Benutzer:Shi Annan/Hannah More

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Hannah More auf einem Bild von Henry William Pickersgill, 1821.

Hannah More (* 2. Februar 1745, Fishponds im Parish Stapleton; † 7. September 1833, Clifton, Bristol) war eine englische Schriftstellerin und Philanthropin. Sie ist in Erinnerung für ihre Dichtung und Schauspiele, die sie im Schriftsteller-Zirkel von Samuel Johnson, Joshua Reynolds und David Garrick verfasst hat. Daneben trat sie als Verfasserin von moralischen und religiösen Traktaten in Erscheinung und als engagierte Wohltäterin. Sie wurde in Bristol geboren, lehrte an einer Schule, welche ihr Vater dort gegründet hatte und begann Theaterstücke zu verfassen. Dann wurde sie eine der führenden Bluestocking-Mitglieder und Teil der literarischen Elite von London. Ihre Schauspiele und Gedichte entwickelten stärker evangelikale Züge und sie schloss sich einer Gruppe an, die gegen den Sklavenhandel kämpfte. In den 1790ern verfasste sie mehrere Cheap Repository Tracts, Traktate zu moralischen, religiösen und politischen Themen zur Verteilung an eine arme Leserschaft. Gleichzeitig verstärkte sie die philanthropische Arbeit im Gebiet der Mendip Hills, ermutigt durch William Wilberforce.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

More wurde am 2. Februar 1745 in Fishponds im Parish Stapleton bei Bristol geboren. Sie war die vierte von fünf Töchtern von Jacob More (1700-1783),[1] einem Lehrer aus Haleston, Norfolk. Er entstammte einer streng presbyterianischen Familie in Norfolk, war aber Mitglied der Church of England geworden und hatte ursprünglich vor eine kirchliche Karriere anzustreben. Aber nachdem er einen Prozess um ein Landgut, welches er erben sollte, verloren hatte, war er so enttäuscht, dass er nach Bristol zog, wo er Steuerbeamter wurde (excise officer). Später wurde er berufen an der Fishponds free school (einer Schulgeldbefreiten Schule) zu unterrichten.

Die Familienmitglieder waren sehr eng miteinander verbunden und die Schwestern wurden anfangs von ihrem Vater unterrichtet, der ihnen Latein und Mathematik beibrachte: Hannah erhielt darüber hinaus Unterricht von ihren älteren Schwestern, durch die sie Französisch lernte. Ihre Sprechfähigkeiten verbesserte sie durch Konversation mit französischen Kriegsgefangen in Frenchay während des Siebenjährigen Krieges.[1] Sie war sehr lernbegierig und besass eine scharfen Intellekt und war eine fleißige Lernerin; nach der Überlieferung der Familie begann sie schon in sehr jungen Jahren mit dem Schreiben.[2]

1758 begründete Jacob More seine eigene boarding school für Mädchen in der Trinity Street in Bristol, welche in die Betreuung der älteren Schwestern, Mary und Elizabeth, gegeben wurde, während er und seine Frau nach Stony Hill in die Stadt zogen, wo sie eine Schule für Jungen gründeten. Hannah More wurde dort im Alter von zwölf Jahren Schülerin. Als junge Erwachsene unterichtete sie selbst einige Zeit an der Schule.[2]

1767 gab More ihre Mitarbeit in der Schule auf, nachdem sie mit William Turner aus Tyntesfield, Wraxall, Somerset, verlobt worden war. Sie hatte ihn kennengelernt, als er begann ihre Cousins zu unterrichten.[1] Nach sechs Jahren hatte jedoch noch immer keine Hochzeit stattgefunden. Turner wollte kein Datum festlegen und 1773 wurde die Verlobung gelöst. Offenbar erlitt More in der Folge einen Nervenzusammenbruch und verbrachte einige Zeit zur Erholung in Uphill, bei Weston-super-Mare. Als Entschädigung ließ More sich Überzeugen eine Leibrente (annuity) in Höhe von £200 von Turner anzunehmen. Das gab ihr Freiheit ihren literarischen Beschäftigungen nachzugehen und im Winter 1773–74 begab sie sich in der Gesellschaft ihrer Schwestern Sarah und Martha nach London. - Der erste von zahlreichen solcher Ausflüge, die sie im jährlichen Rhythmus unternahm. Einige Verse, die sie zu David Garricks Version des King Lear geschrieben hatte, führten zu einem Treffen mit dem gefeierten Schauspieler und Dramatiker.[2]

Schauspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hannah Mores erste literarischen Werke waren pastorale Schauspiele, die sie als Lehrerin an der Schule geschrieben hatte. Diese Schauspiele waren gedacht durch junge Ladies aufgeführt zu werden. Die ersten davon wurden 1762 unter dem Titel The Search after Happiness (Die Suche nach Glück) geschrieben. Mitte der 1780er wurden bereits 10.000 Exemplare davon verkauft.[3] Metastasio war eines ihrer literarischen Vorbilder. Sie benutzte dessen Oper Attilio Regulo als Basis für das Drama The Inflexible Captive (Der unbewegliche Gefangene).

In London bemühte sich More um Kontakte zur literarischen Elite, unter anderen Samuel Johnson, Joshua Reynolds und Edmund Burke. Es ist ein Zitat von Johnson über More überliefert: „Madam, bevor sie einem Mann so übertrieben ins Gesicht schmeicheln, sollten sie überlegen ob ihre Schmeichelei es wert ist.“ („Madam, before you flatter a man so grossly to his face, you should consider whether or not your flattery is worth having.“) Später bezeichnete er sie als „die feinste Verseschmiedin der englischen Sprache“ („the finest versifatrix in the English language“).[1] Sie wurde auch zu einem der prominentesten Mitglieder der Bluestocking-Gruppe von Frauen, die sich mit politischer Konversation und literarischen und intellektuellen Beschäftigungen befassten. Sie besuchte den Salon von Elizabeth Montagu, wo sie die Bekanntschaft von Frances Boscawen, Elizabeth Carter, Elizabeth Vesey und Hester Chapone machte, einige von ihnen wurden lebenslange Freundinnen. Später verfasste sie eine humorvolle Würdigung ihrer Freundinnen und des Zirkels, zu dem sie gehört hatten, in dem Gedicht The Bas Bleu, or, Conversation (Die Blauen Strümpfe, oder, Konversation; 1782), veröffentlicht 1784.[4]

Garrick verfasste den Prolog und den Epilog für Hannah Mores Tragödie Percy, welche im Dezember 1777 mit Erfolg in Covent Garden aufgeführt wurde. Percy wurde erneut 1785 mit Sarah Siddons am Theatre Royal Drury Lane aufgeführt. Ein Exemplar des Percy wurde 1791 in Mozarts Besitz gefunden.[1] Ein anderes Drama, The Fatal Falsehood (Die tödliche Falschheit, 1779), produiert nach Garricks Tod, war weniger erfolgreich und in der Folge schrieb More nie mehr Bühnenstücke. Die Tragödie „The Inflexible Captive“ wurde allerdings 1818 noch veröffentlicht.[5] 1781 traf sie erstmals auf Horace Walpole, den Schriftsteller und Kunsthistoriker. Von da an stand sie mit ihm in brieflichem Austausch. In Bristol entdeckte sie die Dichterin Ann Yearsley und, als Yearsley in Schwierigkeiten geriet, brachte sie eine größere Summe Geld für ihr Wohl zusammen. „Lactilia“, wie Yearsley genannt wurde, veröffentlichte Poems, on Several Occasions 1785 und verdiente damit ca. £600. More und Montagu verwahrten die Einkünfte für sie um sie vor Yearsleys Ehemann zu sichern. Ann Yearsley wollte das Geld jedoch selbst haben und machte Unterstellungen, dass More sie bestehlen würde und zwang sie das Geld freizugeben. Diese literarischen und sozialen Missgeschicke bewegten More dazu, sich aus Londons intellektuellen Zirkeln zurückzuziehen.[6]

Evangelikale Moralistin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Figur von Hannah More aus Biskuitporzellan von Mintons, 1830er.

