Diskussion:Erzgebirgisch/Archiv

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Letzter Kommentar: vor 10 Jahren von Striegistaler in Abschnitt gewiegtes: Frikadelle?
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IPA

Wer hat Ahnung, wie man IPA-Zeichen (auch die, die im Sonderzeicheninventar der Wikipedia-Schriftart nicht vorhanden sind) in die Texte bringt?

Zu den IPA-Zeichen findest du hier Wikipedia:Lautschrift Hilfe. Linguisten findest du hier Wikipedia:Die Wikipedianer/nach Wissensgebieten/Sprachen. Übrigens, wenn du dich anmelden würdest, könnte das die Kommunikation etwas vereinfachen. Ist aber kein muss, nur ein guter Tipp. Liesel 11:55, 30. Nov 2005 (CET)
So das IPA-Problem wäre erledigt (Danke Liesel!). --Thomas Goldammer 17:17, 30. Nov 2005 (CET)

Erzgebirgler gesucht

Gibt es Muttersprachler, die sich als Hobby-Linguisten betätigen und eine Grammatik geschrieben haben (auch ohne sie veröffentlich zu haben)?

Dank an alle, die mir weiterhelfen. Thomas Goldammer 18:57, 7. Feb 2006 (CET)

Glik auf! Es gibt jetzt endlich eine Vorlage für alle, die sich als Erzgebirgisch-Sprecher outen wollen! (Babel-Code erz). --Thomas Goldammer 21:29, 9. Feb 2006 (CET)

Keine Überschrift

Aus chronologischen Gründen hierher verschoben. --Thomas Goldammer (Disk.) 22:08, 2. Mär 2006 (CET)

Cooler Artikel. Freut mich, dass jetzt auch dieser oft verkannte Dialekt eine "Haamit" bei Wikipedia bekommen hat!

Danke. Er ist aber inzwischen noch besser (hoffe ich), weil ich ihn gerade auf die Formatvorlage für Sprachen angepaßt habe. Wenn du noch weitere Verbesserungsvorschläge hast (im Moment ist alles sehr Lichtenstein-lastig, weil ich nunmal nur den Dialekt spreche), bitte immer gern! (Du scheinst ja mehr aus dem südlicheren Erzgebirge zu kommen, wenn du "Haamit" sagst...) Viele Grüße, --Thomas Goldammer (Disk.) 22:08, 2. Mär 2006 (CET)


Ich bin kein Erzgebirgler, aber Tochter eines Niederdorfers (bei Stollberg) und versteh Erzgebirgisch deswegen relativ gut. Leider kann ich es nicht sprechen (was ich wirklich sehr bedauere). Also erst einmal großes Lob für den Artikel, der ist prima. Was mir allerdings aufgefallen ist: In der mir bekannten Form des Erzgebirgischen verschiebt sich das "j" zu einem "g" (Junge wird zu "gung" u.a.). Vielleicht hab ichs überlesen, es fehlte mir jedenfalls. Vielleicht ist das auch nich überall so. Ich war noch nicht tiefer oben im Gebirge, deswegen kann ich das nich sagen. Aber es wär auch schön, wenn du "gung" und "maad" mit in deine Liste aufnehmen könntest. Übrigens, wenn du noch Leipziger bist, wie das irgendwo anklang, wende dich doch mal an die theologische Fakultät. Da kann ich aus eigener Erfahrung berichten, dass dort sehr viele Erzgebirgler aus unterschiedlichsten Regionen auf einem Haufen sind. Viele liebe Grüße von Colli

Sehr großes Lob!

Ein sehr großes Lob an den maßgeblichen Autor dieser Seite (dürfte Thomas Goldammer sein). Ist wirklich eine der interessantesten Seiten, die ich je bei Wikipedia gelesen hab, vor allem als gebürtiger Erzgebirgler :-)


Habe den Artikel auch schon weiterempfohlen. Weiter so!


Jan

Vielen Dank. Ein paar mehr Daten aus anderen Unterdialekten wären sehr schön. Wenn du also nicht gerade aus Lichtenstein und Umgebung kommst, könnten wir noch einiges verbessern und ergänzen. Viele Grüße, --Thomas Goldammer (Disk.) 14:16, 5. Mär 2006 (CET)
Dàs kàà ch fei aa nur sààn... Diese Seite verdient großes Lob und höchsten Respekt! Sorry, daß ich ins Hochdeutsche wechseln muß, aber ich bin schon einige Zeit aus diesem Dialekt raus. Geboren bin ich übrigens in Stollberg, aufgewachsen in Lugau (Luuch, emènde aa schu gehèèrd?) und wohne immer noch in selbigem Landkreis (Stollberg). Aber durchs Studium sowie als Berufspendler verliert sich ein Dialekt eben... In diesem Sinne, --v. Falkenbach
:o) Luuch, das ist ja quasi um die Ecke... --Thogo (Disk./Bew.) 23:22, 13. Dez. 2006 (CET)
Güüdn Oomd, schbii aus Gaasdorf (Jahnsdorf, Kreis Stollberg). Naja, mein Erzgebirgisch ist leider nicht so toll wie von meiner Oma. ^^ Jedenfalls großes Lob an den Artikel und die Autoren. Auf dass diese schöne Sprache am Leben bleibt. --Michl42 19:46, 21. Okt. 2008 (CEST)

