Benutzer:Yagosaga/Spielwiese

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Frühe parapsychologische Forschung mit Zenerkarten in Laborversuchen, um telepathische Fähigkeiten nachzuweisen.

Das Wort Parapsychologie wurde aus dem altgriech. παρα- (para = neben) und ψυχολογία (psychología = Seelenkunde) gebildet. Parapsychologie ist ein Forschungszweig, der besondere psychische Fähigkeiten und ihre Ursachen sowie ein mögliches Leben nach dem Tod mithilfe wissenschaftlicher Methoden untersucht. Nach einer regen Forschungsphase in den 1970ern ist die akademische parapsychologische Forschung heute weitgehend zum Erliegen gekommen. Labor- und Feldforschung findet nur noch durch privat finanzierte Institute und an einigen Universitäten weltweit statt.[1]. Die Forschungsergebnisse werden hauptsächlich in parapsychologischen Fachzeitschriften publiziert.

Die experimentelle Forschung konzentriert sich auf Versuche mit Zufallsgeneratoren (sogenannte „Schmidtmaschinen“[2]) für den Nachweis von Psychokinese und Präkognition. Mit Sensorischer Deprivation und Ganzfeld-Versuchen wird die Möglichkeit außersinnlicher Wahrnehmung untersucht. In den Vereinigten Staaten spielten diese Tests in der Vergangenheit eine größere Rolle bei dem Bemühen der Geheimdienste, außersinnliche Wahrnehmung für Spionagezwecke einzusetzen.[3]

Die Existenz von übersinnlichen Psi-Phänomenen ist umstritten. Viele Parapsychologen sind der Ansicht, dass es beachtenswerte Indizien für die Existenz von Psychokinese und außersinnlicher Wahrnehmung gibt.[4] Die Mehrheit der Wissenschaftler erkennt die Existenz solcher ungewöhnlichen Phänomene jedoch nicht an.[5][6] Einige Wissenschaftler bezeichnen daher die Parapsychologie als eine Pseudowissenschaft[7].

Der Begriff „Parapsychologie“ wurde von dem Psychologen Max Dessoir um 1889 eingeführt zur Bezeichnung einer Wissenschaft, die sich mit „den aus dem normalen Verlauf des Seelenlebens heraustretenden Erscheinungen“ befasst. Dazu gehörten zunächst vor allem die Phänomene des Mesmerismus wie Hypnose und animalischer Magnetismus.[8] Joseph Banks Rhine griff ihn in den 1930ern als Ersatz für den Begriff psychical research auf, um die Betonung auf Laborforschung und wissenschaftliche Methodik hervorzuheben.[9] Parapsychologen bezeichnen die parapsychischen Phänomene, denen sie nachspüren, mit dem griechischen Buchstaben ψ (= Psi), das ist der erste Buchstabe des Wortes Psyche.[10]

Frühe Forschung

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Der amerikanische Psychologe und Philosoph William James (1842–1910) gehörte mit zu den frühen Forschern auf dem Gebiet der Parapsychologie.

Die Geschichte der Parapsychologie begann 1862 mit der Gründung des Ghost Club in England, der es sich zur Aufgabe machte, Geistererscheinungen zu untersuchen.[11] 20 Jahre später 1882 wurde die Society for Psychical Research (SPR) in London gegründet. Die SPR war der erste systematische Versuch, Wissenschaftler und Gelehrte in einer Organisation zu versammeln, um eine kritische und nachhaltige Erforschung paranormaler Phänomene zu gewährleisten. Zu den frühen Mitgliedern der SPR gehörten Philosophen, Gelehrte, Wissenschaftler, Pädagogen und Politiker wie Henry Sidgwick, Arthur Balfour, William Crookes, Rufus Osgood Mason und Charles Richet.[12]

Die SPR teilte ihre Forschungsgegenstände in verschiedene Klassen ein: Telepathie, Hypnose, Reichenbachs Lebenkraft Od, Geistererscheinungen und die parapsychologischen Begleitphänomene des Spiritismus wie das Tischerücken und Materialisationen. Eine der ersten gemeinsam vollbrachten Leistungen war die „Erhebung über Sinnestäuschungen“ (Census of Hallucinations), die Geistererscheinungen und Sinnestäuschungen bei Gesunden untersuchte. Diese Erhebung war der erste Versuch der SPR, mittels statistischer Methoden paranormale Phänomene zu erfassen, und die daraus 1886 hervorgegangene Publikation „Erscheinungen Lebender“ (Phantasms of the Living) wird immer noch häufig in der parapsychologischen Literatur zitiert.

Die SPR wurde zum Vorbild für ähnliche Gesellschaften in anderen europäischen Ländern und in den Vereinigten Staaten im späten 19. Jahrhundert. Vor allem auf Betreiben durch William James wurde die American Society for Psychical Research (ASPR) in New York 1885 gegründet.[13]

Carl Freiherr du Prel

In Deutschland gründeten 1886 Albert Freiherr von Schrenck-Notzing und Carl du Prel die Psychologische Gesellschaft in München. Sie führte Untersuchungen zur Hypnose und zur Telekinese durch. Vor allem die gut dokumentierten Telekineseversuche in den 1920er und 1930er Jahren an der Münchener Universität, die Schrenck-Notzing im Beisein von Ärzten und Prominenten vorführte, machten die Parapsychologie in Deutschland bekannt. Die Kontrollbedingungen bei diesen Versuchen waren hart. So mussten sich die Versuchspersonen vor den Tests im Beisein von Beobachtern entkleiden und umziehen und wurden bei den Versuchen oft in Käfige eingesperrt und an Händen und Füßen festgehalten.

Bevor ungewöhnliche Effekte beobachtet werden konnten, gingen oft Stunden des Wartens voraus, in denen die Versuchspersonen in eine tiefe Trance mit lebhaften körperlichen Begleitsymptomen fielen. Die "telekinetischen" Phänomene zeigten sich dann in Form einer Spieluhr, die von selbst zu spielen begann und danach auf Zuruf des Versuchsleiters vom Medium wieder angehalten oder neu gestartet werden konnte. Von emporschwebenden Taschentüchern wurde auch berichtet. Nach solchen Vorführungen wurden die Gegenstände von den Zeugen inspiziert. Dem Medium selbst waren phosphorizierende Armbänder und Leuchtpunkte auf die Kleidung befestigt worden, um auch bei geringer Helligkeit mögliche Täuschungsversuche erkennen zu können. Als Besonderheit dieser Trance wird ihre erotische Komponente angemerkt: Es kam mitunter zu Samenergüssen des Mediums während der Trance, was bei der nachfolgenden Kleiderkontrolle bemerkt wurde.[14] Der Schriftsteller Thomas Mann war als prominenter Zeuge bei den telekinetischen Vorführungen Schrenck-Notzings mit dem Medium Rudi_Schneider dabei und verarbeitete seine Erfahrungen in dem Roman Der Zauberberg.[15]

Bei der Kriminalpolizei wurden ab 1919 „Telepathen“ zur Aufklärung von Verbrechen eingesetzt, um daraus Rückschlüsse über den möglichen Einsatz von Medien bei der Ermittlungsarbeit zu gewinnen: „Landesweite Schlagzeilen machte beispielsweise im Sommer 1921 die Frankfurter Wahrträumerin Minna Schmidt. Sie hatte im Fall eines Doppelmordes an zwei Bürgermeistern in Heidelberg den späteren Fundort der Leichen bestimmt ..., was zum Thema für große Feuilletons ... wurde."[16] In der überwiegenden Mehrheit der Fälle, in denen Kriminaltelepathen eingesetzt wurden, konnten diese jedoch nichts zur Verbrechensaufklärung beitragen, so dass Hans Bender sogar davor warnte: Die Angaben von Hellsehern seien vielleicht „parapsychologisch interessant", aber „für die Ermittlung nutzlos". Sogar „gemeingefährlich" sei es, wenn selbsternannte „okkulter Detektive" sich einmischten.[16] Viele Akten über die Einbeziehung Sensitiver in die kriminalpolizeilichen Ermittlungen liegen heute noch unausgewertet in den Archiven.[16]

