Benutzer:Freetargets/Elektronisches Schießkino

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Autor: Flob195
Autor: Flob195

Ein elektronisches Schießkino eine Schießanlage für reale Schusswaffen oder für elektronisch modifizierte Waffen ohne reale Patronen. Anstelle konventioneller Schießscheiben werden die Ziele auf einer Bildwand mit einem Videoprojektor abgebildet. In einer Variante eines elektronischen Schiesskinos wird mit Laserpistolen, Trainingswaffen mit integriertem Laser oder mit Schussmarkierern ausgestatteten realen oder Softairwaffen trainiert. Die Schusserkennung erfolgt über die Auswertung der Position des Laserpunktes auf der Bildwand mittels einer Webcam oder Industriekamera und einer Erkennungssoftware. Die ausgewertete Position des Laserpunktes dient der Erkennungssoftware zum erzeugen eines Mausklicks auf die entsprechenden Koordinaten des Monitors oder Videoprojektors, auf welchem die Trainingseinheit dargestellt wird

Schussmarkierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Auslösung des Laserimpulses zur Berechnung der Trefferkoordinaten erfolgt bei Laserpistolen oder Trainingswaffen mit integriertem Laser durch Betätigung des Abzuges. Reale Waffen oder Softairwaffen können mit Schussmarkierern ausgerüstet werden. Die Auslösung von separaten Schussmarkierern erfolgt je nach Ausführung über Zentralfeuerpatronen auslösende Schlagbolzen oder über Vibrationen, welche durch den Schlagbolzen, einer Schussabgabe oder dem Repetieren des Schlittens entstehen

Mechanisch auslösende Schussmarkierer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mechanisch auslösende Schussmarkierer werden innerhalb des Patronenlagers eingesetzt und durch den Schlagbolzen ausgelöst. Dieser trifft auf einen integrierten Mikroschalter, welcher den Laserimpuls auslöst. Da weder die Form des Schlagbolzens noch die Eindringtiefe in das Zündhütchen einer Normierung unterliegt, ist der Einsatz vorab mit der verwendeten Waffe und dem vorgesehenen Schussmarkierer zu prüfen

Elektronisch auslösende Schussmarkierer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elektronisch auslösende Schussmarkierer können je nach Ausführung innerhalb des Patronenlagers, innerhalb des Laufs oder ausserhalb der Waffe auf einer Waffenschiene eingesetzt werden, Sie werden durch Vibrationen ausgelöst, welche durch den Schlagbolzen, einer Schussabgabe oder dem Repetieren des Schlittens entstehen. Da die entstehenden Vibrationen je nach eingesetzter Waffe und der Montageart unterschiedlich stark ausfallen, ist der Einsatz vorab mit der verwendeten Waffe und dem vorgesehenen Schussmarkierer zu prüfen

Waffentypen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prinzipiell eignet sich jede Art von Schusswaffe für den Einsatz in einem elektronischem Schießkino. Während Laserpistolen konstruktionsbedingt bereits alle Kriterien erfüllen, müssen Schusswaffen oder Softairwaffen mit Schussmarkieren nachgerüstet und gegebenenfalls modifiziert werden

Laserpistolen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laserpistolen sind Sportgeräte, welche für Schießdisziplinen im Modernen Fünfkampf, beim Laser Run und Triathle verwendet werden. Laserpistolen sind für Teilnehmende und Zuschauer ungefährlich und unterliegen nicht der Waffengesetzgebung, sofern sie eindeutig auch von Laien auf den ersten Blick von realen Waffen unterscheidbar sind. Laserpistolen können sofort und ohne Modifikationen in einem elektronischen Schießkino eingesetzt werden

Schusswaffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schusswaffen können mit externen Schussmarkierern in einem elektronischen Schießkino eingesetzt werden. Bei einer Verwendung von Platzpatronen kommen externe, elektronisch auslösende Schussmarkierer zur Anwendung. In dem Patronenlager eingesetzte, mechanisch oder elektronisch auslösende Schussmarkierer benötigen eine Auslösung des Schlagbolzens. Während bei SA (Single-Action) Abzügen nach jeder Schussabgabe das Abzug System von Hand neu gespannt werden muss, können bei DA (Double-Action) oder DAO (Double-Action-Only) Abzügen ohne dem manuellen Spannen des Abzug Systems mehrere Schüsse nacheinander abgegeben werden.

