„Christian Lindner“ – Versionsunterschied

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Als Mitglied des Bundesvorstands der FDP hat er seit 2007 ein neues Grundsatzprogramm für die Liberalen gefordert. Die „[[Freie_Demokratische_Partei#Inhaltliches_Profil|Wiesbadener Grundsätze]]“ unterlägen einer „argumentativen Materialermüdung“,<ref>Rainer Hank: [http://m.faz.net/Rub4D8A76D29ABA43699D9E59C0413A582C/Doc~EFDB8F53782AA4052BB0B248662BB8864~ATpl~Epartner~Ssevenval~Scontent.xml ''Liberale Ordnungspolitik – Das Elend der FDP]''; in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ausgabe vom 1. Dezember 2008</ref> weshalb ihre Weiterentwicklung notwendig sei. Auf Beschluss des FDP-Bundesvorstands übernahm Christian Lindner im Juni 2010 die Führung einer Kommission zur Erarbeitung eines neuen [[Grundsatzprogramm]]s.<ref>Bundesvorstand der Freien Demokratischen Partei: [http://www.fdp-bundespartei.de/files/653/10_06_28_Beschluss_Grundsatzkommission_1.pdf ''Beschluss des Bundesvorstandes der FDP: Erarbeitung eines neuen Grundsatzprogramms für die FDP''] (pdf, 66,7 kB)</ref>
Als Mitglied des Bundesvorstands der FDP hat er seit 2007 ein neues Grundsatzprogramm für die Liberalen gefordert. Die „[[Freie_Demokratische_Partei#Inhaltliches_Profil|Wiesbadener Grundsätze]]“ unterlägen einer „argumentativen Materialermüdung“,<ref>Rainer Hank: [http://m.faz.net/Rub4D8A76D29ABA43699D9E59C0413A582C/Doc~EFDB8F53782AA4052BB0B248662BB8864~ATpl~Epartner~Ssevenval~Scontent.xml ''Liberale Ordnungspolitik – Das Elend der FDP]''; in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ausgabe vom 1. Dezember 2008</ref> weshalb ihre Weiterentwicklung notwendig sei. Auf Beschluss des FDP-Bundesvorstands übernahm Christian Lindner im Juni 2010 die Führung einer Kommission zur Erarbeitung eines neuen [[Grundsatzprogramm]]s.<ref>Bundesvorstand der Freien Demokratischen Partei: [http://www.fdp-bundespartei.de/files/653/10_06_28_Beschluss_Grundsatzkommission_1.pdf ''Beschluss des Bundesvorstandes der FDP: Erarbeitung eines neuen Grundsatzprogramms für die FDP''] (pdf, 66,7 kB)</ref>


In einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung bewarb Lindner im Oktober 2010 eine „republikanische Identität“. Er hält gesellschaftliche Grundordnung auf [[Christentum|jüdisch-christlichen Fundamenten]] für nicht mehr zeitgemäß.<ref>[http://www.suedkurier.de/news/brennpunkte/politik/Dann-koennen-Maria-und-Josef-einpacken;art410924,4624750 „Dann können Maria und Josef einpacken“], [[Südkurier]], 11. Dezember 2010 </ref> <ref>Christian Lindner: [http://www.fdp-bundespartei.de/webcom/show_websiteprog.php?wc_c=648&wc_lkm=&wc_id=14464&bis ''Eine republikanische Offensive'']; [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]], 18. Oktober 2010.</ref>
In einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung bewarb Lindner im Oktober 2010 eine „republikanische Identität“. <ref>Christian Lindner: [http://www.fdp-bundespartei.de/webcom/show_websiteprog.php?wc_c=648&wc_lkm=&wc_id=14464&bis ''Eine republikanische Offensive'']; [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]], 18. Oktober 2010.</ref>


== Soziales Engagement ==
== Soziales Engagement ==

Version vom 11. Februar 2011, 18:07 Uhr

Christian Lindner, 2007

Christian Wolfgang Lindner (* 7. Januar 1979 in Wuppertal) ist ein deutscher Politiker (FDP) aus Wermelskirchen und seit dem 24. April 2010 (kommissarisch bereits seit Dezember 2009) Generalsekretär der FDP.[1]

Ausbildung und Beruf

Nach dem Abitur am städtischen Gymnasium Wermelskirchen 1998 studierte Lindner bis zum Jahr 2006 Politikwissenschaft mit den Nebenfächern Öffentliches Recht und Philosophie an der Universität Bonn. Er erlangte den Abschluss eines Magister Artium.

