalarmee am 26. Juli 1944 unter dem Kommando von Generalleutnant Suzuki Sōsaku die 35. Armee auf Cebu auf und unterstellte ihr die 16., 30., 100. und 102. Division.[2] Während die 16. und 102. Division auf Leyte positioniert wurden, gingen die 30. und 100. Division auf Mindanao in Stellung.

Leyte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kampfverlauf während der Schlacht um Leyte im Dezember 1944

Am 20. Oktober 1944 landeten Truppen der 6. US-Armee am südlichen Leyte Valley und leiteten damit die Schlacht um Leyte ein. Der 35. Armee, die inzwischen mit der 1. und 26. Division verstärkt worden war und auf Leyte 55.000 Mann stark war, standen über 200.000 Amerikaner gegenüber. Sie zog ihre Kräfte über die Berge in Zentral-Leyte in Richtung Ormoc zurück, da sie dort mit geringerem gegnerischen Panzereinsatz zu rechnen hatte. Zwischen 5. und 11. Dezember 1944 unterstützte sie während der Operation Wa das Luftlandeunternehmen namens Operation Te, das zum Ziel hatte, mehrere Flugplätze, die den amerikanischen Streitkräften während der Anfangsphase der Schlacht um Leyte in die Hände gefallen waren, wieder zurückzuerobern oder zu zerstören. Die Operationen endeten in einem Fehlschlag, da der angerichtete Schaden bereits nach zwei Tagen behoben war. Dabei fielen alle eingesetzten Fallschirmjäger. Die Überlebenden der Operation Wa zogen sich danach endgültig nach Ormoc bzw. den Westen Leytes zurück, wo alle japanischen Truppen bis Ende Dezember 1944 vernichtet wurden.

Mindanao[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Eroberung Leytes wandte sich General MacArthur mit der 6. Armee nordwärts Richtung Luzon, während am 12. Dezember 1944 die 8. US-Armee unter Generalleutnant Eichelberger auf Mindanao, der zweitgrößten Insel der Philippinen und südlich von Leyte gelegen, landete. Dort waren die 30. und 100. Division zur Verteidigung der Insel eingesetzt. Nachdem die amerikanischen Truppen im unverteidigten Westen Mindanaos gelandet waren stießen diese zügig ins Inselinnere vor und trennten die beiden japanischen Divisionen voneinander.[3] Generalleutnant Morozumi Gyōsaku, der Kommandeur der 30. Division, befand sich mit seinen Truppen im Nordosten der Insel bei Surigao.[2] Am 19. April 1945 fiel Morozumis Vorgesetzter, Generalleutnant Suzuki, sodass Morozumi zum Befehlshaber der 35. Armee ernannt wurde. Diese Ernennung ignorierte Morozumi jedoch, da er in seiner Situation keine Verbindung zu anderen Truppenteilen aufnehmen konnte. Mitte Mai 1945 war die 30. Division als Großverband zerschlagen und kleine Gruppen von Soldaten zogen sich in das zerklüftete Landesinnere zurück, wo sie bis August 1945 Widerstand leisteten und sich nach der Kapitulation Japans ergaben.

Im Süden Mindanaos war die 100. Division positioniert, die unter dem Ansturm von zwei amerikanischen Divisionen (24th und 31st Infantry Division) kollabierte. Sie musste in der Schlacht um Davao City innerhalb weniger Tage 4500 Mann an Verlusten hinnehmen. Die amerikanischen Verbänden drängten nach und konnten bis Mai 1945 die 30. Division als Großverband ausschalten. Kleine Gruppen von Überlebenden zogen sich in das Landesinnere der Insel zurück und ergaben sich nach der Kapitulation Japans im August 1945.

Cebu[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Verlust von Leyte und Mindano verblieben der 35. Armee noch ca. 15.000 Mann auf Cebu, die sich hauptsächlich um Cebu City verschanzt hatten.[4] Am 26. März begann die amerikanische Landung auf Cebu durch Einheiten der 8. US-Armee. Der überwältigenden quantitativen und qualitativen amerikanischen Überlegenheit konnten die Japaner nichts entgegensetzen und ca. 9000 Japaner fielen in den folgenden Kämpfen. Der Rest zog sich in den Dschungel und die Berge zurück.

Am 19. August 1945 kapitulierte die 35. Armee, vertreten durch den ranghöchsten überlebenden Offizier, Generalleutnant Kataoka Tadasu.

Oberbefehlshaber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommandeur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Von Bis
1. Generalleutnant Suzuki Sōsaku 28. Juli 1944 September 1945

Stabschefs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Von Bis
1. Generalmajor Tomochika Yoshiharu 28. Juli 1944 14. November 1944
2. Generalleutnant Wachi Takaji 14. November 1944 20. Februar 1945
3. Generalleutnant Tomochika Yoshiharu 20. Februar 1945 19. April 1945

Untergeordnete Einheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Juli 1944[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 26. Juli 1944 wurde die 35. Armee wie folgt aufgestellt:[2]

Oktober 1944[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Oktober 1944 wurde die 35. Armee verstärkt und bestand aus folgenden Einheiten:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Victor Madej: Japanese Armed Forces Order of Battle, 1937–1945. Game Publishing, 1981, OCLC 833591372, OCLC 833591376.
  • Bill Yenne: The Imperial Japanese Army: The Invincible Years 1941–42. Osprey Publishing, 2014, ISBN 978-1-7820-0932-0
  • Philip Jowett: The Japanese Army 1931–45 (1). Osprey Publishing, 2002, ISBN 978-1-8417-6353-8
  • Gordon Rottman: Japanese Army in World War II (The South Pacific and New Guinea, 1942–43). Osprey Publishing, ISBN 978-1-8417-6870-0
  • Robert Ross Smith: Triumph in the Philippines, The War in the Pacific. University Press of the Pacific, 2005, ISBN 978-1-4102-2495-8
  • Stephen Lofgren: Southern Philippines. The U.S. Army Campaigns of World War II. Washington, DC: U.S. Army Center of Military History, 1996, ISBN 978-0-1604-8140-6
  • M. Hamlin Cannon: War in the Pacific: Leyte, Return to the Philippines. Washington, DC: U.S. Army Center of Military History, 2003

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 第35軍. Organization of IJA, abgerufen am 30. Dezember 2014 (japanisch).
  • Cebu Island. PacificWrecks.com, abgerufen am 29. Juni 2015 (englisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Madej, S. 5
  2. a b c Ness, S. 43
  3. Smith, S. 194
  4. Lofgren, S. 18