Der französische Arzt Charles R. Richet (Nobelpreis für Medizin 1913), der dafür bekannt war, dass er sich über sein Fachgebiet hinaus für sehr viele verschiedene Themen interessierte, forschte systematisch auf dem Gebiet der Parapsychologie; vor allem untersuchte er spiritistische Sitzungen, war aber auch der erste, der das statistische Kalkül 1895 in die Parapsychologie eingeführt hat. 1919 wurde in Frankreich das Institut Métapsychique International gegründet.[17] Die ersten Forschungen fanden statt mit dem Medium Franek Kluski, dem nachgesagt wurde, Tiere und menschliche Formen materialisieren zu können.[18]

In den Niederlanden wurde 1920 die Studievereiniging voor Psychical Research[19] gegründet, die ab 1921 die Zeitschrift Mededeelingen der Studievereiniging voor Psychical Research (MSPR) herausgab. 1928 begründeten Paul Dietz, Wilhelm Heinrich Carl Tenhaeff und Emil Wegelin die unabhängige Tijdschrift voor Parapsychologie (TP).[20]

Heute setzen die SPR und die ASPR die Erforschung von Psi-Phänomenen fort. Der Zweck der SPR wird in jeder Ausgabe ihrer Zeitschrift genannt, nämlich: „... solche Fähigkeiten des Menschen ohne Vorurteile oder Voreingenommenheit in wissenschaftlicher Unbefangenheit zu untersuchen, ob real oder angemommen, die unerklärlich erscheinen auf dem Hintergrund irgendeiner allgemein akzeptierten Hypothese.“[21]

Die Ära J.B. Rhine

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1911 wurde die Stanford-Universität zur ersten akademischen Institution in den Vereinigten Staaten, in der außersinnliche Wahrnehmung und Psychokinese im Labor erforscht wurden. Der Versuch wurde von dem Psychologen John Edgar Coover geleitet. 1930 wurde die Duke-Universität in Durham zur zweiten größeren akademischen Institution, die sich um die kritische Erforschung von außersinnlicher Wahrnehmung und Psychokinese im Labor bemühte. Unter der Anleitung des Psychologen William McDougall und mit Hilfe anderer, darunter die Psychologen Karl Zener, Joseph B. Rhine und Louisa E. Rhine, begann die Laborforschung zur außersinnlichen Wahrnehmung. Als Versuchspersonen wurden freiwillige Studenten herangezogen. Im Gegensatz zu den Ansätzen der SPR und der ASPR, die versuchen, durch die Qualität der Belege die Existenz paranormaler Phänomene zu bekräftigen, ging man an der Duke-Universität quantitativ vor. In Zenerkarten-Tests zum Nachweis außersinnlicher Wahrnehmung und Würfelversuchen zum Nachweis von Psychokinese wurden Ergebnisdaten gesammelt, die dann mit Hilfe standardisierter statistischer Methoden ausgewertet werden konnten. Diese Verfahren wurden später von interessierten Forschern in der ganzen Welt übernommen.[13]

Durch Rhines Buch Neuland der Seele („New Frontiers of the Mind“) im Jahre 1937 wurde die Laborforschung in Durham in eine breite Öffentlichkeit getragen. Rhine machte damit auch den Begriff Parapsychologie populär, der von dem Psychologen Max Dessoir 40 Jahre zuvor eingeführt wurde, um der Forschung an der Duke-Universität den passenden Namen zu geben. Rhine gründete innerhalb der Duke Universität ein selbständiges parapsychologisches Labor und rief die Zeitschrift Journal of Parapsychology ins Leben, die er zusammen mit William McDougall herausgab.[13]

Die parapsychologischen Experimente an der Duke-Universität stießen auf viel Kritik von Seiten akademischer Psychologen, die Vorgehensweisen und die Existenz von außersinnlicher Wahrnehmung bestritten. Rhine und seine Mitarbeiter versuchten der Kritik durch neue Verfahren, Experiemente und Studien zu entgegnen. Sie stellten sowohl Kritik wie auch ihre Entgegnungen in dem Buch Extra-Sensory Perception After Sixty Years ausführlich dar.[22] Diese Studie enthält die erste Meta-Analyse in der Wissenschaftsgeschichte, was ihren besonderen Wert über die parapsychologische Thematik hinaus ausmacht.[23][24] Die Sympathie der Universitätsleitung in Durham für Parapsychologie sank, und als Rhine in den 1965 Ruhestand ging, wurden die Verbindungen zwischen der Universität und der Parapsychologie aufgekündigt. Rhine gründete später die Foundation for Research on the Nature of Man (FRNM) und das Institute for Parapsychology als Nachfolgeinstitute des Labors an der Duke-Universität.[13] 1995, zum 100. Geburtstag J.B. Rhines, wurde das FRNM umbenannt in das [Rhine Research Center]. Heute ist das Rhine Research Center ein parapsychologisches Forschungsinstitut, das sich nach eigenen Angaben bemüht, die „Tiefe, Weite und die Möglichkeiten des menschlichen Bewusstseins“ auszuloten.[25]

Das Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene

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In Deutschland wurde das Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) in Freiburg im Breisgau zur führenden parapsychologischen Forschungsstätte. Es wurde 1950 von dem Psychologen und Arzt Hans Bender gegründet. In dem Institut befindet sich heute die größte parapsychologische Literatursammlung. Schwerpunkte waren damals die Erforschung von Spukfällen sowie Laborversuche zu außersinnlicher Wahrnehmung und Psychokinese. Heute beschäftigt sich das Institut „mit der systematischen und interdisziplinären Erforschung von bisher unzureichend verstandenen Phänomenen und Anomalien an den Grenzen unseres Wissens. Dazu zählen veränderte Bewusstseinszustände und Erfahrungsbereiche, psychophysische Beziehungen sowie deren soziale, kulturelle und historische Kontexte aus den Perspektiven von Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften.“[26] Viele namhafte Mitglieder des Instituts sind heute zugleich auch Mitglieder der Parapsychologischen Vereinigung. An der Universität Freiburg gab es von 1954 bis 1998 in der Abteilung Grenzgebiete der Psychologie den einzigen Lehrstuhl für Parapsychologie in Deutschland, den bis zu seiner Emeritierung 1973 Hans Bender und anschließend sein Nachfolger Johannes Mischo innehatte.

Die Gründung der Parapsychologischen Vereinigung

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Die Parapsychologische Vereinigung („Parapsychological Association“, abgekürzt PA) wurde in Durham, North Carolina am 19. Juni 1957 gegründet. Ihre Bildung wurde durch J. B. Rhine bei einer parapsychologischen Tagung im Parapsychologischen Labor der Duke-Univwersität angeregt. Rhine wünschte sich, dass die Vereinigung zum Keim einer internationalen professionellen Geseelschaft der Parapsychologie wird. Das Ziel der Vereinigung, wie aus der Satzung hervorgeht, sollte sein, dass „die Parapsychologie zu einer Wissenschaft aufsteigt, neue Erkenntnisse in ihrem Bereich verbreitet und die Entdeckungen mit den Erkenntnissen anderer Wissenschaftsbereiche verknüpft“.[27]

1969 gelang der Parapsychologischen Vereinigung ein großer Schritt voran, als die Vereinigung in die American Association for the Advancement of Science (AAAS) aufgenommen wurde, der größten wissenschaftlichen Gesellschaft weltweit.[28] Zehn Jahre später erhob der Physiker John A. Wheeler Einspruch mit seiner Behauptung, die Parapsychologie sei eine Pseudowissenschaft, und die AAAS müsse die weitere Mitgliedschaft der Parapsychologischen Vereinigung überprüfen.[29] Wheeler scheiterte jedoch mit seinem Versuch, die Parapsychologische Vereinigung aus der AAAS herauszudrängen. Heute besteht die Parapsychologische Vereinigung (PA) aus ca. 300 Mitgliedern weltweit, und sie behauptet weiterhin ihre Mitgliedschaft in der American Association for the Advancement of Science (AAAS).[30][31] Die regelmäßigen Versammlungen der AAAS bieten der Parapsychologischen Vereinigung jährlich ein Forum, wo Parapsychologen ihre Forschungen den Wissenschaftlern anderer Fachbereiche vorstellen können und die Fortschritte in der Parapsychologie im Kontext der Statuten der AAAS darstellen.[31]

Die 1970er: Dekade intensiver Forschung

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Die Verbindung der Parapsychologischen Gesellschaft mit der American Association for the Advancement of Science zusammen mit einer allgemeinen Offenheit für parapsy<chologische und okkulte Phänomene in den 1970ern löste eine Dekade intensiver parapsychologischer Forschung aus. Aus dieser Dekade gingen weitere bekannte Organisationen hervor: die Academy of Parapsychology and Medicine (1970), das Institute of Parascience (1971), die Academy of Religion and Psychical Research, das Institute of Noetic Sciences (1973), die International Kirlian Research Association (1975) und das Princeton Engineering Anomalies Research Laboratory (1979). Parapsychologische Forschung wurde auch an dem Stanford Research Institute (SRI) während dieser Zeit betrieben.

