Burgruine Helfenberg (Wolfhagen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Burgruine Helfenberg
Blick vom Festberg auf Philippinenthal und den Helfenberg (links)

Blick vom Festberg auf Philippinenthal und den Helfenberg (links)

Staat Deutschland
Ort Philippinenburg und -thal Stadt Wolfhagen
Entstehungszeit Anfang 13. Jahrhundert
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Burgstall, Wälle, Gräben
Geographische Lage 51° 20′ N, 9° 13′ OKoordinaten: 51° 19′ 47″ N, 9° 12′ 33″ O
Höhenlage 349 m ü. NHN
Burgruine Helfenberg (Hessen)
Burgruine Helfenberg (Hessen)

Die Burgruine Helfenberg ist eine abgegangene Höhenburg bei Wolfhagen im nordhessischen Landkreis Kassel.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Überreste der Burg Helfenberg befinden sich im Nordwestteil des Naturparks Habichtswald rund 2,5 km östlich der Kernstadt von Wolfhagen auf dem unbewaldeten Helfenberg (366,2 m ü. NHN), einer sich in Nord-Süd-Richtung erstreckenden Basaltkuppe zwischen den östlichen Wolfhager Stadtteilen Philippinenburg im Südsüdosten und Philippinenthal im Nordosten. Nach Norden fällt das Gelände über das Tal des kleinen Lohbachs zur Erpe ab. Die Höhenlage des Burgstalls wird mit 349 m[1] angegeben, was sich auf eine Stelle zwischen der Nord- und Südkuppe[2] des Helfenberges zu beziehen scheint. Laut Georg Landau befand sich die Burg jedoch auf der nördlichen Spitze des Bergrückens, war von einem tiefen Graben umschlossen und zusätzlich durch einen weiteren, den Bergrücken in der Mitte durchschneidenden Graben gesichert.[3] Der langgestreckte Burgstall auf dem zweikuppigen Helfenberg[2] deutet auf die Existenz einer nördlichen Hauptburg und einer oder zwei Vorburgen hin.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Brüder Heinrich und Eberhard II. (Eckhard) von Gasterfeld ließen die Burg zu Beginn des 13. Jahrhunderts erbauen und verlegten ihren Wohnsitz von der kleinen Burg Gasterfeld dorthin. Ihre Nachkommen nannten sich dann ab etwa 1240 Herren von Helfenberg. Die Herren von Helfenberg wurden landgräflich-hessische Burgmannen zu Wolfhagen und ihr Geschlecht starb 1414 aus.

Eckhard IV. und seine Vettern Johann III. und Werner I. von Helfenberg, oder bereits deren Väter, die erstmals 1233 und zuletzt 1270 genannten Eckhard III. und Johann I., Söhne Eberhards II., dem Stifter der Wolfhager Linie derer von Helfenberg, gerieten mit dem Landgrafen Heinrich I. von Hessen in Streit, und dieser ließ die Burg erobern und zerstören. Weder die Ursache des Streits noch der genaue Zeitpunkt der Zerstörung sind überliefert. Nicht erfüllter Lehnsgehorsam oder falsche Parteinahme während der Auseinandersetzungen des Landgrafen in den Jahren 1269 bis 1272 mit dem Mainzer Erzbischof Werner von Eppstein, Raubrittertum oder Widerstand gegen den Hoheitsanspruch des Landgrafen werden vermutet, und die Zerstörung erfolgte wohl entweder 1269/72 oder 1293/94.[4]

Nach ihrer Zerstörung war die Burg unbewohnt und verfiel allmählich. Heute sind von der einstigen Burganlage lediglich Wälle und Gräben an und auf nebeneinander liegenden Erdhügeln vorhanden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6 (S. 28f.)
  • Georg Landau: Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer, Band 3, Bohné, Kassel 1836, S. 11–26 – Digitalisat

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Burg Helfenberg, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 24. Juni 2010). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 5. November 2014.
  2. a b Die Lage von Burg Helfenberg im Orthofoto. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Georg Landau: Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer, Band 3, Bohné, Kassel, 1836, S. 11–12 - Digitalisat
  4. Georg Landau: Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer, Band 3, Bohné, Kassel, 1836, S. 18–19 - Digitalisat