Gasdrucklader basierende Waffen, benötigen je nach Ausführung und Modell ein Manöverpatronengerät, um bei Verwendung von Platzpatronen den benötigten Gasdruck aufbauen zu können

Softairwaffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Softairwaffen sind je nach Ausführung in Form, Bedienung und Gewicht täuschend echt aussehende Replikate von realen Waffen. Softairwaffen können mit externen Schussmarkierern oder mit einem Ersatzlauf mit integriertem Schussmarkierer in einem elektronischen Schießkino eingesetzt werden. Repetierpistolen oder Revolver benötigen keine weitere Modifikation, da der Verschluss bei leerer Trommel oder Magazin nicht blockiert. Waffen mit einem Schlittenfang oder einem Verschlussfang blockieren den Schlitten bzw. den Verschluss. Sofern keine Softairmunition (BBs) verschossen wird, muss je nach Ausführung das Magazin oder der Schlittenfang modifiziert werden um das Verriegeln des Verschlusses oder das Arretieren des Schlittens zu verhindern

Montage der Schussmarkierer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während Laserpistolen und Trainingswaffen mit integriertem Laser für ein elektronisches Schießkino sofort verwendet werden können, benötigen reale Waffen oder Softairwaffen einen zusätzlichen Schussmarkierer. Es bestehen je nach Ausführung des Schussmarkierers verschiedenen Montagearten, welche einen erheblichen Einfluss auf den Einsatz und das Training haben

Ersatzlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Varianten, erhältlich für Softairwaffen, erkennen die entstehende Vibration bei einer Schussabgabe und lösen dabei den Laserimpuls aus

  • Der Schussmarkierer verlängert den Lauf der Waffe, dies kann das Training "Ziehen aus dem Holster und die darauf folgende Schussabgabe" beeinflussen
  • Diese Art des Schussmarkierers ist nur für Softairwaffen einsetzbar, für welche der Hersteller die Kompatibilität bestätigt hat

Montage innerhalb des Patronenlagers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Varianten, erhältlich für reale Schusswaffen, erkennen entweder die entstehende Vibration beim Auftreffen des Schlagbolzens oder der Schlagbolzen betätigt einen Mikroschalter innerhalb des Schussmarkierers und lösen dabei den Laserimpuls aus

  • Ein Schussmarkierer innerhalb des Patronenlagers verlängert den Lauf der Waffe nicht, somit ist das Training "Ziehen aus dem Holster und die darauf folgende Schussabgabe" uneingeschränkt möglich
  • Der Schussmarkierer blockiert das Patronenlager, somit ist ein Training mit Platzpatronen oder realen Patronen nicht möglich
  • Der Schussmarkierer ist nur für die Waffen einsetzbar, welche das Kaliber des Schussmarkierers verwenden
  • Für das Training mit einem Revolver und mehreren aufeinander folgenden Schüssen, muss jede Kammer der Trommel mit einem Schussmarkierer belegt sein

Montage innerhalb des Laufes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Varianten, erhältlich für reale Schusswaffen, erkennen die entstehende Vibration beim Auftreffen des Schlagbolzens und lösen dabei den Laserimpuls aus

  • Der Schussmarkierer verlängert den Lauf der Waffe, dies kann das Training "Ziehen aus dem Holster und die darauf folgende Schussabgabe" beeinflussen
  • Der Schussmarkierer blockiert den realen Lauf der Waffe, somit ist ein Training mit Platzpatronen oder realen Patronen nicht möglich
  • Der Schussmarkierer ist nur für die Kalibergrössen einsetzbar, für welche der Hersteller die Kompatibilität bestätigt hat

Montage ausserhalb des Laufes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Varianten erkennen die entstehende Vibration beim Auftreffen des Schlagbolzens oder dem Repetieren des Schlittens und lösen dabei den Laserimpuls aus

