Bahnhof Kurort Altenberg (Erzgeb)

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Kurort Altenberg
Bahnhof Kurort Altenberg (Erzgeb) (Sachsen)
Bahnhof Kurort Altenberg (Erzgeb) (Sachsen)
Daten
Lage im Netz Endbahnhof
Bahnsteiggleise 3
Abkürzung DAG
bahnhof.de Kurort Altenberg
Lage
Stadt/Gemeinde Kurort Altenberg
Land Sachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 45′ 57″ N, 13° 45′ 11″ OKoordinaten: 50° 45′ 57″ N, 13° 45′ 11″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Kurort Altenberg
Bahnhöfe und Haltepunkte in Sachsen
i16i16i18

BW

Der Bahnhof Kurort Altenberg (Erzgeb) ist der Endbahnhof der Bahnstrecke Heidenau–Kurort Altenberg.

Auf dem Kamm des Osterzgebirges befindet sich die Stadt Altenberg. Schon seit 1890 existierte eine Schule für Postgehilfen und Eisenbahnbeamte, die spätere Deutsche Verkehrs-Oberrealschule. Der Bahnhof Altenberg entstand im Jahr 1923, als die Verlängerung der bereits seit 1890 bestehenden und als Schmalspurbahn ausgeführten Bahnstrecke von Heidenau nach Geising bis Altenberg in Betrieb ging. Ab dem Jahr 1934 wurde die Strecke in Regelspur umgebaut und am 26. September 1938 eröffnet.

Innerhalb von zwei Jahren entstand die schmalspurige Bahnstrecke von Heidenau nach Geising und wurde am 17. November 1890 eröffnet. Die in der in Sachsen üblichen Spurweite von 750 mm ausgeführte Strecke überwand einen Höhenunterschied von 470 Meter auf einer Länge von 36 Kilometer. Immer dem Fluss Müglitz folgend waren zahlreiche Brücken notwendig. Am damaligen Endbahnhof Geising-Altenberg wurde, wie in Sachsen üblich, ein Maschinenhaus, eine Wasserstation sowie ein Kohlenschuppen errichtet. Die Verlängerung bis Altenberg wurde bereits seit Fertigstellung der Strecke wiederholt gefordert. 1910 schlug auch das sächsische Finanzministerium dem Landtag den Bau der Strecke vor. Eine von der Stadt Altenberg geforderte weitere Verlängerung bis nach Moldava oder nach Hermsdorf-Rehefeld an der Bahnstrecke von Freiberg nach Brüx lehnte es jedoch ab. 1914 wurde schließlich die Verlängerung bis Altenberg genehmigt, jedoch unterblieben aufgrund des Ersten Weltkriegs abgesehen vom Erwerb der benötigten Grundstücke alle weiteren Aktivitäten. Nach Ende des Krieges konnte 1919 mit dem Bau der Verlängerung bis Altenberg als Notstandsarbeiten begonnen und das erforderliche Neubauamt in Altenberg eingerichtet werden. Am 10. November 1923 gingen die Strecke und der Bahnhof Altenberg feierlich in Betrieb. Dazu entstand in Altenberg eine Bahnhofsbaracke, welche heute noch als Museum existiert, statt eines geplanten zweistöckigen Empfangsgebäudes. Des Weiteren wurden zwei Lokomotiven im Maschinenhaus (Heizhaus) stationiert. Vornehmlich kamen Dampflokomotiven der sächsischen Gattung VI K, spätere DR Baureihe 99.67–71 zum Einsatz.[1][2]

Maschineneinsatz Altenberg

Position Baureihen-Nr. Anzahl Zeitraum
1 IV K 99.51-60 3 1928–1931
2 V K 99.61 9 1901–1934
3 VI K 99.67-71 24 1927–1938
Gesamt 36 Lokomotiven

