Benutzer:IgorCalzone1/Film der Woche

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Film
Titel The Assel-Hunter
Datei:Assel-Man.png
Produktionsland Deutschland, Türkei
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2020
Länge 227 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Jordan-Ari Asterpeele
Drehbuch Raséc Nimda
Produktion John Blackwall
Musik The Cure
Kamera Pawel Pogorzelski
Schnitt Manuel Puig,
Ana de Mier y Ortuño
Besetzung

The Assel-Hunter ist ein Horrorfilm von Jordan-Ari Asterpeele, der am 1. April 2020 vom albanischen Streaming-Anbieter Lirpa Retsre als Video-on-Demand veröffentlicht wurde. Es handelt sich bei Assel-Hunter um den gefühlt 125. Film innerhalb des Marmelade Cinematic Universe und den ersten mit der gleichnamigen Comic-Figur in der Hauptrolle.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Coronavirus-Pandemie hat gerade ein Viertel der deutschen Bevölkerung zu unerklärlichen Hamsterkäufen verleitet. Paketweise stapelt sich auch in Raséc Nimdas kleiner Berliner 2-Zimmer-Wohnung das Toilettenpapier. Der gutaussehende BWL-Student hat gerade erkannt, dass er seine Masterarbeit über Risikofrüherkennungssysteme in der Autombilzulieferindustrie auf den Müll werfen kann. Weil die Universitäten bis auf weiteres geschlossen sind, verbringt er den lieben langen Tag mit Onlineshopping. Auch er ist besorgt, wie sein Leben ohne das Lebensnotwendigste weitergehen soll. Jeden Tag schaut er aus dem Fenster und wartet ob seine bei eBay, Amazon und Rebuy getätigten Einkäufe gebracht werden. Auf eine Sache wartet er ganz besonders, die für einen Prepper in dieser schweren Zeit lebenswichtigen Plastikvorratsbehälter.

Als diese eines Morgens aus der Türkei geliefert werden, reißt er die Kartons auf und befüllt die Behälter eilig mit dem Müsli, das er bislang auf der Treppe zum Dach lagern musste. Da entdeckt Raséc auf dem Küchenboden plötzlich eine relativ große und schnelle Spinne, die sich eilig unter einem gebrauchten Küchenhandtuch versteckt. Nur mit Mühe kann Raséc das Untier in einem Glas fangen. Raséc fragt sich, ob die Spinne aus dem Paket kam, aber etwas anderes kann er sich kaum vorstellen. Neben der Frage, was er im winterlichen Berlin mit dem Tierchen machen soll, ist eine andere, ob sie vielleicht giftig ist. Er recherchiert bei Wikipedia und findet heraus, dass es sich um eine Spinne handelt, die als Großer Asseljäger bezeichnet wird. Diese possierliche, kleine, nachtaktive Spinne versteckt sich tagsüber in einem festen Gespinstsack, meist unter Steinen, oder aber im Winter in Plastikvorratsbehältern. Er fragt sich, was das Radioaktivitätssymbol auf dem Karton zu bedeuten hat, doch da kann ihm die Online-Enzyklopädie nicht weiterhelfen.

Er will die Spinne am nächsten Tag im heimischen Keller aussetzen, damit sie dort hoffentlich dem ihm verhassten Hausmeister oder einer seiner Nachbarinnen auf die Pelle rückt, denn der Biss soll laut Wikipedia recht schmerzhaft sein. Im Garten will er sie nicht aussetzen, da er glaubt, bei den Minusgraden in der Nacht werde sie keine Chance haben zu überleben. Unbekümmert wegen der Spinne, jedoch beruhigt, nun für den Fall einer plötzlichen Müsli-Knappheit bestens ausgerüstet zu sein, legt er sich schlafen.

Am nächsten Morgen will sich Raséc eine Schale Müsli zubereiten, doch wo sich am Tag zuvor noch sein Mund befand, sind ihm nun zwei kleine Rüssel gewachsen, mit denen er das Müsli unmöglich essen kann. Erst glaubt Raséc, das Coronavirus habe nun auch ihn erwischt, doch dann findet er an seinem Hals zwei kleine Einstiche. Der Biss der Spinne soll sein Leben völlig auf den Kopf stellen.[2][3]

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filmstab, Besetzung und Förderung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Ich konnte sie nur mit Mühe in einem Glas fangen.“

