Aisch (Adelsdorf)
Aisch Gemeinde Adelsdorf
| |
---|---|
Koordinaten: | 49° 43′ N, 10° 53′ O |
Höhe: | 272 m ü. NHN |
Einwohner: | 1472 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Postleitzahl: | 91325 |
Vorwahl: | 09195 |
Ansicht von Aisch
|
Aisch (Gemeindeteil von Adelsdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Aisch hat eine Fläche von 6,526 km². Sie ist in 1248 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 5229,15 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Adelsdorf (zum Teil) und Nainsdorf.[4]
) ist einGeographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Pfarrdorf Aisch liegt am linken Hochufer der Aisch. Im Norden grenzt ein Waldgebiet an. Dort erhebt sich der Uttsberg (305 m ü. NHN). Ansonsten ist der Ort von Acker- und Grünland umgeben. Im Nordwesten wird die Flur Klemm genannt, im Südwesten Mühlfelder und Kühanger.
Die Kreisstraße ERH 16 verläuft nach Adelsdorf zur Bundesstraße 470 (2,1 km südlich) bzw. zur Staatsstraße 2254 (4 km nördlich) zwischen Bösenbechhofen im Südwesten und Zentbechhofen im Nordosten. Die Kreisstraße ERH 36 verläuft nach Medbach (2,7 km südwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Lauf (2,6 km nordöstlich).[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1123 wurde der Ort erstmals in einer Urkunde erwähnt, in der Gotefrid von Eische Zeuge einer Schenkung war. Die für das Bamberger Hochstift tätigen Ministerialen von Aisch sind seit 1116 nachweisbar. Im 13. Jahrhundert nannten sie sich nach ihrer Besitzung Nainsdorf. Anfang des 15. Jahrhunderts waren die Ritter Cratz Lehensträger, danach die Haut in Aisch, die um diese Zeit auch Adelsdorf besaßen. 1420 sind die Stiebar als Besitzer bezeugt. Eine Hälfte des Ortes erwarben um 1466 die Truchsesse von Pommersfelden. Im 17. Jahrhundert kauften die Stiebar diese Hälfte zurück. 1738 verkaufte Johann Georg Christoph Wilhelm von Stiebar für 94317 Gulden seine Ansprüche an die Grafen von Schönborn.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Aisch 62 Anwesen. Das Hochgericht übte die schönbornsche Herrschaft Pommersfelden aus. Sie hatte ggf. an das bambergische Centamt Bechhofen auszuliefern. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte die Herrschaft Pommersfelden. Grundherren waren das bambergische Domkapitel (ein Hof, zwei Güter, eine Sölde, ein Tropfhaus) und die Herrschaft Pommersfelden (Schloss, fünf Güter, 28 Sölden, 14 Tropfhäuser, drei Häuser, Mühle, Schmiede, Wirtshaus, Jägerhaus). Ein Haus und ein Hirtenhaus waren gemeindlich genutzte Gebäude.[7]
Im Jahr 1802 kamen die bambergischen Güter von Aisch an das Kurfürstentum Bayern, 1806 auch die des Rittergutes. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde der Ort dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Adelsdorf zugeordnet. 1819 entstand die Ruralgemeinde Aisch, zu der Nainsdorf gehörte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Höchstadt zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Höchstadt. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit und der Ortspolizei unterstanden 72 Anwesen dem Patrimonialgericht Pommersfelden (bis 1848). Am 8. September 1854 wurde Uttstadt nach Aisch eingemeindet.[8] Ab 1862 gehörte Aisch zum Bezirksamt Höchstadt an der Aisch (1939 in Landkreis Höchstadt an der Aisch umbenannt) und weiterhin zum Rentamt Höchstadt (1919 in Finanzamt Höchstadt umbenannt, 1929–1972: Finanzamt Forchheim, seit 1972: Finanzamt Erlangen). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Höchstadt (1879 in das Amtsgericht Höchstadt an der Aisch umgewandelt), von 1959 bis 1973 war das Amtsgericht Forchheim zuständig, seitdem ist es das Amtsgericht Erlangen. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 8,302 km².[9]
Im Jahr 1968 wurde Nainsdorf nach Adelsdorf umgemeindet. Am 1. Juli 1971 wurden im Zuge der Gebietsreform Aisch und Uttstadt in die Gemeinde Adelsdorf eingegliedert.[10]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Aischer Hauptstraße 9: Ehemaliger Gutshof
- Aischer Hauptstraße 10: Katholische Pfarrkirche St. Laurentius
- Marienplatz 1: Ehemalige Mühle mit Scheune
- Pfarrweg 2: Pfarrhaus
-
Die Pfarrkirche St. Laurentius
-
Der Innenraum der Pfarrkirche
-
Die Orgel der Pfarrkirche
-
Ehemalige Mühle, heute Sägewerk
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinde Aisch
Jahr | 1819 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 463 | 529 | 529 | 599 | 583 | 557 | 552 | 565 | 592 | 585 | 568 | 595 | 576 | 541 | 557 | 602 | 628 | 634 | 627 | 951 | 906 | 878 | 797 | 1024 |
Häuser[11] | 101 | 99 | 109 | 111 | 113 | 115 | 130 | |||||||||||||||||
Quelle | [12] | [13] | [13] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [13] | [21] | [13] | [22] | [13] | [23] | [13] | [13] | [13] | [24] | [13] | [9] | [25] |
Ort Aisch
Jahr | 1819 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 385 | 441 | 425 | 443 | 447 | 490 | 696 | 650 | 875 | 1472 |
Häuser[11] | 78 | 86 | 91 | 92 | 106 | 361 | ||||
Quelle | [12] | [14] | [16] | [19] | [21] | [23] | [24] | [9] | [25] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist überwiegend katholisch und gehört zur Kirchengemeinde St. Laurentius (Aisch),[7] die bis in den 1950er eine Filiale von St. Stephanus (Adelsdorf) war, und danach zur Pfarrei erhoben wurde. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Matthäus (Neuhaus, Adelsdorf) gepfarrt.[9]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Aisch. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 38–39 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 51–53.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Aysch. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 1 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 79–80.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsteile > Aisch. In: adelsdorf.de. Abgerufen am 6. August 2023.
- Aisch in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 9. September 2021.
- Aisch in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 21. Oktober 2019.
- Aisch im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 21. Oktober 2019.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 334 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Adelsdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 6. August 2023.
- ↑ Gemarkung Aisch (092753). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 15. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Oktober 2024.
- ↑ Topographische Karte 1:25.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 79f. = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 51f.
- ↑ a b Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 59 f. (Digitalisat).
- ↑ Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 128 (Digitalisat).
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 677 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 484.
- ↑ a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden sie als „Wohngebäude“ bezeichnet.
- ↑ a b A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 21 (Digitalisat). Für die Gemeinde Aisch zuzüglich der Einwohner von Nainsdorf (S. 80).
- ↑ a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 145, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 873, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 135 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1045, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 52 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 150 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 989 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 150 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1037 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 150 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1071 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 921 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).