In den 1780ern freundete sie sich mit James Oglethorpe an, der sich schon lang mit der moralischen Schuld der Sklaverei befasste, und mit Granville Sharp, einem der frühesten Abolitionisten, zusammenarbeitete.[7] More veröffentlichte 1782 ihre Sacred Dramas und dieses Werk wurde in kürzester Zeit neunzehn Mal editiert. An den Sacred Dramas und an den Gedichten Bas-Bleu und Florio (1786) lässt sich ihre schrittweise Zuwendung zu ernsteren Lebens-Ansichten nachvollziehen. Der volle Ausdruck dieses Wandels wird in ihren Thoughts on the Importance of the Manners of the Great to General Society (Gedanken über die Bedeutung der Sitten der Großen für die Gesamte Gesellschaft, 1788) und in An Estimate of the Religion of the Fashionable World (Eine Einschätzung der Religion der Modischen Welt, 1790) sichtbar. Zu dieser Zeit war sie schon eng mit William Wilberforce und Zachary Macaulay befreundet, mit deren evangelikaler Weltsicht sie sympathisierte. Sie veröffentlichte ein Gedicht Slavery 1788. Lange Jahre war sie mit Beilby Porteus befreundet, dem Bishop of London und einem führenden Abolitionisten, der sie in eine Gruppe prominenter Kämpfer gegen den Sklavenhandel einführte (Wilberforce, Charles Middleton, James Ramsay u.a.) die sich in Teston, Kent, traf.[8]

1785 erwarb More ein Haus unter der Adresse Cowslip Green, bei Wrington im nördlichen Somerset, wo sie zusammen mit ihrer Schwester Martha ein zurückgezogenes, ländliches Leben führte. Dort verfasste sie zahlreiche ethische Bücher und Traktate: Strictures on the Modern System of Female Education (Beschränkungen im Modernen System der Frauen-Bildung, 1799), Hints towards Forming the Character of a Young Princess (Hinweise, wie man den Charakter einer jungen Prinzessin formen kann, 1805), Coelebs in Search of a Wife ('Der Unverheiratete' auf der Suche nach einer Frau; nur dem Namen nach eine Geschichte, 1809), Practical Piety (Praktische Frömmigkeit, 1811), Christian Morals (Christliche Moral, 1813), Character of St Paul (Charakter des Heiligen Paulus, 1815), Moral Sketches (Moralische Skizzen, 1819). Sie war eine schnelle Schreiberin und ihr Werk ist daher auch diskursiv und lebendig, hält sich aber nicht an Formen. Ihre außerordentliche Popularität kann wahrscheinlich durch ihre Originalität und die Kraft ihrer Schriften erklärt werden.[8]

