U 432

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. November 2023 um 01:58 Uhr durch KlauRau (Diskussion | Beiträge) (Untergang: Kleinkram). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
U 432
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ: VII C
Feldpostnummer: M 43633
Werft: Schichau-Werke, Danzig
Bauauftrag: 23. September 1939
Baunummer: 1473
Kiellegung: 14. Januar 1940
Stapellauf: 3. Februar 1941
Indienststellung: 26. April 1941
Kommandanten:
  • 26. April 1941 – 15. Januar 1943
    Kptlt. Heinz-Otto Schultze
  • 16. Januar 1943 – 11. März 1943
    Kptlt. Hermann Eckhardt
Einsätze: 8 Unternehmungen
Versenkungen:

20 Schiffe (66.109 BRT)

Verbleib: am 11. März 1943 im Nordatlantik versenkt
Heinz Otto Schultze im Gespräch mit einem Admiral, 1942

U 432 war ein Unterseeboot des Typs VII C, das von der ehemaligen deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde.

Geschichte

U 423 gehörte vom Zeitpunkt der Indienststellung bis zu seiner Versenkung zur 3. U-Flottille. Es war damit eines der sehr wenigen deutschen Boote, die nie die Flottille wechselten.

Bau und Indienststellung

U 432 wurde am 14. Januar 1940 auf der Werft Schichau in Danzig auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 3. Februar 1941 und am 26. April 1941 wurde das Boot unter Kapitänleutnant Heinz-Otto Schultze in Dienst gestellt.

Das Boot gehörte zur 3. U-Flottille. In der Zeit vom 26. April bis zum 1. August diente es als Ausbildungsboot.

Einsätze

Erstmals lief das Boot von Kiel aus am 30. Juli 1941 zu einer Überführungsfahrt zu einem Marinestützpunkt in Norwegen aus. Am 25. August 1941 verließ U 432 Trondheim zu seiner ersten Unternehmung. Kommandant Schultze operierte im Nordatlantik und südwestlich von Island. Am 10. September 1941 versenkte er den niederländischen Dampfer Winterswijk. Das Schiff gehörte zum Geleitzug SC 42 und fuhr für die britische Reederei Turnbull, Scott & Co. Der Geleitzug war bei der Kap-Breton-Insel zusammengestellt worden und am 30. August 1941 in Richtung Vereinigtes Königreich aufgebrochen.[1] Die Winterswijk wurde um sieben Uhr morgens getroffen. Zwanzig Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Dreizehn Überlebende wurden von einem Kriegsschiff aufgenommen und ins schottische Gourock am Firth of Clyde gebracht.[2]

Am 19. September 1941 lief U 432 in Brest ein. Bis zu seiner Versenkung war das Boot hier und in weiteren Marinestützpunkten an der nordfranzösischen Atlantikküste stationiert.[3]

Untergang

Bei der Verfolgung des Konvois HX-228 wurden U 432 und U 444 am 11. März 1943 auf der Position 51° 35′ N, 28° 20′ WKoordinaten: 51° 35′ 0″ N, 28° 20′ 0″ W im Nordatlantik von dem britischen Zerstörer HMS Harvester und der freifranzösischen Korvette Aconit mit Wasserbomben angegriffen. Nachdem es U 432 gelungen war, die beim Angriff auf U 444 beschädigte Harvester zu versenken, wurde es eine Stunde danach von der Korvette geortet.

Mit Wasserbomben zwang Aconit das U-Boot zum Auftauchen. Sofort nach dem Erscheinen an der Wasseroberfläche deckte sie das U-Boot mit Artillerie- und Maschinenwaffenbeschuss ein. Die U-Boot-Besatzung ging unter dem Feuer der Korvette von Bord, wobei 26 deutsche Seeleute ums Leben kamen. Erst als U 432 nach einem Rammstoß gesunken war, wurden die 20 schiffbrüchigen Seeleute aufgenommen und in britische Gefangenschaft verbracht.

Siehe auch

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Das Kürzel SC steht für "slow convoy" und bezeichnete Geleitzüge, die aus besonders vielen Schiffen bestanden
  2. Ian M. Malcolm: Shipping Company Losses of the Second World War. Book II, Moira Brown, Dundee 2020, ISBN 978 1 65661 255 7, Seite 131
  3. Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–19445. Der U-Boot-Bau auf Deutschen Werften, Mittler & Sohn, Hamburg 1997, ISBN 3 8132 0512 6, Seite 487

Literatur

  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 4: Deutsche U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1999, ISBN 3-8132-0514-2.
  • Eberhard Möller, Werner Brack: Enzyklopädie deutscher U-Boote. Von 1904 bis zur Gegenwart. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02245-1.