Der Bereich der Forschungsgegenstände wechselte und erweiterte sich. Während die [Hypnose] - ursprünglich ein rein parapsychologischer Forschungsgegenstand - zunehmend wissenschaftlich anerkannt und in das Forschungsfeld der Psychologie integriert wurde, kamen neue Forschungsfelder hinzu. Der Psychiater Ian Stevenson führte seine umstrittenen Untersuchungen zu Fällen durch, die Reinkarnation nahelegen. Die Psychologin Thelma Moss studierte die Kirlianphotographie im parapsychologischen Labor der Universität Los Angeles. Der Einfluss fernöstlicher Religionen und die einhergehenden Behauptungen paranormaler Begleitphänomene der Meditation führten zur Erforschung veränderter Bewusstseinszustände. Der Direktor der American Society for Psychical Research (ASPR), Karlis Osis, führte Versuche zu außerkörperlichen Erfahrungen durch. Der Physiker Russell Targ prägte den Begriff remote viewing (Fernwahrnehmung) für seine Psi-Versuche 1974.

In dieser Zeit waren auch Akademiker außerhalb der Parapsychologie optimistisch im Hinblick auf die Forschung und ihre Ergebnisse. 1979 ergab eine Umfrage unter 1100 Hochschullehrern in den Vereinigten Staaten, nur 2% der Psychologen glaubten, dass außersinnliche Wahrnehmung nicht möglich sei. Aber 34% gaben an, dass sie außersinnliche Wahrnehmung für erwiesen oder zumindest für möglich hielten. Die Prozentzahlen waren für andere Disziplinen noch höher: 55% der Naturwissenschaftler, 66% der Sozialwissenschaftler (außer Psychologen) und 77% der Akademiker im Bereich Kunst, Pädagogik und den übrigen Humanwissenschaften bekannten sich dazu, dass die Erforschung von außersinnlicher Wahrnehmung wertvoll sei.[32]

Aus Österreich wurde Andreas Resch ab 1969 Professor für „Klinische Psychologie und Paranormologie an der Accademia Alfonsiana, Päpstliche Lateranuniversität Rom“[33]. Resch gründete 1980 in Innsbruck das Institut für Grenzgebiete der Wissenschaft (IGW) und bemühte sich um eine neue Systematik der Erforschung paranormaler Effekte unter dem Begriff Paranormologie.[34]

Die Welle in der parapsychologischen Forschung dauerte in den 1970er fort bis in die 1980er Jahre. Ende der 1980er Jahre meldete die Parapsychologische Vereinigung, dass ihre Mitglieder aus mehr als 30 Nationen kommen. Zusätzlich wurde parapsychologische Forschung außerhalb der parapsychologischen Vereinigung im Ostblock und in der früheren Sowjetunion betrieben. Intensiv wurden hier die behaupteten psychokinetischen Fähigkeiten des Medium Nina Kulagina erforscht.[35][36][37]

Die Parapsychologie in der Gegenwart

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Im Vergleich zu den 1970ern hat die parapsychologische Forschung in der Gegenwart weltweit beträchtlich abgenommen.[38] Die quantitative Forschung konnte nicht die Beweiskraft aufbringen, die von ihr erwartet wurde. Parapsychologen wurden mit starken Vorbehalten von Seiten ihrer Kollegen aus anderen Fachdisziplinen konfrontiert. Einige Effekte, die zuvor für paranormal gehalten wurden, z.B. die Kirlianfotografie, lösten sich unter strengeren Versuchsbedingungen auf und erwiesen sich als Sackgassen. Viele Universitätsabteilungen mit parapsychologischer Forschung schlossen in den Vereinigten Staaten und in den Niederlanden. Auch in Deutschland wurde der parapsychologische Lehrstuhl an der Universität Freiburg mit dem Tod von Johannes Mischo 2001 aufgehoben.

In den Vereinigten Staaten wurde parapsychologische Forschung zunehmend von privaten Institutionen außerhalb der Universitäten betrieben, finanziert durch Sponsoren und private Geldgeber. Nach 28 Jahren Forschung schloss auch eines der letzten universitär angebundenen Laboratorien, das Princeton Engineering Anomalies Research Laboratory (PEAR) 2007 mit der Emeritierung von Robert G. Jahn.[39][38]

Zwei Universitäten in den Vereinigten Staaten haben immer noch parapsychologische Forschungseinrichtungen: Die Abteilung für Wahrnehmungsstudien in dem Fachbereich Psychiatrie der Universität von Virginia befasst sich mit der Möglichkeit des Bewusstseins, den körperlichen Tod zu überleben.[40] Und das Veritas Laboratory der Universität von Arizona[41] untersucht Medien. Verschiedene private Einrichtungen, z.B. das Institute of Noetic Sciences[42] betreiben und fördern parapsychologische Forschung.

Einzig in Großbritannien konnte durch die Überzeugungskraft von Robert L. Morris[43] an der Koestler Parapsychology Unit der Universität Edinburgh viele Forschungsprojekte an verschiedenen britischen Universitäten[38] angeregt werden: Northampton, Liverpool, Bournemouth, in London und anderen. Nach dem Tod von Robert Morris 2004 wurde Caroline Watt seine Nachfolgerin in Edinburgh.

In Deutschland wird parapsychologische Forschung heute neben dem Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) noch unter der Leitung von Walter von Lucadou an der auch durch das Land Baden-Württemberg geförderten Parapsychologischen Beratungsstelle in Freiburg betrieben, die ein Beratungsangebot für Menschen anbietet, die ungewöhnliche, paranormale, okkulte oder unerklärliche Erfahrungen gemacht haben.[44]

In den Niederlanden gab es an der Universität Utrecht einen Lehrstuhl für Parapsychologie, den zunächst Wilhelm Heinrich Carl Tenhaeff innehatte und später Sybo van Shouten. 1991 wurde der Physiker Dick Bierman sein Nachfolger, der heute nach der Auflösung des Lehrstuhls in Utrecht an der Universität in Amsterdam lehrt.[45][46]

Parapsychologische Forschung ist zum Teil auch aufgegangen in andere Unterdisziplinen der Psychologie. Das betrifft nicht nur die bereits angeführte Hypnose, sondern auch die Transpersonale Psychologie, die sich mit spirituellen Aspekten des menschlichen Bewusstseins befasst, und die anomalistische Psychologie, die paranormalen Überzeugungen und subjektiven anomalistischen Erfahrungen mit traditionell psychologischen Methoden nachgeht.[47]

Untersuchungsgebiet

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Parapsychologischen untersuchen eine Anzahl scheinbar paranormaler Phänomene, einschließlich, aber nicht begrenzt auf:

  • Telepathie: Übertragung von Informationen durch Gedanken oder Gefühle zwischen Menschen ohne dabei irgendwelche Hilfsmittel der klassischen fünf Sinne zu verwenden.
  • Präkognition: Empfangen oder wahrnehmen von Informationen zukünftiger Ereignisse, bevor diese eintreten und ohne dass sie aus den Möglichkeiten der Vergangenheit oder Gegenwart extrapoliert werden können.
  • Hellsehen: Das Erhalten von Informationen über Begebenheiten oder Ereignisse an entfernten Orten mithilfe von Möglichkeiten, die in der gegenwärtigen Wissenschaft noch nicht bekannt sind.
  • Psychokinese und Spuk: Die Fähigkeit, materielle oder physikalische Prozesse durch Möglichkeiten, die in der gegenwärtigen Wissenschaft noch nicht bekannt sind, zu beeinflussen.
  • Reinkarnation: Die Wiedergeburt der Seele oder eines anderen nichtkörperlichen Aspekts des menschlichen Bewusstseins in einem neuen Körper nach dem Tod.
  • Geistererscheinungen: Phänomene, die oft in Verbindung gebracht werden mit Gespenstern und an Orten geschehen, die ein Verstorbener häufig aufgesucht hat oder an Orten, an denen ein Verstorbener zuvor gelebt hat.