Bei Ausbruch der Französischen Revolution 1789 war More zunächst unbesorgt, aber 1790 schrieb sie: „Ich habe eine äußerste Aversion gegenüber der „Freiheit“, in der derzeitigen Idee davon aus Frankreich, entwickelt. Was für ein grausames Volk sie doch sind!“[9] Als Edmund Burke seine Reflections on the Revolution in France (Gedanken zur Revolution in Frankreich) verfasste, pries sie das Werk für die Kombination „der Rhetorik des antiken Gallien“ („the rhetoric of ancient Gaul“) und des „patriotischen Geistes des antiken Roms“ („patriot spirit of ancient Rome“) mit der „tiefsten politischen Klugheit“ („the deepest political sagacity“).[10] Teil II des Rights of Man, Thomas Paines Antwort auf Burke, erschien 1792. Die Regierung war alarmiert von seinem Eintreten für die Armen und von seinem Ruf nach Weltrevolution, und vor allem von den enormen Verkaufszahlen. Porteus besuchte More und bat sie etwas für die Niederen Stände zu verfassen um Paine entgegenzutreten.[11] Sie verfasste das Pamphlet Village Politics (1792). More selbst schrieb, dass es „so vulgär ist, wie das Herz nur wünschen kann; aber es ist nur verfasst für die vulgärste Klasse von Lesern.“ („is as a vulgar as [the] heart can wish; but it is only designed for the most vulgar class of readers“).[12] Das Pamphlet (veröffentlicht unter dem Pseudonym „Will Chip“) besteht aus einem Dialog in einfachem Englisch zwischen Jack Anvil, dem Dorfschmied und Tom Hood, dem Dorfzimmermann. Nachdem er Paine gelesen hat, ist Tom Hood begeistert von der Französischen Revolution und erzählt davon Jack Anvil. Er spricht über eine neue Verfassung auf Basis von Freiheit und den „Rights of Man“. Jack Anvil antwortet mit einem Lob der Britischen Verfassung und der Aussage, dass Britannien bereits „die besten Gesetze in der Welt“ („the best laws in the world“) hat. Er attackiert die Französische Freiheit als Mord, die französische Demokratie als eine Tyrannei der Mehrheit, die französische Gleichheit als eine Einebnung sozialer Klassen, französische Philosophie als Atheismus, und die „rights of man“ als „Kampf, Mord und plötzlicher Tod“ („battle, murder and sudden death“). Das Pamphlet endet damit, dass Tom Hood Jack Anvils Schlussfolgerung akzeptiert: „Während das gute alte England sicher ist, will ich ihren (Britannia) Ruhm suchen, und für sie beten; and wenn sie in Gefahr ist, will ich für sie kämpfen und für sie sterben.“[13] Ihr Biograph fasste das Pamphlet zusammen mit dem Slogan „Burke for Beginners“.[12]

Das Pamphlet wurde gut aufgenommen: Porteus lobte es als „Meisterstück seiner Art, höchst exzellent, hoch bewundert in Windsor“ („a masterpiece of its kind, supremely excellent, greatly admired at Windsor“). Frances Boscawen fand es besser als William Paleys Pamphlet The British Public’s Reasons for Contentment (Der Grund für die Zurückhaltung der Britischen Öffentlichkeit) und Richard Owen Cambridge urteilte „Jonathan Swift hätte es nicht besser gemacht“ („Jonathan Swift could not have done it better“).[14] Mores nächster anti-Jakobiner-Traktat, Remarks on the Speech of M. Dupont (Anmerkungen zur Rede von M. Dupont), verurteilte den Atheismus in Frankreich. Die Einnahmen von aus dem Verkauf gingen an französische katholische Priester, die im Exil in England lebten.[15] Die beiden Pamphlete wurden auch von der Association for the Discountenancing of Vice (Gesellschaft für die Unterbrechung von Lastern) rezipiert, einer evangelikalen Schriftenmission, die 1792 in Dublin gegründet wurde. Die Mitglieder schrieben ihr im Juni 1793, wobei sie gratulierten und sie einluden, ein Ehrenmitglied zu werden. More akzeptierte und bat die Gesellschaft ihr „zwei oder drei gedruckte Papiere zu schicken, die die Art der Association erklären, wie ich sie vielleicht zum Vorteil mit einem oder zwei Freunden nutzen kann, die sich durch ihre Frömmigkeit und ihren aktiven Eifer auszeichnen.“ („two or three printed papers explaining the nature of the Association as perhaps I may use them to advantage with a friend or two, distinguished for their piety and active zeal“).[16]

