Benutzer:Schaema3/Tiefenstein (Adelsgeschlecht)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Werner von Teufen - Manessische Liederhandschrift um 1320

Die Freiherren von Teufen (auch Tüfen) und Tiefenstein, waren ein Adelsgeschlecht im heutigen Bezirk Bülach (Kanton Zürich), dem auch eine Linie im Südschwarzwald angehörte und Anfangs des 14. Jahrhundert im Mannesstamm erlosch.

Die erste urkundliche Erwähnung dieses Geschlechts geht auf einen Hugo von Tüfen (am Irchel) im Jahre 1140 zurück.[1] Dieser stammte, von Altenteufen am „Guggisbuck", einem Vorsprung des Berg Irchels oberhalb des Schlosses.

Das Freiherrengeschlechts von Teufen hatte ihren Stammsitz auf Burg Alten-Teufen beziehungsweisen Burg Hohen-Teufen am Berg Irchel im heutigen Kanton Zürich. Später teilte sich das Geschlecht in die von Altenteufen, von Hohenteufen (am hinteren Irchel, auf der Höhe des „Hörnli") und von Tiefenstein im Albgau (Südschwarzwald). Die Freiherren von Alten-Teufen verschwinden bereits 1282 aus den Geschichtsquellen. Danach ging deren Stammsitz die Burg Alten-Teufen an die Herren von Hohen-Teufen.[2]

Verwandtschaftliche Verhältnisse

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zumindest zwischen dem Zweig der Herren von Altenklingen / Klingnau, bestand mit den Freiherren von Tiefenstein ein verwandtschaftliches Verhältnis, wie eine gemeinsame Schenkungsurkunde aus dem Jahre 1283 vermuten lässt.[3] Mone bestätigt gar eine Blutsverwandtschaft zwischen diesen Geschlechtern in seiner Arbeit über das ehemalige sanktblasianische Amt Klingnau. Wahrscheinlich war Mechthild, die Frau Hugo I. von Tiefenstein, die Tochter Ulrichs II. von Klingen und der Ita von Tegerfelden. Dafür spricht sowohl die Namensgebung als auch das Auftreten des Minnesängers Walther von Klingen als Vermittler und enger Vertrauter der Tiefensteiner. Auf dem benachbarten Gebiet der ehemaligen Grafschaft Hauenstein hatten auch die Freiherren von Klingen, durch die Erbschaft der Herrschaft Tegerfelden, umfangreiche Besitzungen. Umgekehrt hatten die Tiefensteiner Besitzungen in Tegerfelden, wie eine Verkaufsurkunde des Hugo von Tiefenstein aus dem 1269 deutlich macht.[4]. Wenn Hugo auch dort vieles davon verkaufen musste so behielt er sich trotz dem Verkauf immerhin noch das Vogteirecht eines Hofes in Tegerfelden vor.[5]

Das Wappen der Herren von Teufen zeigt im roten Schild über dem goldenen Topfhelm ein silberner Schwan. Die Helmzier zeigt ebenfalls einen silbernen Schwan.[6]

Die Herren von Teufen hatten, bedingt durch die Teilung drei Stammsitze die jeweils nach der Linie benannt waren. Dies waren die Burg Alten-Teufen, Burg Hohen-Teufen und Burg Tiefenstein. Alle drei Burgen sind heute im Wesentlichen verschwunden. Lediglich von Burg Tiefenstein im Albgau finden sich, verborgen im Wald, noch kleine Mauerreste. Diese Veste wurde 1272 in einer Fehde mit dem späteren König Rudolf von Habsburg gebrochen und geschleift.

Von den Freiherren von Teufen weiss man, dass sie Stifter der Kirche von Rorbas und Inhaber des Kirchensatzes bis 1268 waren. Das Geschlecht der Freiherren von Teufen teilte sich früh in drei Linien auf. Dies waren die Herren von Alten-Teufen, die Herren von Hohen-Teufen und die Herren von Tiefenstein.