Reviewdiskussion

Ich habe den Artikel geschrieben (anfangs noch als IP), finde aber, dass er zu sehr nordwestlastig ist (leider spreche ich nur den Nordwestdialekt, daher habe ich nur wenige Infos über die anderen). Ansonsten bitte ich um Anregungen für Verbesserungen. Grüße, --Thomas Goldammer (Disk.) 22:20, 15. Mär 2006 (CET)

Zunächst würde ich Deiner These zustimmen, dass E. und "normales" Sächsisch sich z.T. erheblich unterscheiden. Ich stamme ursprünglich aus der Chemnitzer Ecke und erinnere mich noch dunkel an die alten erzgebirgischen Weihnachtsliederplatten in meiner Kinderzeit, die ich damals überhaupt nicht und auch später nicht ohne Hilfsmittel verstanden habe. Die aufgezeigte Verwandtschaft mit bairischen und alemannischen Dialekten erscheint mir (als Laie!) daher einigermaßen plausibel.
Dennoch finde ich den Einstieg mit dem Abschnitt Sprachverwandtschaften etwas unvermittelt und für einen Laien schwer verständlich. Außerdem wirkt die Aussage Wie aus den Sprachdaten eindeutig ersichtlich... reichlich apodiktisch, da die besagten "Sprachdaten" nicht näher bestimmt werden (gibt es dazu bereits Forschung/Literatur, hast Du selber Daten erhoben, wenn ja wie? etc.)
Ich schlage daher vor, einige grundlegende Aussagen aus dem Abschnitt "Geschichte" vorzuziehen: Erzgebirgisch wird dort und dort gesprochen, das wiederum hängt mit der Besiedlungsgeschichte zusammen, und dann kannst Du mit den Sprachverwandtschaften weitermachen.
Die Lit.-angaben finde ich etwas schmal - gibt es dazu nicht mehr? --UweRohwedder 16:20, 28. Mär 2006 (CEST)
Erstmal vielen Dank für deine Vorschläge. Die Formulierung und Reihenfolge ist wirklich ein bisschen komisch (werds gleich umordnen). Ein Relikt aus der ersten Version. *rausred*
Forschung zum E. gibt es m. W. nicht, naja außer die angegebene Literatur. Das eine Buch ist zwar alt, ist aber linguistisch durchaus wertvoll. Allerdings beschreibt es in der Hauptsache das E., das im Oberharz gesprochen wird. Und die Sammlung von I. Susanka ist überhaupt nicht linguistisch, sondern eben nur eine Sammlung von Redensarten und Wörtern und ein paar kurze Geschichten. Mehr is leider nich. Die verschiedenen Bibliotheken hier in Leipzig haben zwar zu allen möglichen Dialekten Literatur, aber zum E. gibts gar nichts. Es ist halt der am schlechtesten erforschte deutsche Dialekt. Die Sprachdaten im Artikel stammen alle von mir, bzw. den E.-sprechenden Leuten, die ich kenne (die aber eben alle aus Lichtenstein kommen). Grüße, --Thomas Goldammer (Disk.) 22:58, 31. Mär 2006 (CEST)

Hat die Mundart eine Zukunft?

Bin salbor ausm mittlorn Arzgeberch - sozesoon an dr Granz zum Sächsschn (Moriinberch, Langfald, Ulwornau) - aber nun schon viele Jahre im badischen Exil und spreche fließend und "akzentfrei" alemannisch. Seit den 70ern bin ich aber regelmäßig wenigstens einmal im Jahr in der alten Haamit. Es fallen einem dann bei den verwandten "Ureinwohnern" im Laufe der Jahre einige Verschiebungen in der Spache auf. Beispiele: die Alten sagen noch "viirmitsch" - die Jüngeren längst "vormittoch", "de Fiss" sind die "Fiisse", der "Dinntsch" und der "Sunntsch" sind nun der "Diensdooch" und der "Sunndooch", das "Vorwrich" ein "Vorwärk" und das so klar wie in "Como" ausgesprochene "doomools" hat sich völlig in ein Chemnitzer Welsch aufgelöst. Woran liegt es? Die drei Hauptfaktoren dürften die hochdeutschen Medien, die gewachsene Mobilität und die nach Norden (Chemnitz bzw. Freiberg) offenen Täler sein. Letzteres Beispiel trifft auch auf andere Regionen zu: so spricht man im nach Süden offenen Wiesental im Südschwarzwald eine Mischung aus hoch- und höchstalemannischem Dialekt, will sagen, man hört schon die Schweiz (die für tausende deutsche Arbeitnehmer nahe Chemiestadt Basel) heraus. Die anderen beiden Faktoren betreffen wohl alle Mundarten - man kann bei 15jährigen Freiburgern oder Dresdnern nur noch mit Anstrengung den Ursprung heraushören (eine konsequente Ausnahme bei den Medien ist die Schweiz). Was das Erzgebirgische betrifft, kann man nur hoffen, dass es gelingt, den halbwegs "reinen" Dialekt zumindest in den Hochlagen noch recht lange anzutreffen. Zur Eingangsfrage: mittelfristig meine ich schon, aber an den "Rändern" bröckelt es schon. Übrigens gibt es in Reitzenhain (und tatsächlich nur noch dort) eine sehr markante "Mundart innerhalb der Mundart", die dem ehemaligen Komotauer Dialekt sehr nahe kommt.
Hätte fast vergessen, mich für den bisher sehr gelungenen, umfassenden und eigentlich einmaligen Artikel über den vergessenen Dialekt zu bedanken - ich stimme Dir zu - es wird langsam Zeit für eine umfangreiche Feldforschung - allein mit der Fuuchlbärbaam-Hullzmichl-Folklore kommt man da wohl nicht viel weiter. Glickauf (bei einigen im oberen Flöhatal habe ich auch schon "Dlickauf" gehört) und Griiße Rauenstein 03:54, 18. Apr 2006 (CEST) P.S. Es handelt sich unbestritten um den schönsten deutschen Dialekt - das wollte ich nochmal klarstellen.