Diese Bestimmungen müssen nicht exakt ihren tatsächlichen Gebrauch in den normalen Wissenschaften noch die Meinungen aller Parapsychologen und ihrer Kritiker wiedergeben. Viele Kritiker zum Beispiel meinen, dass Parapsychologen sich um die Untersuchung von scheinbar paranormalen Phänomenen bemühen, die unter strengen Experimentalbedingungen sich von selbst auflösen und daher ganz normale Erscheinungen sind.

Die Parapsychologische Vereinigung betont, dass Parapsychologen nicht alle angeblich paranormalen Phänomene untersuchen, noch sind sie befasst mit Astrologie, Ufos, Yetis, Heidentum, Vampiren, Alchemie oder Hexerei.[48]

Parapsychologen nähern sich auf verschiedene Weisen anscheinend paranormaler Phänomene während ihrer Untersuchungen. Diese Methoden schließen qualitative Annäherungen ein wie sie auch in der traditionellen Psychologie und der Feldforschung angewendet werden, aber auch quantitative empirische Methoden. Zu den mehr umstrittenen Methoden gehören die Metaanalysen zum Nachweis von Psi.[38]

Die parapsychologische Beratungsstelle in Freiburg richtet ihr besonderes Augenmerk auf ungewöhnliche Erfahrungen mit Spuk und Poltergeist-Phänomenen. Sie wird von Menschen häufig konsultiert, die unheimliche Vorgänge erleben, welche sie selbst nicht deuten können. Durch Untersuchungen vor Ort soll festgestellt werden, ob eine Erklärung für die beobachteten Phänomene zu finden ist. Der Leiter der Beratungsstelle, Walter von Lucadou berichtet von einem sprechenden Wasserkessel. Die Untersuchung ergab, dass ein stark einstrahlender Radiosender das Metall zum Vibrieren und damit zum Sprechen brachte, ähnlich wie eine Lautsprechermembran.[49] Andere Spukfälle lassen sich nicht so eindeutig lösen. Der Rosenheim-Spuk[50] war der spektakulärste Fall in der Nachkriegszeit, der bis heute umstritten ist.[51] Unerklärliches Klopfen oder Bewegen von Gegenständen können nach Lucadou Ausdruck ungelöster Konflikte sein, die sich über das Unbewusste in den Spukphänomenen ihren eigenen Ausdruck suchen.[52]

Reinkarnationsforschung

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Bereits in den 1950er Jahren begann der Parapsychologe Ian Stevenson mit Feldforschungen über Kinder, die sich scheinbar an frühere Leben erinnern. Während eines Zeitraumes von ca. 15 Jahren ging er 600 solchen Fällen nach: Nahezu ausnahmslos handelt es sich um Kinder, die im Alter zwischen anderthalb und vier Jahren spontan beginnen, von Personen zu erzählen oder Namen zu erwähnen, die in der eigenen Familie unbekannt sind. Es werden auch fremde Ortschaften erwähnt, in denen das Kind vorher schon einmal gelebt haben soll, wobei zwischen „Tod“ und „Wiedergeburt“ nur wenige Jahre oder auch nur wenige Monate oder Wochen liegen. Manchmal kündigt eine Person vor ihrem Tod an, als Kind einer Verwandten zurückzukehren (mit Hinweis auf besondere Erkennungszeichen in Form von Narben oder Muttermalen), das später geborene Kind zeigt dann Ähnlichkeiten mit der zuvor verstorbenen Person. Hin und wieder wurden von Seiten der Angehörigen Nachforschungen angestellt, dabei konnten sich die Angaben des Kindes durchaus bestätigen. Stevenson spricht zwar nicht davon, dass solche Fälle Reinkarnation beweisen, sieht aber in ihnen Hinweise auf solche Möglichkeiten der menschlichen Existenz.[53] Stevenson verstarb 2007. Heute werden Feldforschungen zu Erinnerungen an frühere Leben von dem isländischen Soziologen Erlendur Haraldsson fortgeführt.[54]

Experimentelle Forschung

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Ganzfeldversuche

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Teilnehmer eines Ganzfeld-Versuchs, um Telepathie nachzuweisen.

Der Ganzfeld-Versuch ist eine Technik, um Versuchsteilnehmer auf die Möglichkeiten von Telepathie zu testen. Die Technik soll schnell ein ruhiges, mentales „Rauschen“ erzeugen durch eine angenehme, gleichförmige Umgebung, um die Aufmerksamkeit vom Hören und Sehen abzuziehen. Der Reiz- und Sinnesentzug wird gewöhnlich durch gedämpftes Rotlicht erzeugt, das durch zwei aufgeschnittene Pingpong-Bälle hindurchscheint, welche auf die Augen gelegt werden. Das Gehör wird durch gedämpftes weißes Rauschen oder ähnliche Geräusche stimuliert. Die Versuchsperson sitzt in zurückgelehnter, angenehmer Stellung, um die Reize für den Tastsinn zu vermindern.

In einem typischen Ganzfeld-Versuch gibt es einen „Sender“ und einen „Empfänger“, die beide voneinander räumlich getrennt und voneinander abgeschirmt sind.[55] Der „Empfänger“ sitzt entspannt im „Ganzfeld“-Zustand, dem „Sender“ werden Bilder oder kurze Videos gezeigt. Er wird gebeten, die Bilder „mental“ zum „Empfänger“ zu „senden“. Der „Empfänger“ wird gebeten, während er im „Ganzfeld“ ist, ständig laut zu reden und zu erzählen, was ihm an Bildern, Gedanken und Gefühlen in den Sinn kommt. Am Ende einer solchen „Übertragungseinheit“, meistens nach 20 bis 40 Minuten Dauer, wird der „Empfänger“ aus dem „Ganzfeld“ geholt. Ihm werden vier Bilder oder Videos gezeigt, von denen eines das „gesendete“ Bild oder Video ist, die anderen drei geben etwas anderes wieder. Der „Empfänger“ versucht, nun das richtige vorher „gesendete“ Bild oder Video zu finden allein aufgrund der Eindrücke und Empfindungen, die er während der Ganzfeld-Sitzung gehabt hatte.

Parapsychologen wie Dean Radin, Charles Honorton und Daryl Bem berichten, dass in den Ganzfeld-Versuchen, - weltweit wurden ca. 3000 Sitzungen von ca. zwei Dutzend Versuchsleitern durchgeführt -, überdurchschnittlich oft vom „Empfänger“ das Bild oder Video ausgewählt wurde, das vorher auch „gesendet“ wurde.[56] Da Metaanalysen, die viele Ganzfeld-Studien berücksichtigen, eine hohe Signifikanz für diese Versuchsreihen feststellen, gab es wiederholt Debatten in wissenschaftlichen Fachzeitschriften, wie diese Ergebnisse angemessen interpretiert werden können.[57]

Fernwahrnehmung

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Fernwahrnehmungsversuche (Remote viewing) testen die Fähigkeit, an Informationen über ein entferntes Objekt zu gelangen, das für die körperliche Wahrnehmung des „Fernwahrnehmers“ verborgen und auch entfernt ist. Eine Versuchsanordnung arbeitet mit einer Kollage von mehreren hundert Photos. Ein Photo von diesen wird von einer dritten Seite per Zufall als Zielobjekt ausgewählt. Dieses Photo wird dann beiseite getan an einem entfernten Ort. Der „Fernwahrnehmer“ versucht, das Zielobjekt zu umschreiben oder zu beschreiben. Dieses Verfahren wird ständig wiederholt mit neuen Zielobjekten. Verschiedene Wege der analytischen Auswertung solcher Versuche wurden entwickelt. Ein allgemein verbreitetes Verfahren ist, eine per Zufall gemischte Auswahl von sieben Zielphotos und sieben „Antworten“ des „Fernwahrnehmers“ einem unabhängigen Dritten vorzugeben, der dann das richtige Photo und die richtige Antwort des „Fernwahrnehmers“ dazu bestimmen soll. Diese Methode sieht vor, wenn es eine ungewöhnliche Informationsübertragung gibt, dann werden die Antworten mehr dem richtigen Zielobjekt entsprechen als den falschen Zielobjekten.[58]