Linie Alten-Teufen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Manessischen Liederhandschrift welche um 1320 entstand ist auf Seite 69 der Minnesänger Werner von Teufen aufgeführt. In der Zeit von 1236 — 1250 sind Gedichte von Werner in der Manesseschen Sammlung. Der Herr von Teufen ist der 29. in der Reihenfolge. Werner stammt aus der Hauptlinie derer von Tüfen und hatte seinen Sitz vermutlich auf Burg Alten-Teufen. Er urkundet 1219 und 1223 mit seinem Bruder Kuno, der öfters in der Umgebung Friedrichs II. bezeugt ist und 1235 kaiserlicher Statthalter für Burgund war. Bereits kurze Zeit nach der Teilung der Herren von Teufen verschwinden die Freiherren von Alten-Teufen bereits 1282 wieder aus den Geschichtsquellen. Von der Hagen setzt die Geschlechter derer von Alten-Teufen und Tiefenstein (Teufenstein) gleich. Es bleibt dennoch zu untersuchen, ob die Linie der Herren von Altenteufen tatsächlich identisch ist mit den Herren von Tiefenstein, die im Südschwarzwald ansässig wurden und mit der Familie des Minnesängers Walther von Klingen verwandt waren. In mehreren Urkunden (1256-1267) tritt Walther von Klingen als Zeuge in tiefensteinischen Urkunden auf.[7][8] Ob es sich dabei um den Minnesänger handelt ist nicht zweifelsfrei geklärt.

1256 erscheint Freiherr Hugo von Teufen zusammen mit seinen Söhnen Ulrich und Hugo als Inhaber der Burg Alten-Teufen.[9] Ob dies ein Zufall ist oder ob der zeitgleich im Albgau ansässige Freiherr Hugo von Tiefenstein mit seinen gleichnamigen Söhnen Ulrich und Hugo in der Tat ein und dieselben ist muss offen bleiben. 1278 zählte Hugo zu den schwäbischen Edlen, die den König Rudolf in den Krieg gegen König Ottokar von Böhmen begleiteten. Berichten zur Folge erlosch das Geschlecht derer von Altenteufen um 1282. Die letzte urkundliche Erwähnung des Ulrich von Tiefenstein geht auf das Jahr 1283 zurück.

Zunächst stieg das Geschlecht von Teufen weiter auf. 1235, andere Quellen nennen das Jahr 1229[10] wurde Cuno (Conrad) von Tüfen, vermutlich aus der Linie von Hohenteufen, von Kaiser Friedrich II. als Reichslandvogt Burgunds (procunitor Burgundiac) eingesetzt.[11] Ein Cuno wird nocheinmal 1258 als Besitzer einer Schuppose in Volken genannt.[12] Dabei werden als Brüder Cuno, Conrad, Walter und Arnold erwähnt.

Der letzte Freiherr der Linie derer von Hohenteufen, Gerhard, war 1314 Landrichter im Thurgau. Aber bald darauf erlosch (um 1320) auch diese Linie.[13] Ein Schicksal welches fast zeitgleich auch die Tiefensteiner Linie traf.

Stammtafel der von Altenteufen / Hohenteufen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Kuno (1188-1220)
    1. Kuno (1235-1268)
      1. Diethelm (1264-1282),
      2. Hugo (1272-1282)
      3. Gerhard (1282—1321)
    2. Conrad (1258)
    3. Walter (1258)
    4. Arnold (1258)
  2. Werner, der Minnesänger (1219-1223)?

Linie Tiefenstein

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Herrschaftsgebiet der Freiherrn von Tiefenstein ging das Albtal hinauf bis zur Bildsteinfluh am Urbach, von dort nach Ibach und Schwarzenbach und hinüber in das Wehratal. Diese Herrschaft kam, wie es scheint, wohl erst nach 1150 an die Herren von Tüfen. Grund für die Annahme ist eine Urkunde St. Blasiens die am 20. August 1150 ausgestellt wurde. In dieser Urkunde leisteten, wie es scheint, alle im Albgau begüterten Geschlechter einen Eid auf das Besitzrecht St. Blasiens auf den Berg Staufen hinter Berau. So sind darin neben Eberhard VI. von Nellenburg und dem Albgaugraf, Rudolf von Lenzburg Vertreter folgender Geschlechter aufgeführt: Konrad von Krenkingen, Luitold von Regensberg, Luitold von Tegerfelden, Heinrich von Küssaberg, Berthold von Steineck, Hildebrand und Albert von Eschingen Bertold von Allmut, Adelbert und Eberhard von Gurtweil, Noggerus von Huttwil, Luitold von Lengnau, Heinrich von Endingen, Arno, Ehrenfried, Berthold und Udalrich von Dillendorf, Berthold, Adelbert, Marquard von Lauchringen, Lütfried Günther von Beringen, Eberhard und Erkinbold von Lienheim, Landold von Salfingen, Burkhard von Wädenswil, Holdewein von Eschenbach, Heinrich von Birndorf, Ripertus und Lütold von Mauchen, Heinrich von Unadingen.[14] Vertreter des Hauses Tiefenstein bzw. Teufen sucht man darin vergebens. Wären sie bereits zu dieser Zeit dort begütert gewesen, würden sie wohl wahrscheinlich ebenfalls dort genannt sein. Somit ist wahrscheinlich, dass die Herren von Teufen / Tiefenstein wohl erst Anfang des 13. Jahrhundert dort sesshaft wurden.