Zur Bemerkung:
"Die drei Hauptfaktoren dürften die hochdeutschen Medien, die gewachsene Mobilität und die nach Norden (Chemnitz bzw. Freiberg) offenen Täler sein. Letzteres Beispiel trifft auch auf andere Regionen zu: so spricht man im nach Süden offenen Wiesental im Südschwarzwald eine Mischung aus hoch- und höchstalemannischem Dialekt, will sagen, man hört schon die Schweiz (die für tausende deutsche Arbeitnehmer nahe Chemiestadt Basel) heraus."
Ist zwar off-topic, aber da ich aus Basel bin, kann ich das so nicht stehen lassen.
Erstens ist das höchstalemannische Gebiet auf die südliche Hälfte der Schweiz beschränkt! Der von dir angesprochene Gegensatz ist also der zwischen Nieder- und Hochalemannisch.
Zweitens fallen die alemannischen Dialektgrenzen traditionell nicht mit den politischen Grenzen zusammen. Ein "Schweizerdeutsch" gibt es also gar nicht! Die inkorrekte Vorstellung eines "Schweizerdeutsch" führt dann eben zu so unsinnigen Annahmen, wie dass der Dialekt im südlichsten Baden von der Schweiz beeinflusst wurde. In Wirklichkeit ist das südlichste Baden seit jeher hochalemannisches Gebiet. Und wenn es eine Entwicklung in jüngerer Zeit gibt, dann ist es viel eher die Tendenz, dass sich die Dialekte den Nachbarn im eigenen Land anpassen, deshalb verschwindet die dialektale Nähe zur Schweiz mehr und mehr, meiner Beobachtung nach.
Drittens ist Basel eben gerade nicht hochalemannisch, sondern eine niederalemannische Exklave! Die Ähnlichkeit zu deutlich weiter nördlich angesiedelten Dialekten links und rechts des Rheins ist unverkennbar, besonders natürlich im alten, traditionellen Baseldeutsch. (z.B. die Verwendung von e statt ö und i statt ü, ausserdem natürlich das unverschliffene k wie in Katz und Kind.) Das heutige hat sich leider ein wenig von der Schweiz beeinflussen lassen. ö statt e hat sich vollständig durchgesetzt, i statt ü findet sich praktisch nur noch in Diphtongen (z.B. Gmies, grien). Und viele (aber nicht alle) sagen heute chasch und chunsch statt kasch und kunsch (ich nicht).
Gruss S.W.


Dlickauf (auch in Lichtenstein so üblich). Haa, unnre schiine Mundoort breckelt ego weiter wag... Auch in Lichtenstein kommen immer mehr Saxonismen zum Vorschein. Aber in den höheren Lagen (Schönheide/Eibenstock soll ja extrem sein) hört man schon noch das "reine" Erzgebirgisch. Aber du hast natürlich recht mit den Faktoren, die das ganze beeinflussen. Dazu kommt noch die Durchmischung, viele Jugendliche gehen für ein oder mehrere Jahre weg, um Arbeit zu haben oder zu studieren (wie ich), man fährt zum Einkaufen nicht mehr in den Supermarkt um die Ecke, sondern nach Kams oder Zwicke (oder gleich nach Tschechien). Im Gegenzug zieht es viele (ältere) Städter aufs Land und ins Gebirge. Der Kontakt zum Sächsischen wird einfach immer größer. Auch das eher geringe Prestige des Dialekts in Deutschland gibt den Leuten, die ihn sprechen, nicht gerade das Gefühl, das richtige zu tun...
Das mit Reitzenhain finde ich sehr spannend. Kannst du da was in den Artikel einbauen? Wenn ich doch mal Zeit für Feldforschung habe (wohl erst in einigen Jahren), muss ich mir das unbedingt anschauen. Ich habe immer mehr den Eindruck, dass der Dialekt nicht mehr lange leben wird, daher könnte man die "Gesellschaft für bedrohte Sprachen" kontakten und eventuell sogar etwas Geld für Feldforschung bekommen. (Die haben auch schon Feldforschung im Pälzersch gesponsort, das allerdings nur noch in drei Dörfern in Rheinland-Pfalz gesprochen wird.) Zum Glück gibts ja viele schriftliche Quellen, die man auch zu Rate ziehen kann, wenn auch nur eingeschränkt. Übrigens "viirmitsch" (auch "noomitsch") und "Fiss" kenne und verwende ich auch noch. Mein Lieblingswort ist ja immer noch "huchtsch". Btw., ich habe vor, einen Abschnitt über das Lexikon zu ergänzen. Wenn du magst, kannst du ja ein paar solche Wörter einfügen.
Viele Grüße, --Thomas Goldammer (Disk./Bew.) 12:34, 18. Apr 2006 (CEST)
Interessante regionale Mundarten werden auch noch in Schlettau/Tannenberg "Wu de Ma un de Fra 's Ho hiegehoht ha" gesprochen. Liesel 13:06, 18. Apr 2006 (CEST)
Oha. Das verstehe nicht mal ich. ;-) Kannst du mir das bitte übersetzen? Grüße, --Thomas Goldammer (Disk./Bew.) 13:24, 18. Apr 2006 (CEST)
"Wo der Mann und die Frau das Heu hingeworfen haben" ;-) Liesel 13:33, 18. Apr 2006 (CEST)
Ah, danke. Also kommt "hiegehoht" von hinhauen? Da wär ich im Leben nicht drauf gekommen.
Btw. Glaubst du, der Artikel hätte eine Chance in einer "Lesenswert"-Diskussion? --Thomas Goldammer (Disk./Bew.) 00:14, 2. Mai 2006 (CEST)
Probier's doch mal Gruß Liesel 06:59, 2. Mai 2006 (CEST)