Verheerende Hochwasserkatastrophen in den Jahren 1897 und 1927, die vielen unbeschrankten Bahnübergänge sowie die steigende Zahl der Tonnagen und Passagiere führten dazu, dass der Verwaltungsrat der Deutschen-Reichsbahn-Gesellschaft am Wochenende vom 20/21. September 1934 beschloss, die Strecke auf Regelspur umzustellen und dabei das Niveau soweit anzuheben, dass künftig ein besserer Hochwasserschutz vorhanden sein sollte. Insbesondere das Hochwasser am 31. Juli 1927 hatte die Strecke, die weitgehend auf dem Niveau der Müglitz lag, erheblich beschädigt, die erst am 1. Dezember des gleichen Jahres wieder vollständig in Betrieb genommen werden konnte.[2][1]

Umbau auf Regelspur

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Die Bauarbeiten begannen bereits am 24. Dezember 1934 im Müglitztal. Es entstanden neue Empfangsgebäude entlang der Strecke, sowie Stellwerke, Brücken und Tunnel. Die Strecke wurde am 24. Dezember 1938 mit einem Eröffnungszug von Dresden nach Altenberg in Betrieb genommen. Der durchgängige Betrieb auf der Müglitztalbahn konnte erst später gewährleistet werden, Ursache war ein Felssturz zwischen Oberschlottwitz und Glashütte am 14. Dezember 1938. In Altenberg entstand ein neues Empfangsgebäude mit Zwiebelturm und Uhrwerk. Die Gleise konnten sechs Personenzüge aufnehmen. Im nördlichen Bahnhofskopf zweigte sie Zufahrt zum ebenfalls neugebauten Lokbahnhof ab. Dieser erhielt einen zweiständigen Lokschuppen mit angebautem Dienstgebäude. Innerhalb des Dienstgebäudes wurden eine Werkstatt und Sozialräume mit Übernachtungsmöglichkeiten für das Zugpersonal eingerichtet, unter dem Dach befand sich ein Wassertank mit einem Fassungsvermögen von 150 m³. Jedes der beiden Schuppengleise erhielt vor der Zufahrt einen Wasserkran.[3] Die Deutsche Reichsbahn beschaffte für die umgespurte Müglitztalbahn aufgrund der großen Steigungen und der engeren Bögen mit einem Mindestradius von 139 Meter eigens konstruierte Dampflokomotiven der Baureihe 84 und Personenwagen vom Typ Altenberg BC4i-35a und C4i-35a. Ursprünglich sollte die umgespurte Strecke bereits kurz vor Weihnachten 1938 eröffnet werden, ein Felssturz zwischen Glashütte und Oberschlottwitz am 14. Dezember 1938 verhinderte dies jedoch. Provisorisch wurden drei Lokomotiven und einige Wagen durch den geräumten Abschnitt überführt und nahmen am Heiligen Abend 1938 einen Inselbetrieb zwischen Glashütte und Altenberg auf, zwischen Niederschlottwitz und Glashütte überbrückten Busse den Abschnitt des Felssturzes. Erst nach Abtragung des weiter rutschgefährdeten Hangs konnte am 26. April 1939 der durchgehende Betrieb aufgenommen werden Die Lokomotiven 84 005 und 84 008 wurden zu diesem Datum als erste Planloks im Altenberger Lokbahnhof stationiert. In dieser Zeit waren im Lokbahnhof Altenberg zehn Lokführer und Heizer, sowie drei Schlosser und zehn Betriebsarbeiter im Personalbestand. Dazu ein Einsatzleiter, welcher zugleich als Lokleiter, Verwaltungsangestellter und Werkmeister fungierte.

Im Lokbahnhof sind auch Triebwagen, wie der zweiachsige Triebwagen VT 135 und später die vierachsigen VT 137 zum Einsatz gekommen. Ab etwa Dezember 1940 erfolgten kriegsbedingte Einsparmaßnahmen, das Lokpersonal und die Heizer wurden auf sieben Arbeitskräfte zurück gefahren und die betriebsbereite Lok 84 008 wurde abgezogen.[1] Als Sparmaßnahme wurde die Fahrzeit von 77 Minuten auf 105 Minuten von Dresden nach Altenberg verlängert, um Material und Maschinen zu schonen. Gegen Kriegsende wurden mehrere Triebwagen auf den Reservegleisen in Altenberg abgestellt worden:

