„Bahnhof Berlin Ostkreuz“ – Versionsunterschied

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Der Umbau des Ostkreuzes kommt einem Neubau gleich, der aber bei laufendem Zugbetrieb durchgeführt wird und daher bis zu zehn Jahre in Anspruch nimmt. Unter anderem werden dabei zehn [[Aufzugsanlage|Aufzüge]] und 17 [[Fahrtreppe]]n errichtet.
Der Umbau des Ostkreuzes kommt einem Neubau gleich, der aber bei laufendem Zugbetrieb durchgeführt wird und daher bis zu zehn Jahre in Anspruch nimmt. Unter anderem werden dabei zehn [[Aufzugsanlage|Aufzüge]] und 17 [[Fahrtreppe]]n errichtet.

Im Frühjahr und Sommer 2006 fanden bereits bauvorbereitende Maßnahmen statt, so wurden alte Baracken abgerissen sowie Vegetation entfernt. Am 30.&nbsp;Oktober 2006 erteilte das [[Eisenbahn-Bundesamt]] den [[Planfeststellung]]sbeschluss für das 411-Millionen-Euro-Projekt.<ref>[http://www.eba.bund.de/cln_016/nn_201954/SharedDocs/Publikationen/DE/Infothek/PF/Beschluesse/Berlin/23__Berlin__Ostkreuz___20PFA1,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/23_Berlin_Ostkreuz_%20PFA1.pdff Planfeststellungsbeschluss Planfeststellungs-Abschnitt 1] auf den Seiten des Eisenbahn-Bundesamtes (PDF, 502&nbsp;Seiten, 2,5&nbsp;MB)</ref> Der [[Erster Spatenstich|erste symbolische Spatenstich]] war für den 16.&nbsp;Januar 2007 geplant, wurde jedoch wegen Terminschwierigkeiten verschoben.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/berlin/archiv/24.12.2006/2985535.asp ''Spatenstich am Ostkreuz verschoben''] in ''Der Tagesspiegel'' vom 24. Dezember 2006</ref> Begonnen wurden die Bauarbeiten mit dem Neubau der Brücke über die Kynaststraße. Im Februar 2008 ging eine provisorische Fußgängerbrücke in Betrieb, die die Zugänge zum Bahnhof mit den Bahnsteigen&nbsp;D und E verbindet. Sie ersetzt die denkmalgeschützte alte Brücke, die nach Abriss wegen der Bauarbeiten nach Fertigstellung des Bahnhofes originalgetreu wieder aufgebaut werden soll. Am 31.&nbsp;August 2009 ging der alte Ringbahnsteig&nbsp;F teilweise außer Betrieb. Danach hielten bis zum 11.&nbsp;September nur noch die Züge Richtung [[Treptower Park|S-Bahnhof Treptower Park]] alten Bahnsteig&nbsp;F; am Bahnsteig&nbsp;A hielt bereits am Abend des 28.&nbsp;August 2009 der letzte Zug. Am 11.&nbsp;September um 21:55&nbsp;Uhr fuhr der letzte Zug nach ''Treptower Park'' vom alten Bahnsteig&nbsp;F. Am Wochenende vom 11. bis 13.&nbsp;September 2009 wurde das Gleis in Richtung Treptower Park ebenfalls an den provisorischen Bahnsteig der Ringbahn verschwenkt. Während der Ringbahnsteig komplett abgerissen und neu errichtet wird, fällt der Keilbahnsteig&nbsp;A ersatzlos weg.