Lesenswert-Kandidatur

Erzgebirgisch (oder auch Aarzgebèèrgsch ([aːɰtskəpɛːɰjkʂ] nach Lichtensteiner Aussprache)) ist ein deutscher Dialekt, der vor allem im mittleren Erzgebirge gesprochen wird.

Nachdem im wochenlangen Review nur einer eine Anmerkung hatte und auf der Diskussionsseite viel Positives kam, stelle ich den hauptsächlich von mir verfassten Artikel mal hier rein. Als Hauptautor bin ich natürlich Neutral. --Thomas Goldammer (Disk./Bew.) 11:41, 2. Mai 2006 (CEST)

Pro -- Der Artikel imponiert mir schon. Das Thema scheint erschöpfend behandelt. Die Gliederung: Sprachverwandtschaft, dann Unterdialekte und danach die Details erscheint mir vernünftig. Ausführlichkeit mit schönen Listen. Bei der regionalen Verbreitung -> "Das Erzgebirgische wird heute in einem Gebiet gesprochen, das ungefähr den Landkreisen ..." wäre eine Karte hilfreich. Bei manchem, wie der Liste mit -> bilabial labio-dental alveolar post-alveolar retroflex palatal velar uvular glottal könnte man etwas mehr auf Omatauglichkeit hinarbeiten. Das ist schon harter Tobak. Die Literaturliste ist etwas dünn, oder gibt es da einfach nicht viel mehr ? Aber insgesamt Pro ! Gruß Boris Fernbacher 12:16, 2. Mai 2006 (CEST)

Eine kleine Karte ist jetzt drin. Die Begriffe in der Lauttabelle sind so aus der Formatvorlage übernommen. Ich möchte da eigentlich ungern eine umfangreiche Erklärung anführen, da sie alle verlinkt sind. Zur Literatur: Ja, leider gibts wirklich nicht mehr. :o( Ich könnte noch so etwa 10 mundartliche Lied- und Gedichtsammlungen auflisten, aber das erschien mir irgendwie nicht sinnvoll, da dort nichts über den Dialekt selbst gesagt wird. Viele Grüße, --Thomas Goldammer (Disk./Bew.) 17:25, 2. Mai 2006 (CEST)
Karte als jpg entspricht nicht dem Standard. Bitte in svg umwandeln. --h-stt !? 21:07, 2. Mai 2006 (CEST)
Kann ich nicht. Da fehlt mir die Software. In PNG umgewandelt. --Thomas Goldammer (Disk./Bew.) 19:32, 3. Mai 2006 (CEST)
  • Im jetzigen Zustand Kontra Pro - Phonologie und Grammatik sind exzellent beschrieben, aber der Wortschatz fehlt. Die Grammatik entspricht weitestgehend dem Standarddeutschen, der Wortschatz aber prägt den Dialekt. Eine kommentierte Wortliste wie im Bairischen wäre wünschenswert. Zur Geschichte: Bis 1945 war das Erzgebirgische auch im angrenzenden Sudetenland beheimatet. Was ist denn nach 1945 passiert? ... Nach der Überarbeitung empfehle ich eine Kandidatur für die exzellenten Artikel. --Kapitän Nemo 23:41, 2. Mai 2006 (CEST)
Für Lesenswert reicht der Wortschatz erst einmal. Interessant wären noch Wortherkunft (z.B. aufgrund wirtschaftlicher Besonderheiten), Überschneidungen mit Nachbardialekten, Redewendungen (Gruß, Beleidigungen und Lob) und sozialer Hintergrund (Duzen, Siezen, Höflichkeitsformen gegenüber wem?). Dies nur als Anregung zum weiteren Ausbau des Artikels. --Kapitän Nemo 21:52, 3. Mai 2006 (CEST)
  • Kontra aufgrund einer kleinen Formalie - mir ist die Einleitung deutlich zu kurz. Ansonsten sieht der Artikel sehr gut aus, ich wäre gern bereit, mein Votum zu ändern. --Uwe 19:34, 3. Mai 2006 (CEST) Nach entsprechender Überarbeitung jetzt wie versprochen klares Pro --Uwe 10:13, 4. Mai 2006 (CEST)
  • Pro Liesel 20:52, 3. Mai 2006 (CEST)
  • Pro Fast schon zu lang, allerdings auch mit unheimlich vielen Detailinformationen gespickt. --Schwalbe D | C | V 21:54, 3. Mai 2006 (CEST)
  • Pro Schöner Artikel. Es ist nicht alltäglich, dass jemand unter Wikipediabedingungen einen Artikel schreibt, den man auch als wissenschaftlich korrekt ansehen kann, nicht zu sprechen vom Arbeitsaufwand der hinter dem Artikel steckt. --SoPäd im Dienst 21:55, 7. Mai 2006 (CEST)
  • PRO - vun vorwaachen. Obwohl etwas befangen - vielleicht kimmt noch was zu seltsamen Verben wie badalchn, branssn oder rimkrawanzn :-) --dr alle Hui 11:32, 9. Mai 2006 (CEST)

