Benutzer:Herr Andrax/Werkstatt NGA

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Was heißt hier Werkstatt? No-go Area ist ein medial gebräuchlich gewordener Begriff, der zum einen in sehr unterschiedlichen Diskussträngen angewandt wird. Daraus ergebt sich eine Vielzahl von Bedeutungen bzw. von Mehrdeutigkeiten. Hier soll einerseits im jeweiligen Aussagefeld die diversen Bedeutungen unterscheidbar werden. Zum anderen werden mit dem Ausdruck No-go Area Wissenspartikel, Inhalte und Themen verbunden, die jeweils eigenständige Bedeutungsfeldern zu geordnet werden und somit die Bedeutung der Aussage No-go Area variieren und die Aussage im Vagen halten oder sie Verdeutlichen. Entsprechend wir hier auch versucht den jeweiligen kontextuelle Raum der mit No-go Area bedeuteten Themen und ihre zentrale Begriffe darzustellen. Dabei geht es auch darum, die No-go Area auf der thematischen Landkarte zuzuordnen. Es stellt sich dabei die Frage, ob die Aussage "No-go Area" konzeptionellen Kategorien entspricht, wie breit die Palette seiner Bedeutungen reicht, welche Inhalte festgeschrieben werden. Diese Fragen einer möglichst sauberen lexikalischen Arbeit sind umso notwendiger, da es zu medialen Begriffen wie hier selten übergreifende Fachliteratur gibt und so der Ausdruck auf die Ebene der Fachliteratur der jeweilig bedeuteten Gebiete betrachtet werden muss. Es muss dabei hier nicht hervorgehoben werden, dass dies nicht gar ein fertiger Artikel entsteht. Dazu ist die zu wünschende kolaborative Arbeit im Artikelraum notwendig. -- andrax

Werkstatt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Allgemein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Begriff No-go-Area (deutsch etwa Tabu-Zone) stammt aus der Militärterminologie und steht dort für militärisches Sperrgebiet. Als Teil der Psychologischen Kriegsfühung wurde im Vietnamkrieg Süd-Vietnam in Go-areas, den heimischen Gebieten in denen die Bevölkerung versorgt und untersützt wurden, und den No-Go-area, den gegnerischen Gebieten, aufgeteilt. [1] Heute wird der Begriff in der gesellschaftlichen Diskussion für allgemeine „Tabuzonen“ von Individuen und Gruppierungen in sogenannten informellen Räumen verwendet. No-go-Areas sind vielfach Bezeichnungen für Formen der urbanen Segregation, die vor allem auf der Basis des sozialen Standes und möglicher Unterschiede in Kultur, Hautfarbe, Religion oder Abstammung geschieht. Zu ihnen gehören sowohl klassische Slums, Ghettos also auch so genannte Gated Communities, in der mittelständische und reichere Schichten oft nach Konzepten von Entwicklungsgesellschaften sich von sozial schwächeren Schichen abgrenzen und abschotten. Der Begriff spielt in Kriminalisierungsdiskursen, die mit Formen der sozialen Aus- und Eingrenzung verbunden sind, eine vielschichtige Rolle. Hier ist häufig von so genannten „rechtsfreien Räumen“ als politisches und mediales Schlagwort die Rede. In Deutschland wurde der Begriff erstmals in der Debatte im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland 2006 um die Gefahren rassistischer Gewalt gegenüber dem internationalem Publikum populär.


Etymologische Überlegungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"No-go-area" ist eine neuenglische Wortschöpfung, die den Wortbildungsregeln des Pidgin-Englischen folgt (Abi yù go makèt? No, à no go.). Der Begriff wurde 1971 in das Merriam-Webster English Dictionary aufgenommen. Das zugrundeliegende Adjektiv "no-go" (dt. defekt, kaputt), ursprünglich ein Wort des Slang, ist seit 1865-70 bekannt.

Äquivokationen und verwandte Begriffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

No Go, No-go-Zone, Slums, Ghetto, Reservate, Gated Communities, Sperrgebiet, Angstraum, National befreite Zone, Siedlungszone, Wirtschaftszone ... (vgl. "Sperrgebiet" Namibia [11], "Mining Area" ...) ,(urabane) Separation, separiete Siedlung, separiertes Wohngebiet, ... Segregation, Segregationsprozesse, räumliche Polarisierung, räumliche Trennung, räumliche Entmischung, Beobachtungsgebiet, Gentrifizierungsgebiet ... Eindeutschungspolitik, "Erlaß für die Überprüfung und Aussonderung der Bevölkerung in den eingegliederten Ostgebieten", "Lebensraum im Osten"/"Generalplan Ost"[2], "Blut und Boden"-Politik ... Naturschutzgebiet/Naturschutzgebiet/illegale Bewohner [3] ... No-go-Area = Minenverseuchte Gebiete ... "Sperrgebiet"/Quarantäne (Epidemiologie Verbotenes Land) ... Sperrbezirk (Sexarbeit) .... no-go-area (Tschernobyl), Uranabbau (Navajo-Nation) [4]

Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich war der Begriff militärischer Herkunft und wurde in den 1970er Jahren im Kontext des Buschkriegs in Südrhodesien benutzt. In der gesellschaftlichen Debatte um rassistische Gewalt gewann der Begriff im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft 2006 eine internationale Bedeutung für Regionen in Deutschland, in denen Besucher mit rassistischer Gewalt rechneten.

Der Begriffes folgt sehr unterschiedlichen Konventionen, die gerade in seiner medialen Verwendung unterschiedliche Assoziationen auslösen können oder auslösen sollen. Der Begriff kann sich rein geographisch auf einen bestimmten Ort oder eine Region beziehen. Zu meist nimmt er Bezug auf ein Wohngebiet und ein Lebensumfeld. Wird der Begriff auf eine bestimmte gesellschaftliche Gruppe und ihre Lebens- und Wohnbedingungen bezogen, so ist die Konvention des Begriffes besonders deutlich abhängig von dem Sprecher und seinem Standpunkt und Perspektive auf bestimmte gesellschaftliche Situationen. Für Touristen kann ein Slum eine No-Go-Area darstellen, für die Bewohner des Slums ist sie selbstverständlich keine No-Go-Area. Wird eine Region seitens des Militärs als NO-Go-Area erklärt, so ist damit gemeint, dass der Zugang zur Region rein militärisch geregelt wird und nur unter diesen Umstände von dazu Befugten betrete werde kann. Mit dem NO-Go-Area ist damit auch eine gesellschaftliche Konvention angesprochen, die bestimmt, für wen etwas eine No-Go-Area darstellt. Ausgesprochen wird damit, wer hier unter welchen Bedingungen einen Zugang zu ein Ort hat. Die Konvention des Begriffes zeigt sich auch an seine Arbitrarität. D.h. er ist eine von verschiedenen Möglichkeiten, das zu bezeichnende in einen Begriff zu fassen. Der Konvention liegt dabei einer tieferen Bedeutungsstruktur wie eine politisch angeordnete Rassentrennung, urbane Segregation aufgrund der Zugehörigkeit zu eine sozialen Schicht, der Religion oder aufgrund der Hautfarbe und Herkunft, zu Grunde. Auch hier ist von Bedeutung wer etwas zu No-Go-Areas erklärt oder etwas als solche wahrnimmt oder als solche bezeichnet. Wird mit No-Bo-Area vermittelt, dass für jemanden kein Zutritt besteht, so ist entscheidend, wer wem diesen Zutritt verwehrt und unter welchen Umständen und gesellschaftlichen Normen und Werten er dieses tun. Zu unterscheiden ist auch die Form der Durchsetzung, die dazu führen, das bestimmte Orte oder Regionen nur von hierfür vorgesehene oder dazu bestimmte gesellschaftliche Gruppen leben. So kann dies nach militärischer, staatliche gesetzlicher Anordnung, die Deportationen beinhalten können, oder etwas mittels sozial-architektonischer und wirtschaftlicher Maßnahmen und Bestimmungen geschehen. Andere Durchsetzungen von Zugangsvoraussetzungen, wie die rassistische Drohung mit Terror und Gewalt zur Einrichtung so genannte "National befreite Zonen", basieren auf keine legalen Strukturen, können aber durch gesellschaftliche Konventionen einer Region mitbedingt sein. Einschränkungen des Zugangs zu gesellschaftlichen Ressourcen, die an das Leben und Arbeiten in bestimmten Regionen oder an bestimmten Orten gebunden sind und somit mit Privilegien verbunden sind, werden zu meist von denen als No-Go-Areas wahrgenommen, die von dieser Einschränkung betroffen sind, während privilegiertere Teile der Gesellschaft diese Einschränkung unter Umständen nicht wahrnehmen.

