Dautphe (Fluss)

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Dautphe
Die Dautphe in Friedensdorf

Die Dautphe in Friedensdorf

Daten
Gewässerkennzahl DE: 25816
Lage Naturräumliche Großregion Westerwald

Deutschland

Flusssystem Rhein
Abfluss über Lahn → Rhein → Nordsee
Quelle südlich von Holzhausen, Dautphetal
50° 47′ 48″ N, 8° 30′ 54″ O
Quellhöhe ca. 493 m ü. NHN [1]
Mündung nördlich von Friedensdorf in die LahnKoordinaten: 50° 51′ 26″ N, 8° 33′ 59″ O
50° 51′ 26″ N, 8° 33′ 59″ O
Mündungshöhe 245 m ü. NHN [1]
Höhenunterschied ca. 248 m
Sohlgefälle ca. 28 ‰
Länge 8,8 km[2]
Einzugsgebiet 41,843 km²[2]
Abfluss[2]
AEo: 41,843 km²
an der Mündung
MNQ
MQ
Mq
29 l/s
533 l/s
12,7 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse Bolzebach, Fortbach, Lautzebach
Rechte Nebenflüsse Kaltenbach, Belzerbach

Die Dautphe ist ein fast 9 Kilometer langer, rechter Nebenfluss der Lahn im westlichen Mittelhessen. Sie verläuft ganz in der Gemarkung der Gemeinde Dautphetal, die nach ihr benannt ist.

Das Tal der Dautphe unterhalb des Quellverlaufes ist ein Nebental der Lahn und Teil des Naturraumes Oberes Lahntal.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fluss wird im 13. Jahrhundert erstmals als Dudefe schriftlich erwähnt. Der Ort Dautphe taucht in den Urkunden schon im 8. Jahrhundert als Dudafhero marca bzw. Dutoffahe auf. Beim Grundwort handelt es sich um das Hydronym -affa. Beim Bestimmungswort Dūd- handelt es sich wohl um ein Sumpfgewächs, das sprachlich mit dem ahd. tutil- 'Rohrkolben', dänisch dude 'Taumellolch' und engl. dodder 'Zittergras' verwandt ist.[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dautphe entspringt im Norden des Gladenbacher Berglandes, im Nordosten der sogenannten Bottenhorner Hochflächen, die dessen Höhenschwerpunkt bilden.

Die beiden Quellbäche, von denen der westliche der nominelle ist, entspringen südlich von Holzhausen an der Nordwestflanke des 552 m hohen Daubhaus im sogenannten Herrwald. Beide fließen in nordöstliche bis nördliche Richtung und vereinigen sich südlich von Holzhausen und westlich des für diesen Ort namensgebenden, 504 m hohen Hünstein.

In Holzhausen nimmt die Dautphe von links zwei weitere quellnahe Bäche auf, von denen der erste von der Südwestflanke des 520 m hohen Hilsberges und der zweite vom sich nordnordwestlich anschließenden, gut 540 m hohen Schlossberg kommt. Beide Bäche vereinigen sich bereits unmittelbar vor ihrer Mündung zum Weinbach. Weitere Nebenflüsse fließen von beiden Seiten hinzu.

Mittellauf längs der B 453[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Amelose, wo die Trasse der fortan flussbegleitenden B 453 erreicht wird, mündet von rechts der unmittelbar zuvor linksseitig vom Kellerbach gespeiste Kaltenbach aus Richtung Herzhausen. Diese Flüsse kommen, wie auch alle anderen rechtsseitigen Nebenflüsse unterhalb Holzhausens, von den sogenannten Damshäuser Kuppen, die sich östlich ans Dautphetal anschließen.

In Mornshausen nimmt die Dautphe den von links zufließenden Bolzebach auf, dessen Quelle am Sattel zwischen dem markanten, 520 m hohen Bolzeberg und den sich nördlich anschließenden, bis 498 m hohen Eisenköpfen liegt. Nördlich dieser Berge flacht das Land ab und die Hochflächen gehen über in den Breidenbacher Grund, in welchem auch der zweite in Mornshausen mündende Fluss, der von Silberg (Quellbach Schwindelbach) und Hommertshausen kommende Fortbach, seine Quellen hat.

Unterlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwas weiter nördlich wendet sich der Lauf der Dautphe von Norden nach Nordosten. Der von Ausläufern des Schwarzenberges kommende Lautzebach mündet von links, nachdem er unmittelbar zuvor den Gemeindesitz Dautphe südwestlich eingerahmt hat.

Nachdem in Friedensdorf von rechts der vom Nordhang der 465 m hohen Eichelhardt kommende Belzerbach gemündet ist, fließt die Dautphe nördlich dieses Ortes von rechts in die Lahn.

Der etwa 8,8 km lange Lauf der Dautphe endet ungefähr 248 Höhenmeter unterhalb ihrer Quelle, sie hat somit ein mittleres Sohlgefälle von circa 28 ‰.

Einzugsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 41,84 km² große Einzugsgebiet der Dautphe liegt im Gladenbacher Bergland und wird über die Lahn und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Es grenzt

Nebenflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Nebenflüsse fließen der Dautphe zu:[2]

Name
Zufluss-
seite
Länge
[km]
Einzugs-
gebiet
[km²]
Mündungs-
höhe
[m. ü. NN]
Mündungs-
ort
Quell-
Naturraum
DGKZ
Weinbach links 1,5 330 Holzhausen Bottenhorner Hochflächen 25816-14
Großer Seifen links 0,8 302 Auf der Mühle Bottenhorner Hochflächen 25816-312
Ribach (Folkerbach) rechts 2,2 302 Auf der Mühle Bottenhorner Hochflächen 25816-314
Kornbach links 1,5 300 Bottenhorner Hochflächen 25816-316
Herzhäuserbach (Weinbach) rechts 2,6 298 Damshäuser Kuppen 25816-318
Kaltenbach (Kellerbach) rechts 3,4 5,216 279 Amelose Damshäuser Kuppen 25816-4
Bolzebach links 4,4 5,21 267 Mornshausen Bottenhorner Hochflächen 25816-6
Fortbach links 4,8 270 Mornshausen Breidenbacher Grund 25816-72
Lautzebach links 4,3 6,432 255 südlich Dautphes Breidenbacher Grund 25816-8
Winterbach rechts 1,0 255 oberhalb Friedensdorfs Damshäuser Kuppen 25816-92
Belzerbach rechts 1,8 250 Friedensdorf Damshäuser Kuppen 25816-94

Eckdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dautphe ist ein Fließgewässer III. Ordnung. Von der Höhe des Quellgebietes (493 m) bis zur Mündung in die Lahn (245 m) lässt sie einen Weg von 8,8 km und einen Höhenunterschied von 248 m hinter sich. Das entspricht einem durchschnittlichen Gefälle von 2,8 %.

Bei einem Einzugsgebiet von etwa 42 km² kommt die Dautphe auf einen Abfluss (MQ) von über 530 l/s und führt damit fast so viel Wasser wie die von der Quelle her benachbarte, jedoch nach Südosten abfließende Allna (665 l/s), die über ein mehr als doppelt so großes Einzugsgebiet (92 km²) verfügt.

In noch größerer Nähe zur Dautphequelle als jene der Allna liegt die des Perf-Nebenflusses Hausebach.

Das Tal der Dautphe. Standort südlich Herzhausen (rechts im Bild). Die Quellen liegen westlich außerhalb des Bilds.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Topographische Karte 1:25000
  2. a b c d Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  3. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1 „Dautphe“, Seite 88.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]