Benutzer:Relevant Film/Artikelentwurf

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Laufen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laufen mit Anna Schudt in der Hauptrolle, ist ein deutsches Fernsehfilm-Drama, der Relevant Film im Auftrag des ZDF. Das im Jahr 2022 von Rainer Kaufmann inszenierte Drama erzählt die Geschichte einer Cellistin, die sich nach dem Suizid ihres Lebensgefährten zurück ins Leben läuft. Das Drehbuch von Silke Zertz nach dem gleichnamigen Roman von Isabel Bogdan wurde 2023 von der DEUTSCHEN AKADEMIE FÜR FERNSEHEN ausgezeichnet.

Film
Titel Laufen
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2022
Länge 88:29 Minuten
Stab
Regie Rainer Kaufmann
Drehbuch Silke Zertz nach einer Romanvorlage von Isabel Bogdan
Produktion Heike Wiehle-Timm
Musik Richard Ruzicka
Kamera Martin Farkas
Schnitt Eva Schnare
Besetzung

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Juliane Hansen (43) beginnt ein Jahr nach dem Suizid ihres Lebensgefährten Johann mit dem Laufen. Schritt für Schritt, japsend, sich und die Welt verfluchend, erläuft sie sich ein neues Leben.

Julianes Erinnerungen an Johann tauchen beim Laufen ungefragt auf – die romantisch-verspielten Momente mit ihm, aber auch die Wut, die sie immer wieder packt, weil er sie im Stich gelassen hat. Dann blitzen die Verletzungen auf, die seine Eltern ihr im ersten Trauerjahr zugefügt haben. Der Vorwurf, dass sie es doch hätte merken müssen, wie schlecht es ihm geht. Das Ringen um seine persönlichen Dinge, die seine Mutter mit dem Argument, sie seien ja nicht verheiratet gewesen, kurzerhand einpackt und mitnimmt. Oder die verzweifelt-komischen Momente, wenn sie beim Makler partout nicht ledig ankreuzen will oder an einem eingeklemmten Reißverschluss scheitert. All das schießt Juliane durch den Kopf, während sie sich atemlos durch die Parks schleppt.

Wir erleben, wie sie bei ihrer guten Freundin Rike stets Unterstützung und Asyl findet. Wie die Therapeutin Frau Mohl ihr ganz einfache, praktische Ratschläge gibt. Wie Juliane auch als Cellistin wieder neue Herausforderungen annimmt und sich beim Laufen sogar auf einen Flirt einlässt. Wie sich ihr Tunnelblick am Ende ihres langen Laufs wieder weitet. Zum Schluss kann sie Johanns dürren Abschiedsbrief tatsächlich verbrennen und einen 10-Kilometer-Lauf schaffen.

Die Adaption des gleichnamigen Romans von Isabel Bogdan stellt die Trauerarbeit als physische, seelische und erzählerische Bewegung ins Zentrum, die weich zwischen den Zeitebenen wechselt. Die Egozentrik der Trauernden wird durch ergänzende Perspektiven der Freunde zu einer lebendigen, spannenden, berührenden und auch komischen Erzählung darüber, wie sehr die Trauer ein ganzes System von Menschen erfasst und dabei doch radikal subjektiv erfahren wird.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laufen wurde vom 29. Juni 2021 bis zum 29. Juli 2021 in Hamburg und Umgebung gedreht. Produziert wurde der Film von der Relevant Film. Seit dem 15. April 2023 steht der Film in der ZDFmediathek zur Verfügung. Die Erstausstrahlung des Films erfolgte am 24.April 2023 um 20:15 Uhr im ZDF.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen und Nominierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anna Schudt spielt Juliane Hansen (Foto von 2023)

Für die Online Ausgabe der Süddeutsche Zeitung wertete Livia Sarai Lergenmüller: „Mit einer komplexen Erzählstruktur aus Rückblenden und Zeitsprüngen verdichtet der Film ein Bild der Ereignisse, Emotionen, Charaktere. … Unter der Regie von Rainer Kaufmann und mit dem Drehbuch von Silke Zertz ist eine bemerkenswerte Erzählung entstanden, nicht über den Tod, sondern über das Weiterleben. Entlang der wiederkehrenden Monologe in Julianes Kopf erzählt der Film die Geschichte einer Trauernden, die sich mit ihren Laufschuhen langsam zurück ins Leben kämpft.“