Debatte im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland 2006[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine andere Form von No-go-Areas bezieht auf sogenannte „national befreite Zonen“, in denen das Straßenbild so sehr von Rechtsradikalen geprägt sei, dass sich etwa Ausländer und Angehörige linker Gruppen nicht öffentlich zeigen können, ohne gewalttätige Übergriffe zu riskieren. Den Betroffenen rassistischer Gewalt wird empfohlen statt der menschenverachtenden "Terminologie" der so genannten "national befreiten Zonen" (Unwort des Jahres 2000) diese als "No-go-areas" oder als "Angstzonen" zu bezeichnen. [5] In Deutschland gibt es vor allem in ostdeutschen ländlichen Gebieten oder Kleinstädten bzw einigen Stadtteilen solche auch als Angsträume bezeichneten No-go-Areas, in denen ausländische Besucher, aber auch deutsche Bürger stark gefährdet sein sollen. Es sind eine Reihe von Todesfällen und zahlreiche lebensgefährliche Verletzte zu verzeichnen. [6] [7]

Die afrikanische Gemeinde in Berlin wollte ausländische Besucher wie Asiaten, Afrikaner, Amerikaner, Südeuropäer und Israelis in Deutschland besser vor rassistischen Übergriffen schützen und plante daher, zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 eine Karte mit den No-go-Areas in Deutschland vorzulegen. Nach heftigen Diskussionen nahm der federführende "Afrika-Rat Berlin/Brandenburg" von diesem Plan Abstand und beschränkte sich darauf, eine Reihe allgemein gehaltener Sicherheitsratschläge ohne Ortsangaben zur Verteilung der No-go-Areas zu veröffentlichen. Bekannt ist, dass es vergleichbare Karten bei den Wirtschaftsverbänden in den USA und in Japan bereits seit vielen Jahren gibt und eine Grundlage für Standortentscheidungen ausländischer Investoren bilden. [8]

Im Mai 2006 sorgte der ehemalige Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye für teilweise heftige Kritik, vor allem von ostdeutschen Politikern, als er unter anderem vor Brandenburg als potenzielle Gefahrenzone für dunkelhäutige Menschen warnte. Wörtlich sagte er „Es gibt kleine und mittlere Städte in Brandenburg und anderswo, wo ich keinem, der eine andere Hautfarbe hat, raten würde, hinzugehen. Er würde sie möglicherweise lebend nicht mehr verlassen“. Später zog er seine Aussage mit der Entschuldigung zurück, dass er kein Bundesland stigmatisieren wollte. Gleichzeitig warnte er jedoch vor Kleinreden und Bagatellisieren von rassistischen Übergriffen in Deutschland. Der Brandenburgische Innenminister Jörg Schönbohm nannte Heyes Äußerungen eine „unglaubliche Entgleisung“. Nach anfänglicher Kritik bestätigte auch Brandenburgs Ministerpräsident Platzeck, dass Heye mit seiner Feststellung Recht habe, dass es in Deutschland und besonders im Osten ein Problem mit Rechtsextremismus, rechtsradikaler Gewalt und Rassismus gebe. Ebenso kritisierte der Zentralrat der Juden in Deutschland, dass führende Politiker rechtsextreme Gewalt aufgrund der bevorstehenden Fußball-WM verharmlosen. Die Kriminalstatistik weist für Brandenburg vier rechtsextreme Gewaltdelikte auf 100.000 Einwohner auf, In Rheinland-Pfalz seien es dagegen nur 0,5. Im aktuellen Verfassungsschutzbericht Brandenburgs werden über ein Dutzend Orte benannt, die unter der Kontrolle von Rechtsextremen stehen. [9]

Kritiker, wie der Berliner Polizeipräsident Dieter Glietsch dagegen argumentierten, sogenannte „No-go-Areas“ für Ausländer würden Neonazis in die Hände spielen, da sie eben dieses Ziel verfolgen. Nachdem von manchen Politikern diesbezüglich Kritik an der Polizei geübt wurde, erwiderte er „Wenn Politikern nach fremdenfeindlichen Übergriffen nichts Besseres einfällt als ungerechtfertigte Pauschalkritik an der Polizei, dann ist das ein Ausdruck der Hilflosigkeit. Jeder weiß, dass Rechtsextremismus und Gewalt nicht einfach Sicherheitsprobleme sind, die von der Polizei gelöst werden können“. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble sagte „No-go-Areas darf es nicht geben, es gibt keine Zonen in der Bundesrepublik Deutschland in denen das Gewaltmonopol des Staates nicht gilt.“

Im rechtsextremistischen Mediendiskurs wird der Begriff in der Folge dieser Debatte zur dramatisierung der "Nationalgeschichte" verwandt. Hier werden Michael Pechel anhand der Wochenzeitung „Junge Freiheit“ feststellt die Gefahren einer Parallelgesellschaft beschworen, die für "die bereits zu ersten No-Go-Areas für deutsche Polizisten gesorgt" hätten. [10] Rassistische Hetznachrichten werden - wie beim Störtebecker Netz - unter dem Label "No-Go-Area-für-Deutsch" geführt.

Deutsche Siedlungs-, Vertreibungs- und Eindeutschungspolitik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nationalsozialistische Siedlungs-, Vertreibungs- und Eindeutschungspolitik entsprach einer No-Go-Area-Politik, die sozialpolitisch einerseits nach der Ideologie der Volksgemeinschaft ausgerichtet war. Hier ging es vor allem um eine nach den "Kriterien einer rassistischen und präventiv bereinigenden Sozialpolitik". Ebenso ginge es bei der NS-Siedlungspolitik um Kriterien des Utilitarismus, wie sie schon die Euthanasie-Aktion bestimmenten. [11]

Beispiel: No Go Area Politik des RKF im Elsaß und Lothringen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der zweiten Jahreshälfte 1940 wurden von der RKF nach eigenen angaben in einer "Ausweisungsaktion" (RKF) "105.000 Personen ausgewiesen, bzw. an der Rückkehr verhindert. Es waren dies hauptsächlich Juden, Zigeuner und andere Fremdrassige, Verbrecher, Asoziale und unheilbar Geisteskranke, ferner Franzosen und Frankophile. Die Patois-Bevölkerung wurde von dieser Aussiedlungswelle in der gleichen Weise wie die übrigen Elsässer durchkämmt." Das Elsaß wurde durch das RKF zu einer No-Go-Area für "Fremde, Kranke und Unzuverlässige". Von ihnen sollte nach den Zielen des RKF das Elsaß "gesäubert" werden. Nach Angaben des RKF wurde für diese "Säuberung" das Einverständnis der NS-Führung eingeholt. Das Ergebnis der "Säuberungs"- und "Ausweisungsaktion" (RKF) wurde allerdings als nicht ausreichend analysiert. Es wurde eine "Ausweisungsaktion" und "Aussiedlungsaktion" geplant, die folgende Gesellschaftsgruppen treffen sollte[12]:

"a) Die farbigen Personen und deren Abkömmlinge, Neger und farbige Mischlinge, Zigeuner und deren Abkömmlinge, Juden und Halbjuden aufwärts, jüdische Mischehen, b) die Fremdvölkischen und deren Abkömmlinge, c) die Patios-Bevölkerung, d) die Asozialen, d) die unheilbar Geiseskranken." (Quellenangabe Aly/Heim 1993: Vermerk über die Besprechung am 4.8.1942 über "Richtlinien für die Behandlung von ausgesiedelten Elsässern" zwischen Vertretern des Stabshauptamtes des RKF, dem Leiter des Ansiedlungsstabes Straßburg, der Volksdeutschen Mittelstelle, dem RSHA, dem RuS-Hauptamt und der D.U.T.; BDC, resarch/Günther Stier.) [13], [14]


