Cube (1997)

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Film
Titel Cube
Produktionsland Kanada
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1997
Länge ca. 87 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Vincenzo Natali
Drehbuch Ernie Barbarash,
André Bijelic,
Graeme Manson,
Vincenzo Natali
Produktion Mehra Meh,
Betty Orr
Musik Mark Korven
Kamera Derek Rogers
Schnitt John Sanders
Besetzung
Synchronisation
Chronologie

Cube (engl. für Würfel) ist ein kanadischer Science-Fiction-Horrorfilm von Regisseur Vincenzo Natali aus dem Jahr 1997. Der Film zog die Fortsetzung Cube 2: Hypercube (2002) und das Prequel Cube Zero (2004) nach sich.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eröffnungsszene zeigt einen Mann namens Alderson, welcher alleine in einem Würfel erwacht und zunächst die angrenzenden Räume durch die Luken betrachtet. Als er sich entscheidet, einen der Nachbarräume zu betreten, wird er dort von einem (vorerst) unsichtbaren, scharfen Gitter in Stücke geschnitten und kommt um.

Die handelnden Figuren erwachen nacheinander, jeder zunächst für sich allein, in einem würfelartigen Raum mit ca. fünf Metern Kantenlänge. An jeder Wand des Raumes (einschließlich des Bodens und der Decke) befinden sich Luken, durch die man in die angrenzenden Räume gelangen kann, von denen manche tödliche Fallen enthalten.

Im Laufe der Filmhandlung finden sich sechs Gefangene zusammen und überlegen gemeinsam, warum sie gefangen wurden und wie sie entkommen können. Zunächst testen sie jeden Würfel, den sie betreten wollen, indem sie einen Stiefel hineinwerfen. Diese Methode erweist sich jedoch als unsicher, als Rennes, einer der Gefangenen, durch eine Falle stirbt, die Säure in sein Gesicht sprüht.

An den Luken jedes Würfels gibt es Schilder mit drei dreistelligen Zahlen. Leaven, eine Mathematik-Studentin, versucht diese zu deuten. Ihre erste Schlussfolgerung ist, dass ein Würfel immer dann eine Falle enthält, wenn eine seiner drei Zahlen eine Primzahl ist.

Später entdeckt Leaven, dass die Nummern kartesische Koordinaten darstellen. Worth, der sich als einer der Architekten der äußeren Hülle entpuppt, gibt ihr Informationen über die Abmessungen dieser Hülle (135 Meter Kantenlänge). Leaven kann so errechnen, dass das gesamte Gebäude höchstens 26 Räume in jeder Dimension misst. Mit Hilfe der Koordinaten kann sie errechnen, dass die Gruppe nur sieben Räume von der äußeren Hülle entfernt ist.

Sie schaffen es, zu einer Seitenfläche des Kubus zu gelangen. Indem sie ihre Kleidung zusammenknoten, seilen sie Holloway, die Ärztin, an der Außenwand des großen Würfels ab, um vielleicht einen Weg nach draußen zu entdecken. Holloway stürzt fast ab, wird aber von Quentin, dem scheinbar gutmütigen Polizisten, zunächst aufgefangen. Quentin, der zuvor einen heftigen Streit mit Holloway hatte, in dessen Verlauf sie sein Vertrauen und seine Autoritätsgläubigkeit gegenüber der Regierung, der Holloway die Verantwortung für das Cube-Projekt unterstellte, heftig attackiert hatte, lässt sie in den Tod stürzen (zunächst erzählt er den anderen, sie wäre abgerutscht). In der Folge beginnt Quentin sexuelle Annäherungsversuche an Leaven. Quentin und Worth kämpfen daraufhin einen blutigen Kampf.

Sie treffen auf Rennes’ toten Körper und merken dadurch, dass sie in die Nähe ihres ursprünglichen Startraumes zurückgekehrt sind. Zunächst glauben sie, dass sie sich im Kreis bewegt haben, aber Worth stellt fest, dass der Raum, der Rennes umbrachte, sich nicht mehr gegenüber ihrem eigenen Raum befindet. Er und Leaven bemerken, dass die Räume mit der Zeit ihre Position verändern. Dies erklärt auch die permanenten Hintergrundgeräusche und Vibrationen, die durch die Bewegungen der Würfel entstehen.