  • zwei zweiteilige Dieselschnelltriebzüge SVT 137 149 und 224 der 137 149 und 232 Bauart Hamburg
  • zwei dreiteilige Dieselschnelltriebzüge SVT 137 153 und 157 der Bauart Leipzig
  • drei- und vierteilige Dieselschnelltriebzüge SVT 137 283 bis 287 der Bauart Ruhr.[2]

Des Weiteren wurden mehrere Triebwagen der Einsatzstelle Pirna in Altenberg stationiert, welche dann aber bei der Rückführung am 14. April 1945 bei Luftangriffen total zerstört wurden. Bei den Luftangriffen im Mai 1945 auf Altenberg wurde die Lok 84 006 im Lokbahnhof zerstört, ebenso wie das Empfangsgebäude (nur die Umfassungsmauern blieben erhalten) und teilweise die Gleisanlagen (Weichen).[4] Am Lokbahnhof gab es leichte Beschädigungen. Von den 12 Lokomotiven der Baureihe 84 blieben insgesamt nur fünf Maschinen durch den Krieg betriebsfähig, eine weitere konnte mühevoll noch instandgesetzt werden. Die Müglitztalbahn wurde durch die Rote Armee zum Ende des Krieges mehrfach bombardiert, es sollen auch Tieffliegerangriffe erfolgt sein. Bombenschäden waren vor allen in Glashütte, und hauptsächlich in Altenberg zu registrieren. In Altenberg selber brannte am 9. und 10. Mai die ganze Stadt, dabei wurden 120 Wohngebäude und viele Scheunen und öffentliche Gebäude, Kirche und Schulen restlos zerstört.[4]

Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg

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Obwohl bereits im Juli 1945 die Strecke durchgängig wieder befahren werden konnte, begann der planmäßige Betrieb erst im Herbst 1945, allerdings nur, wenn es der Lokomotivenmangel zuließ. Ersatzweise wurde die Dampflokomotive der Baureihe 86 376 und 93 1065 im Lokbahnhof stationiert. Von der Baureihe 84 sind alle sechs noch vorhandenen Lokomotiven von der Sowjetischen Militär-Administration (SDAD) beschlagnahmt und auf Strecken der Wismut AG eingesetzt worden. Nun wurden auch bislang nicht für die Strecke zugelassene Baureihen eingesetzt. Im Jahr 1946 wurden alle abgestellten Dieseltriebwagen zum RAW Dessau verbracht. In den Sommermonaten des Jahres 1947 waren die Lokomotiven der Baureihe 84 009 und 84 011 wieder in Altenberg neben der Baureihe 93 im Einsatz. Um 1949 ersetzte man die Baureihe 93 durch die Einheitslok der Baureihe 86. Im Lokbahnhof Altenberg waren die 86 376, 390, 725 bzw. 727 beheimatet. Ab dem Winterfahrplan 1949/50 verkehrten nur noch die Baureihe 86 auf der Strecke. Im Jahr 1950 stationierte man die 84 002 und 84 003 wieder im Lokbahnhof. Gleichzeitig fand ein Wechsel der Befeuerung von Steinkohle auf Braunkohle statt. Das bedeutete, das nun die vierfache Menge an Kohle benötigt wurde.[1]

Bereits im Sommer fing die SDAG Wismut in Bärenhecke Uranpechblende, ein Uran(IV)-oxid, bergmännisch abzubauen. Von nun an bestimmten die Sowjets den Zugverkehr. Vorrangig wurden Bergleute transportiert und Material abgefahren. Die dafür erforderlichen Schichtzüge wurden in Altenberg stationiert und die Lokomotiven im Lokbahnhof restauriert und betriebsbereit gehalten. Zeitweise waren dort vier Maschinen der Baureihe 86 stationiert, sowie gelegentlich weitere acht Maschinen vorhanden. Nun waren auch Lokomotiven der Baureihe 50 anzutreffen, wie die 50 1336, 2308, 2657 und gelegentlich die 50 387. Auch eine Lokomotive der Baureihe 52, 52 1332, wurde ab 1953 in Altenberg stationiert. Im Jahr 1955 wurde der Lokbahnhof Altenberg (Erzgebirge) ab dem Sommerfahrplan dem Bahnbetriebswerk Pirna unterstellt. Somit erfolgte nun eine Lokomotivengattungsbereinigung. Vom Bw Dresden-Friedrichstadt erhielt man alle Lokomotiven der Baureihe 86 und gab die Pirnaer Baureihen 38 und 91 nach Dresden ab.[1]