Das "Aussiedlungstempo" dieser "Aussiedlungsaktionen" wurde regional flexibel und in Abstimmung mit der Göringschen Vierjahresplanbehörde vorgenommen. (Unter dem Aspekt "dass brauchbare arbeitskräfte nicht verschinden", wurde das Aussiedlungstempo Himmlers und des RKF vor der Besetung Frankreichs seitens der Behörde "abgebremst".[15] Aly/Heim verweisen hier auf die Sitzung über Ostfragen unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Generalfeldmarschall Göring am 12.2.1940 ("Karinhall-Besprechung"); IMG, Bd. XXXVI, S. 299-307. "An der Sitzung nahmen neben v. Krosigk, Himmler, Frank und den Gauleitern der eingegliederten Ostgebiete alle Staatssekretäre de Generalrats des Vierjahresplans teil sowie der Leiter der HTO." Zitiert nach Götz Aly / Susanne Heim: Das Zentrale Staatsarchiv in Moskau („Sonderarchiv“). Rekonstruktion und Bestandsverzeichnis verschollen geglaubten Schriftguts aus der NS-Zeit, Düsseldorf 1992. Götz Aly / Susanne Heim: Das Zentrale Staatsarchiv in Moskau („Sonderarchiv“). Rekonstruktion und Bestandsverzeichnis verschollen geglaubten Schriftguts aus der NS-Zeit, Düsseldorf 1992. Seite 137) So schreib der "Umsiedlungsexperte", der Sturmbannführer Friedrich Brehm vom Rasse- und Siedlungshauptamt der SS am 15.11.1940 nach der Annexion Lothringens im November 1940: "Ich schätze, dass die Aussielung 12 bis 14 Tage in Anspruch nehmen wird und demgemäß 60 bis 70.000 Menschen evakuiert werden. Dies dürfte etwa 1/3 der französische sprechenden Lothringer sein. Ausgesiedelt werden im wesentlichen nur Landwirte, Handwerker und freie Berufe. Die Industriearbeiterschaft des Diendenhofer Gebietes, das sozusagen ein kleines Oberschlesien darstellt, bleibt geschlossen da; ihre Zusammensetzung ist die beste europäisch-afrikanische Mischung (…) Es gibt hier Berber, Afrikaner, Algerier, italienische Antifaschisten, Polen, Tschechen, Slowaken, Juden, sogar einige Indochinesen und hier und da einen Deutschen und Franzosen. Die Neubesiedlung des Gebietes ist Gauleiter Bürckel übertragen, der sie aus dem Bevölkerungsüberschuß der Saarpfalz durchführt." [16] [17]

Quelle

  • Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a. M. 1993.

"Eindeutschungspolitik"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ebenso wie die Vertreibungspolitik des NS wurde die Eindeutschungspolitik an volksgemeinschaftsideologieschen und sozial-ökonomischen Gesichtspunkten ausgerichtet. Auch "Volksdeutsche" konnten nicht Deutsche werden, sobald sie in den Kategorien "Geisteskranke, sozial Schwache, noch aktive Kommunisten, in sogenannter Mischehe Lebende oder sonst wie Unangepasste" eingeordnet wurden. [18] Aly und Heim stellen dazu fest: "Eindeutschung – darunter ist nichts anderes zu verstehen als das "Abschöpfen" von "Menschenmaterial" für den sozialen und ökonomischen "Neubau des Reiches" und für die Kriegsführung. Drohender Hunger, Entrechtung und potentielle Vertreibung waren dabei gewissermaßen flankierende Maßnahmen, um "Bereitschaft" für die Eindeutschung zu wecken. Menschen, die als nicht eindeutschungsfähig galten, waren damit zur Deportation freigegeben." Nach Aly und Heim ging es dabei auch um ein Angebot zur Kollaboration und um den Willen der Anpassung der Menschen, die aus ökonomischen Erwägungen zeitweise oder vor ihrem beruflichen Hintergrund "besonders gebraucht" wurden, und "um ein ebenso gewaltsames wie durchdachtes Prinzip des Teile-und-Herrsche, um die Zerstörung ethnischer Kulturen und Identitäten." Aly und Heim beziehen sich dabei unter anderem auf die Richtlinien für Eindeutschung polnischer Familien[19] vom März 1942. Dort heißt es: . [20], [21]

"Die Eindeutschung von Familien anderer Nationalität bezweckt weniger eine Mehrung des deutschen Volkes durch Menschen vorwiegend nordisch- dinarischen Blutsanteils, als vielmehr eine qualitative Minderung der Führerschicht im fremden Volkstum." . [22] Notwendig sei es, dass "die rassisch wertvolleren Sippen dem Polentum abgeschöpft werden." [23] Die Eindeutschung "Fremdvölkischer" könne nur auf Vorschlag des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums, die NSDAP und der Sicherheitsdienst erfolgen. Dafür werden folgende Kriterien aufgestellt:[24]

"Die Familie muß durch Haltung, Fleiß, Sauberkeit und Gesundheit, auch bei ärmlichen Verhältnissen, aus der übrigen polnischen und volksdeutschen Bevölkerung hervorstechen." [25] Gleichzeitig müssten diese über "dem Reichsdurchschnitt der gleichen sozialen Schicht stehen." [26] Menschen ab 45 und "sieche Personen", die zwar "eindeutschungsfähig" waren, galten der SS "nicht als erwünschter Blutzuwachs". (BDC, SS-HO/4992). Um als Volsdeutscher kategoriesiert zu werden, waren ausreichende deutsche Sprachkenntnisse erforderlich. Maximal "ein fremdvölkisches Großelternteil" durfte bestehen. Weitere Ausschlusskriterien waren "erbbiologische, volkspolitische oder sicherheitspolizeiliche Bedenken". ("Zum Entwurf einer Dienstanweisung für die EWZ", o.D.; BDC, SS-HO/3180-3254) [27], [28]

Quelle

  • Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a. M. 1993.

"Erlaß für die Überprüfung und Aussonderung der Bevölkerung in den eingegliederten Ostgebieten"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Erlaß (Erlaß für die Übeprüfung und Aussonderung der Bevölkerung in den eingegliederten Ostgebieten; Sttatsarachiv Katowice, Bodenamt/1a, Bl. 53 ff. Vgl. auch: Karol Marian Pospieszalski, Niemiecka Lista Narodowa w "Kraju Warty"(= Documenta Occupationis Teutonicae, Bd. IV, Poznan 1949) Himmlers vom 12. September 1940 sollte die "zukünftige Zusammensetzung der Bevölkerung" dieser annektierten Gebiete bestimmen. Dazu wurden die in diesen Gebieten lebenden Menschen in 4 Gruppenkategorien (A,B,C,D) eingeteilt. [29], [30]

  • Gruppe A: die "deutschen Volkszugehörigen"

Hier wurden "gewissermaßen vollwertige Deutsche" eingeordnet. [31]

  • Gruppe B: umerziehungsfähige "Deutschstämmige"

Dazu zählten die "Deutschstämmige, die wieder zu vollwertigen Deutschen erzogen werden müssen und daher nur die deutsche Staatsangehörigkeit, zunächst aber nicht das Reichsbürgerrecht besitzen".[32]

  • Gruppe C: "wertvolle Fremdvölkische und deutsche Renegaten"

Für diese Gruppe wurden die Maßnahmen, wie sie für die Gruppe B galten, zwingend vorgeschrieben. Sie wurde "die deutsche Staatsangehörigkeit" nur auf Widerruf zu gestanden. [33]

  • Gruppe D: "fremde Volkszugehörige" ohne "deutsche Staatsangehörigkeit"

Die Gruppe D war die größte Gruppe. Ihr wurden ca. acht Millionen Menschen zugeordnet. Aus dieser Gruppe sollten "höchstens 1 Millionen Menschen … herausgesiebt" werden, die "einen wertvollen Bevölkerungszuwachs für das deutsche Volk darstellen." [34], [35]

Auf diese Kategorien wurde in diesem Erlass die "Deutsche Volksliste" (DVL) als ein zusätzliches System zur Klassifizierung der Bevölkerung eingeführt. Menschen aus der Gruppe A-D wurden in Abteilungen von 1-4 eingestuft, denen in dieser Abstufung unterschiedliche bürgerliche und soziale Rechte zugestanden wurden. Für 1-2 war der Nachweis erforderlich, sich im "Volkstumskampf aktiv eingesetzt" zu haben. Die Minimalvorrausetzung war die, dass sich der Beurteilte sein "Deutschtum nachweislich bewahrt" hatte. Die Gruppe 1-2 war für den "Aufbau im Osten" [36] vorgesehen. Die Gruppe 2-4 der Deutschen Volksliste sollten vergleichbar mit den "rassisch wertvollen Fremdvölkischen (Ukrainer, Großrussen, Weißrussen, Tschechen und Litauer)" eine Staatsangehörigkeit auf Widerruf erhalten und standen unter einer "strengen sicherheitspolizeilichen Überwachung" [37]. Den Erhalt der deutschen Staatsbürgerschaft war als "Belohnung für Anpassung und Wohlverhalten … nach einigen Jahren" [38] möglich. Die Anordnung "(b)ei denjenigen, die eine Wiedereindeutschung ablehnen, sind sicherheitspolizeiliche Maßnahmen anzuwenden" (Erlaß) bedeutet die Ermordung oder die Einweisung in Konzentrationslager: "Alles germanische Blut zu uns - oder vernichten", so Himmler in einem Vortrag veie der SS- und Polizeiführer-Tagung am 16.9.1942 in Hegewald. (Redenotiz, BA, NS 19/4009) [39], [40]

Quelle

  • Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a. M. 1993.