Eine weitere Teilung der Güter unter den drei Brüdern Hugo I., Diethelm und Conrad im Jahre 1230, sowie wiederholte Vergabungen an Klöster führten den Untergang auch dieser Linie herbei. Bereits kurze Zeit nach dieser erneuten Teilung folgt in schrittweiser Ausverkauf des Tiefensteiner Stammguts.

Linie des Hugo von Tiefenstein

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Literatur berichtet bedingt durch die Namensgebung von mindestens drei Hugo von Tiefenstein die mehr oder minder zeitgleich in dieser Herrschaft lebten, unterschiedlich. Die hier folgende Darstellung kann demnach Fehler enthalten.

Hugo I., der älteste der drei Brüder von Tüfenstein blieb der Einzige der Tiefensteiner Linie, der Kinder haben sollte. Er war verheiratet mit Mechthild (von Klingen?[15]) und hatte zwei Söhne, Ulrich und Hugo II. 1239 verkaufte Hugo von Tuffenstein (Hugo I.) mehrere Güter den Johannitern in Bubikon, darunter die Burg Böttstein mit dem dazugehörenden Grundbesitz, den Kirchensatz zu Böttstein,[16] sowie die Dörfer Burlen, Eien und Kleindöttingen. Dort wird als erster Zeuge Rudolfus Comes juvenis de Habesburg genannt.[17] Dabei dürfte es sich um Rudolf III. von Habsburg-Laufenburg handeln, denn mit dem gleichnamigen, späteren deutschen König lag er nur kurze Zeit danach in Fehde.

Anfang des Endes war ein Streit der Tiefensteiner mit dem späteren König Rudolf von Habsburg, dessen Territorialerweiterungspläne im Gebiet des südlichen Schwarzwaldes zu Spannungen zwischen den beiden Häusern führte. Grund für den Streit war die Gründung der Klosterzellen "Neue-Zelle" seines Bruders Diethelm in Ibach und die damit verbundene umfangreiche Schenkung von Rechten und Grundbesitz in der Herrschaft Tiefenstein an das Kloster St. Georgen (Stein am Rhein). In dieser Fehde zog Rudolf von Habsburg 1240 gegen die Veste Tiefenstein und belagerte sie, jedoch vergeblich. Anderen Quellen zur Folge steckte er die Burg Tiefenstein 1242 in Brand und erschlug dabei Hugo I. von Tiefenstein.[18]

Wahrscheinlich um die gleiche Zeit trat Conrad, der wie sein Bruder Diethelm kinderlos blieb, dem Stift St. Blasien als Mönch bei, was eine Schenkung seines Besitz an das Klosters mit sich zog. Vermutlich lehnte es Hugo I. ab auf eventuelle Ansprüche seinerseits auf den Besitz Conrads zu verzichten was nun auch noch einen Konflikt mit dem Kloster St. Blasien auslöste. Gleich von zwei mächtigen Gegnern bedroht erforderte einen vorläufigen Frieden herzustellen. Hugo I. von Tiefenstein wurde dazu genötigt eine Schenkung an das Gotteshaus in St. Blasien zu akzeptieren und so übergaben 1241 Hugo I. von Tiefenstein zusammen mit seiner Gattin Mechthild und seinen Söhnen Ulrich und Hugo II. ihr Landgut in Bebinchon bei der Zelle Wizzlichon samt Vogteirecht an den Abt und Konvent St. Blasien. Mit diesem Vogteirecht wurde der St. Blasianische Dienstmann Chunrat von Tegervelt (Conrad von Tegerfelden) betraut.[19] Unzufrieden mit der unfreiwilligen Schenkung schwelte der Konflikt zwischen den Tiefensteinern und dem Kloster St. Blasien weiter. Auch der Streit mit Rudolf IV. von Habsburg, der selbst den Tiefensteinischen Besitz an sich bringen wollte, scheint hingegen dabei nicht abgetan gewesen zu sein. Wohl um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen zog Rudolf 1243 gewaltsam gegen die von Diethelm von Tiefenstein neu errichtete Klosterzelle in Ibach, zerstörte sie, vertrieb die Mönche und nahm die Klosterzelle selbst in Besitz. Daraufhin gerieten die Tiefensteiner erneut in Fehde mit Rudolf IV. von Habsburg.

