Benutzer:Trienentier/Wissensliteratur (Mittelalter) (Baustelle!)

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Naja, eigentlich ist es mehr ein Steinbruch, bzw. eine Notizsammlung.

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Mittelalterliche Wissensliteratur

Fachliteratur ist nicht-fiktionale Literatur, die sich mit bestimmten Wissensgebieten beschäftigt. Sie umfasst damit mehrere Literaturgattungen, unter anderem Fachprosa und Lehrgedichte. Wichtige Bereiche der mittelalterlichen Fachliteratur sind juristische, theologische, und politische Themen, sowie die Artesliteraturen.

Darstellung der Lehre aus dem 13.Jahrhundert

Texte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitgenössische Bezeichnungen sind liber (mhd. buoch, and. b′ok), tractatus, summa, hortus (mhd. gart).


Umfassende Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Universalgelehrte versuchten schon früh, das Wissen der Zeit zusammenzufassen.

Enzyklopädien (von griech. enkyklos umfassend und paideia Bildung) sind im Mittelalter systematisch (Thesauri, von griech. Schatz) gegliedert. (Alphabetisch wird erst seit dem 17.Jahrhundert gegliedert.) Die Anfänge liegen in der Naturalis historia von Plinius und der darauf aufbauenden ... des Solinus. Eine besonders wichtige Rolle spielen auch die Etymologiae und das Buch De natura rerum des Isidor von Sevilla. Er war ein relativ kritischer Forscher und stellte einiges tradierte in Frage. Hrabanus Maurus schrieb mit De universo ... erste deutsche enzyklopädie - mhd lucidarius


Weltchroniken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chroniken werden oft durch Einschübe (Anekdoten z.B. aus Visionsberichten, Fabelgeschichten etc.) erweitert

Die skandinavische Chronistik ist noch weitgehend unerforscht.


Spätmittelalterliche Universalchroniken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Konrad von Megenberg Buch der Natur
Hartmann Schedel Chronica universalis: Der Inhalt ist noch mittelalterlich geprägt, was sich auch am Kosmosbild zeigt.


Texte zu einzelnen Bereichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Artesstudien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit Anfang des 12.Jahrhunderts gibt es Artesstudien,z.B. im Heptateuchon des Thierry von Chartres, der 45 grundlegende Texte zu den sieben Künsten


Artes liberales[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe dazu den Hauptartikel Artes liberales

Trivium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe dazu den Hauptartikel Trivium

Grammatik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lateinische Schulbücher wurden zur Erlernung der lateinischen Grammatik genutzt. Beispiele dafür sind der Donat (4. Jahrhundert, deutsche Übersetzung 1430 von Johann Seld) und Marcianus Capella (5. Jahrhundert, um 1000 teilweise Übertragung ins Deutsche durch Notker Labeo).[1]

Glossare:

Rhetorik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rhetorische Lehrschriften: De syllogismis und De arte rhetorica wurden von Notker Labeo übersetzt und mit Versbeispielen in Althochdeutsch versehen. Johannes von Neumarkt verfasste unter anderem die Formelbücher Cancellaria und Summa cancellariae. Mit der Margarita poetica legte Albrecht von Eyb eine Sammlung rhetorischer Beispiele aus klassischen und mittelalterlichen Schriften (Florilegium) an, die lange als Schulbuch Verwendung fand. [2]

  • ars dictandi
  • ars epistolandi
  • ars memorativa - Gedächtniskunst. Prosatraktate, die Gedächtnisübungen beschreiben. Beispiele: hans Hartlieb (1430, München), Bernhard Hirschfelder (Nördlingen), Nicolaus Italicus (Landshut), Meister Heinrich [3]
Dialektik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

De consolatione philosophica von Boethius, ins Deutsche übersetzt von Notker Labeo

Nach Isidor von Sevilla rechnete man auch die Geschichtsschreibung zum Trivium Im 12. Jahrhundert entstand eine gereimte Kaiserchronik Weltchronistik des Eike von Repgow Geschichtswerke des Deutschen Ritterordens[4]

Quadrivium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe dazu den Hauptartikel Quadrivium

Arithmetik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Institutiones arithmeticae Boethius
  • Computus
Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • De musica Deutsches Lehrbuch von Notker. 4 erhaltene Partien
Geometrie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Geometria Culmensis Um 1400 für den Hochmeister Konrad von Jungingen in Latein und Deutsch verfasst.
  • Practica geometrica von Dominicus Parisienis [5]
Astronomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Artes mechanicae[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe dazu den Hauptartikel Artes mechanicae

Handwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kriegswesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seefahrt, Geographie, Handel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Landbau, Haushalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wald, Tiere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Heilkunde,Medizin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Medizinische Texte:

Kräuterbuch De Materia Medica des Pedanios Dioscurides, mittelalterliche arabische Abschrift
  • Herbare: Beschreibungen von Heilpflanzen
  • Rezeptare: Texte mit medizinischen Rezepten

Schon gegen Ende des 8. Jahrhunderts sind die Basler Rezepte aufgeschrieben worden. Das erste von drei Rezepten ist in lateinischer Sprache, die anderen beiden in Althochdeutsch verfasst. Die Basler Rezepte sind damit die ältesten erhaltenen medizinischen Texte in deutscher Sprache.