Spätere Verwendung in der BRD[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Karteien, Listen und Akten des Eindeutschungsverfahren stehen heute im Berliner Document Center und wurden noch in den 90er-Jahren "dazu genutzt, Einwanderer aus Osteuropa zu beurteilen und ihren rechtlichen Status festzulegen. Unter anderem anhand dieser Karteien stufen deutsche Verwaltungsbehörden heute Immigranten und Immigrantinnen aus den betreffenden Gebieten als "deutschstämmig" ein – oder eben nicht." Monatlich wurden vom BDC "mehrere tausend Anfragen von Ausländerbehörden" bearbeitet. "Dabei", so Götz Aly / Susanne Heim "werden die Himmlerschen Kriterien der Bevölkerungssortierung erneut angewendet, wenn es um die Entscheidung geht, ob jemand als Aussiedler anerkannt wird oder allenfalls als Asylbewerber, ob der Aufenthalt einer Person vorübergehend "geduldet" oder sie gleich abgewiesen wird." Dabei müssen die Antragssteller auf Einreise Beleg für ihr "Bekenntnis zum Volkstum" vorbringen. Die Klassifizierungen Himmlers werden jedoch nach Kriterien der "Opportunität" (Götz Aly / Susanne Heim) seitens der deutschen Behörden unterschiedliche gehandhabt: So galten bis zur Öffnung der DDR-Grenze Polen, deren Familien in die Abteilung 3 der DVL eingetragen worden waren, als Deutsche, nach der Grenzöffnung wieder als Polen". [41], [42]

  • Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a. M. 1993.

"Endlösung der Juden": Madagaskarplan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kolonialabteilung des Auswertigen Amtes (AA) im Nationalsozialismus entwickelte Deportationspläne für die Juden. Danach sollten 4 Millionen zur "Endlösung der Judenfrage" auf der ostafrikanischen Insel Madagaskar deportiert werden. [43] An diesen Pläne arbeiteten nach der "Niederlage Frankreichs im Juni und der fehlgeschlagenen Eroberung Großbritanniens im September 1940 … zahlreiche Stellen vom Auswärtigen Amt bis zur SS". [44]. Madagaskar sollte "in ein riesiges Ghetto verwandelt werden. Umsiedlungen von Juden in Osteuropa wurden gestoppt, nachdem das AA Mitte August vom Reichssicherheitshauptamt die Weisung erhalten hatte"[45].. Nach dieser Weisung sollte zur "Vermeidung dauernder Berührung anderer Völker mit Juden eine Überseelösung insularen Charakters" [46] gefunden werden. Die Pläne gingen von der Vorraussetzung aus, dass die Insel nicht in der Lage war, die Millionen Menschen innerhalb kurzer Zeit zu ernähren: "Die Ermordung der meisten Deportieren war somit impliziter Teil des Plans"[47]. Der Plan scheiterte an der Einsicht, dass die deutsche Marien der britischen Flotte unterlegen ist. [48], [49]

Der Leiter des "Referats Judenfragen" Franz Rademacher schrieb zu dem Scheitern des Plans an einen Kollegen:

"Im August 1940 übergab ich Ihnen für Ihre Akten den von meinem Referat entworfenen Plan zur Endlösung der Judenfrage, wozu die Insel Madagaskar von Frankreich im Friedensvertrag gefordert, die praktische Durchführung der Aufgabe aber dem Reichssicherheitshauptamt übertragen werden sollte. (...) Der Krieg gegen die Sowjetunion hat inzwischen die Möglichkeit gegeben, andere Territorien für die Endlösung zur Verfügung zu stellen. Demgemäß hat der Führer entschieden, dass die Juden nicht nach Madagaskar, sondern nach Osten abgeschoben werden sollen. Madagaskar braucht mithin nicht für die Endlösung vorgesehen zu werden. Heil Hilter!" [50], [51]

Bibliographische Angaben zur Quelle (vgl. Einzelnachweise)

  • Rheinisches JournalistInnenbüro / Recherche International e.V. (Hg.) (2005): „Unsere Opfer zählen nicht“. Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg. Assoziation A, Berlin/ Hamburg ISBN 3-935936-26-5
  • Horst Gründer (Hg.): "… da und dort ein junges Deutschland gründen". Rassismus, Kolonien und kolonialder Gedanke vom 16. bis 20. Jahrundert. München 1999.


No Go Area Politik in den Kolonialplänen der Nazis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kolonialpolitik der Nazis beinhaltet in ihren Plänen eine nach der "Rassenlehre" von "Herrenmenschen" und "Untermenschen" ausgerichtete No-Go-Area-Politik: "Die "Rassenhygiene" verlangte strenge Segregation in Wohngebieten und allen öffentlichen und privaten Bereichen. Die afrikanischen Arbeiter sollten sich nur zum Arbeiten in die Nähe von Europäern begeben dürfen, keine europäische Sprache lernen und die "Widernatürlich" gebildeten Schwarzen, zum Beispiel die "Zivilisationskaffern" Südafrikas, "die zu unangemessenem Eigendünkel und sogar blasierter Geringschätzung des Weißen gelangt sind" wenn möglich "beseitigt" werden." [52] Die No-Go-Area-Regelungen der Praxis des wilhelminischen Imperialismus und Kolonialismus entnommen und fortgesetzt. Auch dort wurden "Deutsche in den Kolonien getrennt von Schwarzen angesiedelt." Dabei ließen die Deutschen die Einheimischen "zwangsweise für sich arbeiten". NS-Juristen entwarfen das Kolonialblutschutzgesetz, das unter Androhung der Todesstrafe für die Einheimischen die "Eheschließungen Deutscher oder Fremder" mit "Eingeborenen", "Angehörigen der farbigen bodenstämmigen Bevölkerung aus den nicht deutschen Gebieten" und "Mischlingen" verbietet. [53], [54]

Bibliographische Angaben zur Quelle (vgl. Einzelnachweise)

  • Rheinisches JournalistInnenbüro / Recherche International e.V. (Hg.) (2005): „Unsere Opfer zählen nicht“. Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg. Assoziation A, Berlin/ Hamburg ISBN 3-935936-26-5

Deutsche Kolonien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Beispiel Namibia / "[Diamantensperrgebiet|Sperrgebiet]"


„No-go-zone“ [55], "Forbidden Area" und noch bis heute „Sperrgebiet“ wird ein vom De Beers-Konzerns 100 Kilometer breiter Küstenstreifen in Namibia zischen Oranje und dem 26. Breitengrad bezeichnet. Dieses Speergebiet wurde 1908 von der deutschen Kolonialverwaltung eingerichtet, die für dieses Gebiet Schürfrechte vergab. [56]

Wirtschaftjargon[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte der No-go-Areas in Großbritannien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Südafrikanische Toilettenschilder zur Zeit der Apartheid

Großbritanniens Geschichte der No-go-Area-Politik ist reichhaltig und vielfältig. 1290 war England das erste Land in Europa, dass die Juden vollständig aus ihrem Land deportierte und dazu ein Gesetz erließ. In der kolonialen Geschichte war die No-go-Area-Politik ein Element der Segregation und gehörte zum militärischen Instrumentarium. Nur schwer zu überwinden war die Rassentrennung in Südafrika. West-Belfast wurde zu einem Synonym für die Verbindung von kolonialer Segregation und militärischer Einrichtung von No-go-Areas. Vergleichbare Entwicklungen zeigten sich bis heute in den Einwanderungsstädte, wie London. Hier wurde eine urabane Segregationspoltik betrieben, die von sozialen und rassistischen Ausgrenzungsmerkmalen bis heute gekennzeichnet ist.