Bis 2010 sollen laut Mittelfrist-Planung der Deutschen Bahn (Stand: April 2007) 62,6&nbsp;Mio.&nbsp;Euro in das Projekt investiert werden.<ref>[http://www.morgenpost.de/content/2007/04/18/wirtschaft/894931.html ''Bahn investiert kräftig in das Berliner Netz''] in ''Berliner Morgenpost'' vom 18. April 2007</ref> Im ''Investitionsrahmenplan bis 2010 für die Verkehrsinfrastruktur des Bundes'' sind Investitionen in Höhe von 143,1&nbsp;Mio.&nbsp;Euro für das Projekt vorgesehen (Kostenstand: 2006). Bis 2005 wurden davon insgesamt 9,6&nbsp;Mio.&nbsp;Euro aufgewendet. Zwischen 2006 und 2010 sollen Bundesmittel in Höhe von 75,2&nbsp;Mio.&nbsp;Euro investiert werden. Über diesen Zeitraum hinaus besteht ein Finanzierungsbedarf in Höhe von 58,4&nbsp;Mio.&nbsp;Euro (Bundesmittel ab 2011, Eigenmittel [[Deutsche Bahn|DB AG]] und Beiträge Dritter ab 2006).<ref name="bmvbs-2007-04">Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: [http://www.bmvbs.de/Anlage/original_1003308/Investitionsrahmen-plan-bis-2010-fuer-die-Verkehrsinfrastruktur-des-Bundes-IRP.pdf ''Investitionsrahmenplan bis 2010 für die Verkehrsinfrastruktur des Bundes''], April 2007</ref> Verkehrsplaner rechnen nach dem Umbau der Station mit rund 230.000&nbsp;Nutzern pro Tag.
Bis 2010 sollen laut Mittelfrist-Planung der Deutschen Bahn (Stand: April 2007) 62,6&nbsp;Mio.&nbsp;Euro in das Projekt investiert werden.<ref>[http://www.morgenpost.de/content/2007/04/18/wirtschaft/894931.html ''Bahn investiert kräftig in das Berliner Netz''] in ''Berliner Morgenpost'' vom 18. April 2007</ref> Im ''Investitionsrahmenplan bis 2010 für die Verkehrsinfrastruktur des Bundes'' sind Investitionen in Höhe von 143,1&nbsp;Mio.&nbsp;Euro für das Projekt vorgesehen (Kostenstand: 2006). Bis 2005 wurden davon insgesamt 9,6&nbsp;Mio.&nbsp;Euro aufgewendet. Zwischen 2006 und 2010 sollen Bundesmittel in Höhe von 75,2&nbsp;Mio.&nbsp;Euro investiert werden. Über diesen Zeitraum hinaus besteht ein Finanzierungsbedarf in Höhe von 58,4&nbsp;Mio.&nbsp;Euro (Bundesmittel ab 2011, Eigenmittel [[Deutsche Bahn|DB AG]] und Beiträge Dritter ab 2006).<ref name="bmvbs-2007-04">Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: [http://www.bmvbs.de/Anlage/original_1003308/Investitionsrahmen-plan-bis-2010-fuer-die-Verkehrsinfrastruktur-des-Bundes-IRP.pdf ''Investitionsrahmenplan bis 2010 für die Verkehrsinfrastruktur des Bundes''], April 2007</ref> Verkehrsplaner rechnen nach dem Umbau der Station mit rund 230.000&nbsp;Nutzern pro Tag.