Für die Wintersportzüge setzte nun das Bw Pirna auch Maschinen der Baureihe 50 von anderen Bahnbetriebswerken ein, beispielsweise vom Bw Nossen die Lok 50 2146 und vom Bw Zittau die Lok 50 2376. Im Jahr 1956 sollten die Lokomotiven der Baureihe 83.10 die Baureihe ablösen, jedoch war diese mit 60 km/h für die Hauptstrecke von Dresden nach Heidenau zu langsam und man behielt weiterhin die Baureihe 86. Das Bekohlen von Braunkohle in Glashütte konnte durch Importsteinkohle im Jahr 1957 beendet werden.

Obwohl eine Hochwassergefahr bekannt war, konnten wegen Geldmangel keine geeigneten Schutzmaßnahmen gebaut werden. Nach ungewöhnlich starken Niederschlägen am 22. Juli 1957 traten die Flüsse der Bahra, Gottleuba, Müglitz und die Rote Weißeritz über die Ufer. Die Bahnstrecke zwischen Altenberg und Burkhardswalde-Maxen konnte nicht bedient werden, da Gleise und auch Brücken unterspült waren. Erst am 29. Juli war wieder ein geregelter planmäßiger Bahnbetrieb möglich. Eine ähnliche Situation gab es am 5. Juli 1958, wieder durch Starkregen. Eine Woche später waren die Schäden, vornehmlich in Schlottwitz und Mühlbach behoben.

Nach den Versuch den Betrieb mit den Lokomotiven der Baureihe 83.10 umzustellen, wurde es nun mit der Baureihe 65.10 probiert. Jedoch traten bei den engen Kurvenradien Rahmenschäden an den Lokomotiven auf und es verblieb wieder bei der Baureihe 86. Im Lokbahnhof Altenberg traten ebenfalls Veränderungen auf. Die abnehmende Zahl der Altenberger Wagen sank durch Verschleiß und Ausmusterung. Daher fuhr man mit zwei gekoppelten Doppelstockwagen, gegebenenfalls mit Gepäckwagen, diese wurden von einer Lokomotive der Baureihe 50 gezogen. Dadurch benötigte man im Lokbahnhof Altenberg keinen Vorrat an Kohle.[1]

Umstellung auf Diesellokomotiven

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Im Sommer des Jahres 1967 kamen die ersten Diesellokomotiven der Baureihe V 110 (heute 201) auf die Strecke. Einen guten Überblick erhält man bei folgender Übersicht:

Normalspurlokomotiven des Lbh Altenberg (Erzgeb) bis zum Jahr 1977:

Position Baureihen-Nr. Anzahl Zeitraum
1 50 237 1 1966–1969
2 50 1490 1 1963–1965
3 52 1332 1 1951–1952
4 74 894 1 1945–Sommerfahrplan 47
5 74 1249 1 1945–Sommerfahrplan 47
6 84 005, 008, 009, 011 4 1939–1949
7 86 376, 390, 725, 776, 623,

461, 548, 442, 545, 556, 606

11 1945–1968
8 93 1065 1 1945
8 93 942 1 1947–1948
10 98 015 1 1960–1963, Heizlok
11 V 110 081 1 1969–1971
12 V 110 135 1 1971–1973
13 V 110 243 1 1973–1977
14 V 110 787 1 1977–1982
Gesamt 27 Lokomotiven