1794 veröffentlichte Paine sein The Age of Reason (Das Zeitalter der Vernunft), einen deistischen Angriff auf das Christentum. Porteus bat erneut um Hilfe um Paines Ideen zu bekämpfen, aber sie lehnte ab, da sie bereits mit ihrer Wohltätigkeitsarbeit im Schulbereich beschäftigt war.[15] Am Ende des Jahres begann More jedoch, ermutigt von Porteus, ihre Cheap Repository Tracts zu verfassen, die von 1795 bis 1798 dreimonatlich erschienen. Im Januar 1795 erklärte More Zachary Macaulay: „Vulgäre und unanständige Groschenhefte waren schon immer verbreitet, aber spekulativer Unglauben, in die Taschen und auf die Kapazitäten der Armen ausgelegt, bildet eine neue Ära in unserer Geschichte. Dies fordert eine starke Gegenbewegung“ („Vulgar and indecent penny books were always common, but speculative infidelity brought down to the pockets and capacity of the poor forms a new era in our history. This requires strong counteraction“.[17] Mores Traktate waren ein Phänomenaler Erfolg. Es wurden zwischen März und April 1795 300.000 Exemplare verkauft, 700.000 bis Juli 1795 und mehr als 2 Millionen bis März 1796.[18] Sie lehrte die Armen in einer Rhetorik von genialer Heimeligkeit sich auf Tugenden wie Zufriedenheit, Nüchternheit, Demut, Fleiß, Ehrfurcht vor der britischen Verfassung, Hass auf die Franzosen und Vertrauen auf Gott und die Freundlichkeit des Adels zu verlassen.[8] Einer der berühmtesten dieser Traktate ist The Shepherd of Salisbury Plain (Der Schäfer aus der Ebene von Salisbury), in dem sie eine Familie von phänomenaler Bescheidenheit und Zufriedenheit beschreibt. Dieser Traktat wurde in verschiedene Sprachen übersetzt.

Gedenk-Plakette an der Mauer des Keepers Cottage, Brislington.

More lud auch die Association for the Discountenancing of Vice ein, ihre Traktate in Irland nachzudrucken. In der Folge brachte die Gesellschaft 230 Ausgaben von 52 Titeln heraus.

More war schockiert über die Schritte, die in Frankreich zur Bildung der Frauen unternommen wurden. Sie sagte: „Sie rennen zum Studium der Philosophie, und vernachlässigen ihre Familien um bei Vorlesungen über Anatomie anwesend zu sein.“ („they run to study philosophy, and neglect their families to be present at lectures in anatomy“).[1]

Philanthropische Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1785 zog Hannah More in ein Cottage im ländlichen Somerset, „um der Welt langsam zu entkommen“ („to escape from the world gradually“).[1] Sie hatte ein komfortables Haus bauen lassen und einen Garten angelegt.[19] In den späten 1780ern begannen Hannah und Martha More philanthropische Arbeit in den Mendip Hills. Sie war aktiv in mehreren Schulen für Mittellose in Somerset, welche sie und ihre Schwester Martha seit den 1780ern gegründet hatte. Wilberforce ermutigte sie dazu, nachdem er bei einem Besuch in Cheddar 1789 die ärmlichen Bedingungen gesehen hatte, unter denen die Menschen dort lebten.[20] Um 1800 hatte sie dann bereits 12 Schulen gegründet. Zwei schicksalhafte Wohltäter der Schulen, John und Louisa Harford of Blaise Castle waren ihre Vorbilder für die idealisierten Helden in ihrem Werk Coelebs in Search of Wife (1809).[21]

In den Schulen wurde die Bibel und der Katechismus an Sonntagen gelehrt und unter der Woche „solche groben Tätigkeiten, die sie auf Dienerschaft passend vorbereiten würden“ („such coarse works as may fit them for servants“). Für die Armen, erklärte More, „Erlaube ich kein Schreiben“ („I allow of no writing“): Sie sollten nicht zu „Scholaren und Philosophen gemacht werden“ („made scholars and philosophers“).[2] More spendete auch Geld an Bischof Philander Chase für die Gründung von Kenyon College und ein Porträt von ihr hängt noch immer dort in Peirce Hall.[22] Es gab allerdings lokal auch viele Gegner: Vikare der Church of England vermuteten, dass sie Methodismus fördern wolle[19] und Landeigner sahen selbst rudimentäre Lesefähigkeiten als Überschreitung der angemessenen Haltung der Kinder.[23] In Wedmore wurde der Dean of Wells mit einer Petition dazu aufgefordert, More von der Schule zu entfernen.[21][24]