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Bisher halten die Züge der Linie nach [[Erkner]] und die der Linien nach [[Strausberg]], [[Berlin-Ahrensfelde|Ahrensfelde]] und [[Berlin-Wartenberg|Wartenberg]] über [[Berlin-Lichtenberg|Lichtenberg]] an getrennten Bahnsteigen, künftig werden die beiden unteren Bahnsteige im [[Richtungsbetrieb|Richtungsverkehr]] betrieben werden. Am nördlichen Bahnsteig halten dann alle Züge in Richtung Innenstadt, am südlichen in Gegenrichtung. Dazu wird ein Brückenbauwerk östlich der Bahnsteige errichtet, an der sich die Strecken Richtung [[Erkner]] und Lichtenberg kreuzen. Die Bahnsteige werden ein Stück nach Osten unter den Ringbahnsteig verschoben. Der Ringbahnsteig entsteht in alter Lage neu und bekommt eine Bahnsteighalle.
Bisher halten die Züge der Linie nach [[Erkner]] und die der Linien nach [[Strausberg]], [[Berlin-Ahrensfelde|Ahrensfelde]] und [[Berlin-Wartenberg|Wartenberg]] über [[Berlin-Lichtenberg|Lichtenberg]] an getrennten Bahnsteigen, künftig werden die beiden unteren Bahnsteige im [[Richtungsbetrieb|Richtungsverkehr]] betrieben werden. Am nördlichen Bahnsteig halten dann alle Züge in Richtung Innenstadt, am südlichen in Gegenrichtung. Dazu wird ein Brückenbauwerk östlich der Bahnsteige errichtet, an der sich die Strecken Richtung [[Erkner]] und Lichtenberg kreuzen. Die Bahnsteige werden ein Stück nach Osten unter den Ringbahnsteig verschoben. Der Ringbahnsteig entsteht in alter Lage neu und bekommt eine Bahnsteighalle.
Während der Sanierung wird auch ein Tunnelstück für die geplante Verlängerung des Berliner Stadtringes ([[Bundesautobahn 100|A&nbsp;100]]) errichtet. Die [[Straßenbahn Berlin|Straßenbahn]], die jetzt in der [[Boxhagener Straße]] fährt, soll direkt unter dem Bahnsteig der Ringbahn halten.<ref name="db-umbau"/> Nach Beendigung der Bauarbeiten soll die Linie S9 vom Flughafen wieder wie vor 2009 auf die Stadtbahn fahren, wird aber nicht mehr am Ostkreuz halten.
Während der Sanierung wird auch ein Tunnelstück für die geplante Verlängerung des Berliner Stadtringes ([[Bundesautobahn 100|A&nbsp;100]]) errichtet. Die [[Straßenbahn Berlin|Straßenbahn]], die jetzt in der [[Boxhagener Straße]] fährt, soll direkt unter dem Bahnsteig der Ringbahn halten.<ref name="db-umbau"/> Nach Beendigung der Bauarbeiten soll die Linie S9 vom Flughafen wieder wie vor 2009 auf die Stadtbahn fahren, wird aber nicht mehr am Ostkreuz halten. Der bis 2009 von dieser Linie genutzte
Keilbahnsteig&nbsp;A fällt ersatzlos weg.


