Eduard Rentz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. November 2020 um 17:36 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (Leerzeichen vor Zahl eingefügt, Halbgeviertstrich, Kleinkram).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Eduard Carl Gotthard Rentz (* 17. Mai 1898 in Riga; † 28. August 1962 in Lübeck) war ein deutsch-baltischer Pharmakologe und Toxikologe.

Rentz besuchte die Oberrealschule in Riga. Nach dem Abitur (1918) studierte er an der Universität Lettlands Medizin. 1921 wurde er im Corps Concordia Rigensis recipiert.[1] 1930 wurde er zum Dr. med. promoviert.[2] 1932 habilitierte er sich für Pharmakologie und Toxikologie.[3] Zunächst war er Privatdozent in Riga und ab 1941 an der Universität München,[4] wo er als Prüfer Stellvertreter von Walther Straub war.[5]

Zu der Zeit befasste er sich nicht nur mit der "Pharmakodynamik des Chlorophylls"[6], sondern in mehreren Aufsätzen auch mit der Wirkung von Kokain, die vor allem im Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie erschienen.[7]

Nach der Umsiedlung der Deutsch-Balten erhielt er am 1. Dezember 1942 an der Reichsuniversität Posen ein Extraordinariat. Als Soldat des Heeres war er 1945 kurzzeitig Kriegsgefangener der Sowjetunion. 1945/46 war er Dolmetscher des Greifswalder Oberbürgermeisters Paul Hoffmann. 1946/47 kam er in seinem Beruf als Pharmakologe bei der Firma Dr. Willmar Schwabe in Leipzig unter. Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel berief ihn 1948 als a.o. Professor. Am 3. September 1960 wurde er emeritiert.[8] Sein Werdegang in Posen und Kiel ähnelt dem von Manfred Monjé.

In Lübeck war er zeitweise Leiter der damals zu Possehl gehörenden Chemischen Fabrik Dr. Christian Brunnengräber (1979 von Ciba-Geigy übernommen).[4]

  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2. Auflage. Frankfurt am Main 2005, 4. aktualisierte Auflage 2013, ISBN 978-3-596-16048-8.
  • Nekrolog in Werner Schuder (Hrsg.): Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1966. N-Z und Register. Berlin: Walter de Gruyter 1966 (S. 2823)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Kösener Corpslisten 1960, 59/48; Concordia Rigensis. Festschrift. Hamburg 1969. Nr. 349.
  2. Dissertation: Uber phasische Ein- und Austrittswirkungen der Kokaingruppe am Gefäßpräparat und Versuch einer allgemeinen Wertung der phasischen Eingriffswirkungen überhaupt.
  3. Habilitationsschrift: Rationelle Arzneiverordnung.
  4. a b Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Frankfurt am Main 2005, S. 492.
  5. Personenstand der Universität München 1942, PDF (S. 104)
  6. Sonderdruck aus: Skandinavisches Archiv f. Physiologie Bd. 56, S. 36–117. Berlin/Leipzig, Gruyter, 1929
  7. Joel L. Phillips, Ronald D. Wynne: A Cocaine Bibliography: Nonannotated. National Institute on Drug Abuse, 1975 (S. 96 f.)
  8. Eduard Carl Gotthard Rentz (Kieler Gelehrtenverzeichnis)