1290 Deportation der Juden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Shylock und Jessica von Maurycy Gottlieb (1856-1879)

Hauptartikel: Antisemitismus bis 1945: Großbritannien

"1290 war England das erste Land in Europa, dass die Juden vollständig aus ihrem Land deportierte und dazu ein Gesetz erließ. Den Juden wurde bei Androhung der Todesstrafe die Rückkehr verwehrt. Die Anordnung Eduard I. war im Christlichen Mittelalter ohne Beispiel und erfolgte ohne eine Begründung, die von Chronisten niedergeschrieben worden wäre. Schon Jahrzehnte zuvor spitzte sich die Diskriminierung und Verfolgung der Juden zu. Sie wurden des Ritualmordes und der Hostienschändung angeklagt, galten als Christusmörder und wurden als Geldverleiher gehasst, geschlagen und gelyncht. Dieser Hass hinterließ tiefe Spuren, die noch Jahrhunderte nachwirkten. Als Antithese zum Christentum waren Juden noch immer in den Predigten präsent. Obwohl die Engländer keine Juden mehr gesehen hatten, spielten noch 300 Jahre später zu Zeiten Shakespeares Juden „wie Wölfe in neuzeitlichen Kindergeschichten eine starke symbolische Rolle in der Ökonomie der Imagination.“ [58] Sehr anschaulich wurde der Antisemitismus in England in der Literatur. Dazu zählen die über England hinaus bekanntesten Stücke Christopher Marlowes – „Der Jude von Malta“ – und ShakespearesDer Kaufmann von Venedig“. Die Figur des Juden Shylock war Hauptfigur des Themas und vieler antisemitischer Stereotype, obgleich die Figur nicht die Hauptfigur des Stückes war. „Der Kaufmann von Venedig“ wird heute als eine Reaktion Shakespeares auf die damalige Fremdenfeindlichkeit interpretiert. Marlowes „Der Jude von Malta“ galt als Massenspektakel in der Londoner Metropole. Stephen Greenblatt verweist hierbei auf die tiefe Verankerung des Antisemismus in der Gesellschaft: „Es ist in der Tat durchaus möglich, dass Der Jude von Malta eine derart befreiende Wirkung entfaltete, aber wahrscheinlich nur unter denjenigen Zuschauern, die bereits geneigt waren, sich befreien zu lassen.“ [59] Als Schlüsselszene für Shakespeares „Der Kaufmann von Venedig“ gilt eine für den Antisemitismus der damaligen Zeit typisches politisches Ereignis: die Denunziation des portugiesischen Leibarztes der Königin Elisabeths Roderigo (Ruy) Lopez als Jude und Verschwörer durch „die äußerst spanienfeindliche, militant protestantische Fraktion um den Earl of Essex“. Seine Verurteilung als Hochverräter ohne Beweise und die Reaktionen des Publikums bei seiner Hinrichtung, wird als extrem antisemitisch beschrieben. [60]" [61]

No go Areas im elisabethanischen London[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im elisabethanischen London galten zahlreiche Vororte als No go Areas. Sie galten als Elends- und Vergnügungsviertel, die den städtischen Behörden ein Dorn im Auge waren. Wie in heutigen Slums, lebten die Menschen in vorwiegend informellen sozialen Bezugssystemen. Sie lagen außerhalb der Zuständikeit der Gerichtsbarkeit der Ratsherren und des Bürgermeisters. Moralisten und Geistliche griffen diese Orte wegen ihrer "gottlosen Darbietungen" und den dort herrschenden Krankheiten an. Ihnen wurde die Rache Gottes angedroht. Einer der bekanntesten Vororte war Southwark, in der William Shakespeare als Stückschreiber, Schauspieler und Kulturproduzent Karriere machte. Heute gilt der Dichter als als einer der bedeutendsten Dramatiker der Weltliteratur. Der Shakespeare-Biograph Stephen Greenblatt zeigte auf, wie die Lebensverhältnisse dieser Vororte die Komödien und Dramen Shakespeares beeinflussten. [62]

Koloniale Segregation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die koloniale Politik regelte räumliche Zugänge nach der Hautfarbe und wie in Irland, nach der Religion. Es gab neben getrennten Wohngebieten auch getrennte öffentliche Einrichtungen nach der Hautfarbe und kolonialisierte Teile der Gesellschaft, zum Beispiel öffentliche Verkehrsmittel, Gaststätten, Theater und insbesondere Schulen. Die Einrichtungen für die herrschende Gruppe unterschieden sich in aller Regel durch die besser Ausstattung, als diejenigen der ausgegrenzten und unterdrückten Gruppen. Die Unterbringung in Lagern gehörte zur kolonialen Politik und wurde von Hannah Arendt als ein Ursprung der Politik der totalitären Herrschaft analysiert.


Apartheid in Südafrika unter den Briten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vgl. Apartheid , Segregationspolitik, Mines and Works Act, Natives Land Act, Natives Urban Areas Act, Homelands

Die Britische Kolonialarmee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem deutschen Überfall auf Polen am 3. September 1939 erklärte Großbritannien Deutschland den Krieg. Unter den 11 Millionen Menschen, die unter britischer Flagge kämpften, kamen "fünf Millionen aus den Kolonien, davon allein 2,5 Millionen aus Indien". [63] Obwohl die Rassentrennung auch in der Armee "offiziell aufgehoben war, dienten nur sehr wenige schwarze Frauen und Männer in regulären Einheiten der britischen Armee und keine in der Maine". [64] Dagegen waren die "britischen Militärs … sehr darauf bedacht, Afrikaner in gesonderten Einheiten zusammenzufassen." [65] Entsprechend wurden die Soldaten und Soldatinnen nach Hautfarbe getrennt untergebracht, kämpfen in getrennten gefahren Zonen, wurden unterschiedlich bezahlt und uniformiert. Afrikaner mussten Uniformen ohne Kragen und ohne Hosenschlitz tragen, sodass sie sich beim Urinieren erniedrigend fühlten. Afrikanern wurde im Gegensatz zu Weißen über Jahre der Urlaub verwehrt. In Ostafrika wurden spezielle Arbeitsbataillione ausgehoben, die East African Military Labour Service (EAMLS). "1942 setzten die Briten 135.000 afrikanische Hilfsarbeiter allein hinter der Font im Nahen Oste ein." [66] Afrikanische Soldaten wurden spezielle Aufgaben zu geteilt: Die "Jeeper Creeper" wurden Soldaten genannt, "die Militärjeeps aus dem Schlamm ziehen mussten". [67] Die Pioniere des East African Military Labour Service wurden fast alle "gegen ihren Willen zum Dienst eingezogen und sie verdineten 14 Schilling monatlich weniger als die Soldaten. Die britischen Siedler und Beamten wiesen alle Versuche ab, diese Arbeiter besser zu bezahlen." [68] Der Direktor der EAMLS erklärte dazu: "Wenn wir uns nur kurzzeitig erlauben, die körperliche Arbeit beim Militär höher als die normale zivile Arbeit zu schätzen, was wird dann aus diesen Tausenden von Pionieren nach dem Krieg? Sie können nicht alle Gewerbetreibende werden, sie müssen weiter jahrelang auf dem Land leben und arbeitten, auf ihrem eigenen oder auf dem er Europäer." Den afrikanischen Pionieren wurde die notwendige militärische Ausbildung verweigert, um sich vor Angreifern zu verteidigen. [69] In Burma dienten afrikanische Pioniere als Träger. Eine Gruppe von 630 Trägern stand unter europäischen Komando, sie "ersetzt zehn Lastwagen". [70] Erst an der Front erlernten sie den Umgang mit den Waffen der Infanterie "und sie sprangen an der Front auch für gefallene Soldaten ein." [71]

Bibliographische Angaben zur Quelle (vgl. Einzelnachweise)

  • Rheinisches JournalistInnenbüro / Recherche International e.V. (Hg.) (2005): „Unsere Opfer zählen nicht“. Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg. Assoziation A, Berlin/ Hamburg ISBN 3-935936-26-5

Urheberrechtliche Informationen [72]

Nordirland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

No-go-Area#Nordirlandkonflikt

Die No-go-Area-Problematik in der Englischen Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ich sah unzählige Scharen, verurteilt zu Dunkelheit, Dreck, Seuchen, Verworfenheit, Elend und frühem Tod. Charles Dickens, A December Vision, 1850

Sikes letzter Fluchtversuch. Kupferstich-Illustration von George Cruikshank in der Oliver_Twist-Originalausgabe von 1837

Charles Dickens literarisches Werk setzt sich vielfach mit den Phänomenen der sozialen Ausgrenzung auseinander, in denen auch die örtliche Segregation literarisch verarbeitet wird. In Great Expectations wird die Deportation nach Australien von Kriminalisierten thematisiert. Der hier dargestellte "Zuchhäusler" kehrt illegal aus der Deportation in Australien zurück, wo er reich geworden war. In „Oliver Twist“ thematisiert Dickens die urbane Ausgeschlossenheit Kindern, die im "Armenhaus" aufwachsen. Die Armen und Kranken sind nichts mehr als Aussätzige in einer Welt der Stärkeren und gesellschaftlich Höhergestellten. Kinderarbeit, Ungerechtigkeit, Hunger und Tod sind nicht die Ausnahme, sondern die Regel [73].