Hugo I. von Tiefenstein starb vermutlich kurze Zeit darauf, denn von nun an tauchen urkundlich nur noch seine Söhne in Erscheinung. In dieser ausweglosen Situation waren die Tiefensteiner gezwungen Frieden mit dem Gotteshaus St. Blasien zu schließen der 1243 auf Burg Tiefenstein, unter Vermittlung des Ulrich von Klingen, H. von Krenkingen und U. von Liebenberg ein Vergleich zustande kam. Dabei musste Hugo I. von Tiefenstein dem Kloster eine umfangreiche Entschädigung zukommen lassen.[20]

Hugo's Söhne, Ulrich und Hugo II., wollten die Schenkungen ihres Vaters nicht anerkennen an und gerieten dadurch in abermalige Fehden und Bedrängnisse. 1247 erscheint der ältere der beiden Brüder Ulrich von Tiefenstein bei der Schenkungsurkunde der Ita von Tegerfelden, die Mutter des Minnesängers Walther von Klingen als Zeuge.[21] Die Freiherren von Tiefenstein und Klingen waren miteinander blutsverwand. In einer Schenkungsurkunde zwischen "Wolricus de Tüfenstein" (Ulrich) und dem Kloster St. Blasien aus dem Jahre 1253 siegelte gar Walther von Klingen an Stelle des Ulrich von Tiefenstein.[22][23] Von Ulrich wird erzählt, dass er Rudolf von Habsburg persönlich gereizt habe was zum Konflikt führte.

1256 sind die Herren von Tiefenstein nebst "Vlricus et Eberhardus fratres de Gutinburc, nobiles", Graf Rudolf von Habsburg, den [24] und Wessenberg, Zeugen in einer Urkunde für die Nonnen des Stiftes Häusern. Dieser Ulrich von Gutenburg erscheint noch einmal 1258 im Zusammenhang mit den Gebrüdern von Tiefenstein. Dieses mal tritt dieser als Zeuge für die Johanniterkommende in Klingnau auf.[25]

Zur Finanzierung der andauernden Fehden waren die Tiefensteiner gezwungen Stammland zu verkaufen. Nachdem bereits viel Stammland durch Schenkungen und Verkäufe verloren gegangen war folgten im Mai 1265 weitere Verkäufe. Erneut siegelte Walther von Klingen eine Verkaufsurkunde der Tiefensteiner für einen Hof in Niedertegerfelden (Kanton Aargau) an das Kloster St. Blasien.[26] Nur kurze Zeit später verzichtete Hugo II. von Tiefenstein in einer Urkunde vom 13. November 1266, dort nur noch als Edelknecht bezeichnet, seine Ansprüche auf das Schloss Beuggen (Buken) und auf die dazugehörenden Güter im Dorf und Bann Beuggens, welche im Besitz des Deutschordens waren. Damit dürfte nicht das heute noch erhaltene Schloss Beuggen sondern die Veste Beuggen gemeint gewesen sein. Darüber hinaus verkaufte er den Ordensbrüdern 14 Leibeigene für 6 Mark Silber.[27]

Bei der im Jahr 1267 erwähnten "Wittwe von Tüffen" erkennt Hagen eine Tochter des Hugo I. namens Gertrud, die angeblich mit Friedrich von Teufen (Hohen-Teufen) verheiratet war.[28] In dieser, in Laufenburg ausgestellten Urkunde, erscheinen als Zeugen Gottfried von Habsburg-Laufenburg und Berthold von Gutenburg.[29] Möglich ist jedoch auch, dass sie die Ehefrau des Ulrich von Tiefenstein war.

Eine offene Provokation für Rudolf von Habsburg war der Verkauf der Veste Tiefenstein 1270 an den Bischof von Basel. Dafür erhielt Hugo II. eine andere Burg wohl im Breisgau und übergab dem Bischof Burg Tiefenstein zur Besatzung. Wie es scheint gehörte auch der Sohn Ulrichs, Hugo III. von Tiefenstein zur bischöflichen Besatzung. Nun zog Rudolf von Habsburg erneut gegen die Burg Tiefenstein und zerstörte sie vollständig. Es wird beschrieben, dass sich dabei Hugo von Tiefenstein auf seinen Sitz in der Bildsteinflue am Urberg zurückzog und von diesem Schlupfwinkel aus als Raubritter die Gegend unsicher machte. Es heißt, dass er von da an Leuten seiner beiden Feinde, des Stifts St. Blasien und des Grafen von Habsburg auflauerte, sie überfiel und ausraubte, bis ihn schließlich ein gräflicher Kriegsknecht überraschte und erschlug.[30] Um welchen Hugo es sich dabei handelt ist unklar. Von Hugo II. wird berichtet, dass er Burg Tiefenstein gegen eine andere Burg im Breisgau getauscht hatte, demnach war es wohl Hugo III. der Sohn Ulrichs.