Von 1997 bis 2004 war Lindner in der Werbebranche mit einer Werbeagentur selbstständig und insbesondere für Telekommunikationskonzerne tätig. Diese Tätigkeit ließ er im Zuge seiner Wahl zum nordrhein-westfälischen FDP-Generalsekretär auslaufen.

Daneben war er in der Hochphase der „New Economy“ im Jahr 2000 einer der vier Gründer des Internet-Unternehmens „Moomax“, das er im Frühjahr 2001 wieder verließ. Ende 2001 meldete das Unternehmen Insolvenz an.[2]

Partei

Christian Lindner im Mai 2009 bei einer FDP-Wahlkampfrede zur Europawahl 2009

Lindner ist seit 1995 Mitglied der FDP. Von 1996 bis 1998 war er Landesvorsitzender der Liberalen Schüler NRW und Vorstandsmitglied der Jungen Liberalen NRW. Seit 1998 ist er Mitglied des NRW-Landesvorstandes der FDP. Seit 2002 ist Lindner Vorsitzender des FDP-Kreisverbandes Rheinisch-Bergischer Kreis, seit 2004 auch stellvertretender Vorsitzender des FDP-Bezirksverbandes Köln. Von November 2004 bis Februar 2010 war Lindner Generalsekretär des FDP-Landesverbands. Dem Bundesvorstand gehört er seit 2007 an. Im Dezember 2009 wurde Christian Lindner vom Bundesvorstand der FDP auf Vorschlag des Parteivorsitzenden Guido Westerwelle einstimmig zum Generalsekretär gewählt. Der Bundesparteitag bestätigte ihn am 24. April 2010 mit 95,6 Prozent der Stimmen im Amt.

Parlament

Vom 2. Juni 2000 bis zum 18. November 2009 war er Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen, dem er in seinen beiden Legislaturperioden als jeweils jüngstes Mitglied angehörte. Von 2005 bis zu seinem Ausscheiden war er stellvertretender Vorsitzender der FDP-Fraktion und zudem Sprecher für die Bereiche Innovation und Wissenschaft sowie Jugend, Integration und Familie.

Seit der Bundestagswahl vom 27. September 2009 ist Lindner Mitglied des Deutschen Bundestages. Sein Wahlkreis ist der Rheinisch-Bergische Kreis, wo er 2009 8,6 Prozent der Erststimmen und 19,1 Prozent der Zweitstimmen erzielte. Er war auf der Landesliste mit dem Platz 9 abgesichert. Lindner ist Mitglied im Wirtschaftsausschuss.

Politisches und Positionen

Lindner hat sich seit seiner Wahl in den Landtag insbesondere für ein neues Kindergartengesetz eingesetzt, um die Bildungsarbeit vor der Schule zu intensivieren und Plätze für unter drei Jahre alte Kinder zu schaffen. In der Koalition mit der CDU unter Jürgen Rüttgers gehörte die FDP mit ihm als Generalsekretär zu den Initiatoren des Kinderbildungsgesetzes (2008) in Nordrhein-Westfalen und schlug einen Rechtsanspruch in NRW ab 2010/2011 auf einen Kindergartenplatz ab dem zweiten Lebensjahr vor.[3] Lindner hat sich als Hochschulpolitiker stets für Studiengebühren ausgesprochen und unterstützte inhaltlich das von der schwarz-gelben Regierung 2006 umgesetzte Hochschulfreiheitsgesetz in Nordrhein-Westfalen.