  • Der Schussmarkierer verlängert den Lauf der Waffe, dies kann das Training "Ziehen aus dem Holster und die darauf folgende Schussabgabe" beeinflussen
  • Der Schussmarkierer blockiert den Lauf der Waffe, somit ist ein Training mit Platzpatronen oder realen Patronen nicht möglich
  • Der Schussmarkierer ist für alle Waffen einsetzbar, welche ein Gewinde für einen Schalldämpfer oder Flashhider besitzen und die zur Auslösung notwendige Vibration erreichen. Während reale Waffen je nach Hersteller und Modell unterschiedliche Gewindearten besitzen, verwenden Softairwaffen mehrheitlich ein M14 Feingewinde in einer Rechtsgewinde- (im englischen Clock-Wise "CW") oder in einer Linksgewinde- (im englischen Counter-Clock-Wise "CCW") Ausführung

Montage auf einer Waffenschiene[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Varianten erkennen die entstehende Vibration beim Repetieren des Schlittens, beim Auftreffen des Schlagbolzens oder einer Schussabgabe und lösen dabei den Laserimpuls aus

  • Der Schussmarkierer verlängert den Lauf der Waffe nicht, dennoch benötigt diese Kombination ein entsprechendes Holster, damit ein Training "Ziehen aus dem Holster und die darauf folgende Schussabgabe" absolviert werden kann
  • Der Schussmarkierer blockiert den Lauf der Waffe nicht, somit ist ein Training mit Platzpatronen oder realen Patronen möglich. Waffen mit einer Gasdruckladefunktion benötigen für die Verwendung von Platzpatronen unter Umständen ein Manöverpatronengerät um den benötigten Gasdruck zu erreichen
  • Der Schussmarkierer ist für alle Waffen einsetzbar, welche eine entsprechende Waffenschiene besitzen und die zur Auslösung notwendige Vibration erreichen

Schusserkennung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schussmarkierer sendet nach der Erkennung einer Schussabgabe einen kurzen Laserimpuls aus. Eine Kamera filmt dabei die Bildwand und übergibt die einzelnen Frames (Einzelbilder) einer Erkennungssoftware, welche den Lichtpunkt des Lasers erkennt und die entsprechenden Koordinaten berechnet. Für die Schusserkennung eignet sich jede von der Erkennungssoftware unterstützte Kamera. Für die Verwendung von Schussmarkierern mit im nicht sichtbaren Infrarotbereich sendenden Lasern wird eine Kamera ohne integrierten Infrarotlicht sperrenden Filter eingesetzt. Für eine Erkennung eignen sich USB3 Kameras besser als herkömmliche USB2 Kameras. Da das Protokoll USB3 mehr Daten liefert und dafür weniger Computerressourcen benötigt, stehen mehr Ressourcen für die Erkennungssoftware und der Trainingseinheit zur Verfügung. USB3 Kameras können auch mehr Bilder pro Sekunde liefern, welche die Genauigkeit der Schusserkennung verbessern

WEBCam[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Webcams eignen sich als eher im niedrigpreis Segment angesiedelte Kameras gut für eine Schusserkennung. Allerdings besitzen sie ein fix eingebautes Objektiv mit vorgegebenen oder in Stufen einstellbaren Brennweiten (Bildwinkeln), welches die Positionierung der Kamera für einen formatfüllenden Bildwandausschnitt erschwert. Zudem besitzen sie einen Infrarotlicht sperrenden Filter, welcher den Einsatz von Schussmarkierern mit im nicht sichtbaren Infrarotbereich sendenden Lasern erschwert. Die Frameraten von Webcams liegen je nach eingestellter Auflösung im Bereich von 30 bis 60 Bildern pro Sekunde, hochpreisige Modelle können bis zu 90 Bilder pro Sekunde liefern [1]

Industriekamera[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Industriekameras eignen sich als eher im hochpreis Segment angesiedelte Kameras perfekt für eine Schusserkennung. Industriekameras bieten dank separat erhältlichen Objektiven eine perfekte Positionierung, meist auch höhere Auflösungen und Bildwiederholfrequenzen. Zudem sind auch Versionen ohne Infrarotlicht sperrende Filter erhältlich (NIR-Kameras). Schwarz/Weiss Industriekameras sind dabei lichtempfindlicher und liefern schärfere Bilder da ihnen ein für Farbbilder notwendige Farbfilter fehlt (Einchip-Sensor Kamera). Industriekameras können weitaus mehr Bilder pro Sekunde liefern als Webcams [2]. Für sich bewegende Objekte eignen sich Global-Shutter Kameras besser als Roling-Shutter Kameras. Global-Shutter-Kameras sind lichtempfindlicher und erzeugen schärfere Bilder [3]

Kameraeinstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Ziel einer Kamera, welche im Bereich streaming eingesetzt wird, ist es, eine möglichst identische Aufnahme der gefilmten Szene zu erreichen. In der Grundeinstellung wird die Belichtungszeit automatisch eingestellt. Dies führt bei schlechten Lichtverhältnissen zu einer Verlängerung der Belichtungszeit und dementsprechend zu einer reduzierten Framerate. Durch eine manuelle Verkürzung der Belichtungszeit bis zu dem Wert, bei welchem der Laserpunkt noch eindeutig von der Schusserkennungssoftware erkannt wird, kann die maximale Framerate der Kamera erreicht werden. Moderne Schusserkennungssysteme bieten den Aufruf der Kameraeigenschaften an, alternativ kann auch über ffmpeg oder eine Streamingsoftware das Eigenschaftenfenster der Kamera geöffnet werden [4]

Schussauswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Erkennungssoftware wird die gefilmte Bildwand im gleichen Seitenverhältnis wie der zu steuernde Monitor aus dem Video ausgeschnitten. In diesem Ausschnitt wird der Laserimpuls erkannt und die Koordinaten berechnet. Diese Koordinaten werden auf den zu steuernden Monitor gemappt auf welchem dann die Erkennungssoftware einen Mausklick generiert. Moderne Systeme unterstützen dabei Multimonitor-Installationen und eine Touchscreen Bedienung.

Trainingseinheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt in sich geschlossene Schusserkennungssysteme, welche nur mit den von dem Hersteller angebotenen Trainingseinheiten betrieben werden können. Offene Systeme hingegen können mit allen kompatiblen Trainingseinheiten, zum Beispiel Lightgun-Spiele, betrieben werden. Eine generelle Aussage über die Kompatibilität zu einem offenen Schusserkennungssystem lässt sich nicht treffen, zu umfangreich sind die verschiedenen Kriterien

  • Verwendet die Trainingseinheit relative Mauswerte, so wird die Entfernung der Maus seit dem letzten Frame ausgewertet. Die Trainingseinheit verwendet keine absoluten Bildschirm- oder Fensterkoordinaten (x/y Koordinaten), welche von der Schusserkennungssoftware übermittelt werden
  • Die verwendete Spiel-Engine hat einen signifikanten Einfluss auf die Erkennung der Trefferkoordinaten durch die Trainingseinheit
  • Die Höhe der Programmiersprache, in welcher die Schusserkennungssoftware geschrieben wurde, hat einen signifikanten Einfluss auf die Erkennung der Trefferkoordinaten durch die Trainingseinheit. Je tiefer diese auf dem Niveau einer Maschiensprache ist, desto mehr Trainingseinheiten können durch die Erkennung der Trefferkoordinaten gesteuert werden
  • Gewisse Trainingseinheiten verwenden ein "schiessen ausserhalb des Bildschirmes" als Nachladefunktion, welche keine Bildschirm- oder Fensterkoordinaten (x/y Koordinaten) durch die Schusserkennungssoftware erzeugt

Präzision[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verschiedene Faktoren beeinflussen die Präzision der Erkennung des Treffers. Zu diesen Faktoren zählen unter Anderem die Geschwindigkeit der Erkennung des Laserpunktes zur Berechnung der Trefferkoordinaten, die Auflösung des Ausschnitts der gefilmten Bildwand und die Objektivverzeichnung

Erkennungsgeschwindigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschwindigkeit der Erkennung und die darauf folgende Berechnung der Trefferkoordinaten hat den grössten Einfluss auf die Präzision des Gesamtsystems. Jeder Verzug der Waffe, welcher beim Betätigen des Abzugs oder durch den Rückschlag entsteht, erzeugt auf der Bildwand für die Dauer der Auslösung des Lasers eine Laserlichtlinie. Dieser Effekt wird bei aktionsgeladenen Trainingseinheiten, zum Beispiel bei Videospielen, durch die Bewegung der Waffe für das Zielen auf sich bewegende Objekte noch verstärkt. Je schneller die Trefferkoordinaten berechnet werden, desto näher befinden sich die ermittelten Koordinaten am Ort des ersten Auftreffens des Laserstrahls auf der Bildwand. Moderne Erkennungssysteme können mehr als 300 Frames pro Sekunde (fps) der Kamera verarbeiten

