Adolf Schlatter
Adolf Schlatter (* 16. August 1852 in St. Gallen; † 19. Mai 1938 in Tübingen) war ein evangelischer Theologe und Professor für Neues Testament und Systematik in Greifswald, Berlin und Tübingen.
Schlatter war Sohn eines pietistischen Predigers, in den Jahren 1871-1875 studierte er Philosophie und Theologie in Basel und Tübingen. Im Jahr 1880 habilitierte er. Im Jahr 1888 wurde er Dozent an der Universität Bern. Es folgten Professuren in Greifswald und Berlin, wo er einen Gegenpol zu Adolf von Harnack bilden sollte, (seit 1893) und Tübingen (von 1898 bis 1930).
Er war seit dem Jahr 1897 neben Hermann Cremer Mitherausgeber der Zeitschrift "Beiträge zur Förderung christlicher Theologie".
Schlatter wurde insbesondere durch seine Kommentare zum Neuen Testament bekannt, die auch an eine breite Öffentlichkeit gerichtet waren. Er war überzeugt von der Offenbarung Gottes in der Natur und in Jesus Christus. Diese Überzeugung brachte ihn zu einer Kritik der religionsphilosophischen Ideen des deutschen Idealismus. Die realistische Bibelauslegung brachte Schlatter auch in Konflikt mit zeitgenössischen Strömungen in der evangelischen Kirche. Schlatter bemühte sich zudem um die Entwicklung einer Erkenntnistheorie, die mit seinen religiösen Überzeugungen in Einklang zu bringen war.
In Stuttgart existiert ein Adolf-Schlatter-Archiv und eine Adolf-Schlatter-Stiftung.
In Tübingen ist das "Adolf-Schlatter-Haus" in der Österbergstraße nach ihm benannt und in Recke das "Adolf-Schlatter-Heim".
Werke
- Vom Dienst an Theologie und Kirche, Berlin (Furche-Verlag)
- Der Dienst der Christen in der älteren Dogmatik, 1897 (Der Dienst des Christen, Neuauflage 1999)
- Evangelium und Dienst am Volk, Gotha 1932
- Drei Predigten aus ernster Zeit
- Haering, Theodor von, Stuttgart (Steinkopf) 1918
- Die Geschichte des Christus, Stuttgart 1921
- Die Gründe der christlicher Gewißheit, Calw 1917
- Am Leiden teilnehmen, Berlin 1934
- Die Apostelgeschichte, Berlin 1961
- Der Brief des Jakobus, Calwer Vereinsbuchhandlung 1932
- Die Briefe an die Galater, Epheser, Kolosser und Philemon, Berlin 1962
- Die Briefe des Petrus, Judas, Jakobus, der Brief an die Hebräer, Berlin 1965
Weblinks
- Adolf Schlatter. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Vorlage:PND
- Zusammenfassungen von moderner Forschungsliteratur über Schlatter
Personendaten | |
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NAME | Schlatter, Adolf |
KURZBESCHREIBUNG | evangelischer Theologe |
GEBURTSDATUM | 16. August 1852 |
GEBURTSORT | St. Gallen |
STERBEDATUM | 19. Mai 1938 |
STERBEORT | Tübingen |