Benutzer:Ingo Wichmann/Open Source Business Alliance

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Open Source Business Alliance e.V.[1]
(OSB Alliance)
Logo
Rechtsform Eingetragener Verein
Gründung 21. Juli 2011 ( durch Verschmelzung von Linux-Verband (April 1997) und Lisog (Mai 2005) )
Sitz Stuttgart
Zweck Förderung von Open Source Software und anderer Prinzipien offener, kollaborativer Wertschöpfung und Innovation insbesondere im Hinblick auf Nutzung im kommerziellen Umfeld[1]
Vorstand Peter Ganten
Mitglieder ca. 160 (Stand September 2018)[2]
Website https://osb-alliance.de

Die Open Source Business Alliance (OSB Alliance) sieht sich als Verband der Open Source-Unternehmen in Deutschland. Sie vertritt überregional rund 160 Mitgliedsunternehmen, die in Deutschland ca. 10.000 Mitarbeiter beschäftigen und jährlich mehr als 1,7 Mrd Euro erwirtschaften (Stand September 2018)[2][3]. Dazu gehören laut Selbstdarstellung Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung, kleinere und mittlere Unternehmen und führende IT-Unternehmen sowohl aus dem Bereich Open-Source-Software als auch proprietärer Anwendungen und Anwendern. Die OSB Alliance schreibt, sie wolle das öffentlichen Bewusstsein für die Bedeutung und Vorteile stärken, die durch die Nuztung von Open Source und offenen Standards für Unternehmen, Staat und Gesellschaft entstehen.

Zu den Mitgliedern gehören unter anderem Unternehmen wie SUSE AG, Red Hat GmbH, Telekom Deutschland GmbH, Open-Xchange AG, ownCloud GmbH, Nextcloud GmbH und Linuxhotel GmbH[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Linux Solutions Group e.V. (Lisog) und der LIVE Linux-Verband e.V. beschlossen am 20. und 21. Juli 2011, ihre Aktivitäten unter dem Namen Open Source Business Alliance e.V. zu bündeln. Der 1997 gegründete Linux-Verband und die 2005 gegründete Lisog bilden seitdem die OSB Alliance, die hauptsächlich im deutschsprachigen Raum tätig ist und zusätzlich internationale Kontakte im Interesse der Mitglieder fördert. [5][6][7][8]

Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die OSB Alliance sieht Open Source und offene Standards als zwingende Grundlagen für digitale Souveränität, Flexibilität und Sicherheit im digitalen Wandel. Daher ist ein erklärtes Ziel der OSB Alliance, Open Source als Standard in der öffentlichen Beschaffung und bei der Forschungs- und Wirtschaftsförderung zu etablieren.[9]

Dazu arbeitet die OSB Alliance mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Anwenderorganisationen zusammen, um die zentrale Bedeutung von Open-Source-Software und offenen Standards für einen erfolgreichen digitalen Wandel im öffentlichen Bewusstsein nachhaltig zu verankern. Dieser digitale Wandel soll Unternehmen, Staat und Gesellschaft gleicherweise zugutekommen.

Zudem sollen Innovationen im Bereich Open-Source vorangetrieben werden.

Working Groups und Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die eigentliche Arbeit der OSB Alliance findet in Arbeitsgruppen (“Working Groups”) zu verschiedenen Themen statt. So gibt es bspw. Working Groups zu den Themen Marketing, Recht oder Office Interoperability [10].

Die Working Groups ermöglichen es den Mitgliedern, sich zu vernetzen und sich entweder zu Themen intern auszutauschen oder auch Stellungnahmen oder Marktübersichten zu veröffentlichen[11].

Immer wieder wurden Stellungnahmen der OSB Alliance in überregionalen Medien zu aktuellen Themen angefragt. Darunter sind Open-Source spezifische Themen wie das LiMux-Projekt und Open-Source Software in Kommunalen Verwaltungen[12][13][14][15], die Übernahme von RedHat durch IBM[16] oder die Verbeitung von Open-Source Software[17][18][19]. Aber Vertreter der OSB Alliance wurden auch zu allgemeineren Themen der Digitalisierung[20][21][22] und Datenschutz [23]zitiert.


Handreichung zur Nutzung der EVB-IT beim Einsatz von Open Source Software[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Speziell für Rechtsgeschäfte der deutschen öffentlichen Hand im IT-Bereich wurden die Ergänzenden Vertragsbedingungen für die Beschaffung von IT-Leistungen geschaffen. Monika Prell schreibt im Artikel Entscheidungshilfe im Linux-Magazin 07/2014: „Die Vertragsmuster der EVB-IT bieten zwar explizit die Möglichkeit, Anhänge mit Erläuterungen zum Vertragsbestandteil zu machen und so auch das Überlassen von OSS einzubeziehen.“ [24] Diese Möglichkeit werde aber häufig nicht genutzt.

Die Im Auftrag der OSB Alliance hat Rechtsanwalt Dr. Till Jäger mit den „Handreichung zur Nutzung der EVB-IT beim Einsatz von Open Source Software“ ein Werkzeug geschaffen, dass die Beschaffung von Open Source Software und verbundener Dienstleistungen auch unter Anwendung der EVB-IT-Musterverträge ohne Weiteres ermöglicht. Das Dokument wurde 2018 vollständig aktualisiert. [25]

Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

OPEN! Konferenz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren 2015[26] -2017[27] haben die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg und die OSB Alliance unter dem Dach der "OPEN!" IT-/ Software-/ Internet- und Kommunikations Verantwortliche aus Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung sowie Vertreter aus Wissenschaft und Forschung in Stuttgart zusammen gebracht[28]. Die eintägige Veranstaltung hatte jeweils ca. 300 Besucher. Die Veranstaltung wird seit 2018 mit den "OPEN! Round Tables" fortgeführt, die an die Themen der Open! Konferenz anknüpft[29].