Auflösung Bildwandausschnitt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Position der Kamera, das verwendete Objektiv und die eingestellte Auflösung beeinflusst die Anzahl der Pixel des gefilmten Bildwandausschnitts. Während WEBCameras mehrheitlich ein fest montiertes Objektiv mit fixer Brennweite (Bildwinkel) besitzen, können Industriekameras mit Wechselobjektiven perfekt auf die Grösse der Bildwand und deren Position angepasst werden. Je grösser der Bildwandausschnitt gefilmt wird, desto mehr Pixel stehen für die Berechnung der Trefferkoordinaten zur Verfügung

Objektivverzeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jedes Objektiv besitzt eine Verzeichnung. Bei Objektiven im eher niedrigpreis Segment angesiedelten WEBCameras fällt diese stärker aus als bei speziellen low distortion Objektiven für Industriekameras. Während bei WEBCameras die Verzeichnung seitens der Hersteller nicht als technische Spezifikation angegeben wird, sie somit nur auf den erzeugten Bildern erkennbar ist [5], wird bei Objektiven für Industriekameras die Verzeichnung als prozentualer Wert angegeben. Diese kann bei Variofocal low distortion Objektiven unter 0,5% und bei Fixfocal low distorsion Objektiven unter 0.1% liegen

Objektiv-Lichtstärke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die fotografische Lichtstärke definiert das Mass für eine optische Abbildung Licht zu sammeln. Das Ziel einer Kamera ist es, für den jeweiligen Einsatz ein entsprechend gut belichtetes Bild zu erzeugen. Bei kleinen Objektivlinsen muss die Belichtungszeit verlängert werden, was zu einer reduzierten Framerate (fps) führt. Grössere Objektivlinsen hingegen leiten mehr Licht auf den Sensor was zu kürzeren Belichtungszeiten und entsprechend zu höheren Frameraten (fps) führt. Die Framerate einer Kamera hat einen signifikanten Einfluss auf die Präzision der berechneten Trefferkoordinaten (siehe Erkennungsgeschwindigkeit)

Perspektivische Verkürzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wird die Bildwand nicht von einer parallel, senkrecht und bildmittig zur Bildwand positionierten Kamera aufgenommen (Orthogonalprojektion) kommt es zu einer perspektivischen Verkürzung der aufgenommenen Bildwand. Naher am Aufnahmesensor der Kamera befindliche Linien werden dabei länger abgebildet, weiter entfernte Linien kürzer.

Um die Koordinaten des Laserpunktes auf der Bildwand trotz perspektivischer Verkürzung möglichst genau berechnen zu können, bieten gewisse Hersteller von Schusserkennungssystemen eine sogenannte "unregelmäßige Viereck zu Rechteck" Konvertierung an (im englischen planar homography H oder quadrilateral to rectangle transformation).[6]

Dies hat den Vorteil, dass das Bild einer suboptimal positionierten Kamera korrigiert werden kann. Allerdings hat dieses Verfahren auch Nachteile. Die Abbildung des Laserpunktes in den korrigierten Bereichen wird diffuser, was zu einer unpräziseren Berechnung der Trefferkoordinaten führt. Ein weiterer Nachteil ist der erhöhte Ressourcenverbrauch des Computers, welcher die vier Eckpunkte des perspektivisch verkürzten Bildwandausschnittes auf die vier Eckpunkte des zu steuernden Monitors mappt. Dieser Algorithmus besteht aus einer 3x3 Matrix mit 8 Gleichungen und 8 Unbekannten.[7] Der hierbei entstehende Ressourcenverbrauch des Computers kann die Anzahl der bearbeiteten Kamerabilder pro Sekunde und/oder die Fähigkeit einer flüssigen Darstellung der Trainingseinheiten negativ beeinflussen.

Gesetzliche Aspekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verschiedene gesetzliche Aspekte tangieren den Betrieb oder den Besuch eines Schießkinos.

