Cosalit

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Cosalit
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Symbol

Cos[1]

Chemische Formel Pb2Bi2S5
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfide und Sulfosalze
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

II/E.34
II/E.34-010

2.JB.10
03.05.09.01
Kristallographische Daten
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse; Symbol orthorhombisch-dipyramidal 2/m 2/m 2/m[2]
Raumgruppe Pbnm[3]
Gitterparameter a = 19,098 Å; b = 23,89 Å; c = 4,057 Å[3][2]
Formeleinheiten Z = 8[3][2]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 2,5 bis 3
Dichte (g/cm3) 6,86 bis 6,99 (berechnet: 7,12)
Spaltbarkeit keine
Bruch; Tenazität uneben
Farbe silberweiß, bleigrau
Strichfarbe schwarz
Transparenz undurchsichtig
Glanz Metallglanz

Cosalit (auch Bjelkit[4]) ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pb2Bi2S5 und entwickelt meist radialstrahlige, faserige oder massige Aggregate, gelegentlich aber auch prismatische bis nadelige Kristalle von silberweißer oder bleigrauer Farbe und metallischem Glanz.

Etymologie und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals entdeckt wurde der Cosalit 1868 in einem Silber-Bergwerk bei Cosalá in Mexiko und beschrieben durch Friedrich August Genth, der das Mineral nach seiner Typlokalität benannte.

Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der mittlerweile veralteten Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) gehört der Cosalit noch zur allgemeinen Abteilung der Sulfosalze ohne weitere Differenzierung. Mit der Überarbeitung der Strunz’schen Mineralsystematik in der 9. Auflage wurde diese Abteilung präziser unterteilt nach Kristallstruktur mit einem jeweils entsprechenden Mineralvorbild sowie den beteiligten Kationen. Der Cosalit steht somit jetzt in der neuen Abteilung der „Sulfosalze mit PbS als Vorbild“ und dort als einziger seiner Gruppe in der Unterabteilung „Galenit-Derivate mit Blei (Pb)“.

Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Cosalit ebenfalls in die Abteilung der Sulfosalze ein, dort allerdings in die Unterabteilung „Sulfosalze mit dem Verhältnis 2,5 < z/y < 3 und der allgemeinen Zusammensetzung (A+)i(A2+)j[ByCz], wobei A = Metalle, B = Halbmetalle, C = Nichtmetalle“, wo er zusammen mit Veenit und Dufrénoysit die unbenannte Gruppe 3.5.9 bildet.

Bildung und Fundorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cosalit bildet sich entweder in magmatischen Gesteinen wie beispielsweise Pegmatit oder durch hydrothermale Vorgänge in mittelgradigen Lagerstätten. Begleitminerale sind unter anderem Bornit, Calcit, Chalkopyrit, Cobaltit, Diopsid, Pyrit, Skutterudit, Sphalerit, Tremolit.

Außer an seiner Typlokalität Cosalá fand man Cosalit in Mexiko noch bei Candamene und Naica in Chihuahua, Zimapán in Hidalgo und La Cienega in Sonora.

Weltweit konnte Cosalit bisher an mehr als 200 Fundorten (Stand: 2009) nachgewiesen werden, so unter anderem in einigen Regionen von Australien; den bulgarischen Oblasten Montana, Plowdiw und Smoljan; Hunan, Shandong, Sichuan und Tibet in China; Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen in Deutschland; einigen Regionen von Frankreich; Griechenland; in einigen Regionen von Italien; in mehreren Regionen von Kanada; Buskerud, Nordland und Telemark in Norwegen; Kärnten, Salzburg und Vorarlberg in Österreich; Polen; in einigen Regionen von Russland; Schweden; Schweiz; Banská Bystrica und Košice in der Slowakei; Böhmen und Mähren in Tschechien; sowie in vielen Regionen der USA.[5]

Kristallstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cosalit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe Pbnm (Raumgruppen-Nr. 62, Stellung 3)Vorlage:Raumgruppe/62.3 mit den Gitterparametern a = 19,098 Å; b = 23,89 Å und c = 4,057 Å[6] sowie acht Formeleinheiten pro Elementarzelle[2].

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  2. a b c Webmineral – Cosalite (englisch)
  3. a b American Mineralogist Crystal Structure Database – Cosalite (englisch, 1974)
  4. Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 481.
  5. Mindat - Localities for Cosalit (englisch)
  6. American Mineralogist Crystal Structure Database - Cosalite (englisch, 1974)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 62.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Cosalite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien