Selfpublisher-Verband

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Selfpublisher-Verband
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 3. Februar 2015 in Frankfurt am Main
Sitz München
Zweck Vertretung Interessen deutschsprachiger Autoren, die ihre Werke in eigener Regie herausgeben
Präsidentin Tamara Leonhard (1. Vorsitzende)
Vizepräsidentin Sissi Steuerwald (2. Vorsitzende)
Vorstand 5
Geschäftsführer Andreas Bertling (Geschäftsführer)
Ehemalige Vorstände Matthias Matting, Vera Nentwich, Tom Oberbichler, Jeanette Lagall
Mitglieder 1.370 und 18 Fördermitglieder (Stand 23.05. 2023)
Website selfpublisher-verband.de

Der Selfpublisher-Verband ist eine Vereinigung, welche die Interessen deutschsprachiger verlagsunabhängiger Autoren vertritt.

Allgemeines

Der Verband wurde 2015 im Haus des Buches des Börsenvereins in Frankfurt am Main von acht Autoren[1] gegründet, darunter Matthias Matting, der von Februar 2015 bis Dezember 2017 Vorsitzender war,[2] Roland Kirsch, Heike Fröhling, Andrea Becker, Daniel Isberner und Peter Bourauel. Aktuell (Stand Oktober 2021) hat der Verband 986 Mitglieder, wovon rund zwei Drittel reine Selfpublisher und ein Drittel Hybridautoren sind. Laut einer verbandsinternen Umfrage betreiben 21,5 Prozent der Mitglieder das Selfpublishing als Hobby; 56,2 Prozent bezeichnen es als ihren Nebenerwerb; für 22,3 Prozent stellt es deren Haupteinnahmequelle dar. Die ordentliche Mitgliedschaft im Verband kostet 96 Euro im Jahr.[3]

Ziel des Selfpublisher-Verbands ist es, sich für alle Belange der deutschsprachigen Selbstpublizierer einzusetzen. Es soll der Austausch unter den Autoren gefördert, ihr Alltag erleichtert und die Akzeptanz selbstverlegter Bücher verbessert werden. Lobbyarbeit stellt dabei ein elementares Tätigkeitsfeld dar. So hat sich der Verband als Interessenvertretung beim Deutschen Bundestag und der EU eintragen lassen. Außerdem ist der Verband Mitglied im Netzwerk Autorenrechte, wodurch er im regelmäßigen Austausch mit anderen Autorenverbänden steht. Ebenso ist der eingetragene Verein Mitglied der Deutschen Literaturkonferenz, deren Ziel es ist, die Freiheit deutscher Literatur zu bewahren. Auch unterstützt der Verband den Bundesverband Leseförderung.[4] Der Selfpublisher-Verband ist seit seiner Gründung auf den Buchmessen und weiteren Zusammenkünften mit einem eigenen Stand und oftmals auch einem informierenden Bühnenprogramm vertreten.

Seit September 2018 fungiert der Selfpublisher-Verband als Herausgeber des im Uschtrin Verlag erscheinenden Fachmagazins der selfpublisher, welches Mitglieder automatisch viermal im Jahr erhalten.[5]

Im April 2023 verkündete der Verband nach achtjährigem Bestehen sein Rebranding mit neuem Logo, neuem Farbdesign und modernisierter Website. Der neue Look wurde der breiten Öffentlichkeit erstmals auf der Leipziger Buchmesse 2023 präsentiert.

Deutscher Selfpublishing-Preis bzw. Selfpublishing-Buchpreis

2017 bis 2019 vergab der Verband, in Zusammenarbeit mit dem Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels (MVB), den Deutschen Selfpublishing-Preis. Der Literaturpreis wurde jährlich auf der Frankfurter Buchmesse an professionelle verlagsunabhängige Titel vergeben. Gab es 2017 und 2018 die beiden Kategorien Jurypreis und Publikumspreis, so wurde 2019 auf die zwei Kategorien Belletristik & Kinder- und Jugendbuch sowie Sachbuch & Ratgeber umgestellt. Zuletzt war der Preis pro Kategorie mit 6.000 Euro dotiert.

Aufgrund der Corona-Krise zog sich der MVB 2020 zurück.

Der Selfpublisher-Verband führt die Auszeichnung unter dem neuen Namen Selfpublishing-Buchpreis fort und gab die Gewinnertitel am 22. November 2020 im Rahmen des Selfpublishing-Festivals bekannt. Im Zuge dessen wurde eine dritte Kategorie eingeführt, da mittlerweile zwischen Belletristik und Kinder-/Jugendbuch differenziert wird.[6] 2021 wurde die Sonderkategorie Lyrik ergänzt. Die Gewinnertitel wurden auf der Preisverleihungsgala im Rahmen der 73. Frankfurter Buchmesse am 23. Oktober 2021 bekanntgegeben. Der Selfpublishing-Buchpreis 2021 war mit insgesamt 24.000 Euro dotiert, davon neben Sachgewinnen wie einer Hörbuchproduktion und Marketingpaketen jeweils mit 5.000 Euro Geldgewinn pro Hauptkategorie und 1.000 Euro in der Sonderkategorie.

Zu den Voraussetzungen zählt nach wie vor, dass teilnehmende Bücher für den deutschsprachigen Buchhandel verfügbar sein müssen – nachgewiesen durch eine deutsche ISBN und einen Eintrag im Verzeichnis Lieferbarer Bücher (VLB). Die Vorjury, bestehend aus erfahrenen Mitgliedern des Verbandes, erstellt die Longlist mit derzeit zehn Titeln pro Kategorie, woraufhin die Jury eine Shortlist mit jeweils aktuell drei Büchern bekanntgibt und schließlich den Gewinner bestimmt.[7][8] In der Jury saßen unter anderem bereits Matthias Matting, Jochen Wegner, Ronald Schild, Nina George, Marah Woolf, Lena Falkenhagen, Wolfgang Tischer und C. R. Scott.[9]

Preisträger

  • 2021
  • 2022
    • Belletristik: Johanna Gerhard Der Klang von Feuerblau. ISBN 978-3969668504
    • Kinder- und Jugendbuch: Jonna Struwe (Illustrationen von Arabell Watzlawik): Molly, Trappel und das Knack. ISBN 978-3985951062.
    • Sachbuch/Ratgeber: David Nelles und Christian Serrer: Machste dreckig – Machste sauber: Die Klimalösung. ISBN 978-3981965018.
    • Sonderkategorie Kurzprosa: Jennifer Ebbinghaus (Hrsg.): Red River Lane. ISBN 978-3969667880.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Verband gegründet – Selfpublisher-Verband. Abgerufen am 17. September 2020 (deutsch).
  2. Meldung zur Verbandsgründung auf der Selfpublisherbibel, abgerufen am 29. Februar 2020.
  3. Öffentliche Mitgliederliste auf selfpublisher-verband.de, abgerufen am 29. Februar 2020.
  4. Hintergrundinformationen zum Verband auf der Selfpublisherbibel, abgerufen am 29. Februar 2020.
  5. Erwähnung des Selfpublisher-Verbands als Herausgeber des Magazins, abgerufen am 29. Februar 2020.
  6. Webseite des Selfpublishing-Buchpreises, abgerufen am 10. Juli 2020.
  7. Teilnahmevoraussetzungen für den Deutschen Selfpublishing-Preis, abgerufen am 29. Februar 2020.
  8. Teilnahmevoraussetzungen für den Selfpublishing-Buchpreis, abgerufen am 10. Juli 2020.
  9. Archivseite des Deutschen Selfpublishing-Preises, abgerufen am 29. Februar 2020.