Die No-go-Area-Problematik in der Englischen Sozialwissenschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Henry Mayhew (1812-1887) gehörte zu den ersten modernen Sozialforschern, die die urbane Segregation erforschten. Von 1851 bis 1861 publizierte er die Buchreihe "Die Arbeiter von London und die Armen von London", in denen er entgegen der üblichen Geflogenheiten der Wissenschaft Arbeiter, Markthändler, Gaukler, Bettler, Prostituierte und viele andere aus diesen Schichten vor Ort nach ihren Lebensbedingungen befragte und ihre Ausgrenzung aus dem sozialen Leben der Gesellschaft und ihre eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten für die Wissenschaft und für eine kritische Öffentlichkeit thematisierte. [74]

Entscheidende Beiträge lieferte Hugh McLeod in seiner Studie die viktorianischen Arbeiterklasse und Friedrich Engels. Mit der Unerstützung von Mary Bruns und Lizzie Burns schrieb Engels seine Studie „Die Lage der arbeitenden Klasse in England“ (1845). Engels analysierte Manchester und Liverpool als Prototypen der städtischen Industriealisierung, in denen die Bevölkerung getrennt in proletarische und bürgerliche Stadtviertel leben. Engels beschreibt In Die Lage der arbeitenden Klasse in England die urbane Segregation anhand der Stadtviertel und anhand des "brutal gleichgültigen" und "aparten" Umgangs der Schichten untereinander.[75] Beide - Engels und Hugh McLeod konstatierten eine Zusammenhang zwischen Sekularisierung und Urbanisierung. Trotz Ausnahmen trete an der Stelle der Religion das Klassenbewusstsein verbunden mit der Organisation in eigenen sozialen Räumen, mit eigenen Ausbildungeinrichtungen, Rechtshilfen gegenüber staatlicher Willkür und selbst organisierten Versorgungsstrukturen (Mike Davis). Die Besuche an den Gottesdiensten lag bei den Erwachsener im proletarischen East End und in den Docklands 1902 von London bei ca. 12 Prozent. Die Besuche waren vorwiegend katholisch. 1848 schrieb Engels zusammen mit Karl Marx das "Kommunistische Manifest". Dieser Aufruf zur Revolution betrachtet die Geschichte als ein Geschichte aus Klassenkämpfen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gregory R. Clark: Words of the Vietnam War. The Slang, Jargon, Abbreveations, Acronyms, Nomenclature, Nicknames, Pseudonyms, Slogans, Specs, Euphemisms, Double-talk, Chants, and Names and Places of the Era of United States Involvement in Vietnam. McFarland & Company, Inc., Publishers Jefferson, North Carolina and London 1990. Seite 202. Vgl. Michael Palomino 2002 / 2005: Vietnamkrieg: Das wahre Bild. Die soziologischen Auswirkungen des Kriegs der "US"-Truppen und der Truppen der "freien Welt" in Vietnam. [1]
  2. gplanost.x-berg.de:Weitere Primär- (und Sekundär) Quellen
  3. Theodor Rathgeber: Natur- und Wildparks vertreiben indische Ureinwohner: Diese nutzen aller Erfahrung nach die Ausweisung des Waldes als Naturschutzgebiet eher dazu, traditionelle Land- und Nutzungsrechte auszuhebeln. Hinzu kommt die sprichwörtliche Korruption der zuständigen Behörden. Ein Gesetz aus dem Jahr 1991 bezeichnete gar alle Adivasi, die innerhalb eines ausgewiesenen Waldschutzgebietes leben, als illegale Bewohner. [2]
  4. Robert Polidori: Sperrzonen. Pripjat und Tschernobyl. Steidl, Göttingen 2004
  5. No-Go-Area - National befreite Zone. Standpunkte. Erziehung für Demokratie - gegen Rechtsextremismus, CD-Rom für LehrerInnen. RAA Berlin e.V. / LISUM 2002, 01.10.2007 [3]
  6. Die Zeit: Angsträume
  7. No Go Deutschland von John Kantara online 19.5.2006
  8. DEBATTE UM "NO-GO-AREAS" KONKRETISIERT: Afrika-Rat: Fokus auf Überwindung von Rassismus, Ratschläge zum Verhalten bei rassistischen Übergriffen des Afrika-Rates, Besondere Vorsicht im Osten von Florian Rötzer 07.06.2006 Telepolis
  9. SZ v. 20.5.2008 Fremdenfeindlichkeit vor der WM. Zu Gast bei Freunden?
  10. Zitiert: Michael Pechel: Das Geschichtsverständnis der Wochenzeitung. In: Stephan Braun, Ute Vogt. Die Wochenzeitung "Junge Freiheit". Kritische Analysen zu Programmatik, Inhalten, Autoren und Kunden. VS-Verlag. Juli 2007
  11. Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a.M. Mai 1993. Seite 136 / Lizengeber andrax Urheberrechtliche Informationen: UR0002
  12. Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a.M. Mai 1993. Seite 136 - Lizengeber andrax Urheberrechtliche Informationen: UR0003
  13. Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a.M. Mai 1993. Seiten 136, 137,
  14. - Lizengeber andrax Urheberrechtliche Informationen: UR0003
  15. Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a.M. Mai 1993. Seite. 136, 137
  16. Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a.M. Mai 1993. Seite 136, 137
  17. Lizengeber andrax Urheberrechtliche Informationen: UR0003
  18. Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a.M. Mai 1993. Seiten 138, 139
  19. Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a.M. Mai 1993. Seite 139 FN 34: "Richtlinien für Eindeutschung polnischer Familien des SS-Führers im Rasse- und Siedlungswesen beim Höheren SS- und Polizeiführer/Südost; BDC, resarch/Günther Stier".
  20. Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a.M. Mai 1993. Seite 138
  21. Lizengeber andrax Urheberrechtliche Informationen: UR0004
  22. s. 138, 139
  23. s. 139
  24. Lizengeber andrax Urheberrechtliche Informationen: UR0004
  25. Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a.M. Mai 1993. Seite 139
  26. Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a.M. Mai 1993. Seite 139
  27. Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a.M. Mai 1993. Seite 139
  28. Lizengeber andrax Urheberrechtliche Informationen: UR0004
  29. Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a.M. Mai 1993. Seite 143
  30. Lizengeber andrax Urheberrechtliche Informationen: UR0005
  31. Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a.M. Mai 1993. Seite 143
  32. Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a.M. Mai 1993. Seiten 143
  33. Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a.M. Mai 1993. Seite 143
  34. Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a.M. Mai 1993. Seiten 143
  35. Lizengeber andrax Urheberrechtliche Informationen: UR0005
  36. Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a.M. Mai 1993. Seiten 144
  37. Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a.M. Mai 1993. Seiten 144
  38. Zitiert nach: Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a.M. Mai 1993. Seiten 144
  39. Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a.M. Mai 1993. Seiten 145
  40. Lizengeber andrax Urheberrechtliche Informationen: UR0005
  41. Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt a.M. Mai 1993. Seiten 146
  42. Lizengeber andrax Urheberrechtliche Informationen: UR0005
  43. Rheinisches JournalistInnenbüro / Recherche International e.V. (Hg.) (2005): „Unsere Opfer zählen nicht“. Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg. Assoziation A, Berlin/ Hamburg ISBN 3-935936-26-5
  44. Zitiert nach: „Unsere Opfer zählen nicht“, 2005. Seite 38
  45. Zitiert nach: „Unsere Opfer zählen nicht“, 2005. Seite 38
  46. www.dhm.de Zitiert nach: „Unsere Opfer zählen nicht“, 2005. Seite 38
  47. Zitiert nach: „Unsere Opfer zählen nicht“, 2005. Seite 38
  48. „Unsere Opfer zählen nicht“, 2005. Seite 38
  49. Lizengeber andrax Urheberrechtliche Informationen: UR0006
  50. Horst Gründer (Hg.): "… da und dort ein junges Deutschland gründen". Rassismus, Kolonien und kolonialder Gedanke vom 16. bis 20. Jahrundert. München 1999. Seite 355 Zitiert nach. „Unsere Opfer zählen nicht“, 2005. Seite 38
  51. Lizengeber andrax Urheberrechtliche Informationen: UR0006
  52. Rheinisches JournalistInnenbüro / Recherche International e.V. (Hg.) (2005): „Unsere Opfer zählen nicht“. Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg. Assoziation A, Berlin/ Hamburg. Seite 39
  53. Rheinisches JournalistInnenbüro / Recherche International e.V. (Hg.) (2005): „Unsere Opfer zählen nicht“. Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg. Assoziation A, Berlin/ Hamburg. Seite 39
  54. Lizengeber andrax Urheberrechtliche Informationen: UR0007
  55. diamonds-jeweler.com [4]
  56. Namibia Declares Sperrgebiet As National Park CEPF NEWS Juni 2004 [5]
  57. diamonds-jeweler.com [6]
  58. Stephen Greenblatt: Gelächter am Schafott: In: Grennblatt: Will in der Welt. Wie Shakespeare zu Shakespeare wurde. Berlin, 2004,
  59. Stephen Greenblatt: Gelächter am Schafott: In: Grennblatt: Will in der Welt. Wie Shakespeare zu Shakespeare wurde. Berlin, 2004,
  60. Stephen Greenblatt: Gelächter am Schafott: In: Grennblatt: Will in der Welt. Wie Shakespeare zu Shakespeare wurde. Berlin, 2004,
  61. Siehe Hauptartikel Antisemitismus bis 1945: Großbritannien History [7], andrax [8]
  62. Stephen Greenblatt: Leben in den Vorstädten: In: Grennblatt: Will in der Welt. Wie Shakespeare zu Shakespeare wurde. Berlin, 2004, Seiten 199-228
  63. Rheinisches JournalistInnenbüro / Recherche International e.V. (Hg.) (2005): „Unsere Opfer zählen nicht“. Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg. Assoziation A, Berlin/ Hamburg. Seite 65
  64. Rheinisches JournalistInnenbüro / Recherche International e.V. (Hg.) (2005): „Unsere Opfer zählen nicht“. Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg. Assoziation A, Berlin/ Hamburg. Seite 74
  65. Rheinisches JournalistInnenbüro / Recherche International e.V. (Hg.) (2005): „Unsere Opfer zählen nicht“. Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg. Assoziation A, Berlin/ Hamburg. Seite 74
  66. Rheinisches JournalistInnenbüro / Recherche International e.V. (Hg.) (2005): „Unsere Opfer zählen nicht“. Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg. Assoziation A, Berlin/ Hamburg. Seite 71
  67. Rheinisches JournalistInnenbüro / Recherche International e.V. (Hg.) (2005): „Unsere Opfer zählen nicht“. Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg. Assoziation A, Berlin/ Hamburg. Seite 67
  68. Rheinisches JournalistInnenbüro / Recherche International e.V. (Hg.) (2005): „Unsere Opfer zählen nicht“. Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg. Assoziation A, Berlin/ Hamburg. Seite 71
  69. Rheinisches JournalistInnenbüro / Recherche International e.V. (Hg.) (2005): „Unsere Opfer zählen nicht“. Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg. Assoziation A, Berlin/ Hamburg. Seite 71
  70. Rheinisches JournalistInnenbüro / Recherche International e.V. (Hg.) (2005): „Unsere Opfer zählen nicht“. Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg. Assoziation A, Berlin/ Hamburg. Seite 71
  71. Rheinisches JournalistInnenbüro / Recherche International e.V. (Hg.) (2005): „Unsere Opfer zählen nicht“. Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg. Assoziation A, Berlin/ Hamburg. Seite 72
  72. Lizengeber andrax Urheberrechtliche Informationen: UR0007
  73. Zitiert nach Wikipedia [9]
  74. Bolles London collection London Labour and the London Poor: Volume 1, London Labour and the London Poor: Volume 2, London Labour and the London Poor: Volume 3, London Labour and the London Poor: Extra Volume
  75. F. Engels. Die großen Städte. In Die Lage der arbeitenden Klasse in England. [10])