Mehrere hundert solcher Versuche wurden von Forschern in mehr als zwei Dekaden durchgeführt am Princeton Engineering Anomalies Research Laboratory (PEAR) und von Wissenschaftlern der U.S-Regierung. Robert G. Jahn und Brenda Dunne vom Princeton Engineering Anomalies Research Laboratory sehen in den gesammelten und ausgewerteten Ergebnissen dieser Versuche einen Hinweis darauf, dass Informationen von entfernten Photos, wirklichen Landschaften und Ereignissen überdurchschnittlich oft „empfangen“ wurden.[58]

Psychokinese mit Zufallsgeneratoren

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Die Entwicklung leistungsfähiger und kostengünstiger Elektronik und Computertechnologien ermöglichte vollautomatische Experimente, um die möglichen Interaktionen zwischen Bewusstsein und physikalischen Prozessen zu untersuchen. In der üblichen Form dieser Versuche wird ein echter Zufallsgenerator (RNG, abgeleitet von engl. 'Random Number Generator'), basierend auf elektronisches Rauschen oder auf radioaktiven Zerfall verwendet, der einen Datenstrom erzeugt, welcher aufgezeichnet und durch einen Computer ausgewertet werden kann. Eine Testperson soll während einer vorher festgelegten Versuchsdauer und Versuchsrichtung versuchen, allein durch Gedankenanstrengung die Verteilung der Zufallsdaten zu verändern. Solch ein Experiment entspricht dem Versuch, beim Münzwerfen mehr „Zahlen“ als „Köpfe“ zu werfen oder umgekehrt. Allerdings können mit dem Zufallsgenerator während eines ca. zweiminütigen Versuchs unter strengsten Kontrollbedingungen ca. 1000 Münzwürfe „simuliert“ werden. Zufallsgeneratoren können in Versuchen mit einzelnen Testpersonen wie auch großer Gruppen eingesetzt werden, um mögliche Einflüsse zu testen.[59]

Größere Metaanalysen solcher Psychokineseversuche mit Zufallsgeneratoren werden in mehrjährigen Abständen seit 1986 veröffentlicht.[59] PEAR-Gründer Robert G. Jahn und seine Mitarbeiterin Brenda Dunne behaupten, dass die Effektstärke in allen Versuchen sehr gering sei, aber beständig über die Jahre hinweg, unabhängig vom verwendeten Versuchsdesign, und statistische Signifikanz erreicht. Die neueste Mataanalyse[60] wurde im Psychological Bulletin 2006 zusammen mit kritischen Kommentaren[61] veröffentlicht. Diese Metaanalyse umfasste 380 Studien und zog die zuvor behauptete statistische Signifikanz in Zweifel. Die Autoren lassen die Frage offen, ob es Psychokinese wirklich gibt oder nicht.

Direkte mentale Beeinflussung von lebenden Wesen

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Früher „bio-PK“ genannt, bezeichnet die Direkte mentale Beeinflussung von lebenden Wesen (engl. „direct mental interactions with living systems“ oder Kurzform DMILS) den mentalen Einfluss einer Person auf die Gedanken, Empfindungen oder das Nervensystem einer entfernten anderen Person.[62] Eine Abwandlung von DMILS-Tests untersucht das oft berichtete Gefühl, von hinten angestarrt zu werden. Der „Anstarrer“ und der „Angestarrte befinden sich in getrennten Räumen, und der „Anstarrer“ wird in unregelmäßigen Zeitabständen gebeten, den „Angestarrten“ auf einem Bildschirm „anzustarren“, dessen Bild beim „Angestarrten“ mit einer Kamera aufgenommen wird. Währenddessen werden die Reaktionen des vegetativen Nervensystems beim „Angestarrten“ gemessen und aufgezeichnet.

Parapsychologen deuten die gesammelten Ergebnisdaten solcher und ähnlicher DMILS-Experimente so, dass die Haltung einer Person das Verhalten einer anderen, entfernten und isolierten Person signifikant beeinflusst werden kann durch Aktivierung oder Beruhigung des Nervensystems. Eine Metaanalyse, die im British Journal of Psychology 2004 veröffentlicht wurde, wies einen kleinen, aber insgesamt signifikanten DMILS-Effekt aus. Allerdings wurde auch kritisch festgestellt, wenn nur eine kleine Zahl der qualitativ besten Studien eines einzigen Labors ausgewertet werden, sinkt die Effektstärke unter die Signifikanzgrenze. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass zwar die Möglichkeit einer Anomalie im Hinblick auf fernwirkende Bewusstseinsakte nicht ausgeschlossen werden kann, aber die Anzahl unabhängiger Wiederholungsstudien und theoretischer Modelle zur Erklärung dieser Effekte noch zu gering ist.[62]

In eine ähnliche Richtung gehen auch die Versuche zu Vorausahnungen (engl. Presentiment). Einer Testperson werden auf dem Bildschirm per Zufallsprinzip und in unregelmäßigem Abstand beruhigende oder erregende Bilder gezeigt. Eine Sonde an der Hautoberfläche misst den Hautwiderstand, der sich bei Erregung verändert. Sowohl die Bilder in ihrer Reihenfolge als auch die Veränderungen des Hautwiderstandes werden aufgezeichnet und hinterher ausgewertet. Dabei wurde beobachtet, dass es bereits zu Veränderungen im Hautwiderstand wenige Sekunden vorher kommt, bevor die entsprechenden Bilder angezeigt werden.[63] Für ein abschließendes Urteil fehlen auf diesem Gebiet jedoch noch wichtige Informationen, vor allem aber, wie solch ein Effekt erklärt werden könnte.

Nahtod-Erfahrungen

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Der Flug zum Himmel (Hieronymus Bosch, nach 1490.) Das Gemälde zeigt einen Tunnel, in dem die Verstorbenen, umgeben von himmlischen Wesen, dem Licht entgegengeführt werden, ähnlich den heutigen Berichten von Menschen, die eine Nahtod-Erfahrung hatten.

Eine Nahtod-Erfahrung ist ein Erlebnis, von dem Menschen berichten, die beinahe gestorben wären oder klinisch tot waren und wiederbelebt wurden. Nahtod-Erfahrungen enthalten mehrere Erfahrungselemente: Das Gefühl, tot zu sein, sich losgelöst vom Körper zu befinden, das Gefühl frei zu schweben über dem eigenen Körper und die Umgebung dabei wahrzunehmen, ein Gefühl überwältigender Liebe und Frieden, die Empfindung, sich aufwärts zu bewegen durch einen Tunnel oder eine enge Passage, auf bereits verstorbene Angehörige oder spirituelle Wesen zu treffen, und die Begegnung mit einem Lichtwesen, die in einer Lebensrückschau mündet. Schließlich stößt man an eine Grenze, wodurch die Rückkehr in dieses Leben und in den Körper wieder eingeleitet wird, oft begleitet von widerstrebenden Gefühlen.[64]

Das Interesse an den Vorgängen um den Tod herum wurde durch die Forschungen der Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross, des Psychiaters George Ritchie[65] und des Psychiaters und Philosophen Raymond A. Moody Jr geweckt. 1998 wurde Moody zum Leiter der „Bewusstseinsstudien“ an der Universität von Nevada, Las Vegas, berufen.