=== Regionalbahnsteige ===
=== Regionalbahnsteige ===
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Die Planfeststellungsunterlagen für den Bahnhofsumbau enthalten auch eine Option auf zwei Außenbahnsteige an der [[Wriezener Bahn]] von Lichtenberg zur Warschauer Straße, die unmittelbar nördlich von den S-Bahn-Gleisen der Stadtbahn verläuft. Diese Bahnsteige werden allerdings zunächst nicht gebaut und auch in Zukunft erscheint die Realisierung fraglich, da bereits für den oberen Bahnsteig nur wenige Zughalte vorgesehen sind.
Die Planfeststellungsunterlagen für den Bahnhofsumbau enthalten auch eine Option auf zwei Außenbahnsteige an der [[Wriezener Bahn]] von Lichtenberg zur Warschauer Straße, die unmittelbar nördlich von den S-Bahn-Gleisen der Stadtbahn verläuft. Diese Bahnsteige werden allerdings zunächst nicht gebaut und auch in Zukunft erscheint die Realisierung fraglich, da bereits für den oberen Bahnsteig nur wenige Zughalte vorgesehen sind.

=== Bauablauf ===

Im Frühjahr und Sommer 2006 fanden bauvorbereitende Maßnahmen statt, so wurden alte Baracken abgerissen sowie Vegetation entfernt. Am 30.&nbsp;Oktober 2006 erteilte das [[Eisenbahn-Bundesamt]] den [[Planfeststellung]]sbeschluss für das 411-Millionen-Euro-Projekt.<ref>[http://www.eba.bund.de/cln_016/nn_201954/SharedDocs/Publikationen/DE/Infothek/PF/Beschluesse/Berlin/23__Berlin__Ostkreuz___20PFA1,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/23_Berlin_Ostkreuz_%20PFA1.pdff Planfeststellungsbeschluss Planfeststellungs-Abschnitt 1] auf den Seiten des Eisenbahn-Bundesamtes (PDF, 502&nbsp;Seiten, 2,5&nbsp;MB)</ref> Der [[Erster Spatenstich|erste symbolische Spatenstich]] war für den 16.&nbsp;Januar 2007 geplant, wurde jedoch wegen Terminschwierigkeiten verschoben.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/berlin/archiv/24.12.2006/2985535.asp ''Spatenstich am Ostkreuz verschoben''] in ''Der Tagesspiegel'' vom 24. Dezember 2006</ref> Begonnen wurden die Bauarbeiten mit dem Neubau der Brücke über die Kynaststraße. Im Februar 2008 ging eine provisorische Fußgängerbrücke in Betrieb, die die Zugänge zum Bahnhof mit den Bahnsteigen&nbsp;D und E verbindet. Sie ersetzt die denkmalgeschützte alte Brücke, die nach Abriss wegen der Bauarbeiten nach Fertigstellung des Bahnhofes originalgetreu wieder aufgebaut werden soll. Am 31.&nbsp;August 2009 ging der alte Ringbahnsteig&nbsp;F teilweise außer Betrieb. Bis zum 11.&nbsp;September noch die Züge Richtung [[Treptower Park|S-Bahnhof Treptower Park]] alten Bahnsteig&nbsp;F; am Bahnsteig&nbsp;A hielt bereits am Abend des 28.&nbsp;August 2009 der letzte Zug. Am 11.&nbsp;September um 21:55&nbsp;Uhr fuhr der letzte Zug nach ''Treptower Park'' vom alten Bahnsteig&nbsp;F. Am Wochenende vom 11. bis 13.&nbsp;September 2009 wurde das Gleis in Richtung Treptower Park ebenfalls an den provisorischen Bahnsteig der Ringbahn verschwenkt.


== Verkehr ==
== Verkehr ==

Version vom 4. Februar 2011, 15:08 Uhr

Berlin Ostkreuz
Lage Ostkreuz in Berlin
Lage Ostkreuz in Berlin
Lage Ostkreuz in Berlin
Daten
Bahnsteiggleise
  • 6 S-Bahngleise
  • 4 Regionalbahngleise (geplant)
Abkürzung
  • BOK
  • BOK F (Ringbahn)
  • BOK A (Südringkurve)
  • BOK D (Richtung Lichtenberg)
  • BOK E (Richtung Erkner)
Preisklasse 3
Eröffnung 7. Februar 1882
Lage
Land Berlin
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 30′ 11″ N, 13° 28′ 8″ OKoordinaten: 52° 30′ 11″ N, 13° 28′ 8″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Berlin Ostkreuz

Bahnhöfe in Berlin
i16i16i18

Der S-Bahnhof Berlin-Ostkreuz ist der am meisten frequentierte Nahverkehrs-Umsteigebahnhof in Berlin. Er liegt im Berliner Ortsteil Friedrichshain. Am Ostkreuz kreuzt sich die Stadtbahn mit der Ringbahn. Insgesamt steigen hier laut Angaben der Deutschen Bahn täglich bis zu 140.000 Menschen zwischen den Zügen von neun Linien um. Der Bahnhof wird seit 2007 bei laufendem Betrieb vollständig umgebaut, die Arbeiten sollen 2016 abgeschlossen sein. Während bislang im Bahnhof ausschließlich Züge der Berliner S-Bahn halten, wird er künftig auch ein Regionalverkehrshalt werden.

Geschichte

Bahnhof Ostkreuz, 1981

Der 1882 eröffnete S-Bahnhof mit dem ursprünglichen Namen Stralau-Rummelsburg wurde 1933 in Ostkreuz umbenannt.

Die Außenbahnsteige der Nord- und Südkurve wurden 1966 und 1970 wegen baulicher Mängel geschlossen und später abgetragen. Die Einstellung des planmäßigen Personenverkehrs über die Nordkurve erfolgte 1994. Bis Mai 2006 wurde das nördliche Gleis noch für gelegentliche Überführungs- und Sonderfahrten genutzt. Danach wurde die Kurve im Zuge der Sanierung schrittweise entfernt.

