Adalbert Förtsch

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Adalbert Förtsch (* 28. Juni 1826 in Burgwerben; † um 1899 in Weimar) war ein deutscher Orgelbauer der Romantik aus Thüringen.

Förtsch erlernte von 1841 bis 1846 den Orgelbau bei Louis Witzmann (Kleinrudestedt). 1846 war er Geselle bei Julius Strobel (Bad Frankenhausen/Kyffhäuser) und nach 1846 bei Otto Schmidt (Magdeburg-Neustadt), nach 1847 bei Georg Kühne (Bernburg/Saale) und nach 1848 Geselle bei Ferdinand Wäldner (Halle). Von 1858 bis 1878 betrieb Förtsch eine eigene Werkstatt in Blankenhain, wo etwa 50 Orgeln entstanden.[1]

Förtsch hat vermutlich als erster Orgelbauer in Thüringen die Kastenlade eingeführt. Nach 20 Jahren selbstständiger Tätigkeit als Orgelbauer übernahm sein Schüler und Neffe Walter Drechsler die Firma. Förtsch zog nach Weimar, wo er auch starb.[2]

In der fünften Spalte bezeichnet die römische Zahl die Anzahl der Manuale, ein großes „P“ ein selbstständiges Pedal und die arabische Zahl in der vorletzten Spalte die Anzahl der klingenden Register.

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Anmerkungen
1861 Großbrembach Dorfkirche II/P 12
1861 Kleinbrembach Bonifatiuskirche II/P 21
1864 Wickerstedt St. Vitus
II/P 20 Umbau der Orgel von Heinrich Nicolaus Trebs (1732–1738), Umbauten 1920 durch Emil Heerwagen und 1974 durch Günter Bahr; 2004/06 Sanierung durch Orgelbau Waltershausen
1863–1867 Sulzbach St. Petrus
II/P 16 Orgelabnahme durch Johann Gottlob Töpfer
1867 Herressen Dorfkirche
I/P 8 Orgelabnahme durch Alexander Wilhelm Gottschalg
1867 Thalborn Ev. Kirche
I/P 8 über der Orgel Kuckuckshaube in der Decke
1867 Eisenach Seminarkapelle II/P 6 Orgelabnahme durch Johann Gottlob Töpfer
1869–1870 Neckeroda Dorfkirche Neckeroda
II/P 18 Orgelabnahme durch Alexander Wilhelm Gottschalg
1870 Tegau St. Antonius
II/P 15 restauriert 1985 → Orgel
um 1870 Lehesten (bei Jena) Dorfkirche
II/P 10
1871 Söllnitz Dorfkirche Söllnitz
II/P 10 2002 durch Schönefeld Instandsetzung
1869–1872 Oberweimar St. Peter und Paul
II/P 19 Erweiterung der Orgel von Johann Georg Fincke (Zuschreibung, 1703, I/P/12) durch Initiative von Franz Liszt auf II/P/19; 1898 Dispositionsänderungen durch Emil Heerwagen, 2010–2013 Generalsanierung[3]
1872 Süßenborn Zu den 14 Heiligen
II/P 15 später neugotischer Prospekt; 1981 Auslagerung, 2011 Fertigstellung der Restaurierung durch Rösel & Hercher Orgelbau[4]
1872 Obertrebra Dorfkirche Obertrebra, St. Bonifatius
II/P 17
1873 Großlöbichau St. Bartholomäus I/P, II/I 12 1958–1963 überarbeitet von der Firma Böhm aus Gotha
1875 Ebersgrün Kreuzkirche II/P 12 1901 abgebrochen → Orgel
1876 Frössen Trinitatiskirche
II/P 12 überholt 2009 → Orgel
1878 Taubenpreskeln Ev.-luth. Kirche II/P 10
1879 Lederhose Kirche Lederhose II/P 10

Einzelnachweise

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  1. Pape: Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Bd. 1: Thüringen und Umgebung. 2009, S. 78.
  2. Pape: Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Bd. 2: Sachsen und Umgebung. 2012, S. 95.
  3. Orgel in Oberweimar, abgerufen am 11. Oktober 2016.
  4. Susanne Seide: Restaurierte Foertsch-Orgel in Süßenborn eingeweiht. (Memento vom 11. Oktober 2016 im Internet Archive) In: Thüringer Allgemeine, 31. Mai 2011, abgerufen am 11. Oktober 2016.