Andere Subdialekte

Hallo Thomas, Mensch, grad wies mich Ulrike (eine Freundin) auf den Artikel hin. Ich bin begeistert! Auch wenn mir die IPA-Transkription manchmal ein wenig suspekt ist... speziell das [ɰ] und das [ɣ]. Und dass die stimmhaften Konsonanten alle als stimmlose unaspirierte artikuliert werden finde ich auch seltsam, kann aber gut sein; müsste ich mal genauer drauf achten. Nun ja... die Ulrike, die ich da kenne, kommt aus Drebach (welcher Unterdialekt ist das dann, Mittelerzgebirgisch?). Sie meinte auch, dass sie manche Sachen ein wenig anders aussprechen würde, z.B. eher "heemlich" statt "haamlich". Leider haben wir beide momentan sehr viel für Chinesisch zu tun, aber vielleicht krie g ich sie in den Sommerferien mal zu mir eingeladen und kann sie "abfragen" und dann vielleicht eine 2. Spalte für ihren Subdialekt einfügen. Würde ich auch interessant finden. Vielleicht jeweils nur in IPA, man könnte dann die (nicht-IPA-)Umschrift entsprechend angleichen, so dass sie auf beide Aussprachen zuträfe... nur so als Gedanke. Ulrike sagt übrigens auch "Donnersch" für Donnerstag, wie mir dereinst auffiel. Vielleicht ist auch noch interessant, den Unterschied zwischen "aa" (auch) und "aa" (an) anzumerken. — N-true (aka der André vom faralɪŋ) 21:43, 17. Mai 2006 (CEST)

Hallöle. Naja die velaren Approximanten. Wie im Artikel geschrieben, werden in flüssiger Aussprache die r´s meistens als Velarisierung des Vokals realisiert. Wenn man langsam spricht, als velarer Approximant. In Onset-Position als sth. velarer Frikativ (eben [ɣ]), bzw. nach stl. Obstruenten als [x]. Die Plosive sind wirklich stimmlos. Vielleicht manchmal nicht zwischen Vokalen, aber selbst dort glaube ich es. Ich habe z.B. Probleme, stimmhafte Plosive überhaupt auszusprechen, bei mir werden die dann immer pränasaliert... Drebach (und Umgebung) ist wohl eine Untergruppe von Osterzgebirgisch. Darauf deutet auch die (für den Rest des Erzg. etwas merkwürdige, weil Sächsische) Aussprache "heemlich" hin. Osterzg. hat ja viel Sächsisches übernommen (u.a. vielerorts auch das ni (nicht) vom Meißnischen), wegen Sprachkontakt und so.
Die Nicht-IPA-Umschrift würde ich nur sehr ungern ändern wollen, da sie für das "reine" Erzgebirgisch gedacht ist, (also Westerzg.). "Donnersch" kenn ich so nicht, bei uns ist es eher "Donnerscht", denke ich. Der Unterschied zwischen aa (auch) und àà (an) ist einfach: [] vs. [ʌː] (vielerorts sogar []). Schönes Minimalpaar...
Gruß von Leipzig nach Leipzig, --Thomas Goldammer (Disk./Bew.) 22:37, 17. Mai 2006 (CEST)
Glick off, weil wir hier grad mal unter Leipziger Linguisten sind... Auch ich, als tiefster Aarzgebircher muss sagen, dass auch wir bestimmte Dinge etwas anders aussprechen, obwohl die räumliche Distanz eher becheiden ist (ich komm aus Gähln bei Tschoop, off halbr Strack zwischn Kamms un Annaberch)... zum Beispiel wird bei uns so manches hier mit á bezeichnetes "a" wie ein "o" gesprochen... Bekannt ist der Spruch: "...Wu de Hasn Hoosn heeßen un de Hoosn Husn" in diesem sinne--Patrick 04:03, 23. Jul 2006 (CEST)
Stimmt, danke. Das steht aber auch im Artikel drin: In den Mundarten, die in höheren Lagen gesprochen werden, wird àà oft als oo gesprochen. :o) LG, --Thogo (Disk./Bew.) 11:44, 23. Jul 2006 (CEST)
Hm... sind grad noch ein paar Dinge aufgefallen, die wir anders aussprechen: "dingenauf" ist bei uns ohne "e", also "dingnauf"; "ize" ohne "e", also "iz", nààchert haben wir immer "noocharts", also mit "s" (oder gar "z") am Ende ausgesprochen... btw, wie sehen eigentlich die typologischen Zusammenhänge mit dem Vogtländischen aus? So wie die geographische müsste ja auch die sprachliche Grenze fliessend verlaufen und es entsprechende Mischformen geben?--Patrick 17:46, 26. Jul 2006 (CEST)
Ja, viele Wörter haben regional andere Varianten. Wie schon erwähnt, ist hier hauptsächlich das nordwestliche Erzg. dargestellt, das ja an sich auch schon eine Mischform von ost- und westerzg. ist. Mischformen zum Vogtländischen? Tja, ich glaube, Vogtländisch ist eine Mischform von Erzgebirgisch und Ostfränkisch, bzw. ein Ostfränkisch mit erzgebirgischem Substrat. Die Wanderungsbewegungen im frühen Mittelalter, die zur Besiedlung des Erzg. geführt haben, zeigen ja auch, dass das Erzg. zunächst von Süden (Bairisch) her besiedelt wurde, diese Bevölkerung dann jedoch von Westen (Fränkisch) her ostwärts gedrängt wurde. --Thogo (Disk./Bew.) 19:20, 26. Jul 2006 (CEST)