Ulla Hanselmann konstatierte in der Online Ausgabe der Stuttgarter Zeitung: „mit „Laufen“ haben der Regisseur Rainer Kaufmann und die Drehbuchautorin Silke Zertz Isabel Bogdans gleichnamigen Bewusstseinsstrom-Roman (2019) fürs ZDF in einen Fernsehfilm überführt – und dabei ein exquisites Psychodrama erschaffen, mit einer über sich selbst hinauswachsenden Anna Schudt als Hauptdarstellerin.“

Rainer Tittelbach von Tittelbach.tv schrieb: „Das TV-Drama von Rainer Kaufmann ist entstanden nach einem als unverfilmbar geltenden, als Innerer Monolog verfassten Roman. Dass der Film für ein interessiertes Publikum dennoch vorzüglich funktioniert, liegt an dem präzise konzipierten Drehbuch, das die Chronologie der Geschichte klug aufbricht, an der konzentrierten und trotz der Brüche flüssigen Inszenierung und vor allem an der wunderbaren Anna Schudt, die den Zuschauer einmal mehr preiswürdig mitnimmt in eine schwierige Rolle, deren Entwicklung sie fein nuanciert darstellt. IhreFigur ist Cellistin. Dass Schudt das Instrument hier selbst spielt, ist das i-Tüpfelchen auf diesem außergewöhnlichen, zutiefst wahrhaftigen Film.“

Bei film-rezensionen.de meinte Oliver Armknecht: „das Laufen ermöglicht Juliane eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Das macht sich auch in der Erzählstruktur bemerkbar: Anstatt chronologisch die Laufaktivitäten zu thematisieren, ist das Drama von zahlreichen Flashbacks geprägt. […] Regisseur Rainer Kaufmann erzählt das mit einer bewundernswerten Zurückhaltung. So gibt es zwar schon den einen oder anderen emotionalen Moment. Diese werden aber nicht ausgeschlachtet, auch die übliche Manipulation, wie man sie in solchen Filmen – gerade auch denen deutscher Sender – findet, bleibt hier aus. Das Ergebnis ist unspektakulär und geht doch zu Herzen, auch weil die Hauptfigur etwas ambivalenter sein darf. […] Das Drama, das beim Filmfest München 2022 Premiere hatte, mag nichts Neues erzählen oder starke Erkenntnisse bringen. Aber es ist doch die überzeugende Umsetzung eines gleichermaßen individuellen wie universellen Schicksals, welches auch dank der Leistung von Anna Schudt viele erreichen dürfte.“

In seinem TV-Tipp-Laufen für das Online-Portal evangelisch.de lobt Tilmann P. Gangloff insbesondere die Filmmusik: „Großen Anteil hat naturgemäß auch die Musik; Richard Ruzicka hat die Stücke, die das Streichorchester spielt, eigens für den Film komponiert. Dass "Laufen" aller Tristesse zum Trotz mit einem guten Gefühl endet, hat vor allem mit dem Finale zu tun. Zwar verdeutlicht eine Rückblende, dass Johanns Suizid keineswegs im Affekt geschah, aber Juliane hat sich mit Hilfe einer Therapeutin (Victoria Trauttmansdorff) und vor allem dank des Laufens aus ihrem Tal herausgekämpft. Deshalb ist das Drama ein Film, der Mut macht: Zertz, Kaufmann und Schudt, deren Leistungen gleichermaßen preiswürdig sind, machen keinen Hehl daraus, wie niederschmetternd sich Julianes Verlust anfühlt, doch nun ist sie endlich wieder in der Lage, den Applaus für einen herausragenden Auftritt zu genießen und sich sogar für eine neue Beziehung zu öffnen.“

Einschaltquoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei seiner Erstausstrahlung am Montag, den 24. April sahen 3,80 Millionen Zuschauer den Film. Dies entsprach einem Marktanteil von 14,3%.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kategorie:Filmtitel 2022 Kategorie:Deutscher Film Kategorie:Fernsehfilm (ZDF) Kategorie:Filmdrama

  1. Veit-Luca Roth: Primetime-Check Montag, 8. März 2021. In: Quotenmeter.de. 24. April 2023, abgerufen am 27. März 2024.
  2. Laufen. In: IMDb. 27. Juni 2022, abgerufen am 27. März 2024.
  3. Laufen. In: crew united. 2021, abgerufen am 27. März 2024.
  4. Laufen. In: filmportal.de. 2021, abgerufen am 27. März 2024.
  5. laufen. In: ZDF. 2023, abgerufen am 27. März 2024.
  6. Laufen. In: Relevant Film. 2023, abgerufen am 27. März 2024.