Anlagen

Bahnsteige und Gleise

Im Bahnhof Ostkreuz sind drei Bahnsteige in Betrieb:

Bahnsteige D und E
An dem Bahnsteig halten die S-Bahnlinien, die auf der Stadtbahn verkehren. Die Bahnsteige befinden sich parallel zueinander auf Straßenniveau und verlaufen grob in Ost-/Westrichtung. Die Gleise des Bahnsteigs D führen nach Lichtenberg, die Gleise des Bahnsteigs E nach Erkner.
Regionalbahnsteig oben (Ro)
Der Bahnsteig wurde 2009 als Regionalbahnsteig an der Ringbahn erbaut. Solange der parallel liegende eigentliche S-Bahnsteig F neu gebaut wird, hält die S-Bahn am Regionalbahnsteig.

Neben diesen Bahnsteigen verfügte das Ostkreuz früher auch über folgende Bahnsteige:

Bahnsteig A
Der keilförmige Bahnsteig befindet sich auf einem Damm westlich der Bahnsteige D und E zwischen den Verbindungskurven, die die Stadt- und die Ringbahn miteinander verbanden. Die Gleise der Verbindungskurven galten als Bahnhofsteil des Bahnhofs Warschauer Straße. Der Bahnsteig wurde wie auch die beiden Verbindungskurven im Zuge des Umbaus ab Herbst 2009 zurückgebaut, wobei die Süd-Verbindungskurve ohne die Zwischenstation wieder neu errichtet wird.[1]
Bahnsteige B und C
Die Bahnsteige befanden sich an den Außenseiten der Verbindungkurven. Sie wurden 1966 bzw. 1970 entfernt. Seitdem fuhren die Züge in Richtung Südring beziehungsweise aus Richtung Nordring ohne Halt durch, während die Züge der jeweiligen Gegenrichtung weiterhin am Bahnsteig A hielten.
Bahnsteig F
Der Bahnsteig der Ringbahn befand sich auf einer Brücke über den Bahnsteigen der Stadtbahn und verlief grob in Nord-/Südrichtung. Er wurde im Zuge des Umbaus nach Eröffnung des Regionalbahnsteigs 2009 abgerissen und wird derzeit neu errichtet. Dabei entsteht eine Bahnhofshalle, deren Gleis- und Bahnsteigbrücken bis Januar 2011 eingebaut werden.

Umfeld

Das Umfeld des Bahnhofs Ostkreuz vor dem Umbau, Blick vom Treptowers-Gebäude

Um den Bahnhof Ostkreuz befinden sich vor allem in der Sonntagstraße einige Restaurants und Kneipen, die die Gegend nordwestlich vom Ostkreuz zu einem wichtigen Ausgehziel im Friedrichshain machen. Von 2000 bis 2006 wurde die Initiative URBAN II der Europäischen Union in den Quartieren um das Ostkreuz durchgeführt. Hierzu gehört die Umgestaltung der Brachfläche zwischen Persius-, Laskerstraße und Markgrafendamm zum Bürgergarten Laskerwiese, einem der nachbarschaftlich genutzten internationalen Gärten Berlins.

Umbau des Bahnhofs

Umbauprojekt

Das Ostkreuz ist seit Jahrzehnten stark sanierungsbedürftig. Schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts gab es immer wieder Pläne zum Umbau, auch 1937 und in der DDR-Zeit, um den mit Treppen und Winkeln versehenen wichtigen Umsteigebahnhof besser nutzbar zu machen. Letztlich scheute die Reichsbahn die Komplexität und die hohen Kosten – der Bahnhof blieb ohne wesentliche Veränderungen und erhielt den Spitznamen „Rostkreuz“. Er steht heute teilweise unter Denkmalschutz, sodass für die vorgesehene Sanierung des Bahnhofskomplexes Kompromisse zum Erhalt der historischen Bausubstanz eingegangen werden müssen.

