Bahnstrecke Weesen–Linthal

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Weesen–Linthal
Fahrplanfeld:736
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
von Rapperswil Vorlage:S-Bahn-St.-Gallen
Linksufrige Zürichseebahn Vorlage:S-Bahn-Zürich
57.15 Ziegelbrücke
nach Sargans
alte Trasse bis 1931
Obere Linth-Kanalbrücke (53 m)
58.91 Nieder- und Oberurnen 427 m ü. M.
Weesen
Linthkanal
nach Sargans
61.65 Näfels-Mollis 437 m ü. M.
65.63 Netstal
68.60 Glarus
69.49 Ennenda
72.27 Mitlödi
73.82 Schwanden Endpunkt Vorlage:S-Bahn-St.-Gallen
ehem. Sernftalbahn nach Elm
75.78 Nidfurn-Haslen
77.38 Leuggelbach
78.69 Luchsingen-Hätzingen
81.25 Diesbach-Betschwanden
82.89 Rüti
Linthal Braunwaldbahn
84.45 Linthal Endpunkt Vorlage:S-Bahn-Zürich

Die Bahnstrecke Weesen–Linthal bzw. Ziegelbrücke–Linthal, auch als Glarnerlinie bezeichnet, wurde in zwei Etappen und von zwei Bahngesellschaften eröffnet. Die Strecke von Weesen über Näfels-Mollis nach Glarus wurde am 15. Februar 1859 von den Vereinigten Schweizerbahnen (VSB) eröffnet. Die Eröffnung erfolge zusammen mit der Strecke RütiRapperswil–Weesen. Die Strecke von Glarus über Schwanden nach Linthal wurde am 1. Juni 1879 von der Schweizerischen Nordostbahn eröffnet.

Am 20. September 1875 erreichte von Ziegelbrücke herkommend die Linksufrige Zürichseebahn den Bahnhof Näfels-Mollis, den die Schweizerische Nordostbahn erbaut hatte. Diese Strecke leitete einen Grossteil des Verkehrs zwischen Weesen und Näfels-Mollis auf sich um, so dass die alte Streckenführung unrentabel wurde. Deshalb wurde die Strecke per 1. Januar 1931 von den SBB stillgelegt und später abgebaut. Der Bahnhof Weesen wurde anlässlich der Eröffnung der Doppelspurstrecke am 18. Mai 1969 verlegt.

In Schwanden bestand zwischen dem 7. August 1905 und dem 31. Mai 1969 Anschluss an die schmalspurige Sernftalbahn.

Die Strecke wurde am 15. Mai 1933 mit 15'000 Volt 162/3 Hertz elektrifiziert.

Bahnhöfe

Anfänglich besassen alle Stationen neben dem Streckengleis mindestens ein Stumpengleis (nur auf einer Seite eine Weiche). Einzig Leuggelbach war schon immer eine Haltestelle. Ebenfalls als Haltestelle wurde Linthal Braunwaldbahn angelegt. Diese konnte auf den Fahrplanwechsel 23. Mai 1982, der zugleich die Einführung des Taktfahrplanes war, eröffnet werden.[1] Diese neue Haltestelle befindet sich unmittelbar neben der Talstation der Braunwaldbahn, was das Umsteigen von der Bahn auf die Standseilbahn nach Braunwald vereinfachte.

In Ennenda, Mitlödi und Rüti wurden keine Kreuzungen geplant, da diese wegen des Stumpengleises nur mit grossem Aufwand möglich gewesen wären.

In Glarus wurde ein Depot eingerichtet, mit zwei Lokomotivschuppen und Drehscheibe. Der Bahnhof Glarus wurde in den Jahren 2016 und 2017 umfassend saniert, neu ist das Gleis 2 über eine Unterführung erreichbar und die Lokschuppen wurden renoviert. Sie werden jedoch nicht mehr zur Abstellung von Zügen genutzt und können mangels Fahrleitung nur von thermischen Fahrzeugen befahren werden. Das ehemalige Depot Glarus wurde durch das Depot Ziegelbrücke ersetzt.

Die bedienten Stationen Nidfurn-Haslen und Rüti wurden per 2. Juni 1984 in unbesetzte Haltestellen umgewandelt. Die Station Mitlödi folgte per Fahrplanwechsel 1985.[2]

Bis auf die Gleisanlagen in Schwanden wurden Ende der 1990er und Anfang der 2000er alle Weichen und zusätzlichen Gleisanlagen zwischen Glarus und Linthal ausgebaut. Zwischen Glarus und Linthal besteht heute nur noch ein Streckengleis. Die letzten verbliebenen Bahnhöfe mit Kreuzungsmöglichkeit sind Nieder- und Oberurnen, Glarus, Schwanden oder Linthal. Eine Zugkreuzung in Näfels-Mollis oder Netstal ist möglich und wird im Störungsfall auch genutzt, beide Bahnhöfe verfügen jedoch nur über jeweils ein reguläres 55cm-Perron, das Ein- und Aussteigenlassen von Fahrgästen wäre somit nur bei einem der kreuzenden Züge möglich. Aktuell (Stand April 2018) verfügt der Bahnhof Netstal über ein altes, nicht den Normen entsprechendes Perron am Gleis 2, die Nutzung dieses Perrons im Störungsfall wäre nicht ausgeschlossen, jedoch an besondere Bestimmungen geknüpft.

Betrieb

Die Strecke wird stündlich von der Vorlage:S-Bahn-Zürich der S-Bahn Zürich bedient. Sie löste im Juni 2014 den Glarner Sprinter ab und bedient alle Stationen auf dieser Strecke sowie Siebnen-Wangen, Lachen, Pfäffikon SZ, Wädenswil und Zürich HB. Damit besteht erstmals ein Stundentakt nach Zürich. Daneben bedient die S 6 der S-Bahn St. Gallen die Strecke Ziegelbrücke-Schwanden ebenfalls stündlich, woraus sich ein Halbstundentakt ergibt.[3]

Pläne zur Verlängerung

Eine Verlängerung der Strecke nach Süden bis Biasca im Kanton Tessin mit Anschluss an die Gotthardbahn in Richtung Chiasso wurde bereits um 1900 angedacht. 1963 gab das Schweizerische Aktionskomitee pro Tödi-Greina-Bahn, dem Vertreter mehrerer Kantonsregierungen angehörten, ein Gutachten in Auftrag, um die mögliche Wirtschaftlichkeit einer Tödi-Greina-Bahn zu prüfen. Die Planungen wurden dann aber nicht weiterverfolgt.

Literatur

Als Quelle für Jahresangaben und Streckenkilometrierung diente:

  • Schienennetz Schweiz, Ausgabe 1980

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Neuersbote für das Glarner Hinterland 1982, Seite 35
  2. Neuersbote für das Glarner Hinterland 1984, Seite 138
  3. Kursbucheintrag@1@2Vorlage:Toter Link/www.fahrplanfelder.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.