Regisseur Jordan-Ari Asterpeele über das Casting
Regisseur Jordan-Ari Asterpeele

Regie führte Jordan-Ari Asterpeele, das Drehbuch schrieb Raséc Nimda, der auch die Hauptrolle übernahm. Er verarbeitete darin die unglaubliche Geschichte, die er im Frühjahr 2020 während der Coronavirus-Pandemie im Homeoffice erlebte. Neben Nimda sind in weiteren Rollen Tom Gerhardt als Hausmeister Krause, Leonhard Binsegil als Kammerjäger und Elenora und Tina Covido als spanische und panische Nachbarin zu sehen. Anders als der Große Asseljäger in der wahren Geschichte[4][3][5] handelt es sich bei der im Film gezeigten Spinne um einen Weberknecht, der lustig beklebt wurde. Diesen fing der Regisseur nach eigenen Aussagen, wie der Protagonist des Films, an einem verschneiten Märzmorgen mit einem Glas. Bei der neuen Freundin von Raséc Nimda, die er im Keller kennenlernt und mit der es sich dank seiner neuen Superkräfte problemlos unterhalten kann, handelt es sich um eine gemeine Steinlaus.

Der Film erhielt eine Förderung vom Aidepikiw Creative Fonds in Höhe von 270.000 Euro.

Dreharbeiten, Ausstattung und Kostüme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Raséc Nimda in der Caution-Mapture-Rolle des „Assel-Hunter“

Die Dreharbeiten fanden Ende März 2020 größtenteils in einer völlig verranzten Küche in der Wohnung des Regisseurs im Berliner Ortsteil Schmargendorf statt. Die im Film gezeigte Kellertür wurde von der Firma Portas hergestellt und stammt aus dem Jahr 1976. Das Glas, das Raséc im Film zum Fangen der Spinne dient, wurde bei IKEA gekauft. Kameramann Pawel Pogorzelski arbeite ausschließlich mit einem iPhone. Die Begründung für diese eher ungewöhnliche Entscheidung war nach seinen Angaben schlicht Neugier. Schon in der Vergangenheit war Pogorzelski dafür bekannt, auf innovative Kameratechnik zu setzen. Er nutzte hierbei zumeist digitale Kameras der Firma Red, bei denen es sich allerdings um hochwertige Produkte handelte, die speziell für professionelle Filmer entwickelt wurden. Zudem kam im Film Caution Mapture zum Einsatz, um die Bewegungen von Nimda mit denen des Weberknechts zu synchronisieren. Das Sounddesign stammt von Liza Lauda. Bei den Schreien der Personen im Hintergrund handelt es um Tonbandaufnahmen, die während einer Achterbahnfahrt im Heidepark Soltau entstanden. Die neonfarbenen Leggins der im Film von Tina Covido dargestellten panischen Nachbarin wurden von Kostümdesignerin Addum Enied bei KiK geklaut

Marketing und Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstes Bildmaterial wurde am 30. März 2020 bei Wikipedia-TV veröffentlicht.[6] Am darauffolgenden Tag wurde The Assel-Hunter als Video-on-Demand in das Programm des albanischen Streaming-Anbieters Lirpa Retsre aufgenommen. Ein geplanter Kinostart in Deutschland wurde wegen der Coronavirus-Pandemie auf unbestimmte Zeit verschoben. Im August 2027 ist eine Vorstellung des Films bei einer Neuauflage der Sendung Herrchen gesucht geplant.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altersfreigabe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den USA erhielt der Film von der MPAA ein R-Rating, was einer Freigabe ab 17 Jahren entspricht. In Deutschland erhielt der Film von der FSK keine Jugendfreigabe. In der Freigabebegründung heißt es, der teilweise drastische Körperhorror, einige Darstellungen von brutaler Gewalt sowie die Ambivalenz der Figuren, die zunehmend amoralisch handeln, könnten Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren überfordern. Da die Gewalt jedoch überwiegend im Off stattfindet und das geschlossene Setting in Berlin kaum Identifikationsmöglichkeiten für Jugendliche biete, seien 18-Jährige bereits in der Lage, diese Aspekte zu verarbeiten.[7]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film wurde von 92 Prozent der bei Totten Romatoes erfassten Kritiken positiv bewertet, mit durchschnittlich 7,2 der möglichen 10 Punkte. Im Konsens heißt es dort, der Film fange gekonnt die komplizierte Dynamik innerhalb der Nachbarschaft ein. Das Filmdrama verbinde eine kulturelle Spezifität mit Themen, zu denen jedermann einen Bezug hat.[8]