Aufgang der Fußgängerbrücke Richtung Sonntagstraße
Ostkreuz im Juni 2009

Der Umbau des Ostkreuzes kommt einem Neubau gleich, der aber bei laufendem Zugbetrieb durchgeführt wird und daher bis zu zehn Jahre in Anspruch nimmt. Unter anderem werden dabei zehn Aufzüge und 17 Fahrtreppen errichtet.

Bis 2010 sollen laut Mittelfrist-Planung der Deutschen Bahn (Stand: April 2007) 62,6 Mio. Euro in das Projekt investiert werden.[2] Im Investitionsrahmenplan bis 2010 für die Verkehrsinfrastruktur des Bundes sind Investitionen in Höhe von 143,1 Mio. Euro für das Projekt vorgesehen (Kostenstand: 2006). Bis 2005 wurden davon insgesamt 9,6 Mio. Euro aufgewendet. Zwischen 2006 und 2010 sollen Bundesmittel in Höhe von 75,2 Mio. Euro investiert werden. Über diesen Zeitraum hinaus besteht ein Finanzierungsbedarf in Höhe von 58,4 Mio. Euro (Bundesmittel ab 2011, Eigenmittel DB AG und Beiträge Dritter ab 2006).[3] Verkehrsplaner rechnen nach dem Umbau der Station mit rund 230.000 Nutzern pro Tag.

S-Bahnsteige

Bisher halten die Züge der Linie nach Erkner und die der Linien nach Strausberg, Ahrensfelde und Wartenberg über Lichtenberg an getrennten Bahnsteigen, künftig werden die beiden unteren Bahnsteige im Richtungsverkehr betrieben werden. Am nördlichen Bahnsteig halten dann alle Züge in Richtung Innenstadt, am südlichen in Gegenrichtung. Dazu wird ein Brückenbauwerk östlich der Bahnsteige errichtet, an der sich die Strecken Richtung Erkner und Lichtenberg kreuzen. Die Bahnsteige werden ein Stück nach Osten unter den Ringbahnsteig verschoben. Der Ringbahnsteig entsteht in alter Lage neu und bekommt eine Bahnsteighalle. Während der Sanierung wird auch ein Tunnelstück für die geplante Verlängerung des Berliner Stadtringes (A 100) errichtet. Die Straßenbahn, die jetzt in der Boxhagener Straße fährt, soll direkt unter dem Bahnsteig der Ringbahn halten.[4] Nach Beendigung der Bauarbeiten soll die Linie S9 vom Flughafen wieder wie vor 2009 auf die Stadtbahn fahren, wird aber nicht mehr am Ostkreuz halten. Der bis 2009 von dieser Linie genutzte Keilbahnsteig A fällt ersatzlos weg.

Regionalbahnsteige

Regionalbahnsteige sind sowohl im unteren Bahnhofsteil an der Niederschlesisch-Märkischen Bahn für die Züge in Ost-West-Richtung als auch im oberen Teil an der Ringbahn geplant. Ursprünglich war eine 132 Meter lange, 79 Meter breite und 15 Meter hohe Bahnhofshalle neben der Ringbahn vorgesehen, in der Züge der Regionalbahn halten sollten. Statt der Halle wird nun aber eine normale Überdachung gebaut, da sich eine Halle bei dem vergleichsweise geringen Zugangebot auf dem Bahnsteig für die Deutsche Bahn nicht lohnt.[5] Lediglich der S-Bahnsteig der Ringbahn wird eine Halle bekommen.[4]


Ein endgültiges Linienkonzept liegt noch nicht vor. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) gab 2009 bekannt, dass am unteren Bahnsteig alle Regionalzüge der Stadtbahn halten werden (d. h. voraussichtlich RE1, RE2, RE7 und RB14).[6] Für den oberen Bahnsteig wurde vom Aufgabenträger eine Linie RB24 von Eberswalde über Berlin-Lichtenberg – Schöneweide – BBI nach Wünsdorf-Waldstadt bestellt. Dieser Laufweg soll aber im Rahmen der Entwicklung des Linienkonzeptes zum Flughafen erst dann gelten, wenn die Dresdener Bahn auf Berliner Stadtgebiet in Betrieb genommen worden ist.