  • Antidotare: Beschreibungen von Gegengiften
  • Iactromed. Texte: Anleitungen zur Selbstbehandlung
  • Sammelhandschriften

Siehe dazu auch den Abschnitt Werke zur Kräuterheilkunde unter Klostermedizin

Hofkünste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rechtstexte


Artes magicae[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Magie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mantik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gaunerei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustrationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diagramme in den Handschriften dienen der Verständlichkeit und können als Inhaltsangabe fungieren. Die Texte der Handschriften sind oft ohne erkennbare Gliederung durchgeschrieben, da die Schreibmaterialien sehr teuer waren. Diagramme kommen vor allem in Texten zum Trivium vor. Andere Illustrationen sind beispielsweise Karten in geographischen Werken oder Darstellungen von Tieren und Pflanzen in naturwissenschaftlichen Werken. Auch Illuminationen wie Drolerien kommen in wissenschaftlichen Werken vor. Sie haben keine erklärende Funktion, sondern dienen nur dekorativen Zwecken.


Sprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der überwiegende Teil der mittelalterlichen Wissensliteratur ist in Latein verfasst. Die generellen Kenntnisse dieser Sprache sind unklar, vermutlich gab es große Unterschiede. Latein ist vor allem die Sprache des Klerus. Anfangs wurden vor allem Grammatik und die Artesliteratur in Latein vermittelt.

Fachterminologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den einzelnen Bereichen entwickelten sich Fachausdrücke. Das Summarium Henrici ist ein lateinisches Lexikon mit deutschen Glossen, das um 1010 bei Worms entstanden ist. Es fasst den Wortschatz der freien und mechanischen Künste und der juristischen Texte zusammen.[6]

Rezipienten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Je nachdem auf welchen Leserkreis die Texte geschrieben wurden, können sie sehr unterschiedlich sein. Sie unterscheiden sich vor allem hinsichtlich der verwendeten Sprache und Fachterminologie und können wissenschaftlich oder populär orientiert sein.


Textsorten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einen Großteil der mittelalterlichen Fachprosa machen Rezepte aus, darunter Arznei-, Koch- und Färbemittelrezepte.[7] Die meisten Texte sind in Prosa gehalten, doch es gibt auch die sogenannten Lehrgedichte. Diese wurden unter anderem als mnemotechnische Hilfe verfasst.[8]


Empirie vs. Autoritäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

alt = bewährt, auch oft bei offenem Widerspruch zur Empirie Fachwissen nicht nur über Texte vermittelt und auch nciht alles Fachwissen in handschriften gepackt.[9]

Geschichtliche Entwicklungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühmittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl der Große regte die Karolingische Renaissance an, die einen kulturellen Aufschwung darstellt.

Unter den Autoren ragen im Frühmittelalter besonders Alkuin, Hrabanus Maurus, Martianus Capella, Isidor von Sevilla und Beda Venerabilis, sowie Regino von Prüm, Notker Labeo und Gerbert von Reims hervor.


Hochmittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 12.Jahrhundert ging eine weitere Renaissance von Nordfrankreich (Chartres, Tours) aus. Antike Stoffe wurden gesammelt und verarbeitet.


Spätmittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der humanistischen Renaissance erleben auch das 14. und 15. Jahrhundert eine Blüte antiker Literatur und Kunst. Dabei versuchte man bewusst, sich von mittelalterlichen Vorstellungen abzuheben.


Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eis: Ma Fachliteratur S.6f
  2. Eis: Ma Fachliteratur S.7f
  3. Eis: Ma Fachliteratur S.8f
  4. Eis: Ma Fachliteratur S.8f
  5. Eis: Mittelalterliche Fachliteratur S.11
  6. Eis: Ma Fachliteratur S.3
  7. Vgl. Haage, S.41
  8. Z.B. bei Hans Folz, vgl. Haage, S.37
  9. Assion S.27f.


Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Walter von Hahn: Fachkommunikation. Mit Kapiteln zur Fachliteratur im Mittelalter


Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Assion: Altdeutsche Fachliteratur. (Grundlagen der Germanistik, Band 13) Berlin 1973 ISBN 3-503-00746-6
  • William Crossgrove: Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters. (Germanistische Lehrbuchsammlung, 63, Abt. 2, Reihe B) Bern(u.a.)1994 ISBN 3-906750-88-4
  • Gerhart Eis: Mittelalterliche Fachliteratur. (Sammlung Metzler, 14) 2., durchges. Aufl. Stuttgart 1968
  • Gerhart Eis:
  • Brigitte Englisch: Die Artes liberales im frühen Mittelalter. (5.-9.Jh.). Das Quadrivium und der Komputus als Indikatoren für Kontinuität und Erneuerung der exakten Wissenschaften zwischen Antike und Mittelalter. (Sudhoffs Archiv Beihefte, 33) Stuttgart 1994
  • Bernhard Dietrich Haage/Wolfgang Wegner: Deutsche Fachliteratur der Artes in Mittelalter und Früher Neuzeit. (Grundlagen der Germanistik, Band 43) Berlin 2007 ISBN 978-3-503-09801-9
  • Gundolf Keil/Rainer Rudolf (u.a.): Fachliteratur des Mittelalters. Festschrift für Gerhard Eis. Stuttgart 1968
  • Gundolf Keil/Peter Assion (Hrsg.): Fachprosa-Studien. Beiträge zur mittelalterlichen Wissenschafts- und Geistesgeschichte. Berlin 1982 ISBN 3-503-01269-9