Botrytis

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Botrytis

Botrytis cinerea auf einer Tomatenstaude

Systematik
Abteilung: Schlauchpilze (Ascomycota)
Unterabteilung: Echte Schlauchpilze (Pezizomycotina)
Klasse: Leotiomycetes
Ordnung: Helotiales
Familie: Sklerotienbecherlingsverwandte (Sclerotiniaceae)
Gattung: Botrytis
Wissenschaftlicher Name
Botrytis
Pers. ex Fr.
Schneeglöckchen-Grauschimmel (Botrytis galanthina) auf Elwes-Schneeglöckchen, gefärbt

Botrytis (Syn.: Botryotinia) ist eine kosmopolitische Gattung der Schlauchpilze (Ascomycota). Sie gehört zu der Formklasse der Fungi imperfecti, die Vermehrung erfolgt durch asexuell gebildete Sporen (Konidien) oder rein vegetativ. Alle Arten sind bedeutende Pflanzenschädlinge, ein besonders bekannter Vertreter ist die Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea) mit einem sehr großen Wirtspflanzenkreis.

Das Myzel ist gräulich oder bräunlich. Die Träger der Konidien sind septiert und mehr oder weniger verzweigt. Die Sporen sitzen an den Zweigenden.

Einige Arten bilden in oder an Pflanzenteilen schwarze, innen weiße Sklerotien aus, aus denen dann ein gestielter, kelch-, becher- oder schüsselförmiger, Apothecium genannter Fruchtkörper entspringt. Hier werden die Ascosporen ausgebildet.

Alle Botrytis-Arten leben als Parasiten, dabei induzieren sie die Apoptose der befallenen Zellen im befallenen Gewebe der infizierten Pflanzen. Dies führt zum fortschreitenden Zerfall des Gewebes (Fäule).

Einige Arten können sich sexuell fortpflanzen, andere Arten haben diese Fähigkeit verloren. Die Konidien werden über den Wind verbreitet. Die Pilze überwintern als Mycel im Boden innerhalb der faulenden Pflanze, oder bei den Arten mit generativer Vermehrung als Sklerotien.

Die Gattung Botrytis wird zur Familie der Sklerotienbecherlingsverwandten (Sclerotiniaceae) gezählt, nah verwandte Gattungen sind Sclerotinia und die Fruchtbecherchen (Monilinia). Zu der Gattung gehören bislang 22 Arten und eine natürliche Hybride. Die teleomorphen Arten mit geschlechtlicher Fortpflanzung werden mitunter auch in eine eigene Gattung Botryotinia Whetzel ausgegliedert. Die ursprünglich nur für die Anamorphen geltende Bezeichnung Botrytis hat sich aber inzwischen für beide Formen weitgehend durchgesetzt.

Botrytis und der Mensch

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Pilze der Gattung Botrytis sind bedeutende Phytopathogene, die hohen Schaden an vielen wichtigen Agrarerzeugnissen verursachen. Sie werden häufig chemisch, zum Beispiel mit Pyrimethanil, Fludioxonil, Cyprodinil oder Fenhexamid bekämpft.

Von Botrytis Cinera befallene Riesling Traube.

Unter bestimmten Umständen kann die Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea) die Qualität von Wein erheblich steigern. Früher Befall im Sommer verdirbt die Ernte, dann spricht man von Rohfäule. Ein Befall auf vollreifen Trauben kurz vor der Ernte kann zu einer Qualitätssteigerung führen: Dann spricht man von Edelfäule.

Für die menschliche Gesundheit stellt Botrytis vor allem durch sein hohes allergenes Potential eine Gefährdung dar. Die Gattung zählt zu den bedeutendsten Allergenen unter den Schimmelpilzen.[1]

  • Werner Rothmaler: Exkursionsflora für Deutschland. Band 1: Niedere Pflanzen, 3. Auflage. Fischer, Jena 1994. ISBN 3-334-60827-1
  • Martijn Staats, Peter van Baarlen, Jan A. L. van Kan: Molecular Phylogeny of the Plant Pathogenic Genus Botrytis and the Evolution of Host Specificity. In: Molecular Biology and Evolution. 22, Nr. 2, 2005, S. 333–346. doi:10.1093/molbev/msi020
Commons: Botrytis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Botrytis – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Botrytis. In: schimmel-schimmelpilze.de