More weigerte sich jedoch auch Mary Wollstonecrafts Rights of Women (Rechte der Frauen) zu Lesen. Sie sagte: „So viele Frauen möchten gerne in die Regierung... weil sie nicht dafür geeignet sind. Unausgeglichen und kapriziös zu sein ist nur zu charakteristisch für unser Geschlecht“ („So many women are fond of government... because they are not fit for it. To be unstable and capricious is but too characteristic of our sex“).[1]

Von 1816, nach der Schlacht bei Waterloo, wird ein Zitat von More überliefert, in dem sie sagte: „Frieden mit Frankreich [ist]... ein schlimmeres Übel als Krieg“ („peace with France [is]... a worse evil than war“). Sie gab keine Einwilligung ihr Coelebs ins Französische zu übersetzen.[1] Sie lehnte auch eine Ehrenmitgliedschaft in der Royal Society of Literature ab, weil sie ihr „Geschlecht allein als Disqualifikation“ (her „sex alone a disqualification“) ansah.[1]

Letzte Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In ihrem Alter pilgerten Philanthropen aus allen Richtungen zu ihr um die strahlende, liebenswerte alte Lady zu sehen und sie behielt alle Fähigkeiten bis zwei Jahre vor ihrem Tod. Die letzten fünf Jahre verbrachte sie in Clifton. Sie starb am 7. September 1833. und ist an der Church of All Saints (Wrington) beigesetzt;[8] Eine Büste von ihr und John Locke sind am südlichen Eingang angebracht. John Locke war ein Sohn des Ortes.

Vermächtniss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehrere lokale Schulen und die Hannah More Academy in Reisterstown, Maryland sind nach ihr benannt. Die Hannah More Primary School wurde in Old Market, Bristol in den 1840ern erbaut.[1] Eine Abbildung von More wurde 2012 auf dem Bristol Pound, einer Lokal-Währung, verwendet.[25] Die Hannah More Close in Wrington, wo Hannah More bestattet ist, ist ebenfalls nach ihr benannt.

Mores Ruf war nicht durchweg positiv. Der Liberale Augustine Birrell gibt in seinem Werk Hannah More Once More von 1906 zu, das er alle 19 Bände ihres Werkes angewidert in seinem Garten vergraben hatte.[1]

Archiv[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brief an, von und über Hannah More werden in den Bristol Archives aufbewahrt. Darunter ist auch ein Brief von William Wilberforce.[26].

Papiere von Hannah More werden in der The Women’s Library an der Library of the London School of Economics aufbewahrt.[27]