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fragen zum Aufbau des Artikels[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beispiele aus anderen Wikipedia:Exzellente Artikel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

   * 1 Hintergrund
   * 2 Entwicklung
   * 3 Durchführung
   * 4 Leben in den Gräben
   * 5 Sterben in den Gräben
   * 6 Waffen im Grabenkampf
   * 8 Überwindung des Grabenkriegs und Nachwirkungen
   * 9 Grabenkämpfe in jüngerer Zeit
   * 10 Auswirkungen auf die Kunst
   * 11 Figurative Bedeutung
   * 1 Vorläufer und Parallelen
   * 2 Tanach
   * 3 Jüdische Auslegungen
   * 4 Historisch-kritische Auslegungen
   * 5 Neues Testament
   * 6 Christliche Auslegungen
   * 7 Koran
   * 8 Islamische Rechtstradition
   * 9 Europäische Rechtstradition
   * 10 Umgangssprache, Literatur und Film
   * 1 Einführung
   * 2 Erklärungsmodelle
   * 3 Religiös begründete Nahrungstabus
   * 4 Nichtreligiöse Nahrungstabus
   * 5 Übersicht verschiedener Nahrungstabus
   * 6 Verbote und Meidung von Nahrungsmitteln
   * 7 Kannibalismus
   * 1 Geschichte und Hintergrund
   * 2 Motivation und Verbreitung
      * 3 Argumente und Gegenargumente
   * 4 Stützende Argumentation für die Mondlandung
   * 5 Kulturelle Reflexion
   * 6 Filmografie
   * 7 Verweise
1 Geschichte des Aquariums
   * 1.1 Ursprünge
   * 1.2 Der Beginn der Aquaristik in Europa
   * 1.3 Entwicklungen bis heute
2 Klassifikation von Aquarien
   * 2.1 Klassifikation nach Wasserbedingungen
   * 2.2 Klassifikation nach Temperatur
   * 2.3 Klassifikation nach Besatz
3 Aquariengröße
4 Bestandteile eines Aquariums
   * 4.1 Filter, Beleuchtung und Heizung
   * 4.2 Weitere Ausrüstungsgegenstände
   * 4.3 Leitungswasser und Aquarienwasser
   * 4.4 Bodengrund
   * 4.5 Dekorationsmaterial im Aquarium
5 Lebewesen im Aquarium
   * 5.1 Aquarienpflanzen
   * 5.2 Fische
   * 5.3 Wirbellose und Amphibien
   * 5.4 Im Aquarium unerwünschte Lebewesen
6 Chemie im Aquarium
   * 6.1 PH-Wert
   * 6.2 Carbonat- und Gesamthärte
   * 6.3 Leitwert
   * 6.4 Salzgehalt und Redoxpotential
   * 6.5 Stickstoffumwandlung im Aquarium
7 Wirtschaft, Wissenschaft, Natur- und Tierschutz
   * 7.1 Herkunft der im Aquarium gepflegten Lebewesen
   * 7.2 Tierschutz-Aspekte
   * 7.3 Erhaltungszuchten
   * 7.4 Wissenschaft und Aquaristik
   * 7.5 Wirtschaftsfaktor Aquaristik
8 Öffentliche Schauaquarien

Werkzeuge aus der Wikipediatheoriekiste in exzellenten Artikeln, die bei der enzyklopädischen Arbeit zur Anwendung kommen (Beispiele)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alltagstheorie, "Gesunder Menschenverstand" - auch "Hausverstand" oder "Wikipediaverstand" genannt / die Struktur wird hier zumeist als etwas organisches aufgefasst / zergliedert sich bei Betrachtung zu meist in folgende theoretische Handhabungen [Werkzeuge]:
  • Anwendung von Pertinenz-Prinzipien, Relevanz-Prinzipien.
  • Anwendung etischer (nicht verwechseln mit "ethisch") Prinzipien: Charakterisierung von Phänomenen ohne Bezug zu anderes (über/unter/neben) geordneten Systemen
  • Anwendung emischer Prinzipien: Charakterisierung der Phänomen mit Bezug auf ihre Funktion in andere (über/unter/neben) geordneten Systemen
  • Differenzierung: der Wert des Ausdrucks und des Inhalts wird durch seine Differenz zu andern Ausdrücken und Inhalten bemessen. (Wird zumeist selbstverständlich so angewandt oder hingenommen, praktiziert aber eine Theorie der relationalen Strukuren)
  • Differenzierung von Struktur und Funktion: paradigmatische Funktionen, syntagmatische Funktionen, pragmatische Funktionen …
  • Qualifizierung, Quantifizierung, Klassifizierung, Zustandsbeschreibungen, Funktionsdarstellungen (Zuordnungsrelationen, Abbildungsrelationen / symbolisch / Bei der Anwendung von Regeln, die den Elementen x einer Menge M, den Argumenten der Funktion, bestimmte Elemente y einer Menge M' zuordnen), Strukturdarstellungen und Systemfestlegungen (geschieht meist durch Beliebigkeit in der Auswahl, bzw. nach geschmäcklerischen bzw. ästhetischen Gesichtspunkten) [Zu meist Konstruktionsleistungen]
  • Kontextualisierung: Bedeutungsebenen, Geschichte, Hintergründe, Vorläufer, Ursprünge, Der Gegenstand in seinen Prozessen, Wirtschaftlichkeit, Historisch-kritische Auslegung, relevante gesellschaftliche Normen (Verbote, Meidung, ideologische Begründungen), Erkenntnishintergründe (Erklärungsmodelle), Fragen nach dem gesellschaftlichem Status, soziale und räumliche Verortungen, … [Konstruktionsleistungen und Dekonstruktionsleistungen]
  • Darstellung in seiner Funktionalität: Wird genutzt von, verfolgt das Ziel auf, ist Teil von, wirkt auf, ist ein Anzeichen für, formt sich nach den Gesetzen §x und §y [Konstruktionsleistungen und Dekonstruktionsleistungen]
  • Relationierung: ist Teil von, hat Auswirkungen auf, ist ein Beispiel für [Konstruktionsleistungen und Dekonstruktionsleistungen]
  • Neutral Point Of View Policy (NPOVP): Differenzierung nach Perspektiven auf das Objekt, Differenzierung der Standpunkt (von wem, für wen), Differenzierung der Einordnung (seitens, vor dem Hintergrund, unter dem Gesichtspunkt von ...), (inkl. belegen, referenzieren) [Zu meist Dekonstruktionsleistungen]

