St. Matthäus (Pattern)
St. Matthäus war eine römisch-katholische Pfarrkirche in Pattern, einem Ortsteil von Aldenhoven im Kreis Düren in Nordrhein-Westfalen. Sie wurde zwischen 1858 und 1860 erbaut und aufgrund des fortschreitenden Tagebaus Inden am 12. Juli 1990 abgerissen.
Lage
Die Pfarrkirche lag in der Ortsmitte von Pattern, umgeben vom Friedhof.
Geschichte
Pattern gehörte seit jeher zur Pfarre Geuenich, so wie auch die Orte Altdorf und Inden. Die Gläubigen mussten ursprünglich zu Fuß zum Gottesdienst in der Pfarrkirche Geuenich gehen. Im Zuge der Franzosenzeit wurde Pattern 1804 eigenständige Pfarrei, die alte Pfarre Geuenich wurde aufgelöst. Zu dieser Zeit gab es bereits einen Kirchenbau im Ort, über den jedoch nichts näheres bekannt ist. Mitte des 19. Jahrhunderts beschloss man den Bau einer neuen Pfarrkirche für Pattern, so dass zwischen 1858 und 1860 die Pfarrkirche St. Matthäus entstand. Die Grundsteinlegung war am 27. September 1858, die Kirchweihe am 8. August 1861. Die Kirche wurde dem Patrozinium des Apostels Matthäus unterstellt.
Im Zuge des wachsenden Tagebaus Inden mussten die Bewohner Patterns zwischen 1985 und 1991 nach Neu-Pattern umsiedeln. 1989 fanden die letzte Erstkommunion und das letzte Patronatsfest in der Pfarrkirche statt; zu letzterem Ereignis reiste der Aachener Bischof Klaus Hemmerle an. Vermutlich auch 1989 wurde die Kirche profaniert. Als Ersatz entstand 1992 die Matthäuskapelle am Umsiedlungsort Neu-Pattern. Die St. Matthäus-Kirche wurde am 12. Juli 1990 als eines der letzten Gebäude des Dorfes abgerissen.[1][2]
Baubeschreibung
St. Matthäus war eine einschiffige Saalkirche aus Backstein im Stil der Neugotik. Der Chor im Osten war etwas niedriger und schmaler als das Langhaus, einjochig und fünfseitig geschlossen. Das Langhaus bestand aus vier Jochen. Daran war im Westen der viergeschossige Glockenturm vorgebaut, der von einem achtseitigen Helm bekrönt war. Die Fenster besaßen alle zweibahniges Maßwerk und der Innenraum war von Kreuzrippengewölben überspannt.
Ausstattung
In der Kirche befand sich eine neugotische aus Holz gefertigte Ausstattung, bestehend aus dem Hochaltar, zwei Nebenaltären, der Kanzel, der Kommunionbank sowie den Bänken und dem Beichtstuhl. Der Hochaltar steht heute in der Kirche St. Johann Baptist in Sievernich. Einige wenige Ausstattungsstücke wie Heiligenfiguren und Bodenplatten befinden sich in der Matthäuskapelle in Neu-Pattern. Über den Verbleib der übrigen Ausstattungsstücke ist nichts bekannt.
Einzelnachweise
- ↑ Schwarzes Gold und blühende Landschaften. In: Der Spiegel. Abgerufen am 9. Oktober 2020.
- ↑ Chronik. In: St. Matthäus Schützenbruderschaft Pattern. Abgerufen am 9. Oktober 2020.
Koordinaten: 50° 52′ 42″ N, 6° 19′ 2,4″ O
- Matthäuskirche (Patrozinium)
- Profaniertes Kirchengebäude im Bistum Aachen
- Saalkirche in Nordrhein-Westfalen
- Erbaut in den 1850er Jahren
- Neugotisches Kirchengebäude
- Backsteinbauwerk des Historismus
- Neugotisches Bauwerk in Nordrhein-Westfalen
- Backsteinkirche
- Zerstört in den 1990er Jahren
- Abgegangenes Bauwerk im Kreis Düren
- Kirchengebäude in Aldenhoven
- Profaniertes Kirchengebäude in Nordrhein-Westfalen