Bei der Bildung der schwarz-gelben Regierungskoalition nach der Bundestagswahl 2009 wirkte er auf der Seite der FDP als Unterhändler in der Arbeitsgruppe „Familie, Integration, Kultur und Neue Medien“ mit.

Er ist Mitglied der Friedrich-A.-von-Hayek-Gesellschaft.

Als Generalsekretär seines FDP-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen betonte Lindner auch in der Regierungsrolle stets die Eigenständigkeit der FDP: „Koalitionen sind keine Fusionen.“[4] Im Landtagswahlkampf 2005 führte Lindner eine Kampagne „Gelb statt Grün“ durch, mit der die FDP durch eine detaillierte Gegenüberstellung von Programminhalten im Internet „von polemischer Überheblichkeit zu argumentativer Überlegenheit“ gegenüber den Grünen wechseln sollte, um Grünen-Wähler zu gewinnen.[5] „Jamaika“-Bündnisse hat er als neue Koalitionsoption der FDP prinzipiell begrüßt, in neuerer Zeit unterstreicht er angesichts der programmatischen Entwicklung der Grünen allerdings verstärkt die Unterschiede zwischen beiden Parteien.[6]

Als Mitglied des Bundesvorstands der FDP hat er seit 2007 ein neues Grundsatzprogramm für die Liberalen gefordert. Die „Wiesbadener Grundsätze“ unterlägen einer „argumentativen Materialermüdung“,[7] weshalb ihre Weiterentwicklung notwendig sei. Auf Beschluss des FDP-Bundesvorstands übernahm Christian Lindner im Juni 2010 die Führung einer Kommission zur Erarbeitung eines neuen Grundsatzprogramms.[8]

In einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung bewarb Lindner im Oktober 2010 eine „republikanische Identität“. [9]

Soziales Engagement

Lindner engagiert sich seit 2007 für das Kinderhospiz „Regenbogenland“ in Düsseldorf. Er organisierte Veranstaltungen für Kinder, ist Mitglied des Fördervereins und seit September 2009 offizieller „Botschafter“ der Einrichtung.[10]

Auszeichnungen und Persönliches

2008 erhielt Lindner den „PolitikAward“ der Fachzeitschrift „Politik & Kommunikation“ als „Nachwuchspolitiker des Jahres“.

Lindner hat zwei Fachbücher (s.u.) herausgegeben, von denen eines von der getAbstract AG 2001 als „Finanzbuch des Jahres“ prämiert wurde.

Christian Lindner ist Oberleutnant der Reserve und ledig.

Veröffentlichungen

Commons: Christian Lindner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dirk Graalmann: Christian Lindner: Bambi, Herrscher des Waldes; Süddeutsche Zeitung, Ausgabe vom 15. Dezember 2009.
  2. Jürgen Zurheide: Pleite mit der Firma – Glück in der Partei; in: Der Tagesspiegel, 27. November 2004.
  3. Johannes Nitschmann: „Liberaler ist sozialer“. Landesparteitag der FDP in Hamm; WDR, 20. April 2007
  4. Johannes Nitschmann: Koalitionskrach um Schulpolitik. FDP-Vorstand strebt neue Schulstrukturen an; wdr.de, 20. November 2007.
  5. Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit o.O., o.J.: Christian Lindner: Partei der Reformoptimisten
  6. Christian Lindner: Es gibt nur eine liberale Partei in Deutschland; in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ausgabe vom 19. April 2009.
  7. Rainer Hank: Liberale Ordnungspolitik – Das Elend der FDP; in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ausgabe vom 1. Dezember 2008
  8. Bundesvorstand der Freien Demokratischen Partei: Beschluss des Bundesvorstandes der FDP: Erarbeitung eines neuen Grundsatzprogramms für die FDP (pdf, 66,7 kB)
  9. Christian Lindner: Eine republikanische Offensive; Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. Oktober 2010.
  10. Uwe Reimann: Düsseldorf: Politiker hilft Kinderhospiz; Rheinische Post, Ausgabe vom 3. Oktober 2009.