1978 wurde die International Association for Near-death Studies (IANDS)[66] gegründet, um Begegnungen von Wissenschaftlern und Menschen mit Nahtoderfahrungen zu ermöglichen und zu koordinieren. Spätere Forscher wie der Psychiater Bruce Greyson, der Psychologe Kenneth Ring und der Herzspezialist Michael Sabom brachten die Untersuchungen von Nahtod-Erfahrungen in die akademische Diskussion ein.[64]

Anomalistische Psychologie

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Eine Reihe von Untersuchungen, die in Amerika, Europa, Australien und Asien durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass eine große Zahl von befragten Menschen Erfahrungen hatten, die als Telepathie, Präkognition und ähnliche Phänomene gedeutet werden können. Persönlichkeitsmerkmale, die mit diesen Berichten verbunden sind, können der Glaube an die Wirklichkeit von Psi sein, die Veranlagung zu hypnotischen, dissoziativen und veränderten Bewusstseinszuständen, und nicht ganz so sicher, eine neurotische, extravertierte Veranlagung und die Offenheit für neue Erfahrungen. Obwohl Psi-bedeutsame Erfahrungen im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie und anderen psychotischen Formen auftreten können, zeigen die meisten Menschen, die an Psi glauben, ausgeglichene Persönlichkeitsmerkmale ohne ernste intellektuelle oder psychopathologische Defizitte.[67]

Theorien und Modelle

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Ein besonderes Problem stellt in der Parapsychologie die Theorie von Psi-Effekten dar. Die behaupteten Effekte scheinen nicht in ein bekanntes theoretisches Konzept zu passen. Nichts desto weniger gibt es jedoch Theorien und Modelle, die Psi-Phänomene im Rahmen bereits bekannter und erweiterter Theorien erklären wollen.

Walter von Lucadou hat für die Erklärung von Spuk- und Poltergeistphänomenen das Modell der Pragmatischen Information entwickelt, das eine „organisierte Geschlossenheit“ des menschlichen Bewusstseins mit Gegenständen seiner Umwelt annimmt, in der dann die bestehenden Spannungen sich auf unbewusste Weise „entladen“ in Form von Spuk.[68] Harald Atmanspacher, Hartmann Römer und Harald Walach haben dieses Modell weiterentwickelt zur Generalisierten Quantentheorie (Weak Quantum Theory), die mithilfe der aus der Quantenphysik bekannten Raum- und Zeitlosigkeit von Quanteneffekten (Nichtlokalität) auch transpersonale Phänomene und Psi-Effekte erklären will.[69][70][71]

Künstlich hergestellte Bilder von Geistern wie dieses waren sehr populär im 19. Jahrhundert.

Wissenschaftler, die der Parapsychologie kritisch gegenüber stehen, fordern, dass außergewöhnliche Behauptungen auch außergewöhnliche Beweise verlangen. Befürworter von Hypothesen, die jahrhunderlange wissenschaftliche Forschung in Frage stellen, müssen dafür auch ungewöhnliche Beweise vorlegen, wenn sie wollen, dass ihre Hypothesen ernst genommen werden.[72] Viele Beobachter der wissenschaftlichen Parapsychologie bemängeln an den parapsychologischen Ergebnissen ihre schlechte Qualität und die unzureichenden Kontrollbedingungen. In ihrer Sicht hat das ganze Forschungsfeld der Parapsychologie keine schlüssigen Ergebnisse hervorgebracht. Sie führen zur Untermauerung ihrer Einschätzung Belege für Betrug, fehlerhafte Studien, magisches Denken und eine einseitige Sichtweise zur Erklärung parapsychologischer Ergebnisse an.[73]

Die Existenz der parapsychologischen Phänomene ist bis heute Gegenstand regelmäßiger Auseinandersetzungen.[74] Insbesondere wird kritisiert, dass die Parapsychologie kein klar definiertes Sachgebiet hat, keine reproduzierbaren Experimente vorweisen kann, mittels derer sich die postulierten Psi-Effekte jederzeit demonstrieren lassen könnten, noch einen theoretischen Unterbau entwickelt hat, der die Effekte erklären könnte.[75] Der Psychologe James E. Alcock meint, dass nur wenige parapsychologische Ergebnisse interdisziplinäre Forschung mit Physik oder Biologie angeregt hätten. Alcock stellt fest, dass die Parapsychologie unter den Wissenschaften in einem Ausmaß isoliert dasteht, dass ihre Legitimität fraglich ist[76] und als ganze nicht „wissenschaftlich“ genannt werden darf.[77]

Der französische Photograph Édouard Isidore Buguet demonstriert vorgetäuschte Telekinese, photographiert 1875

Wie in anderen Forschungsgebieten auch, gibt es Belege für Betrug und Fälschung in der Geschichte der Parapsychologie. Aber speziell die Verbindung von Psi und Betrug ist weit verbreitet im wissenschaftlichen Bewusstsein.[78] Der Direktor des Rhine Research Centers, John Palmer, schrieb: Betrug bei parapsychologischen Versuchen ist der entscheidenste und wichtigste Faktor, der das Ansehen der Parapsychologie beschädigt und ihre Entwicklung verzögert.[79]

Das "Soal-Goldney Experiment" von 1941 bis 1943, das vorgab präkognitive Fähigkeiten in Testpersonen bewiesen zu haben, wurde lange Zeit für eine der besten Studien in diesem Feld gehalten, weil es auf unabhängiger Kontrolle und auf unabhängige Zeugen setzte. Allerdings wurden viele Jahre später Verdächtigungen im Hinblick auf Betrug bestätigt, als die statistische Evidenz, aufgedeckt und publik gemacht durch andere Parapsychologen auf diesem Feld, anzeigte, dass Soal geschummelt hatte, indem er die Rohdaten des Versuchs veränderte.[76][80][81]

Der Direktor des Institute for Parapsychology in den Vereinigten Staaten, Walter J. Levy, berichtete von einer Reihe erfolgreicher Versuche zur außersinnlichen Wahrnehmung unter Einbindung von computerkontrollierten nichtmenschlichen Wesen, darunter Eier und Ratten. Seine Versuchsergebnisse waren aus statistischer Sicht hochsignifikant. Da die „Versuchsobjekte“ keine Menschen waren und da die Versuchsumgebung hauptsächlich automatisiert war, konnten seine Versuche dem Verdacht eines Experimentatoren-Effekts standhalten und die Frage zurückweisen, ob der Glaube des Versuchsleiters womöglich das Ergebnis beeinflusst hat. Allerdings wurden seine Mitforscher misstrauisch gegenüber seinen Methoden. Sie fanden heraus, dass Levy in die Datenaufzeichnung eingriff und manuell betrügerische Datenströme unterschob, die die positiven Ergebnisse erzeugten. J.B. Rhine kündigte Levy und berichtete über den Betrug in einer Reihe von Fachbeiträgen.[82][83]

Viele Medien benutzten betrügerische Elemente und konnten schon früh durch Skeptiker wie z.B. Richard Hodgson[84] und Harry Price enttarnt werden.[85] In den 1920ern kommentierte der Bühnenzauberer und Entfesselungskünstler Harry Houdini, dass die verwendeten Versuchsanordnungen nicht absolut betrugsicher wären..[86] 1979 initiierte der Bühnenzauberer James Randi eine Entlarvungsaktion, die als Project Alpha später bekannt wurde. Randi bildete zwei junge Zauberkünstler aus und schickte sie inkongnito zum McDonnell-Labor der Universität von Washington mit dem Ziel, schlechte Versuchsmethoden und die unbekümmerte Vertrauensseligkeit in der Parapsychologie zu entlarven. Obwohl das McDonnell-Labor keine öffentliche Aussage darüber machte, dass die von den beiden getarnten Zauberkünstlern demonstrierten Effekte authentisch seien, hintergingen sie die Versuchsleiter mit vermeintlich telekinetischer Löffelbiegerei vier Jahre lang. [87][88] Diese ethisch fragwürdige Aktion[89] wurde im nachhinein als „Beweis“ dafür angeführt, dass die meisten, wenn nicht sogar alle ungewöhnlichen Versuchsergebnisse in der Parapsychologie auf Fehlern oder Betrug beruhen.

Kritik an den Untersuchungsmethoden der Feldforschung

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Der Biologe Volker Guiard kritisierte das Modell der Pragmatischen Information von Walter von Lucadou zur Erklärung von Spukfällen vor allem wegen seiner Ungenauigkeit.[90][91] Es macht zwar Aussagen über das Auftreten und das Verschwinden paranormaler Phänomene, aber damit ist immer noch der Umstand verbunden, dass sich diese Phänomene dem forschenden Zugriff entziehen. Es kann nach diesem Modell nicht gelingen, den Spuk sozusagen dingfest zu machen. Und unter diesen Bedingungen ist es schwer, überhaupt einen Nachweis für die Existenz solcher Phänomene zu erbringen.