Die finanzielle Einkommensgrundlage der Tiefensteiner war genommen, weshalb weiteres Stammgut verkauft werden musste. 1275 verkaufte Hugo (II.?) von Tiefenstein zwei Mühlen in Böttstein der Kommende Klingnau.[31] Bezeugt wird dieser Verkauf durch Conrad Berthold von Gutenburg.[32] 1276 verkaufte Hugo einen Weingarten in Tegerfelden dem Johanniterorden in Klingnau.

1279 tritt Hugo von Tiefenstein als Zeuge in einer Urkunde des "Vlricus nobilis de Benowe dictus de Gutenburk" auf. Darin verkauft Ulrich von Gutenburg Besitz in Dietlingen. Da jedoch dieser Besitz hälftig seiner Frau Gertrud gehörte, übertrug er ihr zur Entschädigung die Nutznießung eines Gutes zu Heubach. Dies geschah im Einvernehmen "Gerdrudis vxor, Vlricus, Hugo et Berholdus filiii, Elisabeth, Katarina et Wunnegebe filie Vlrici nobilis prefati et heredes sui."[33] Wie es scheint handelt es sich bei dort genannten Getrud um Getrud von Tiefenstein die 1267 ihr Testament beurkundete und entweder eine Schwester zu Hugo und Ulrich war oder eventuell auch die Ehefrau des letzteren, die nach dessem Tod Ulrich von Gutenburg heiratete. Das er seiner Frau sowie den genannten Kindern für den Verkauf eine Entschädigung zukommen ließ deutet darauf hin, dass es sich dabei vielleicht nicht um seine Kinder handelte.

Im Jahre 1283 folgte eine Schenkungen des Walthers von Klingen und des Ulrich von Tiefenstein. Dabei handelte es sich um ein Gut zu Tegerfelden, welches Ritter Konrad Steimar von ihnen zu Lehen hatte. Ulrich von Tiefenstein gab seine Zustimmung dazu, dass Walther Rubesti von Buch sein Gut zu Etzwihl den Brüdern von „Buchein“ übergibt, zur „Sühnung der Unbill“ die er ihnen zu Birndorf zugefügt hatte. Er lag wohl im Streit mit dem Birndorfer Pfarrer Johann der dort von den Deutschen Ordensritter eingesetzt war. Der genaue Wortlaut dieser Urkunde lautet: „Wir Walther der herre von Clingen und Uolrich der herre von Tyfenstein tun kunt allen dien disen brief sehent oder horent lesen, de wir han gegeben den brüdern von dem tuchenhus ze Buchein, swc her Cynrat Steimar der ridter von uns zelehen hat, innewendic sines wingarten in vange ze Tegervelt, in allem dem rehte, als er es von uns hate. Ich der vorgenande herre von Tyfenstein vergihe öch an disem briefe, dc ich han irlöbet und min willen ist, de Walther Rubesti von Buch, der mich an höret, hat gegeben sin gut ze Etzewil den vorgenanden brüdern von Buchein ze besserunge für die unfüge, die er in tet ze Birdorf an her Johan, der ir capelan da waz. Und dc bis stete belibe, so besigeln wir disen brief mit unsern ingesigeln. Dis geschach ze Basel nah unsers herre geburt M.CC.LXXX und iii iar, an dem sunnentage vor sancte Luien tage.[34]

Am 8. Mai 1290 folgte der Verkauf Hugo III. und seiner Ehefrau Agnes der Ortschaften Oberalpfen, Hierbach und Finsterlingen dem Kloster St. Blasien „Hugo de Tüfenstein miles ius advocatiae in villis Obernalaphen, Huenrbach, Vinsterlo monastario S. Blasii vendit“. Zeugen des Verkaufs waren: Ulrich (Vlrico) der Prior von St. Blasien, Herman (der Schutzherr?), Werner von Baden, Walther von Griessen (Walthero de Grieshein) und Wernher von Wohlen (Wernhere de Wolun).[35] In einer seiner letzten Amtshandlungen genehmigte König Rudolf von Habsburg am 20. Februar 1291 in Baden den Gutsverkauf des Ritters Hugo von Tuffenstein (Tiefenstein) an die Abtei St. Blasien. Den Rest seiner Güter übergab Hugo III. von Tiefenstein, der letzte seines Stammes, an St. Blasien gegen ein Leibgeding (Fruchtgilt) auf Lebenszeit und starb in der Umgebung von Freiburg 1317. Mit ihm erlosch das Geschlecht der Freiherren von Tiefenstein im Mannesstamm.[36]