Hinzu kommen natürlich noch die Dampflokomotiven der begrenzten Wismutzeit und die verschiedenen Gastlokomotiven. Neben dem Restaurieren (Asche ziehen, Kohle und Wasservorräte befüllen und die Kontrolle aller Ölstellen, Lager und Gestänge usw.) einer Dampflokomotive gehörte auch das Auswaschen des Kessels und kleinere Instandhaltungsreparaturen zu den Aufgaben des Lokpersonals beziehungsweise den dafür verantwortlichen Personalen des Lokbahnhofes. Im Jahr 1968 wurde auch das Personal der Dampflokomotive 86 548 auf Diesellokomotiven umgeschult und die Maschine abgegeben. Somit war die letzte Dampflok im Lokbahnhof die Lokomotive 50 237, dafür kam die 110 081 als Ersatz zum Lokbahnhof. Mit dem 28. September 1968 verkehrten auf der gesamten Strecke nur noch Diesellokomotiven der Baureihe 110. Eine weitere Neuerung erfuhr der Lokbahnhof, denn ab dem 1. Januar 1970 kam Altenberg als Personaleinsatzstelle zum Groß Bahnbetriebswerk Dresden-Friedrichstadt, zusammen mit Dresden-Altstsadt, Pirna, Königsbrück und Bad Schandau. Hinzu kam der Einsatz der Baureihen 106, davon waren in Altenberg beheimatet: 106 210, 211, 291, 405, 430, 447 und 918. Weiterhin die Baureihe 110 mit 21 Maschinen zu unterschiedlichen Zeiten. Auch die Diesellokomotive der Baureihe 118 (heute 228) fanden den Weg nach Altenberg. Bereits im Jahr 1969 fuhr eine 118 228 auf der Strecke. Ein Jahr später waren es bereits vier Maschinen. Eine weitere neue Diesellokomotive, die 119 (heute 219) fuhr am 20. Dezember 1981 nach Altenberg. Die gewohnten Maschinen der Baureihe 110 (201 später) erhielten verstärkte Motoren, so das diese als Baureihe 112 (heute 202) erstmals am 28. Juli 1981 auf der Müglitztalbahn auf Dauer eingesetzt wurden.[1]

Mit der politischen Wende wechselten die verschiedensten Diesellokomotiven auf der Müglitztalbahn, welche nun der DB AG unterstand. Der Bahnhof Altenberg (Erzgeb) wurde nun wieder Dresden und Pirna unterstellt. Als Diesellokomotive fuhr die Baureihe 202 und 204 auf der Strecke. Am 17. Mai 1999 begann eine umfassende Erneuerung der Müglitztalbahn. Diese Arbeiten waren aber auch vom Rückbau von Gleisen (Gütergleise und Anschlussgleise) verbunden. In Altenberg wurde das vierte Gleis stillgelegt und der Grund und Boden zu Gunsten eines neuen Busbahnhofes (Fertigstellung 2002) an die Stadt verkauft. Am 8. Oktober 1999 wurde die Strecke der Müglitztalbahn erneut feierlich eröffnet. Es verkehrten nun die neuen Triebwagen der Baureihe 643.0/5, allerdings fuhren auch die bewährten 202er Maschinen. Die im Winter in Altenberg als Reserve abgestellten Triebwagen litten sehr unter den rauen Winterbedingungen, so das ein Fahrplanwechsel 2000 nur noch einen Stundentakt von Heidenau nach Altenberg vorsah. Die Arbeit im Lokbahnhof verringerte sich zusehends, das Lokpersonal nutzte für die Ruhepausen das Empfangsgebäude. Das Heizhaus (Lokschuppen) wurde bis zum März 2001 genutzt, dann wurde es ausgeräumt. Die letzte Dampflokomotive war 2001 die 50 3648 und die letzte Diesellok holte am 4. März 2001 zum letzten Mal Heizwasser. Es wurde still im einst betriebsamen Lokbahnhof. Der Plan, das Heizhaus mit Wasserstation an den Regionalen Busverkehr Dresden zu verkaufen scheiterte am Neubau des Busbahnhofs unmittelbar am Empfangsgebäude.