Die Reinkarnationsforschung geriet vor allem methodisch in die Kritik, weil es bei den Befragungen von Kindern, Angehörigen und Bekannten sehr schwer ist, eigene unbewusste Suggestionen durch die Fragetechnik zu erkennen und zu vermeiden. Der kanadische Philosoph Leonard Angel gehört zu den schärften Kritikern der Arbeiten Stevensons.[92][93][94]

Kritik der experimentellen Ergebnisse

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Obwohl einíge Kritiker meinen, dass die parapsychologischen Studien wissenschaftlichen Standards entsprechen, sind sie dennoch nicht zufrieden mit den Versuchsergebnissen.[95][75] Skeptische Gutachter begügen sich damit, dass scheinbar erfolgreiche Versuchsergebnisse in der Psiforschung eher auf schludrige Versuchsdurchführungen, schlecht ausgebildete Forscher und methodische Fehler beruhen als auf echten Psi-Effekten.[96][97][98][99] Als Beispiel: die Ergebnisdaten des PEAR-labors wurden in Frage gestellt von Kritikern wie der Statistik-Professorin Jessica Utts und dem Psychologen Ray Hyman. Utts hat festgestellt, dass diese Versuche an einer Vielzahl von Problemen leiden, was die Randomisierung, die statistischen Kontrolldaten und die Anwendung statistischer Modelle betrifft. Die publizierten Signifikanzwerte seien wertlos wegen der Defizite in den Versuchsanordnungen und den statistischen Auswertungsverfahren.[100]


Da Psi ein negativ bestimmter Begriff ist, ist die übliche Vorgehensweise, Belege für solch ein Phänomen in parapsychologischen Versuchen über die statistische Abweichung vom mittleren Zufallswert zu gewinnen. Der kritische Punkt ist jedoch: statistische Abweichung vom mittleren Zufallswert ist, streng genommen, nur ein Beleg für eine statistische Anomalie, oder ein Indiz, dass irgendeine unbekannte Variable die beobachtete Mittelwertabweichung bewirkt hat. Damit aber wissen wir noch nicht positiv, was Psi ist. So stellt Psi eine Leerhülse dar, die eigentlich nur beschreibt, dass die Daten eines Experimentes nicht zu 100 Prozent erklärt werden können. Hyman geht noch weiter und schlussfolgert, dass selbst, wenn eine parapsychologische Forschung in der Lage ist, einen signifikanten, reproduzierbaren Effekt zu erzeugen, so wäre das noch weit entfernt von der Schlussfolgerung, dass Psi-Wirkungen endlich bewiesen seien.[101] Auch die positive Annahme, dass Psi existiert, wirft Probleme auf: 1. Wenn jemand Psi-Fähigkeiten hat, muss er in den Versuchen erfolgreicher abschneiden. 2. Daher tut er das auch. 3. Also muss er Psi-Fähigkeiten haben. Das ist ein Trugschluss, der in die Rückbezüglichkeit hineinführt. Gewonnen ist damit jedoch nichts, solange keine positive Aussage gemacht werden kann, was nun Psi eigentlich ist.[102] Einige Wissenschaftler bezeichnen daher die Parapsychologie als eine Pseudowissenschaft[103][104][105] .

Voreingenommenheit und Metaanalysen

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Ausgewähltes Berichten (engl. „selection bias“ oder „selective reporting“) wird von Kritikern als eine Erklärung für die positiven Ergebnisse der Parapsychologen angegeben. Selektives Publizieren bedeutet, dass nur positive Studien publiziert werden, während negative oder Studien oder unbedeutende Ergebnisse nicht öffentlich gemacht werden.[61] Selektives Publizieren hat einen erheblichen Einfluss auf Methaanalysen, die eine statistische Methode darstellen, um die Ergebnisse vieler Studien zusammen zu rechnen und daraus eine Gesamtsignifikanz zu bestimmen, die durch eine Studie allein niemals erreicht werden könnte. Wenn aber die negativen und unbedeutenden Studien in solch einer Metaanalyse nicht vorkommen, wird das Gesamtergebnis am Ende positiv verzerrt und führt dann zu falschen Schlüssen. Als Beispiel: Die letzte Metaanalyse zu Psychokineseversuchen vereinte die Ergebnisse von 380 Studien[60] einschließlich der Daten des Princeton Engineering Anomalies Research-Labors. Durch eine andere Methode der Effektstärkenberechnung stellte sich heraus, dass die positive Gesamtsignifikanz dieser gesamten Studien sich durch nur wenige zusätzliche negative Studien aufhebt, was den Verdacht von selektivem Publizieren als Ursache des positiven Gesamtergebnisses schürt.[38]

Die Popularität von Metaanalysen wurde schon von zahlreichen Wissenschaftlern kritisiert und belastet die Parapsychologie.[106] Kritiker werfen der Parapsychologie vor, sie missbrauche Metaanalysen um den falschen Eindruck zu erwecken, als sei über die statistische Signifgikanz bereits der Nachweis von Psi-Phänomenen gelungen.[107] Ähnliche Probleme mit Metaanalysen wurden auch schon in der Medizin beobachtet. Jim E. Kennedy hat gemeint, dass die Bedenken zum Gebrauch der Metaanalysen in Wissenschaft und Medizin auch die Probleme in der Parapsychologie mit ausmachen. Auch Post-hoc-Analysen, d.h. Auswertungen, bei denen nach Abschluss der Versuche die Auswertungsverfahren festgelegt werden, können einen falschen Eindruck erwecken, wenn sie nicht zur Hypothesenfindung dienen, sondern Psi-Effekte nachträglich ausweisen sollen.[108]

Das Erscheinungsbild der wissenschaftlichen Parapsychologie ist mannigfaltig. Neben universitär angebundener Forschung gibt es zahlreiche private Institute und Organisationen, die Forschung durchführen.[109] Die veröffentlichten parapschologischen Studien sind von sehr unterschiedlicher Qualität und bewegen sich zwischen hohen wissenschaftlichem Niveau bis hin zu sehr bedenklicher Qualität. Die Parapsychologie befindet sich heute in einer Zwickmühle. Die Mehrheit der Wissenschaftler will Psi nicht akzeptieren, bis der dahinterstehende Wirkungszusammenhang geklärt ist und verweigert der Parapsychologie die Unterstützung. Psi wird aber nicht erklärt werden können, wenn es nicht zum Gegenstand intensiver wissenschaftlicher Problemlösung gemacht wird. Das aber setzt ein breiteres wissenschaftliches Interesse und auch öffentliche Förderung voraus.[110] Eine Lösung dieses Dilemmas ist zur Zeit nicht in Sicht.

Organisationen und Publikationsorgane

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Obwohl die Nichtanerkennung durch die anderen Wissenschaften zu einem Schwund der akademischen Forschung in der Parapsychologie geführt hat, gibt es noch einige Universitätseinrichtungen, die parapsychologische Versuche fortführen. Zu ihnen gehören die schon genannte Koestler Parapsychology Unit an der Universität von Edinburgh[111] die parapsychologische Forschungsgruppe an der Hope-Universität in Liverpool[112], das VERITAS-Forschungsprogramm an der Universität von Arizona[113], die Abteilung "Bewusstsein und Transpersonale Psychologie" an der John-Moores Universität Liverpool[114] das "Zentrum für das Studium anomaler psychologischer Prozesse" an der Universität Northampton[115] und die Anomalistische Psychologie-Forschungseinheit an der Goldsmiths-Universität in London[116].