Die Planfeststellungsunterlagen für den Bahnhofsumbau enthalten auch eine Option auf zwei Außenbahnsteige an der Wriezener Bahn von Lichtenberg zur Warschauer Straße, die unmittelbar nördlich von den S-Bahn-Gleisen der Stadtbahn verläuft. Diese Bahnsteige werden allerdings zunächst nicht gebaut und auch in Zukunft erscheint die Realisierung fraglich, da bereits für den oberen Bahnsteig nur wenige Zughalte vorgesehen sind.

Bauablauf

Im Frühjahr und Sommer 2006 fanden bauvorbereitende Maßnahmen statt, so wurden alte Baracken abgerissen sowie Vegetation entfernt. Am 30. Oktober 2006 erteilte das Eisenbahn-Bundesamt den Planfeststellungsbeschluss für das 411-Millionen-Euro-Projekt.[7] Der erste symbolische Spatenstich war für den 16. Januar 2007 geplant, wurde jedoch wegen Terminschwierigkeiten verschoben.[8] Begonnen wurden die Bauarbeiten mit dem Neubau der Brücke über die Kynaststraße. Im Februar 2008 ging eine provisorische Fußgängerbrücke in Betrieb, die die Zugänge zum Bahnhof mit den Bahnsteigen D und E verbindet. Sie ersetzt die denkmalgeschützte alte Brücke, die nach Abriss wegen der Bauarbeiten nach Fertigstellung des Bahnhofes originalgetreu wieder aufgebaut werden soll. Am 31. August 2009 ging der alte Ringbahnsteig F teilweise außer Betrieb. Bis zum 11. September noch die Züge Richtung S-Bahnhof Treptower Park alten Bahnsteig F; am Bahnsteig A hielt bereits am Abend des 28. August 2009 der letzte Zug. Am 11. September um 21:55 Uhr fuhr der letzte Zug nach Treptower Park vom alten Bahnsteig F. Am Wochenende vom 11. bis 13. September 2009 wurde das Gleis in Richtung Treptower Park ebenfalls an den provisorischen Bahnsteig der Ringbahn verschwenkt.

Verkehr

Seit Beginn der Bauarbeiten am Bahnhof Ostkreuz im August 2009 verkehren folgende Linien, wobei die Liene S85 seit Juli 2009 wegen Fahrzeugmangel nicht verkehrt.

Linie Streckenverlauf Bahnsteig-
ebene

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unten

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oben

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Literatur

  • Andreas Butter, Hans-Joachim Kirsche und Erich Preuß: Berlin Ostkreuz – Die Drehscheibe des S-Bahn-Verkehrs, Geramond Verlag, München, 2000, ISBN 3-932785-24-X.

Einzelnachweise

  1. Ausschreibung für die notwendigen Rückbauarbeiten der Südkurve
  2. Bahn investiert kräftig in das Berliner Netz in Berliner Morgenpost vom 18. April 2007
  3. Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: Investitionsrahmenplan bis 2010 für die Verkehrsinfrastruktur des Bundes, April 2007
  4. a b Broschüre der Deutschen Bahn zum Umbau der Bahnhöfe Ostkreuz und Warschauer Straße (PDF, 3,68 MB)
  5. Geld fehlt, aber der Bau beginnt, Berliner Zeitung, 31. Januar 2007
  6. Jens Fleischmann, Im Umbruch: Beim Regionalzugverkehr in Berlin und Brandenburg wird es ab 2011 viele Veränderungen geben , Signal 5/2009
  7. Planfeststellungsbeschluss Planfeststellungs-Abschnitt 1 auf den Seiten des Eisenbahn-Bundesamtes (PDF, 502 Seiten, 2,5 MB)
  8. Spatenstich am Ostkreuz verschoben in Der Tagesspiegel vom 24. Dezember 2006