Es sind hierbei unter Anderem das Urheberrecht von Trainingseinheiten, der gesetzeskonforme Import, der Besitz und Betrieb von Schussmarkierern und die Vorschriften über den Erwerb, Besitz und dem Mitführen von Waffen zu beachten

Laser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laser werden entsprechend des Gefahrenpotenzials der Strahlung auf Organismen in unterschiedliche Klassen eingeteilt. Diese Klassen definieren unter Anderem Importbeschränkungen und gesetzliche Auflagen für den Besitz und Betrieb. Je nach Hersteller gibt es spezielle Versionen für den legalen Import und Betrieb von Schussmarkieren in Europa. Da Schussmarkierer, obwohl sie nur einen kurzen Laserlichtimpuls aussenden, vom Gesetzgeber als Laserpointer deklariert werden, gelten entsprechende Vorgaben. Die Laserleistung von Laserpointern wird in der Schweiz auf die Laserschutzklasse 1 beschränkt. Der Besitz, die Einfuhr, der Vertrieb und die Verwendung von Laserpointern höherer Laserklassen ist in der Schweiz verboten. [8] Für den privaten Gebrauch dürfen Laserpointer in Deutschland nur importiert und in den Verkehr gebracht werden, wenn sie im sichtbaren Bereich den Laserklassen 1, 1M, 2 oder 2M oder im unsichtbaren Bereich den Laserklassen 1, 1M entsprechen [9] [10]

Schussmarkierer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Gegensatz zu Laserzielvorrichtungen unterliegen Schussmarkierer ohne der Möglichkeit eines Betriebsmodus mit kontinuierlich leuchtendem Laserstrahl keiner gesetzlichen Beschränkung gemäss Anlage 2 - Waffengesetz (WaffG) für Deutschland [11] oder dem Bundesgesetz über Waffen, Waffenzubehör und Munition für die Schweiz [12], da sie nicht als Zielhilfe oder als Zielbeleuchtung verwendet werden können. Gesetzeskonforme Produkte, welche den Regularien der Schweiz oder der EU entsprechen, sind in offiziellen Vertretungen oder Importeuren der Hersteller in dem entsprechenden Land erhältlich

Trainingseinheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verschiedene gesetzliche Aspekte tangieren den legalen Betrieb einer Trainingseinheit. Zu diesen Kriterien gehören unter Anderem folgende Bereiche

  • Eine Hauptvoraussetzung für den legalen Betrieb einer Trainingseinheit ist der legale Besitz derselben
  • In der EU dürfen keine Kopien oder Backups einer legal erworbenen Trainingseinheit verwendet werden, welche nur mittels der Umgehung eines Kopierschutzes erstellt werden können
  • Emulatoren dürfen nur legal verwendet werden, sofern sie komplett nachprogrammiert worden sind und kein separates originales Bios der emulierten Konsole benötigen
  • Spiele, auch sogenannte ROM's, (Read only Memory Spiele), unterliegen je nach Land und Konstellation bis zu 90 Jahren dem Copy-Right Gesetz

Verschiedene Konsolen Emulatoren, welche kein originales Bios der emulierten Konsole verwenden

CD/DVD/BD Emulator, welcher optische Laufwerke simuliert

Waffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Erwerb und der Besitz einer Waffe unterliegt gesetzlichen Vorschriften. Auch Softairwaffen unterliegen gesetzlichen Vorschriften, da sie von einem Laien nicht sofort von einer realen Waffe unterschieden werden können. (Anscheinswaffe)

Besuch eines Schiesskinos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mitführen einer Waffe in der Schweiz [13] und in Deutschland [14] unterliegt strengen gesetzlichen Vorschriften. So stellt zum Beispiel der Besuch eines privat geführten elektronischen Schießkinos mit der eigenen Waffe bereits ein unerlaubtes Mitführen einer Waffe dar. Dies gilt für alle Arten von Waffen, welche von einem Laien nicht sofort als Trainingswaffe erkannt werden können. (Anscheinswaffe)

Modifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es bestehen verschiedene Möglichkeiten zur Anpassung einzelner Komponenten für den Einsatz in einem elektronischen Schiesskino. Je nach Hersteller und Modell sind zum Beispiel Umbaukits zur Umstellung von Single-Action zu Double-Action Abzügen von realen Schusswaffen erhältlich. Modifikationen an einer Softairwaffe können das Arretieren des Schlittens bei leerem Magazin verhindern oder durch eine Anpassung der Montagesysteme können Schussmarkierer unterschiedlicher Hersteller kombiniert werden

Schussmarkierer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wenn zum Beispiel ein bereits vorhandener Schussmarkierer an einer neuen Waffe eingesetzt werden soll, welche inkompatibel zu dem Schussmarkierer ist, kann eine leichte Modifikation an Montageadaptern dieses Problem beheben.

Softairwaffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wenn in einem elektronischen Schiesskino eine Softairwaffe ohne Munition (BB) eingesetzt wird, kann je nach Bauart und Ausführung entweder der Abzug oder bei Gas-Blow-Back-Waffen (GBB) der Schlitten blockieren, was somit eine weitere Schussabgabe verhindert. Eine vielfach eingesetzte Lösung bei Gas-Blow-Back-Waffen (GBB) ist zum Beispiel die Entfernung des Bolzens innerhalb des Magazins, welcher bei leerem Magazin den Schlitten arretiert. Sollen weiterhin BBs verschossen werden können, muss der im Beispielbild rot gekennzeichnete Bereich entfernt werden

Schusswaffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um eine Schussabgabe gewisser Waffentypen auszulösen, ohne Gefahr zu laufen, Komponenten der Waffe zu beschädigen, können Pufferpatronen eingesetzt werden (im Englischen auch Snap-Caps, dummy rounds oder practice rounds genannt). Pufferpatronen ermöglichen unter Anderem einen Funktionscheck der Waffe, Trockenfeuerübungen in einem elektronischen Schiesskinos (dry-firing), die Simulation von Schusswaffenstörungen und ein Triggersteuerungstraining (Abzugskontrolle), ohne den Einsatz scharfer Munition. Eine Videovorstellung verschiedener Pufferpatronentypen und deren Vor- und Nachteile ist auf YouTube ersichtlich

Kamera[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um das Kontrastverhältnis des von der Kamera aufgenommenen Laserlichtpunktes zur Umgebung zu erhöhen, kann ein Bandpassfilter oder auch ein Langpassfilter eingesetzt werden. Bandpassfilter übertragen nur ein bestimmtes Wellenlängenband und blockieren andere Wellenlängen. Langpassfilter übertragen Wellen ab ihrer Übertragungsschwelle. Je höher der Kontrast zwischen Laserpunkt und der Umgebung auf der gefilmten Bildwand ist, desto kürzer kann die Belichtungszeit der Kamera gewählt werden, was wiederum zu mehr Bildern pro Sekunde führt (f/sec)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Indoor shooting ranges – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 4K Pro Webcam mit HDR und RightLight 3. Abgerufen am 11. Februar 2024 (deutsch).
  2. USB Camera 3.0 | 0.4 Megapixel IMX287 Mono | MER2-041-528U3M. Abgerufen am 11. Februar 2024.
  3. Rolling versus Global shutter. Abgerufen am 18. Februar 2024.
  4. c't: [Untitled]. In: c't. Band 2020, Nr. 26, 4. Dezember 2020, ISSN 0724-8679, S. 174–176 (heise.de [abgerufen am 11. Februar 2024]).
  5. alisterchapman: Camera Test Charts To Print At Home. In: XDCAM-USER.COM by Alister Chapman. 16. Mai 2022, abgerufen am 1. April 2024 (amerikanisches Englisch).
  6. OpenCV: Basic concepts of the homography explained with code. Abgerufen am 16. Januar 2024.
  7. Paul Heckbert: Projective Mappings for Image Warping. In: http://www.cs.cmu.edu. CMU School of Computer Science, 13. September 1999, abgerufen am 16. Januar 2024.
  8. Federal Office of Public Health FOPH: Laser pointers. Abgerufen am 12. Februar 2024 (englisch).
  9. Schutzmaßnahmen bei Laseranwendungen. Abgerufen am 12. Februar 2024.
  10. Laserpointer. Abgerufen am 13. Februar 2024.
  11. Anlage 2 WaffG (zu § 2 Abs. 2 bis 4 ) Waffenliste Waffengesetz. Abgerufen am 6. Januar 2024.
  12. Bundesgesetz über Waffen, Waffenzubehör und Munition (Waffengesetz, WG). In: Fedlex. Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, 20. Juni 1997, abgerufen am 6. Januar 2024.
  13. Waffengesetz (Schweiz). In: Wikipedia. 28. September 2023 (wikipedia.org [abgerufen am 18. Februar 2024]).
  14. Waffengesetz (Deutschland). In: Wikipedia. 23. Januar 2024 (wikipedia.org [abgerufen am 18. Februar 2024]).