Mechthild von Hochsal

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Kirche des unweit von Tiefenstein gelegenen Hochsal befindet sich der Sarkophag der heiligen Mechthild von Hochsal, die als Inklusin angeblich im 12. Jahrhundert lebte. Es ist durchaus denkbar, dass es sich bei Mechthild, der Ehefrau Hugo I. von Tiefenstein, und der als heilig verehrte Mechthild von Hochsal um ein und dieselbe Person handelt, obgleich sie der Sage nach nicht zur selben Zeit lebten. Das Schicksal welches Mechthild von Tiefenstein durchlebte, könnte sie sehr gut dazu bewegt haben, sich aus dem weltlichen Leben zurück zu ziehen.

Linie des Diethelm von Tiefenstein

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diethelm von Tiefenstein, der zweitälteste Bruder, blieb kinderlos und folgte dem Beispiel seines Bruders Conrad. Auch er verabschiedete sich vom weltlichen Leben um den Rest seines Lebens als Mönch zu vollenden. In Ibach hatten die Herren von Tiefenstein ein kleines Jagdschloss erbaut diese lies Diethelm 1240 zu einer Klosterzelle «Cella nova» umbauen. Diese ließ er mit Mönchen des Kloster St. Georgen (Stein am Rhein) besetzen. Anschließend übergab er die Stiftung dem Kloster St. Georgen, welchem er dann selbst als Mönch beitrat. Das Vermächtnis, des Diethelm von Tiefenstein geschah unter der Bedingung, dass die zur Kapelle und Zelle umgebaute Burg zu einer Probstei des Klosters eingerichtet werden sollte und versah seine Stiftung mit den tiefensteinischen Besitzungen vom Werrenberg bis zum Schwarzenbach mit samt dem Freiwald, dem Zellenbrül und den Freileuten dieses Bezirks. Die Probstei der neuen Zelle trat also in alle Güter und Rechte ein, die sein Stifter zuvor besaß, namentlich erhielt es die Lehen, Zinse und Vogtsteuern, welche derselbe von den Freileuten und Freigütern seines Erbteils bezogen hatte. Das Kloster entsandte sechs Mönche, um sowohl die Grablegung der Herren von Tiefenstein zu schützen als auch die Seelsorge für die Freibauern zu übernehmen.[37]

1243 geriet Rudolf von Habsburg in Streit mit den Mönchen der Klosterzelle. Daraufhin überfiel er die Neue Zelle, vertrieb die Mönche und zog die Neuenzell mit dem Freiwald und den Freileuten (qui sedent uf dem Werberg et circum quaque) an sich. Er nutzte das Burgkloster als Jagdschloss und strich das Stiftungsvermögen ein. Daraufhin brach sofort die Fehde mit Hugo I. von Tiefenstein los, die vernichtende Folgen für das Geschlecht der Freiherren von Tiefenstein hatte. 1259 einigte sich Rudolf von Habsburg mit dem Kloster Stein und zahlte eine Entschädigung von 500 Mark Silber und bekam dafür die Besitzungen vom Werrenberg bis zum Schwarzenbach mit dem Freiwald, dem Zellenbrül und den Freileuten dieses Bezirks und ließ selbst eine Kapelle als habsburgische Patronatspfarrei aufbauen. Er übergab die Kirche ihrer Bestimmung zurück, setzte den Priester Konrad von Hewen ein und überwiesen ihr jährlich 7 Mark aus Oberalpfen, Unteralpfen, Niederwihl, Eschbach, Geiss, Kuchelbach, Bannholz, Birkingen, Brunnadern, Happingen, Hochsal, Görwihl, Rotzel, Rotzingen, Strittmatt, Wilfingen, Wittenschwand, Urberg, Ruchenschwand und Wolpadingen. Ferner übergab er ihr den Brühl und den Freiwald bis zum Schwarzenbach und zur Schneeschleife.[38] 1315 übergaben die Habsburger schließlich diesen Besitz dem Kloster St. Blasien.

