Carl-Friedrich von Langen
Carl-Friedrich Freiherr von Langen (* 25. Juli 1887 in Klein Belitz; † 2. August 1934 in Potsdam) war ein berühmter Reiter.
Leben
Carl-Friedrich von Langen, Rittmeister, Gutsbesitzer aus Parow bei Stralsund (Linie von Langen-Parow), im Ersten Weltkrieg schwer verwundet, kurzzeitig aufgrund erheblicher Lähmungen schwer gehbehindert, begann 1920 eine außerordentliche sportliche Karriere. Acht Jahre später gewann er bei den ersten Olympischen Spielen, an denen Deutschland wieder teilnehmen durfte, zwei Goldmedaillen in der Dressur (Einzel und Mannschaft). Seine Biografie von Clemens Laar (… reitet für Deutschland, 1936) wurde 1941 mit Willy Birgel verfilmt und 1991 als Video produziert.
Langen war auch Schüler von Gustav Göbel, einem Schüler von Gustav Steinbrecht und James Fillis, der in der Zwischenkriegszeit viele deutsche Spitzenreiter ausbildete.
Im Jahr 1921 gewann Langen 26 Springprüfungen, wurde 20-mal Zweiter und 44-mal platziert; hinzu kamen Dressur- und Vielseitigkeitsprüfungen. Zu den Turnieren reiste er in der Regel mit der Eisenbahn an.
1922 startete Langen erstmals im Ausland (Malmö, Schweden), blieb aber noch erfolglos. Im nächsten Jahr gewann er in Malmö gleich fünf mal. 1924 startete er in Italien, der damaligen Hochburg des Springreitens (siehe Federico Caprilli). In Rom gewann er gegen 102 Wettbewerber ein schweres Springen und siegte im Mächtigkeitsspringen.
Die Dressurprüfung bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam gewann Langen gegen Teilnehmer aus 13 Nationen. Im Springen patzte wider Erwarten sein Pferd, der zweimalige Derby-Sieger Falkner (1927 und 1928), gleich zu Beginn; 8 Fehler ergaben Platz 28. Die Olympischen Spiele hatten in dieser Nachkriegszeit eine besondere Bedeutung für das Nationalgefühl der Deutschen (das Ruhrgebiet war noch besetzt). Deutschland konnte nach den USA die meisten Medaillen erringen, und die Reiter hatten daran ihren Anteil. Diese Situation wiederholte sich in gewisser Weise nach dem Zweiten Weltkrieg, mit den Erfolgen von Hans Günter Winkler und Fritz Thiedemann
Langen starb an den Folgen eines Sturzes bei einem Military-Wettkampf in Döberitz.
Ehrungen
- 1928 wurde von Langen mit dem Goldenen Band der Sportpresse ausgezeichnet.
- Die Reiterliche Vereinigung (FN) residiert in der Freiherr-von-Langen-Straße in Warendorf.
- Die Deutsche Bundespost gab 1968 eine Briefmarke mit seinem Bild heraus.
Literatur
- Carl-Friedrich Freiherr von Langen: Reiten über Hindernisse, Olms Verlag, (Nachdr. d. Ausg. Kiel, Hannover 1931 u. 1933), 1983 (ISBN 3-487-08257-8)
- Susanne Hennig: 100 Jahre FN, FN-Verlag 2005 (ISBN 3-88542-377-4)
- Clemens Laar: „… reitet für Deutschland“: Karl-Friedrich Freiherr von Langen; ein Reiterschicksal. Sponholtz, Hannover [ca. 1950]
Weblinks
- Carl-Friedrich von Langen in der Datenbank von Sports-Reference (englisch; archiviert vom Original)
- Literatur von und über Carl-Friedrich von Langen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Langen, Carl-Friedrich von |
ALTERNATIVNAMEN | Langen, Carl-Friedrich Freiherr von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Reiter |
GEBURTSDATUM | 25. Juli 1887 |
GEBURTSORT | Klein Belitz |
STERBEDATUM | 2. August 1934 |
STERBEORT | Potsdam |