Leaven erkennt bald, dass die Nummernkombinationen an den Würfeln mehr als Informationen über die Sicherheit und gegenwärtige Position enthalten: Sie zeigen auch die Permutationen an, die jeder individuelle Würfel durchläuft, während er sich innerhalb des großen Würfels bewegt. Nach einigen Minuten Berechnung entdeckt Leaven, dass sie die „Brücke“ erreicht hätten, wenn sie einfach in dem Würfel geblieben wären, in dem sie sich getroffen hatten. Die „Brücke“ ist ein einzelner Würfel, der die äußere Hülle mit den inneren Würfeln verbindet. Wenn sie darauf warten, dass der Würfel sich bewegt, werden sie mit der Brücke – und der Außenwelt – verbunden sein. Ihre Schlussfolgerung, dass Räume mit nichtprimen Zahlen sicher sind, stellt sich als falsch heraus. Tatsächlich sind die tödlichen Würfel diejenigen, deren Nummern Potenzen einer Primzahl sind. Von dieser Entdeckung an nehmen die Gefangenen Primfaktorzerlegungen dreistelliger Zahlen vor. Sie entdecken, dass Kazan, ein autistisches Genie mit einer Inselbegabung in Bezug auf astronomische Zahlenspiele, solche Faktorisierungen im Kopf vornehmen kann.

Leaven, Worth und Kazan lassen Quentin zurück und erreichen die Brücke. Quentin holt sie allerdings ein und ermordet Leaven. Worth und Quentin kämpfen erneut. Quentin kommt ums Leben, als er zwischen dem Würfel-Korridor und der Außenhülle eingeklemmt wird, als der Brücken-Würfel sich in Bewegung setzt. Worth sitzt schwerverwundet im Brücken-Würfel in der Falle und wird nicht entkommen können. Nur Kazan entkommt lebend, die Außenwelt ist dabei nicht zu sehen, und er läuft langsam in ein helles Licht hinein.

Darsteller und Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rolle Schauspieler Deutscher Sprecher[1]
Quentin (Polizist) Maurice Dean Wint Crock Krumbiegel
Joan Leaven (Mathematikstudentin) Nicole de Boer Melanie Manstein
Helen Holloway (Ärztin) Nicky Guadagni Marina Köhler
David Worth (Architekt) David Hewlett Michael Roll
Kazan (vermutlich Autist) Andrew Miller Philipp Brammer
Rennes (Ausbrecher) Wayne Robson Fred Maire

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Trotz seines beschränkten Budgets von ca. 365.000 kanadischen Dollar (der Film wurde auf einer Bühne von nur 14 × 14 Fuß[2] (4,3 × 4,3 Meter) in Toronto gedreht; die Raumfarbe wurde durch verschiebbare Paneele gewechselt) und der Tatsache, dass er als Independent-Film an den Start ging, erreichte Cube einen ansehnlichen kommerziellen Erfolg und hat inzwischen eine Art Kultstatus als Nischen-Science-Fiction-Titel im Grenzbereich zwischen Thriller und Splatter-Film erlangt.
  • Der besondere Reiz des Films liegt in seiner surrealen Kulisse. Obwohl auf die Welt draußen Bezug genommen wird, taucht sie nur sehr abstrakt als schwarze Leere oder helles weißes Licht auf.
  • Der Film weist Parallelen zu Jean-Paul Sartres Theaterstück Geschlossene Gesellschaft und Samuel Becketts Prosatext Der Verwaiser auf.
  • Ähnliche Filme mit vergleichbarer Handlung, in der einander fremde Menschen in einem geschlossenen Raum oder Bereich miteinander kommunizieren müssen, um zu überleben, sind die Science-Fiction-Thriller Der Kreis von 2015 und Der Schacht von 2019.

Alle Charaktere wurden nach Gefängnissen benannt:

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Lexikon des internationalen Films urteilte, dass der Film ein „reizvolles, ebenso spannendes wie radikales Kinoexperiment“ sei, trotz „logischer Brüche“.[3]

Neuverfilmungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 2. Quartal 2015 plante Lionsgate ein Remake des kanadischen Sci-Fi-Thrillers über einen klaustrophobischen Survival-Trip mit dem Titel Cubed. Ein genauer Erscheinungstermin wurde noch nicht bekannt gegeben.

2021 erschien mit Cube eine japanische Neuverfilmung.

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sitges Festival Internacional de Cinema Fantàstic de Catalunya 1998:

Brussels International Fantastic Film Festival 1999:

  • Silberner Rabe

Genie Awards 1999:

  • Nominierung in fünf Kategorien

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Cube. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 12. August 2012.
  2. Gestalt des Cube und Anzahl der Räume (Memento vom 30. Januar 2008 im Internet Archive), abgerufen am 12. August 2012
  3. Cube. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. September 2017.