Christiane Möbus
Christiane Möbus (* 11. April 1947 in Celle) ist eine deutsche Bildhauerin, Objektkünstlerin und Hochschullehrerin.
Leben
Möbus studierte von 1966 bis 1970 an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, u. a. bei Emil Cimiotti. Danach ging sie als DAAD-Stipendiatin für zwei Jahre nach New York City. Nach ihrer Ausbildung unterrichtete sie zunächst an einem Gymnasium, ehe sie 1981 eine Gastprofessur an der Hochschule für bildende Künste Hamburg erhielt. 1982 wurde sie als Professorin an die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig berufen. Seit 1990 lehrt sie an der Universität der Künste Berlin und hat eine Gastprofessur an der Konsthögskolan Valand der Universität Göteborg. Im Laufe ihres Wirkens, in dessen Mittelpunkt Bildhauerei und Objektkunst stehen, hat sie mehrere Stipendien erhalten und ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden.
Leerer Denkmal-Sockel in Göttingen
Als ironische Anspielung auf den Spruch „Dem Landesvater sein treues Volk“ am Sockel des Ernst-August-Denkmals in Hannover ließ die Künstlerin in Göttingen 2015 das Werk Dem Landesvater seine Göttinger Sieben aufstellen. Dabei handelt es sich um einen in Form und Größe identischen Sockel, jedoch „ohne Ross und Reiter“, der – ähnlich wie in Hannover – vor dem Bahnhof Göttingen aufgestellt wurde. Dass der leere Sockel einerseits die Inschrift „Dem Landesvater seine Göttinger Sieben“ trägt, andererseits neben den Namen der sieben teilweise des Landes verwiesenen Göttinger Professoren jedoch auch denjenigen der Künstlerin selbst (in gleicher Schrift und Schriftgröße), stieß auf harsche Kritik und wurde als Selbstinszenierung wahrgenommen. Drei Tage nach der Übergabe des Denkmals an die Öffentlichkeit wurde die Feststellung öffentlich gemacht, dass die Inschrift nicht originalgetreu übernommen worden war: Das Jahr der Thronbesteigung von Ernst August I. wurde in römischen Ziffern mit 1827 statt 1837 angegeben – ein X fehlte. Der Fehler wurde gut zwei Wochen nach der Enthüllung des Denkmals korrigiert.[1]
Siehe auch: Denkmal der Göttinger Sieben (Göttingen)
Öffentliche Sammlungen (Auswahl)
- Sprengel Museum Hannover
- Neues Museum – Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg
- Museum Wiesbaden
Ausstellungen (Auswahl)
Einzelausstellungen
- 2015: Kunsthalle Vogelmann, Heilbronn
- 2012: Wiedereröffnung Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, Magdeburg
- 2008: Neuer Berliner Kunstverein
- 2007: Galerie Rupert Walser, München; Neues Museum – Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg
- 2005: Kunsthalle Bremen
- 2003: Galerie Rupert Walser, München
Gruppenausstellungen
- 2011: ... aus einem Lager, Christiane Möbus und Timm Ulrichs, Museum DKM, Duisburg
- 2008: Galerie Mueller-Roth, Stuttgart; Kunstverein Hannover
- 2007: Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg
- 2006: Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum; Center of International Sculpture, Duisburg
- 2005: Von der Heydt-Museum, Wuppertal
- 2004: Kunstverein Hannover
- 2003: Kunstverein Hannover; Kunstverein Grafschaft Bentheim, Neuenhaus; NRW-Forum Kultur und Wirtschaft, Düsseldorf
- 2002: Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg; Pfalzgalerie Kaiserslautern; Museum Folkwang, Essen; Staatliche Kunsthalle Baden-Baden
- 2000: Kunstverein Bad Salzdetfurth e.V., Bodenburg; Museum Wiesbaden
- 1997: 45. Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes, Kunsthalle Rostock[2]
Preise (Auswahl)
- 1978: Preisträgerin Villa Romana
- 1977: Karl Schmidt-Rottluff Stipendium
- 1980: Bernhard-Sprengel-Preis für Bildende Kunst, Hannover
- 1981: Förderpreis des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft im BDI
- 1986: Förderpreis des Kunstpreises Berlin
- 1993: Niedersachsenpreis in der Kategorie Kultur
- 2010: Gabriele Münter Preis, Berlin[3]
- 2018: Hannah-Höch-Preis, Berlin
Weblinks
- Literatur von und über Christiane Möbus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Christiane Möbus im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Video Christiane Möbus zur Gabriele Münter Preis - Ausstellung auf art-in-berlin.de
- Artfacts.Net™ Ltd
Einzelnachweise
- ↑ Ulrich Schubert: Das X ist da. In: Göttinger Tageblatt online. Göttinger Tageblatt GmbH & Co. KG, 4. Dezember 2015, abgerufen am 5. Dezember 2015.
- ↑ kuenstlerbund.de: Ausstellungen seit 1951 / 1997 ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 17. November 2015)
- ↑ art Newsticker, Münter-Preis für Christiane Möbus (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., art-magazin.de, 23. Juni 2009
Personendaten | |
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NAME | Möbus, Christiane |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Künstlerin und Hochschullehrerin |
GEBURTSDATUM | 11. April 1947 |
GEBURTSORT | Celle |