Glick auf ...

... ische wieder. „Osterzgebirgisch Mittlerer Erzgebirgskreis, Landkreise Annaberg-Buchholz, Mittweida, (Sudetenland)“

Mittweida (Middweede - nördlich von Chemnitz) kann garnicht sein, das liegt nicht im Erzgebirge, sondern an der Grenze von West- zu Südmeißnisch; MEK ja mit Einschränkungen, von Olbernhau bis Altenberg also FG und DW spricht bzw. sprach man auch Osterzgebirgisch. Bei ANA hege ich auch so meine Zweifel. Als Grenze zwischen Westerzg. / Osterzg. kann man den Fluss Flöha annehmen (meine ich mal irgendwo gelesen zu haben), der genauso die geogr. Grenze zwischen Westerzgebirge und Osterzgebirge bildet. LG -- acf 08:09, 19. Mai 2006 (CEST)

Bei den Ortsangaben habe ich mich auf Borchers´ Karte (von 1929) gestützt. Der zieht die Grenze des Gesamt-Sprachgebiets etwa zwischen Weißeritz und FG-Mulde, dann nördlich von Freiberg und Hainichen, etwa bei Mittweida, Burgstädt, Lichtenstein, dann westlich der Z-Mulde bis Klingenthal runter. Die Grenze zwischen Ost und West zieht er von Erlbach-Kirchberg nördlich an Stollberg, Thum, Annaberg und südlich an Marienberg vorbei. Da an allen Seiten das Gebiet definitiv geschrumpft ist, hab ich geschrieben, dass es im MW-Kreis nur noch ganz im Süden zu finden ist. (Wohl auch dort nur noch vereinzelt.) Von einer Bekannten aus der Nähe von Rochlitz weiß ich, dass ältere Leute in der Region noch Erzg. sprechen. (Und tatsächlich: Borchers hat einen Zipfel nach Norden fast bis Rochlitz in seiner Karte, dafür ist die Stadt Mittweida selbst aber knapp nicht im Sprachgebiet.)
Also für Osterzgebirgisch: Kreise C (früher nur), GC (ganz im Osten), MEK (gesamt), ANA (Nordhälfte), MW (nur noch ganz im Süden, früher etwa Südhälfte), FG (wohl nur noch im Süden, früher fast gesamt), DW (ganz im Westen, aber heute nicht mehr). Mittweida liegt also so richtig am Dreispracheneck zwischen Osterländisch, Meißnisch und Erzgebirgisch. Grüße, --Thomas Goldammer (Disk./Bew.) 15:39, 19. Mai 2006 (CEST)
Jetzt gerade entdeckt im Buch von Herbert Clauss "Erzgebirge" [1] gibt es auch einen Abschnitt zur Mundart mit Karten und noch einige Literaturangaben. Gruß Liesel 10:18, 20. Mai 2006 (CEST)
Sachen gibts. Du wirst es nicht glauben, aber genau das Buch hab ich mir gestern bestellt. Da bin ich ja umso mehr gespannt. *freu* Viele Grüße, --Thomas Goldammer (Disk./Bew.) 10:54, 20. Mai 2006 (CEST)

Diverses

Tolle Seite, gefällt mir sehr! Interessant wäre vielleicht auch das Buch "Der Satzbau der Erzgebirgischen Mundart" von Oswin Böttger (1904), welches z.B. in der SLUB Dresden vorhanden ist. Ansonsten sollte evtl. weniger auf die nördlichen Dialektformen und mehr auf die des Obererzegebirges eingegangen werden (z.B. in den Beispielen). Achso, allgemein nennen sich die Sprecher dieser Mundart Ergebirger und nicht Erzgebirgler (wie oben in der Diskussion). Ich hatte selbst einmal vor, die unterschiedlichen Sprachausprägungen in den verschiedenen Erzgebirgsorten durch Tonaufnahmen zu archivieren, doch leider musste dies aus Zeitmangel vertagt werden. (nicht signierter Beitrag von RL (Diskussion | Beiträge) )

