Benutzer:Heiner Strauß/Allgemeine Deutsche Burschenschaft

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Allgemeine Deutsche Burschenschaft

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Basisdaten
Name: Allgemeine Deutsche Burschenschaft
Vertreten in: Deutschland Deutschland
Gründung am: 3. Oktober 2016
Gründungsort: Jena
Verbindungen: 27 Verbindungen an 19 Hochschulorten
Art der Mitglieder: Männerbünde
Stellung zur Mensur: fakultativ schlagend
Wahlspruch: Ehre, Freiheit, Vaterland
Farbenstatus: farbentragend
Mitglieder insgesamt: ca. 3600 (Aktive und Alte Herren)
Verbandsorgan: Der Burschenschafter
Website: allgemeine-burschenschaft.de

Die Allgemeine Deutsche Burschenschaft (ADB) ist ein Korporationsverband von Burschenschaften in Deutschland. Er wurde 2016 in Jena gegründet und führt sich zurück auf die Ideen, die 1815 mit der Gründung der Urburschenschaft verbunden waren.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datei:Logo AllgemeineDeutscheBurschenschaft.jpg
Logo der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft

Innerhalb der Deutschen Burschenschaft (DB) war es in den vorangehenden Jahren zu internen Richtungskämpfen gekommen, die zum Austritt vieler Verbindungen aus ebendieser führten. Die am 3. März 2012 in Stuttgart von 21 Burschenschaften als Gegenpol zur Burschenschaftlichen Gemeinschaft innerhalb der DB gegründete Initiative Burschenschaftliche Zukunft (IBZ) verfolgte seither das Ziel, die burschenschaftlichen Grundsätze in der heutigen Zeit zu verwirklichen und sich dabei von extremistischen und rassistischen Positionen abzugrenzen.[1][2]

Nachdem die meisten IBZ-Mitgliedsburschenschaften die DB verlassen hatten, entstand aus den Reihen der IBZ unter Beteiligung weiterer Burschenschaften ein Verbandsgründungsausschuss mit dem Ziel, einen neuen Verband zu gründen. Dieser Ausschuss organisierte von 2013 bis 2015 sechs[3] Tagungen in Braunschweig, Stuttgart, Gießen, München und zweimal in Jena.

Gründung in Jena[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grüne Tanne in Jena

Die Allgemeine Deutsche Burschenschaft wurde als neuer Korporationsverband am 30. September 2016 vor dem Gründungsort der Urburschenschaft, dem Gasthaus Grüne Tanne in Jena, ausgerufen und am 3. Oktober mit der Unterzeichnung der Gründungsurkunde offiziell gegründet.[4] Am Gründungswochenende waren Burschenschafter laut Äußerung des Pressesprechers Ziel mehrerer Sachbeschädigungen, Körperverletzungen und Diebstähle durch mutmaßliche Linksextremisten.[5]

Der Verband wird in den Medien meist als „liberal-konservativ“ oder „liberal“ wahrgenommen.[6][7]

Die Neue Deutsche Burschenschaft (NeueDB) nimmt die Neugründung als Konkurrenz wahr, die im burschenschaftlichen Umfeld jedoch ihre Berechtigung hat und mit der zahlreiche Gemeinsamkeiten bestehen.[8]

Verbandsleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2017 fand der Burschentag in Jena statt.[9] Die ADB beteiligte sich 2017 an einer Festveranstaltung zum 200. Jahrestag des Wartburgfestes.[10]

Grundsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Präambel der ADB Verfassung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Erinnerung an die deutschen Studenten, die im Jahr 1815 im Streben nach einem geeinten Vaterland und in Sehnsucht nach Freiheit die Urburschenschaft gründeten,

Im Bewusstsein, diese burschenschaftlichen Werte – zum Ausdruck gebracht im Dreiklang “Ehre, Freiheit, Vaterland“ – heute zu leben und für die Zukunft zu bewahren,

Im Bestreben, Hochschule, Staat und Gesellschaft verantwortungsbewusst mitzugestalten, die christlich-abendländische Kultur, die Demokratie und die Freiheit in Deutschland und Europa zu schützen und zu verteidigen,

Im Wunsch, dieser Verpflichtung vor Gott und dem deutschen Volk zu genügen, haben sich deutsche Burschenschaften in der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft zusammengeschlossen und geben sich folgende Verfassung:

Grundsatz der Ehre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bekenntnis zur Ehre verlangt von jedem Burschenschafter stetes Bewusstsein seiner Verantwortung vor sich selbst und anderen Menschen. Es verpflichtet ihn, in seiner Lebensführung zu Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit in Wort und Tat. Die Würde jedes Menschen zu achten und zu verteidigen ist ihm unbedingte Pflicht.