Linie des Conrad von Tiefenstein

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der jüngste der drei Brüder Conrad von Tiefenstein, blieb ebenfalls kinderlos. Er vermachte seinen Besitz dem Kloster St. Blasien und trat diesem als Mönch bei. Die Literatur ist sich jedoch uneins mit dem Namen. Es gibt Quellen, die berichten das nicht Conrad sondern Hugo dem Kloster St. Blasien beitrat. Hugo hatte jedoch bekanntlich zwei Söhne und so ist es eher unwahrscheinlich dass Hugo dem Kloster als Mönch beitrat. Wahrscheinlicher ist, dass es sich um Conrad handelte. Dass in den Streitigkeiten mit dem Kloster St. Blasien in den 40er Jahren des 13. Jahrhunderts Hugo und nicht Conrad auftritt mag daran liegen, dass Hugo eventuell einen Verzicht auf den Erbteil Conrads erklären musste, dies jedoch ablehnte.

Stammtafel der Linie Tiefenstein

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geburts- und Sterbedaten der Freiherren von Tiefenstein sind nicht überliefert. Die nachfolgende Stammtafel dient deshalb lediglich dazu einen ungefähren Überblick zu verschaffen, da ansonsten durch die vielfache Namenswiederholung des Vornamens Hugo Verwirrungen entstehen können.