Weitere Literatur

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  • Eberhard Bauer, Michael Schetsche (Hrsg.): Alltägliche Wunder. Erfahrungen mit dem Übersinnlichen – wissenschaftliche Befunde. Ergon, Würzburg 2003, ISBN 3-89913-311-0
  • Werner F. Bonin: Lexikon der Parapsychologie und ihrer Grenzgebiete. Fischer, Frankfurt am Main 1981.
  • Arthur Koestler: Die Wurzeln des Zufalls. Suhrkamp Verlag 2002. ISBN 3518366815.
  • Walter von Lucadou: Psi-Phänomene. Neue Ergebnisse der Psychokineseforschung. Insel, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-458-33809-8.
  • Dean Radin: Entangled Minds: Extrasensory Experiences in a Quantum Reality. Herausgeber: Paraview Pocket Books, 2006. ISBN 978-1416516774 (Englisch)
  • Andreas Hergovich: Der Glaube an Psi - Die Psychologie paranormaler Phänomene. Huber, Bern 2001, ISBN 3-456-83643-0
  • Martin Lambeck: Irrt die Physik? Über alternative Medizin und Esoterik. 2. Auflage. Beck, München 2005, ISBN 3-406-49469-2
  • James Randi, Arthur C. Clarke: An Encyclopedia of Claims, Frauds, and Hoaxes of the Occult and Supernatural. St. Martin's Griffin, 1997. ISBN 0312151195. (Englisch)

Verschiedene Texte

Kritik an der Parapsychologie

Einzelnachweise

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  1. Parapsychological Association FAQ. Parapsychological Association, abgerufen am 24. Januar 2009 (englisch).
  2. So benannt nach dem deutsch-amerikanischen Physiker und Ingenieur Helmut Schmidt
  3. Stargate - Remote vieweing history - military. remoteviewed.com, abgerufen am 19. Januar 2009 (englisch).
  4. What is the state-of-the-evidence for psi? Parapsychological Association, abgerufen am 19. Januar 2009 (englisch).
  5. John Archibald Wheeler: Point of View: Drive the Pseudos Out. In: Committee for Skeptical Inquiry (Hrsg.): Skeptical Inquirer. Band 3, 1979, S. 12–13 (englisch).
  6. Paul Kurtz: Is Parapsychology a Science? In: Committee for Skeptical Inquiry (Hrsg.): Skeptical Inquirer. Band 3, 1978, S. 14–32 (englisch).
  7. David Layton: Studies in Science Education. Hrsg.: University of Leeds, Centre for Studies in Science Education. 1974 (englisch).
  8. IGPP: Basisinformationen zur parapsychologischen Forschung. Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, abgerufen am 19. Januar 2009 (deutsch).
  9. J. Gordon Melton (Hrsg.): Encyclopedia of occultism & parapsychology. Gale Research Inc., Detroit 1996, ISBN 978-0-8103-9487-2 (englisch).
  10. Daryl J. Bern, Charles Honorton: Does Psi Exist ? Replicable Evidence for an Anomalous Process of Information Transfer. In: Psychological Bulletin. Band 115, 1994, S. 4–18, doi:10.1037/0033-2909.115.1.4 (englisch, dbem.ws [PDF]).
  11. Ghost Club. Ghost Club, abgerufen am 19. Januar 2009 (englisch).
  12. John Beloff: Handbook of parapsychology. Hrsg.: B.B.Wolman. Van Nostrand Reinhold, New York 1977 (englisch).
  13. a b c d Arthur S. Berger, Joyce Berger: The Encyclopedia of Parapsychology and Psychical Research. Paragon House, New York 1991, ISBN 1-55778-043-9 (englisch).
  14. Albert Freiherr von Schrenck-Notzing: Experimente der Fernbewegung: Telekinese - im psychologischen Institut der Münchener Universität und im Laboratorium des Verfassers. Union Deutsche Verlagsgemeinschaft, Reprint im Bohmeier-Verlag, Leipzig 2006, 1924.
  15. Priska Pytlik: Okkultismus und Moderne. Ein kulturhistorisches Phänomen und seine Bedeutung für die Literatur um 1900. Schöningh, Paderborn 2005, ISBN 3-506-71382-5.
  16. a b c Psychic detectives“ auch in Deutschland? Hellseher und polizeiliche Ermittlungsarbeit. Die Kriminalpolizei. Gewerkschaft der Polizei des Bundes und der Länder sowie der Bezirke Bundespolizei und BKA in Verbindung mit dem Verlag, abgerufen am 19. Januar 2009.
  17. Institut Métapsychique International. Institut Métapsychique International, abgerufen am 20. Januar 2009 (französisch).
  18. Mario Varvoglis: The Kluski Hands Moulds. In: Parapsychological Association (Hrsg.): Proceedings of the 45th Annual Convention of the Parapsychological Association. Paris August 2002, S. 370–380 (englisch, metapsychique.org).
  19. Parapsychologie in nederland. Studievereiniging voor Psychical Research, abgerufen am 19. Januar 2009 (niederländisch).
  20. Carlos S. Alvarado, Massimo Biondi, Wim Kramer: Historical notes on psychic phenomena in specialised journals. In: European Journal of Parapsychology. 2006, S. 58–87 (englisch).
  21. Robin Wooffitt: The Language of Mediums and Psychics: The Social Organization of Everyday Miracles. Ashgate, 2006, ISBN 0-7546-4202-X (englisch, google.de).
  22. Joseph B. Rhine: Foreword. In: J.G. Pratt, J.B. Rhine, B.M. Smith, C.E. Stuart, J.A. Greenwood (Hrsg.): Extra-Sensory Perception After Sixty Years. 2nd Auflage. Humphries, Boston 1966 (englisch).
  23. Holger Bösch: Extra-Sensory Perception After Sixty Years' (1940) - Eine Reanalyse der ersten Meta-Analyse in der Wissenschaftsgeschichte. Vortrag gehalten auf dem jährlichen Workshop der WGFP. Hrsg.: Wissenschaftliche Gesellschaft zur Förderung der Parapsychologie e.V. 2004, S. 6 (parapsychologische-beratungsstelle.de [PDF]).
  24. Gegen den Strom schwimmen: Hundert Jahre parapsychologische Forschung. Parapsychologische Beratungsstelle Freiburg, abgerufen am 19. Januar 2009.
  25. Rhine Research Center - About Us. Rhine Research Center, abgerufen am 19. Januar 2009 (englisch).
  26. Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP). Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, abgerufen am 19. Januar 2009.
  27. History of the Parapsychological Association. Parapsychological Association, abgerufen am 19. Januar 2009 (englisch).
  28. J. Gordon Melton: Parapsychological Association. In Encyclopedia of Occultism & Parapsychology. Thomson Gale, 1996, ISBN 978-0-8103-9487-2 (englisch).
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  36. J. Gaither Pratt, H. H. Jürgen Keil: First Hand Observations of Nina S. Kulagina Suggestive of PK on Static Objects. In: Journal of the American Society for Psychical Research. Band 67, 1973, S. 381–390 (englisch).
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  43. Gerd Hövelmann, Friedericke Schriever: Der leise Revolutionär: Prof. Dr. Robert L. Morris (1942–2004). In: Gesellschaft für Anomalistik (Hrsg.): Zeitschrift fürt Anomalistik. Band 4, 2004, S. 6–13 ([http://www.parapsych.org/members/r_morris_obit_hovelmann.html [abgerufen am 20. Januar 2009]).
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  47. Andreas Hergovich: Der Glaube an Psi - Die Psychologie paranormaler Phänomene. In: Journal of the American Society for Psychical Research. Band 67. Huber, Bern 2001, ISBN 3-456-83643-0.
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  60. a b Holger Bösch, Fiona Steinkamp, Emil Boller: Examining psychokinesis: the interaction of human intention with random number generators - a meta-analysis. In: Psychological Bulletin. Band 132, 2006, S. 497–523, doi:10.1037/0033-2909.132.4.497 (englisch).
  61. a b Dean Radin, Roger Nelson, Yorck Dobyns, Joop Houtkooper: Reexamining psychokinesis: comment on Bösch, Steinkamp, and Boller. In: Psychological Bulletin. Band 132, 2006, S. 529–32, discussion 533–37, doi:10.1037/0033-2909.132.4.529 (englisch).
  62. a b Stefan Schmidt, R. Schneider, J. Utts, H. Walach: Distant intentionality and the feeling of being stared at: two meta-analyses. In: British journal of psychology. Band 95. London, England 2004, S. 235–247, doi:10.1348/000712604773952449 (englisch).
  63. S. James P. Spottiswoode, Ed May: Conductance Prestimulus Response: Analyses, Artifacts and a Pilot Study. In: Society of Scientific Exploration (Hrsg.): Journal of Scientific Exploration. Band 17, 2003, S. 617–641 (englisch, jsasoc.com [PDF]).
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  65. George Ritchie, Elisabeth Sherill: Rückkehr von morgen. Neu bearbeitet. Verlag der Francke-Buchhandlung GmbH, Marburg an der Lahn 2007, ISBN 978-3-88224-837-1.
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