Größere Sammlungen von Berichten im Zusammenhang mit Hannah More gibt es auch in der British Library, Manuscript Collections,[28] Longleat House,[29] Newport Central Library (Newport Museum and Art Gallery - Amgueddfa ac Oriel Gelf Casnewydd),[30] Bodleian Library,[31] Cambridge University: St John’s College Library,[32] Victoria and Albert Museum,[33] Bristol Reference Library,[34] Cambridge University Library,[35] Gloucestershire Archives,[36] und National Museums Liverpool: Maritime Archives and Library.[37]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k l Crossley Evans, MJ, Hannah More, University of Bristol (Bristol branch of the Historical Association, 1999.
  2. a b c d Stephen 1894.
  3. S. J. Skedd: More, Hannah (1745–1833). In: Oxford Dictionary of National Biography, Oxford: Oxford University Press 2004.
  4. Stephen 1894.
  5. Hannah More: The Inflexible Captive 1818.
  6. Stephen 1894.
  7. Thomas Wilson: The Oglethorpe Plan. Epilogue. Charlottesville, Va.: University of Virginia Press, 2012.
  8. a b c d Hugh Chisholm (hg.): More, Hannah. In: Encyclopædia Britannica (11th ed.). Cambridge University Press. 1911.
  9. „I have conceived an utter aversion to liberty according to the present idea of it in France. What a cruel people they are!“ M. G. Jones: Hannah More. Cambridge: Cambridge University Press 1952: S. 134–135.
  10. Jones, S. 135.
  11. Jones, S. 133–134.
  12. a b Jones, S. 134.
  13. „While old England is safe I'll glory in her, and pray for her; and when she is in danger I'll fight for her and die for her.“ Jones, S. 135–136.
  14. Jones, S. 136.
  15. a b Jones, S. 137.
  16. Stoker. 2020: S. 345–346.
  17. Jones, S. 140–141.
  18. Jones, S. 142.
  19. a b Leslie Stephen: Hannah More (1745-1833) [1894]. A Web of English History. Marjorie Bloy. historyhome.co.uk 6. November 2020.
  20. A. W. Coysh, E. J. Mason, V. Waite: The Mendips. London: Robert Hale Ltd. 1977. ISBN 0-7091-6426-2.
  21. a b Crossley Evans: Hannah More. University of Bristol. (Bristol branch of the Historical Association) 1999.
  22. Kenyon Hall. Homepage.
  23. Malcolm Rigby: Malcolm Rigby investigates the life of Hannah More, probably Somerset’s most influential woman. In: SomersetLife. 26. Januar 2010.
  24. In einem Brief an den Bishop of Bath and Wells schrieb sie: „such coarse works as may fit them [their charges] for servants. I allow no writing for the poor. My object is... to train up the lower classes in habits of industry and piety.“
  25. Emily Gosling: Bristol launches local currency. Design Week. designweek.co.uk 26. September 2012.
  26. online catalogue archives.bristol.gov.uk: Ref. 28048/C/1/2
  27. 9/16. Library of the London School of Economics
  28. National Archives Discovery catalogue page, British Library Manuscript Collections. discovery.nationalarchives.gov.uk.
  29. National Archives Discovery catalogue page, Longleat. discovery.nationalarchives.gov.uk
  30. National Archives Discovery catalogue page, Newport Central Library. discovery.nationalarchives.gov.uk.
  31. National Archives Discovery catalogue page, Bodleian Library. discovery.nationalarchives.gov.uk.
  32. National Archives Discovery catalogue page, St John’s College Library, Cambridge. discovery.nationalarchives.gov.uk.
  33. National Archives Discovery catalogue page, National Art Library, Victoria & Albert Museum. discovery.nationalarchives.gov.uk.
  34. National Archives Discovery catalogue page, Bristol Reference Library. discovery.nationalarchives.gov.uk.
  35. National Archives Discovery catalogue page, Cambridge University Library: Department of Manuscripts and University Archives. discovery.nationalarchives.gov.uk.
  36. National Archives Discovery catalogue page, Gloucestershire Archives. discovery.nationalarchives.gov.uk.
  37. National Archives Discovery catalogue page, National Museums Liverpool: Maritime Archives and Library. discovery.nationalarchives.gov.uk

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Works of Hannah More. 2 vols. New York. Harper 1840.