Außnahmen
Es gibt genau folgende Fälle, in denen ein Nachweis des Gebrauchst theoretischer Werkzeuge seitens der Wikipedianer nicht vorliegt:

  • dort wo sie von anderer Stelle abschreiben (mit Einschränkungen)
  • dort wo sie den Inhalt einer Seite löschen (mit Einschränkungen)
  • dort wo sie nach einem Reiz-Reaktions-Schema Wissenspartikel in den Artikel-Container einfügen

Kodetheoretische Aspekte in der enzyklopädischen Arbeit der Wikipedia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikipediawissen wird zumeist entsprechende eines Alltagswissens in Kodes, also in spezifische (kulturelle) Zeichensysteme der verschiedensten Art "verpackt". Generell lassen sich zwei gegenläufige Richtungen der Wissensbildung in der Wikipedia unterscheiden, in der Wissensbildung durch Enkodierung und in der Wissensbildung durch Dekodierung. Wissensbildung in der enzyklopädischen Tradition der Aufklärung ist die Dekodierung, sie versucht Wissen zugänglich zu machen. Vor dem Hindergrund bestehender kultureller Zeichensysteme schlägt - wie sich geschichtlich zeigt - Dekodierung bisweilen selbst in ein Verfahren der Enkodierung zurück. Wissensbildung durch Dekodierung lässt sich als eine Umwandlung von kodiertem Wissen in Klartextwissen beschreiben. Ein Beispiel für die Wissensbildung durch Dekodierung ist die europäische Sprachschülerin, die Chinesisch lernt. Chinesische Zeichen sind für sie kodierte Nachrichten, die erst entziffert werden müssen.

Gegenläufig verfährt die Wikipedia-Wissensbildung durch Enkodierung. Wissen wird hier nicht durch Klartext vermittelt, sondern in Kodes "verpackt" und somit nur chiffriert – also kulturelle und ideologisch verschleiert bzw. vorstrukturiert – vermittelbar. Der Klartext – sofern überhaupt von den Autoren als solches betrachtet – wird hier in Teilen oder im Ganzen unsichtbar beziehungsweise durch vorgefertigte Betrachtungsweisen in seiner Lesbarkeit und Vermittelbarkeit eingegrenzt, verzerrt, selektiert, verschleiert oder ausgeblendet. Kurz: Der Klartext wird nicht offengelegt. Oder anders ausgedrückt: Klartextwissen wird in Trübwissen (getäuschtes Wissen, gewolltes Wissen, erzwungenes Wissen …) transformiert oder dieses trübe Wissen wird durch interessierte, kulturelle oder ideologische Barrieren nicht in Klartextwissen transformiert, sondern im Trüben bzw. im Kode gehalten. Mittel der Enkodierung sind in der Kodetheorie die Chiffre und der Schleier:

  • "Eine Chiffre ist ein System, das die Buchstaben des Klartextes durch äquivalente Geheimbuchstaben oder –ziffern ersetzt." Nörth
  • "Ein Schleier ist ein Kode, der Klartextelemente auf der Ebene von Wörtern, Phrasen oder Sätzen ersetzt." Nörth

Wikipediawissen als chiffriertes Wissen ist erkennbar, in dem nach seinen Botschaften gefragt wird. Das ist nur möglich, wenn zwischen Ausdrucksebene und die Inhaltsebene unterschieden wird.

Zielsetzungen der Enkodierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zielsetzungen der Enkodierung sind bereits begriffsgeschichtliche ablesbar. So ist die deutlichste Form der Enkodierung der Gesetzestext (vgl. Code Napoléon etc.). Codes und Codex (lat. für Buch) finden sich vor allem in den Bereichen der Religion (Weltanschauungen, Ideologien ...) und der Herrschaft (Staat, Militär ...) und Wirtschaft. Das heißt, dass Enkodierungen vor allem aus den Gesichtspunkten der religiösen, ideologischen und politischen Normierung, der Machterhaltung, der Limitierung und der Einschränkung des Zugangs zum Wissen sowie der Verwertbarkeit von Wissen heraus zu betrachten sind. Auf der Ebene des Wissens entspricht enkodiertes Wissen einem vorgeschriebenen Wissen (Vorschrift). So werden Sagbarkeitsfelder chiffriert: was ist sagbar und was nicht.

Neben der Botschaft ist chiffriertes Wissen an seiner Konkurrenz mit anderen Botschaften zu erkennen. Sie lässt sich ebenfalls nur durch die Unterscheidung der Ausdrucks- und der Inhaltsebene erkennen.

Bemerkungen zur Wikipediatheoriekiste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lektüre exzellenter Artikel, ihrer Bewertung und die Beobachtung der Arbeit an ihnen verweisen auf das Vorhandensein einer recht großen Theoriekiste in der Wikipedia und ihrer werkzeuglichen Verwendung. Das Wikipedia Schmähwort "Theoriefindung" erweist sich dabei formal als dort zulässig, wo sich allein auf das "Alltagswissen" und ihren "Theorien" verlassen wird. Hier glauben auch ExzellentSchreiber auf "keine Original Recherche" zum Zwecke der "Theoriefindung" verzichten zu müssen bzw. verzichten auch auf diese Recherche und liefern einfach ihr aus dem "guten Menschenverstand" geronnenes Wissen ab. Dagegen ist es gerade für die Beachtung unserer Neutral Point Of View Policy wichtig, dass die Anwendung der Theoriewerkzeuge auch sichtbar gemacht wird und damit im Sinne der Policy Wikipediawissenspraxis dekonstruiert wird. "Theoriefindung" wird tatsächlich dort betrieben, wo die Anwendung der Werkzeuge nicht transparent gemacht wird. -- Die Qualität der Artikel steigt hingegen mit der Anwendung von Theoriewerkzeugen, die Bestandteile der enzyklopädischen Arbeit sind, und ihrer Transparenz.

Werkzeuge aus der Wikipediatheoriekiste, die für diesen Artikel sinnvoll sind[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Differenzierung von Ausdruck und Inhalt zu anderen Ausdrücken und Inhalten
  • Paradigmatische Relationen: Ausdrucksformen bzw. Elemente, die in einen vorliegenden Kontext an der gleichen Stelle stehen können.
  • Systempräzisierungen: Erkennung von Strukturen (oder was sie sonst sein sollen) durch die Einschränkung auf die Relationen, die in dem jeweiligen System zugelassen sind. (Kontextualisierung: Bedeutungsebenen, Geschichte, Hintergründe, Vorläufer, Ursprünge ... / Darstellung in seiner Funktionalität: Wird genutzt von, verfolgt das Ziel auf, ist Teil von, wirkt auf, ist ein Anzeichen für ...)
  • Neutral Point Of View Policy (NPOVP): Differenzierung nach Perspektiven auf das Objekt, Differenzierung der Standpunkt (von wem, für wen), Differenzierung der Einordnung (seitens, vor dem Hintergrund, unter dem Gesichtspunkt von ...), (inkl. belegen, referenzieren) [Zu meist Dekonstruktionsleistungen]