Hi, RL. Ja, ich hätte auch gern mehr Beispiele aus dem Obererzgebirge. Aber ich kann quasi nur Lichtensteinerisch. Wenn du mehr Beispiele hast, schreib sie doch bitte dazu. Oder ersetze ein paar. Ich würde mich darüber freuen. Wenn du Fehler findest, solltest du sie übrigens einfach rausmachen. (Bei uns sagt man "Erzgebirgler", aber wohl nur bei uns...) Btw, danke für den Buchtipp. Grüße, --Thomas Goldammer (Disk./Bew.) 23:12, 21. Jun 2006 (CEST)

Naja, als Erzgebirger (ohne l) muss ich RL recht geben, das heisst Erzgebirger ohne l eben. Man beachte dazu den erzgebirgischen Mundart-Dichter bzw -Komponisten Anton Günther speziell sein Lied "Deitsch on frei wolln mer sei", darin geht es original auf Tonaufnahmen von ihm selbst überliefert weiter: "on do bleibn mer aah derbei // weil mer Arzgebirger sei!" (Quelle). Fakt ist, dass viel, was heute an diesem Dialekt bekannt ist, auf seine Kompositionen zurückzuführen ist, die auch heute noch nicht nur von älteren Einheimischen, bei Volksfesten und Bierzeltorgien lauthals mitgesungen werden und somit diesen Dialekt bis in die heutige Zeit lebendig gehalten haben. Soweit ich gehört habe, sagt man hierzulande nach wie vor Erzgebirger; der Diminutiv "ErzgebirgLer" soll auf Zugezogene angewandt worden seien, um zu zeigen, dass sie lediglich "halbe Erzgebirger" (im sinne von "nicht richtige Erzgebirger" sind.--Patrick 17:28, 26. Jul 2006 (CEST)
Naja, ich glaube kaum, dass nur Anton Günthers Kompositionen den Dialekt am Leben halten. Der lebt schon noch von selber. Aber es scheint zu stimmen, dass die meisten Leute tatsächlich das l nicht mitsprechen. Vielleicht ist das l ja ein weiterer Reflex des Sächsischen in unserem Nordwestdialekt, davon gibt es ja doch schon ein paar. --Thogo (Disk./Bew.) 19:23, 26. Jul 2006 (CEST)

Schreibung

Warum werden die Substantive hier klein geschrieben und weshalb werden falsche Wörter bei Korrektur immer wieder zurückgesetzt? Im Erzgehbiergischen gibt es das Wort "Lader" nicht, es heißt "Lätter" oder "Lädder". Un e kamser wesses suwesu net, lust eich blus nichscht sah.

Lies doch bitte erstmal den Artikel, vor allem den Teil über die Schreibung und Aussprache. Dann wirst du merken, warum lader genau die Aussprache bezeichnet, die du meinst. Wie schon im Artikel steht, habe ich mich an Schreibweisen anderer Dialekte (Bairisch und Alemannisch) gehalten. Außerdem bin ich kein Chemnitzer, auch wenn ich dort geboren bin. Wie du unschwer anhand des Artikels erraten kannst, stammen meine Leute aus Lichtenstein. Übrigens hast du "kamser" auch kleingeschrieben. Warum? Das ist ein Eigenname und muss großgeschrieben werden. ;o) --Thomas Goldammer (Disk./Bew.) 17:46, 27. Jun 2006 (CEST)

Wortschatz

glick aúf! Mal noch eine kleine Unstimmigkeit; das Wort "árb" kennen wir auch (Zschopauer/Zwönitzer Ecke), das ist aber deiner Einschätzung nach eindeutig Osterzgebirgisch... Das Wort "abort" ist zwar veraltet, dürfte aber auch dem Standartdeitschen Wortschatz bekannt sein. "Schimpfen" wäre imho "tuum" (wörtl. "toben")... Für das bejahen negativer aussagen würde ich "eujà!" sagen--Patrick 16:36, 22. Feb. 2007 (CET).

Äh... Meiner Erinnerung nach steht im Artikel árb als Westerzgebirgisch. Osterzg. ists eher "erb". Abort ist im Standarddt. zwar vielleicht bekannt, aber nicht mehr gebräuchlich, anders als wie im Erzg.. "duum" (ich schreib die alv. Plosive eigentlich fast ausschließlich mit d, aber egal) gibts bei uns natürlich auch, aber das ist ja langweilig, weil kognat mit dem deutschen toben. Naja, deebern ist auch damit verwandt, würde auf deutsch wsch. töbern oder so heißen, also toben mit Liquidsuffix (und Umlaut). Wenn du meinst, kannst dus ja noch dazuschreiben. :o) --Thogo (Disk.) 17:26, 22. Feb. 2007 (CET)

dridewààr — Trottoir

Ein sehr schöner Artikel, dennoch eine kleine Korrektur: Das erzgebirgische Wort für "Gehsteig" kommt vom französischen "le trottoir" (maskulin), das auch im Deutschen und dann mit sächlichem Artikel verwendet wird. Insofern hat "dridewààr" keine Artikelabweichung gegenüber dem Standarddeutschen. --Ludovik 12:48, 5. Jun. 2007 (CEST)