  1. Minnesänger Werner von Teufen??? (* um 1175 † um 1230)
    1. Hugo I. von Tiefenstein[39] (* um 1200, † 1242?[40]) ∞ Mechthild (von Klingen?)
      1. Ulrich[41] (* um 1225 † nach 1283) ∞ Gertrud?[42]
        1. Hugo III.[43]
      2. Hugo II.[44] von Tiefenstein (* um 1240 † nach 1317)[45] ∞ Agnes
      3. Gertrud ∞ Ulrich von Bernau - dictus von Gutenburg
        1. Ulrich (1279[46])
        2. Hugo
        3. Bertholdus (1279[47])
        4. Elisabeth (1279[48])
        5. Katarina (1279[49])
        6. Wunnegebe (1279[50])
    2. Diethelm[51]
    3. Conrad[52]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Hartmann Annales Eremi, S. 206
  2. Erwin Eugster: Adlige Territorialpolitik in der Ostschweiz: kirchliche Stiftungen im Spannungsfeld früher landesherrlicher Verdrängungspolitik, S. 318
  3. ZGORh. Bd. 28. Reg. Nr. 69, S. 406
  4. ZGORh. Bd. 1, S. 459 - Verkauf eines Hofes des Hugo III. v. Tiefenstein in Niedertegerfelden
  5. Agrovia Band 3, S. 253
  6. Friedrich Heinrich von der Hagen: Minnesinger: Deutsche Liederdichter des zwölften, dreizehnten und vierzehnten Jahrhunderts S. 114
  7. ZGORh. Bd. 3. S. 359
  8. * Friedrich Heinrich von der Hagen: Minnesinger: Deutsche Liederdichter des zwölften, dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert, aus allen bekannten Handschriften und früheren Drucken
  9. Johann Adam Pupikofer, Huldreich Gustav Sulzberger: Geschichte des Thurgaus, Band 1, S. 436
  10. Walther Burckhardt: Politisches Jahrbuch der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Band 5, S.383
  11. Hermann von Liebenau: Die geschichtlichen Ursachen der Entstehung einer schweizerischen Eidgenossenschaft, S. 27
  12. Paul Kläui: Die Gerichtscherrschaft Flaach-Volken, S.49
  13. Karl Dändliker: Geschichte der Stadt und des Kantons Zürich, Band 1
  14. Trudpert Neugart: Codex Diplomaticus Alemanniae Et Burgundiae Trans-luranae Intra Fines Dioecesis Constantientis, Band 2, S. 81f
  15. Mechthild wäre demzufolge die Tochter des Ulrich von Klingen und der Ita von Tegerfelden
  16. Franx X. Wöber: Die Miller von und zu Aichholz, Teil 1, S. 28
  17. Geschichte des Hauses Habsburg, Eduard Maria Lichnowsky
  18. Friedrich Heinrich von der Hagen: Minnesinger: Deutsche Liederdichter des zwölften, dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert, aus allen bekannten Handschriften und früheren Drucken, S. 114
  19. Die Regesten der ehemaligen Sanktblasier Probsteien Klingnau und Wisllikofen
  20. ZGORh. Bd. 1, Das ehemalige sanktblasianische Amt Klingnau S.456
  21. Thurgauische Beiträge zur Vaterländischen Geschichte, Bände 7-10, S. 19
  22. Mone: ZGORh. Bd. 1, Das ehemalige sanktblasianische Amt Klingnau S. 456
  23. Trudpert Neugart: Codex Diplomaticus Alemanniae Et Burgundiae Trans-luranae Intra Fines Dioecesis Constantientis, Band 2
  24. Klingen (Adelsgeschlecht)|Herren von Klingen
  25. ZGORh. Bd. 3, S. 358 - Schoepflin, Als. dipl. I., 418, S. 359
  26. ZGORh, Bd. 1, S. 459
  27. ZGORh, Bd. 28, 1876, S. 376
  28. Herrgott n493
  29. ZGORh. Bd. 3, S. 359
  30. Freiburger Diözesan Archiv, Bd. 8, S. 128
  31. Franx X. Wöber: Die Miller von und zu Aichholz, Teil 1, S. 29
  32. ZGORh. Bd. 3. S. 359
  33. ZGORh. Bd. 3, S. 360
  34. ZGORh. Bd. 28. Reg. Nr. 69, S. 406
  35. Trudpert Neugart: Codex Diplomaticus Alemanniae Et Burgundiae Trans-luranae Intra Fines Dioecesis Constantientis, Band 2, S. 328f
  36. Adolf Emmerling: Der Schwarzwald, der Odenwald, Bodensee und die Rheinlande S. 235
  37. ZGORh, Bd. 9, S. 356 ff
  38. Tumbült in ZGORh Band 46, NF 7, S. 174.
  39. Hugo übernahm 1230 ein Teil des Erbes. In den 40er Jahren des 13. Jahrhunderts lag er im Streit mit Rudolf von Habsburg und dem Kloster St. Blasien
  40. Friedrich Heinrich von der Hagen: Minnesinger: Deutsche Liederdichter des zwölften, dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert, aus allen bekannten Handschriften und früheren Drucken, S. 115
  41. Ein Sohn Ulrich wird in der Schenkungsurkunde von 1241 genannt. Demzufolge war er zu diesem Zeitpunkt bereits geboren. 1247 wird er als Zeuge der Schenkung Ita von Tegerfelden genannt. Demnach sollte er um diese Zeit mindestens 14 Jahre alt gewesen sein. 1283 wird er urkundlich das letzte Mal erwähnt.
  42. Friedrich Heinrich von der Hagen sieht diese Gertrud in seinem Buch: Minnesinger: Deutsche Liederdichter des zwölften, dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert, aus allen bekannten Handschriften und früheren Drucken, S. 115 als Ehefrau eines Heinrich von Teufen. Wahrscheinlicher heißt es jedoch Ulrich und nicht Heinrich
  43. Es wird erwähnt, dass Ulrich einen Sohn namens Hugo hatte. Ältere Literatur sieht ihn ihm den von habsburger Kriegsknechten erschlagenen Hugo. 1290 ist eine Übertragung von Gütern durch einen Hugo und dessen Ehefrau Agnes überliefert. Hugo I. kommt dafür nicht in Frage, er war verheiratet mit Mechthild und wäre zu diesem Zeitpunkt bereits 90 Jahre alt.
  44. Bei Hugo II. handelt es sich vermutlich um denjenigen Hugo der bei der Fehde mit Rudolf von Habsburg um 1275 erschlagen wurde.
  45. Es heißt, dass der letzte Tiefensteiner um 1317 verstorben sei. Hugo II. wäre angenommen erst um 1240 geboren er zu dieser Zeit bereits annähernd 80 Jahre alt, ein Alter dass zu dieser Zeit nur sehr wenige Menschen erreichten.
  46. ZGORh. Bd. 3, S. 360
  47. ZGORh. Bd. 3, S. 360
  48. ZGORh. Bd. 3, S. 360
  49. ZGORh. Bd. 3, S. 360
  50. ZGORh. Bd. 3, S. 360
  51. Er stiftete 1240 seinen Besitz dem Kloster St. Georgen in Stein, nachdem er kinderlos geblieben war. Demnach war er wohl zur Zeit seines Klosterbeitritts kaum jünger als 40 Jahre.
  52. namentlich ist von Conrad kaum etwas überliefert. Es heißt lediglich, dass zwei der drei Brüder kinderlos blieben und ins Kloster beitraten. Hugo hatte zwei Kinder, demnach kommt als zweiter Mönch lediglich Conrad in Frage.

Kategorie:Schweizer Adelsgeschlecht Kategorie:Geschichte (Kanton Zürich) Kategorie:Deutsches Adelsgeschlecht Kategorie:Österreichisches Adelsgeschlecht Kategorie:Schwäbisches Adelsgeschlecht