Der Lokbahnhof Altenberg (Erzgeb) war unterstellt:

Position Zeitraum vorgesetzte Stelle Besonderheit
1 1923–1938 MaschinenamtI Dresden-Altstadt
2 1938 – Dez.1945 Bw Dresden-Friedrichstadt
3 Dez 1945 – bis Sommerfahrplan 1955 Bw Dresden-Altstadt
4 ab Sommerfahrplan 1955 – 1. Januar 1970 Bw Pirna
5 1. Januar 1970 – Sept. 2000 Personaleinsatzstelle Groß-Bw Dresden Friedrichstadt
6 Sept. 2000–2001 DB AG aufgelöst, Sozialeinrichtung in der

Wasserstation bis März 2001 genutzt

Der Bahnhof und der einstige Lokbahnhof in Altenberg (Erzgeb) erlebte erneut eine Flutkatastrophe, als am 12. August 2002 ein Starkregen auf dem Erzgebirgskamm herunter kam und innerhalb von 24 Stunden über 400 Liter Regen pro Quadratmeter fielen. Die Folge war ein tagelang anhaltendes Hochwasser. Neben Wohngebäuden litten auch die Bahnanlagen darunter. Der noch verbliebene Triebwagen 642 175/675 musste im Bahnhof Altenberg ausharren und konnte erst nach Beseitigung der enormen Flutschäden seine Fahrt nach Heidenau fortsetzen.

2013 entfernte DB Netz die Zufahrtweiche zum Lokschuppen. Der Lokschuppen wird als Kulturdenkmal im Freistaat SachsenSächsische Schweiz-Osterzgebirge mit der ID 09277672F geführt wird,[A 1] Anfang des Jahres 2019 stürzte das Dach des Lokschuppens ein.[3]

  • F.A.Kuntzsch: Diverse Ausgaben der Zeitung des Geising u.Müglitztaler Bote, Druck und Verlag F.A.Kuntzsch Altenberg Osterzgeb. Paul-Haucke-Straße 3; Jahrgänge 69 bis 78
  • Wolfgang Dörschel / Volkmar Köckeritz: Hochwassergefährdung und Hochwasserschutz der Eisenbahnen im östlichen Erzgebirge. in: transpress VEB Verlag für Verkehrswesen (Hrsg.): Eisenbahn Jahrbuch 1980. Berlin 1979. S. 123–132.
  • Wolfgang Fleischer: Das Kriegsende in Sachsen 1945. Podzun-Pallas, Wölfersheim-Berstadt 2004, ISBN 3-7909-0798-7
  • Herbert Koitzsch, et al.: Die Müglitztalbahn. Heidenau 1983
  • Bernd Kuhlmann: Die normalspurige Müglitztalbahn Heidenau – Altenberg. Verlag Kenning, Nordhorn 2000, ISBN 3-933613-08-6
  • Reiner Preuß: Die Müglitztalbahn. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1985
  • Sächsische Zeitung, Regionalausgabe Pirna: 13./14. September 1997, 25./26. April 1998, 12. Dezember 2002, 30. Juni 2003, 23. Dezember 2004
  • Bernd Kuhlmann: Die Müglitztalbahn Heidenau – Altenberg. Die Zeit der Schmalspur und Normalspur Bildverlag Böttger GbR, Witzschdorf 2012, ISBN 978-3-937496-47-4
Commons: Bahnhof Altenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Denkmalbegründung: Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Müglitztalbahn, Teilabschnitt Altenberg, OT Altenberg: ehemaliges Empfangsgebäude und Wirtschaftsgebäude (Wagenkasten), Empfangsgebäude mit Güterschuppen und Wartehalle, zwei Fernmeldehäuschen, Lokschuppen und Wasserstationsgebäude, Wasserkran und Stellwerk des Altenberger Bahnhofs; Endbahnhof der Eisenbahnstrecke Müglitztalbahn mit Zeugnissen der Schmalspurbahn und Anlagen der Regelspurbahn in der zeitgenössischer Heimatstil-Architektur, eisenbahngeschichtlich, ortsgeschichtlich und verkehrsgeschichtlich von Bedeutung, seit 2019 zugehörig zur Pufferzone des UNESCO-Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoři.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Reiner Preuß: Die Müglitztalbahn
  2. a b c F.A.Kuntzsch: Geising u.Müglitztaler Bote
  3. a b Rainer Hettrich: Lokbahnhof Altenberg: Hoch oben im Erzgebirge. In: Bahn-Extra 4/2024, S. 68–69
  4. a b Wolfgang Fleischer: Das Kriegsende in Sachsen 1945