Parlamentarisches Frühstück der OSB Alliance[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teilnehmer des ersten Parlamentarischen Frühstücks der OSB Alliance. Im Bild (von links): Peter Ganten, Anke Domscheit-Berg und Saskia Esken

Seit Mitte 2018 lädt die OSB Alliance in unregelmäßigen Abständen Mitglieder des Bundestags zum Austausch über aktuelle Themen ein. Zu den Teilnehmern gehörten unter anderem Anke Domscheit-Berg [30](Obfrau der Linksfraktion im Ausschuss „Digitale Agenda“), Jens Zimmermann (digitalpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion), Falko Mohrs, Mario Brandenburg (FDP-Fraktion), Dieter Janecek (Obmann der Bundestagsfraktion_Bündnis_90/Die_Grünen im Digitalausschuss sowie deren Sprecher für Digitalwirtschaft und Digitale Transformation) und Saskia Esken (stellvertretende digitalpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion)

Politische Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Entwurf des Europäischen Rats vom 25. Mai 2018 zur Richtlinie (EU) 2019/790 (Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt) war bereits eine Ausnahmeregelung für Plattformen für die Entwicklung und Verbreitung von quelloffener Software enthalten. Diese Ausnahmeregelung bezog sich aber nur auf nicht-kommerzielle Plattformen. Da die Entwicklung von Open-Source Software meist auch einen kommerziellen Hintergrund hat, wären viele Open-Source Projekte von der Neuregelung betroffen gewesen. Darauf haben Free Software Foundation Europe und OSB Alliance in Hintergrundgesprächen hingewiesen. In der Sitzung der Arbeitsgruppe 'Geistiges Eigentum' vom 30. Oktober 2018 wurde als deutsche Position vorgetragen, auch kommerzielle Plattformen auszunehmen[31]. Diese Position wurde dann in den Richtlinientext übernommen:

„Diensteanbieter wie Plattformen für die Entwicklung und Verbreitung von quelloffener Software ... sollten ebenfalls von der Begriffsbestimmung von Diensteanbietern für das Teilen von Online-Inhalten ausgenommen sein.“[32]

Zusammenarbeit mit anderen Organisationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Quelle: Satzung
  2. a b OSB Alliance Webseite: Was ist die OSB Alliance?
  3. Handesblatt vom 8.1.2019
  4. Liste der Mitglieder
  5. https://www.zdnet.de/41555153/lisog-und-linux-verband-fusionieren-zur-open-source-business-alliance/
  6. https://www.heise.de/newsticker/meldung/Linux-Verband-und-Lisog-verschmelzen-1284959.html
  7. https://www.cloudcomputing-insider.de/start-der-open-source-business-alliance-a-324362/
  8. https://www.linux-magazin.de/news/lisog-und-live-verschmelzen-zu-open-source-business-alliance/
  9. https://osb-alliance.de/wp-content/uploads/2017/11/OSBA_Positionspapier_Open-Source_als_Treiber_der_Digitalisierung.pdf
  10. OSB Alliance Webseite: Working Groups
  11. Liste der Veröffentlichungen
  12. Onlineausgabe der TAZ vom 21.5.2013
  13. Süddeutsche Zeitung vom 7.4.2014
  14. Onlineausgabe der Zeitung Die Welt vom 07.04.2014
  15. Spiegel Online vom 15.2.2017
  16. Süddeutsche Zeitung vom 29.10.2018
  17. Süddeutsche Zeitung vom 28.2.2018
  18. Süddeutsche Zeitung vom 7.4.2016
  19. Onlineausgabe der VDI Nachrichten vom 28.6.2018
  20. Onlineplattform des t3n Magazins vom 21.04.2019 wie digitale Identität
  21. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 19.02.2018
  22. Onlineausgabe der ComputerWoche vom 30.04.2019
  23. Onlineausgabe der Zeitung Die Welt vom 05.08.2019
  24. Artikel Entscheidungshilfe im Linux-Magazin 07/2014 ISSN 1432-640X (PDF)
  25. OSB Alliance Webseite: Handreichung zur Nutzung der EVB-IT beim Einsatz von Open Source Software
  26. Stuttgarter Zeitung vom 1.12.2015
  27. Stuttgarter Zeitung vom 6.12.2015
  28. Webseite der OPEN! Konferenz zur OPEN! 2015
  29. Webseite der OPEN! Konferenz zur OPEN! 2018
  30. Twitter.com: Tweet inkl. Foto von Anke Domscheit-Berg zur Veranstaltung
  31. Agenda der Sitzung der Arbeitsgruppe 'Geistiges Eigentum' vom 30. Oktober 2018
  32. Richtlinie (EU) 2019/790 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. April 2019 über das Urheberrecht und die verwandten Schutzrechte im digitalen Binnenmarkt und zur Änderung der Richtlinien 96/9/EG und 2001/29/EG
  33. Webseite OSSBIG: Verbandspräsentation
  34. Webseite CH Open: Kooperation mit der Open Source Business Alliance
  35. Webseite Free Software Foundation Europe: offener Brief an die Bürgermeister und die Mitglieder des Gemeinderats der Stadt Freiburg
  36. Webseite Free Software Foundation Europe: OSB Alliance Erstunterzeichner

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