Biographien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anna Jane Buckland: The life of Hannah More. A lady of two centuries. London, Religious Tract Society 1882. archive.org
  • Jeremy & Margaret Collingwood: Hannah More. Oxford, Lion Publishing 1990. ISBN 0-7459-1532-9
  • Patricia Demers: The World of Hannah More. Lexington, University Press of Kentucky 1996. ISBN 0-8131-1978-2
  • Charles Howard Ford: Hannah More: A Critical Biography. New York, Peter Lang 1996. ISBN 0-8204-2798-5
  • Marion Harland: Hannah More. New York, G. P. Putnam’s Sons 1900.
  • Mary Alden Hopkins: Hannah More and Her Circle. London, Longmans 1947.
  • M. G. Jones: Hannah More Cambridge, Cambridge University Press 1952.
  • Helen C. Knight: Hannah More; or, Life in Hall and Cottage. New York, M. W. Dodd 1851.
  • Elizabeth Kowaleski-Wallace: Their Fathers' Daughters: Hannah More, Maria Edgeworth, and Patriarchal Complicity. New York, Oxford University Press 1991.
  • Annette Mary Budgett Meakin: Hannah More: A Biographical Study. Published by John Murray, Albemarle Street, London 1919.
  • Karen Swallow Prior: Fierce Convictions: The Extraordinary Life of Hannah More--Poet, Reformer, Abolitionist. Nashville, Nelson Books 2014. ISBN 978-1-4002-0625-4
  • William Roberts (hg.): Memoirs of Mrs Hannah More. New York, Harper & Bros. 1836.
  • Anne Stott: Hannah More: The First Victorian. Oxford, Oxford University Press 2003. ISBN 0-19-924532-0
  • Thomas Taylor: Memoir of Mrs. Hannah More. London, Joseph Rickerby 1838.
  • Henry Thompson: The Life of Hannah More With Notices of Her Sisters. London, T. Cadell 1838.
  • Charlotte Yonge: Hannah More. Boston, Roberts Brothers 1888.

Weitere Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dorice Williams Elliott: The Care of the Poor Is Her Profession: Hannah More and Women’s Philanthropic Work. In: Nineteenth-Century Contexts. vol. 19, 2, 1995: S. 179–204. doi=10.1080/08905499508583421
  • Gary Kelly: Revolution, Reaction, and the Expropriation of Popular Culture: Hannah More’s „Cheap Repository“. In: Man and Nature. vol. 6, 1987: S. 147–59. doi=10.7202/1011875ar retro.erudit.org
  • Jacqueline McMillan: Hannah More: From Versificatrix to Saint. In: In Her Hand: Letters of Romantic-Era British Women Writers in New Zealand Collections. Otago Students of Letters. Dunedin, Neuseeland: University of Otago, Department of English 2013: S. 23–46. (five letters and a poem, previously unpublished).
  • Mitzi Myers: Hannah More’s Tracts for the Times: Social Fiction and Female Ideology. In: Mary Anne Schofield, Cecilia Macheski (hgg.): Fetter’d or Free? British Women Novelists, 1670–1815. Athens: Ohio University Press 1986.
  • Mitzi Myers: Reform or Ruin: ’A Revolution in Female Manners’. In: Studies in Eighteenth-Century Culture. vol. 11, 1982: S. 199–216.
  • Jane Nardin: Hannah More and the Rhetoric of Educational Reform. In: Women’s History Review. vol. 10, 2, 2001: S. 211–27. doi=10.1080/09612020100200571
  • Jane Nardin: Hannah More and the Problem of Poverty. In: Texas Studies in Language and Literature. vol. 43, 3, 2001: 267–84. doi=10.1353/tsl.2001.0015
  • Samuel Pickering: Hannah More’s 'Coelebs in Search of a Wife' and the Respectability of the Novel in the Nineteenth Century. In: Neuphilologische Mitteilungen. vol. 78, 1977: S. 78–85.
  • Mona Scheuerman: In Praise of Poverty: Hannah More Counters Thomas Paine and the Radical Threat. Lexington, University Press of Kentucky 2002.
  • Kathryn Sutherland: Hannah More’s Counter-Revolutionary Feminism. In: Kelvin Everest (hg.): Revolution in Writing: British Literary Responses to the French Revolution. Milton Keynes, Open University Press 1991.
  • Lynne Vallone: A Humble Spirit under Correction. Tracts, Hymns, and the Ideology of Evangelical Fiction for Children, 1780–1820. In: The Lion and the Unicorn. vol. 15, 1991: S. 72–95. doi=10.1353/uni.0.0155
  • Jérémie Kroubo Dagnini: A Comparative Study of Three Anti-Slavery Poems Written by William Blake, Hannah More and Marcus Garvey: Black Stereotyping. GRAAT On-Line. graat.fr Januar 2010.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hannah More – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


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