Agnes und seine Brüder

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Februar 2008 um 12:43 Uhr durch Konrad Lackerbeck (Diskussion | Beiträge) (→‎Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Agnes und seine Brüder
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahre 2004
Länge 111 Minuten
Stab
Regie Oskar Roehler
Drehbuch Oskar Roehler
Produktion Stefan Arndt
Musik Martin Todsharow
Kamera Carl F. Koschnick
Schnitt Juliane Lorenz
Simone Hofmann
Besetzung

Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Infobox Film): "AF"

Agnes und seine Brüder ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 2004.

Handlung

Werner, Hans-Jörg und Martin, der sich jedoch nach einer Geschlechtsangleichung Agnes nennt, sind Brüder. Der älteste der Brüder, Werner, ist grüner Staatssekretär im Bundesumweltministerium und hat als großes politisches Ziel die Einführung des europaweiten Dosenpfands. Seine Ehe mit Signe ist in der Krise, sein Sohn Ralf filmt ihn in den peinlichsten Situationen. Hans-Jörg ist Bibliothekar in einer Universitätsbibliothek. Sein größtes Problem ist seine Sexsucht. Er stellt Studentinnen nach, beobachtet sie und masturbiert auf der Damentoilette. Agnes lebt mit einem proletenhaften Lover zusammen, der sie jedoch ständig beschimpft und schließlich aus der Wohnung wirft. Das Verhältnis der drei Brüder zum egozentrischen Vater Günther ist unterschiedlich. Werner sieht die Besuche bei ihm mehr als Pflicht an, Hans-Jörg hat einen regelrechten Hass gegen seinen Vater, da er vermutet, dass dieser seinen jüngsten Bruder als Kind missbraucht hat, was dann zu dessen Transsexualität geführt habe. Einzig Agnes' Verhältnis zum Vater scheint halbwegs intakt zu sein. Hans-Jörgs voyeuristischen Aktivitäten am Arbeitsplatz werden entdeckt und er verliert seinen Job. Nachdem er einen weiteren Besuch von Agnes beim Vater beobachtet, kommt er fälschlicherweise zu dem Schluss, dass er mit seinen Missbrauchsvermutungen richtig liegt und erschießt den Vater nachts. Daraufhin wendet er sich an Manni Moneto, einen Pornoproduzenten, den er in seiner Selbsthilfegruppe für Sexsüchtige kennengelernt hat. Während des Drehs lernt er hier die attraktive Desiree kennen, in die er sich verliebt und der er von seiner Tat erzählt. Sie schlägt ihm vor, sich gemeinsam ins Ausland abzusetzen.

Sonstiges

Auffällig sind mehrere Anspielungen auf andere Filme. So ist die Szene, die Hans-Jörg fälschlich zur endgültigen Annahme bringt, dass sein Vater Agnes missbraucht, sehr ähnlich im Film American Beauty zu finden.

Kritiken

  • Lexikon des internationalen Films: Kein Thesenfilm, sondern ein vitaler, mosaikartig gewebter Diskurs mit mancherlei Leerstellen und Assoziationsangeboten, der eine verunsicherte, um Identität und Glück ringende Gesellschaft zeigt. Das hervorragende, strikt gegen den Strich besetzte Darsteller-Ensemble verlebendigt in mitreißender Spiellaune die Figuren, die viel Raum zur Entwicklung bekommen und ihre psychischen Verletzungen und frustrierten Glückserwartungen offenbaren.

Auszeichnungen

  • 2005 - Bayerischer Filmpreis für Oskar Roehler für das beste Drehbuch
  • 2005 - Deutscher Filmpreis für Katja Riemann für die beste weibliche Nebenrolle

Weblinks