Hauptdarsteller und Drehbuchautor Raséc Nimda bei der Premiere des Films im April 2020 in Berlin

Die Mutter des italienischen Filmartikelmachers Igor C. Alzone flippte bereits bei der Nacherzählung der Handlung völlig aus, warf eilig alle Plastikvorratsbehälter, die sie in ihrer Küche finden konnte, aus dem Fenster, und urteilte: „Ich muss hier raus, ich muss hier raus!“ [9]

Die Kritiker des Independent-Filmmagazins 3Seven/For9 bemängelten, der Name der Spinne werde im Film nicht genannt.[10]

Peter Debruge von Variety schreibt in seiner Kritik, Jordan-Ari Asterpeele erkläre im Film nicht viel über diese mysteriösen Spinnen. Erst im letzten Drittel versuche der Film, seinen komplizierten Masterplan zu erklären und dabei eine ebenso gut durchdachte Metapher für jegliche Form der Insektenängste aufzuzeigen. So schaffe es der Regisseur, eine visuelle Allegorie für die dunkleren Aspekte unserer eigenen Sozialisation, durch die wir mit dem Monster konfrontiert werden, das in jedem von uns lauert. In meisterhafter Anwendung seines typischen klaustrophobie-induzierenden Stils setze Asterpeele die flach fokussierte Handkameraarbeit von Pawel Pogorzelski ein. Besonders hebt Debruge auch das mimenreiche Spiel von Raséc Nimda in den grauenhaftesten Szenen des Films hervor.[11]

Der Kritiker D. R. Lantis vom unabhängigen Bio Magazine vergleicht The Assel-Hunter mit Dysdera und schreibt insbesondere über Kostümdesignerin Addum Enied: „Entweder irgendwo im Keller einquartieren (wo sie sich als Assel- und Schabenjäger nützlich machen kann), oder in den Garten verfrachten.“[12][13]

Die Filmkritikerin Antje Wessels kündigte an, den Film erst dann rezensieren zu wollen, wenn sie wieder einen eigenen Wikipedia-Artikel hat.[14] Eine Kritik steht allerdings selbst nach Wiederherstellung ihres Artikels noch aus.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Festival Internacional de Arachnia en Chaotica 2020

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Raséc Nimda: Die Spinne in der Tupper-Dose, sagenhafte Geschichten von heute. Wikipress, Berlin 2020. ISBN 9780802123329
  • Brednich: Die Spinne in der Yucca-Palme, sagenhafte Geschichten von gestern. Beck, München 1990.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: The Assel-Hunter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für IgorCalzone1/Film der Woche. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 156455/V).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. The Assel-Hunter - Informationen zum Film. In: Aidepikiw Creative. Abgerufen am 31. März 2020. (PDF; 128 KB)
  3. a b Raséc Nimda: Bericht des Grauens. In: Horror Magazine, 30. März 2020.
  4. Raséc Nimda: Der Morgen danach: Das Grauen hatte Folgen. In: Horror Magazine, 31. März 2020.
  5. The Assel-Jäger: The True Story behind this an unbelievable Movie. In: 3Seven/For9. Abgerufen am 31. März 2020.
  6. Arne Westermann: 'The Assel-Hunter': Erstes Bildmaterial. In: TV Bluff, 30. März 2020.
  7. Freigabebegründung für The Assel-Hunter In: Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft. Abgerufen am 1. April 2020.
  8. The Assel-Hunter. In: Rotten Tomatoes. Abgerufen am 1. April 2020.
  9. Igor C. Alzone: Corri mamma, corri! In: La casalinga pratica, 30. März 2020.
  10. Filmkritik: 'The Assel-Hunter. In: 3Seven/For9, 31. März 2020.
  11. Peter Debruge: Film Review: Asterpeele’s 'The Assel-Hunter'. In: Variety, 31. März 2020.
  12. D. R. Lantis: So ein gemeines Tier: der Große Asseljäger. In: Bio Magazine. Abgerufen am 31. März 2020.
  13. D. R. Lantis: Leben mit dem Großen Asseljäger. In: Bio Magazine. Abgerufen am 31. März 2020.
  14. Antje Wessels: Warum will mich keiner? In: LP-Magazin, 28. März 2020.

Kategorie:Filmtitel 2020 Kategorie:Deutscher Film Kategorie:Türkischer Film Kategorie:Filmdrama Kategorie:Filmkomödie Kategorie:Horrorfilm Kategorie:Actionfilm Kategorie:Filmbiografie