Grundsatz der Freiheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(1) Das Bekenntnis zur Freiheit verpflichtet den Burschenschafter zur Erlangung innerer Freiheit und sittlich-moralischer Verantwortung. Diese erreicht er durch gewissenhafte Bildung des Verstandes und des Herzens sowie durch vorurteilsfreie, kritische Studien und eine Erziehung zu Verantwortungsbewusstsein und Selbstständigkeit. Er tritt für Freiheit ein, die erkämpft, und für Freiheit, die dem Anderen gewährt werden muss.

(2) Der Burschenschafter tritt für die persönliche, die politische und die akademische Freiheit, sowie die Freiheit von Forschung und Lehre ein. Freiheit beinhaltet gleichermaßen Rechte wie Pflichten. Sie findet ihre Grenzen gegenüber den Rechten anderer, der Gesellschaft und dem Sittengesetz.

(3) Die Freiheit des deutschen Volkes sieht der Burschenschafter als kostbares Gut. Für sie jederzeit einzutreten und sie zu verteidigen ist ihm besondere Verpflichtung.

Grundsatz des Vaterlandes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(1) Das Bekenntnis zum Vaterland verpflichtet den Burschenschafter zum Eintreten für die Belange des deutschen Volkes unabhängig von staatlichen Grenzen.

(2) Das deutsche Volk ist die Gemeinschaft derjenigen, die durch deutsche Sprache, Kultur und Wertvorstellungen verbunden sind und sich zur deutschen Geschichte und Tradition bekennen.

(3) Das verantwortungsbewusste Handeln für die Belange des deutschen Volkes verknüpft das Bekenntnis zu rechtstaatlicher Demokratie in Deutschland mit einem Eintreten für ein einiges Europa als Gemeinschaft freier Völker unter Wahrung nationaler und regionaler Identitäten.

Aufbau und Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbandszeitschrift[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verbandszeitschrift Der Burschenschafter. Periodikum der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft.[11] erscheint seit 2017 halbjährlich in gedruckter Form (Auflage: 1.900 Exemplare) sowie frei zugänglich online als PDF-Datei und wird von der jeweils Vorsitzenden Burschenschaft herausgegeben.

Mitgliedsbünde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Momentan besteht die ADB aus 28 Burschenschaften und ist mit diesen an 19 Hochschulorten präsent.[12]

Vorsitzende Burschenschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2016/2017 Gründungsvorsitzende Saarbrücker Burschenschaft Germania.[13]
  • 2018 Aachener Burschenschaft Teutonia
  • 2019 Burschenschaft Alemannia Stuttgart
  • 2020 wird am Burschentag im Herbst 2019 gewählt

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Internetseite der Initiative Burschenschaftliche Zukunft (Abgerufen am 15. Oktober 2016)
  2. Neuer Burschenschaftsverband. Ein bisschen weniger rechts. In: MDR.de vom 2. Oktober 2016. (Abgerufen am 5. Oktober 2016)
  3. Thomas Steiner: Spaltung der deutschen Burschenschaften wird besiegelt. In. Badische Zeitung vom 1. Oktober 2016. (Abgerufen am 19. Februar 2018.)
  4. Peter-Philipp Schmitt: Neuer Burschenschaft-Verband. Gegen das rechte Image. In: FAZ vom 4. Oktober 2016. (Abgerufen am 5. Oktober 2016)
  5. Fabian Klaus: Gewaltakte gegen Burschenschafter in Jena., In: Thüringer Allgemeine vom 6. Oktober 2016 (Abgerufen am 15. Oktober 2016)
  6. Fabian Klaus: Burschenschaften gründen heute in Jena einen liberalen Dachverband. In: Thüringer Allgemeine vom 30. September 2016. (Abgerufen am 5. Oktober 2016)
  7. Sebastian Haak: O neue Burschenherrlichkeit. Nach jahrelangen Vorbereitungen hat sich in Jena ein neuer Dachverband für liberalere Studentenverbindungen gegründet. In: Neues Deutschland vom 4. Oktober 2016. (Abgerufen am 5. Oktober 2016)
  8. Neugründung Allgemeine Deutsche Burschenschaft: Konkurrenz belebt das Geschäft. NeueDB Vorstand gratuliert zur Neugründung. (Abgerufen am 15. Oktober 2016)
  9. Ein Jahr nach Gründung sind alle 28 Burschenschaften noch dabei. In: Thüringische Landeszeitung vom 29. September 2017.
  10. Jensen Zlotowicz: Burschenschafter zweimal präsent. In: Thüringer Allgemeine vom 30. März 2017.
  11. Online-Ausgabe auf der Seite der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft.
  12. Mitglieder. Allgemeine Deutsche Burschenschaft, abgerufen am 26. November 2016.
  13. Cathrin Elss-Seringhaus: Weg vom reaktionären Image Saarbrücker „Germania“ hat Vorsitz im neuen „liberaleren“ Burschenschaftsverband. In: Saarbrücker Zeitung vom 8. Oktober 2016. (Abgerufen am 8. Oktober 2016)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kategorie:Korporationsverband]] Kategorie:Burschenschaften]] Kategorie:Gegründet 2016]]