Glück auf,

ich habe eine kleinere Anmerkung. Es wird mehrmals im Artikel auf das Erzgebirgisch der Sudetendeutschen hingewiesen. Meines Wissens bestanden da schu Unterschiede! Wenn man den Dialekt z.B. von alten Gottesgabern (Böhmen) hört und den mit dem von Wiesenthal (Sachsen)vergleicht fällt das richtig auf! Die "Böhmen" hatten auch vielmehr französische Wörter übernommen (Relikt der österreichischen Herrschaft über Böhmen?? - Bsp.: Lavour für Waschschüssel), aber auch direkt österreichische Begriffe (Paradeiser für Erdäppel/Kartoffeln). Ist bei dem Abschnitt über die Artikel angesprochen wurden das das "der" nur ein "dr" ist und das "die" nur ein "de"? Gerade dadurch verraten wir uns ganz häufig anderen Deutschen, weil wir im Gegensatz zu vielen Regionen fast vor jeden Namen einen Artikel bei Sprechen setzen! Da fällt mir noch ein Hinweis ein: Irgendwo hatte jemand geschrieben in Eibenstock und Schönheide wird noch erzgebirgisch gesprochen. Meiner Erfahrung nach spricht die Eibenstöcker "Oberstadt" erzgebirgisch und die "Unterstadt" singt schu fast wie Schönheide! Wenn Schönheide erzgebirgisch spricht, dann gibts kein Vogtländisch! Die Leute dort "singen" schu so extrem, da kann man manchmal denken die halten sich für den Vorposten der Vogtländer im Westerzgebirge! ~~Mfg Dirk

Naja, Vogtländisch wird zwar meist als eigene Sprache aufgeführt, ist aber doch dem Erzgebirgischen so ähnlich, dass man sie nicht trennen kann. (Ich persönlich würde Vogtländisch und Erzgebirgisch zusammen als eine Sprache werten. Wenn man das Vogtländisch (das wird schon "Fränkisch" genannt) vergleicht, das um Hof gesprochen wird, ist die Übereinstimmung mit dem Westerzgebirgischen schon verblüffend.) Offiziell wird die Sprachgrenze meist mitten durch Schönheide gezogen (auf Karten). Mit dem Sudetendeutschen Erzgebirgisch ist hauptsächlich die Region um Weipert, Kaaden und Duppau gemeint. In Gottesgab wurde wohl kein Erzgebirgisch gesprochen, das war schon Egerländisch. --Thogo (Disk.) -- Sorgen? 14:00, 17. Jun. 2007 (CEST)

Hilfe, bitte

Gibt es hier jemand, daß uns in die englische Siete hilfen kann? Die Seite ist übergesetzt, aber nicht alle. Es gibt einige worter auf Deutsch und eine Punkt auf Erzgebirgisch, und wir brauchen nur Englisch. Vielen Dank. Cbdorsett 06:07, 1. Aug. 2007 (CEST)

done, allerdings sollte nochmal jemand auf die übersetzung des Gedichtes (abschnitt 5) schauen, ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich alles getroffen sinngemäß habe... --Patrick 10:15, 1. Aug. 2007 (CEST).

Toter Weblink

Bei mehreren automatisierten Botläufen wurde der folgende Weblink als nicht verfügbar erkannt. Bitte überprüfe, ob der Link tatsächlich unerreichbar ist, und korrigiere oder entferne ihn in diesem Fall!

--SpBot 20:58, 21. Apr. 2008 (CEST)

Frage: Modalpartikel ?

d'hútzaleit

(Nicht enden wollender abendlicher Besuch der Nachbarsleut' — »d'hútzaleit«).
Der "psychologischer Rauswurf" zu abendlich fortgeschrittener Stunde – der Mann zu seiner Frau:

»Kumm, gämma schloofn, d'Hútzaleit woin aa haamgehn!«

Kommen denn die typischen "hútzaleit" im Artikel nicht vor? Vermisse sie.

Gruß --Gerhardvalentin (Diskussion) 01:48, 26. Sep 2009 (MESZ)

Du kannst sie ja ergänzen, aber auch die Wortliste sollte eigentlich nur eine begrenzte Auswahl sein, es ist ja kein Wörterbuch. --თოგოD 03:07, 26. Sep. 2009 (CEST)

Artikel "Der"

Hallo,

eine Frage zur Verwendung des Artikels "der" im Erzgebirgischen. Müßte es nicht bei Sätzen die in Mundart geschrieben sind z.B. richtig heißen "dr gung" und nicht wie bei manchen Beispielen im Text "der gung"? Das erweckt den Eindruck, das der Artikel "der" so ausgesprochen wird wie im Deutschen üblich. Unser "dr" unterscheidet sich aber von der Ausprache deutlich vom "der". Sollte darauf nicht hingewiesen werden? Ich kenne "Fremdsprachler" die, wenn sie alte Mundarttexte lesen, fortlaufend Doktoren erwähnen, weil sie das geschriebene dr als Abkürzung für Doktor verstehen. So viel Akademiker gibts im Erzgebirge aber wirklich nicht:-)! -- Abies 16:23, 30. Sep. 2009 (CEST)

Ja, e ist nicht das e wie im Hochdeutschen, aber ich muss das eh mal überarbeiten, irgendwann. --თოგოD 17:03, 30. Sep. 2009 (CEST)

Gottesgab = Egerländisch?

Hallo,

ich habe im Diskussionsteil einen Abschnitt gefunden, wo behauptet wird, dass in Gottesgab schon Egerländisch gesprochen wurde. Da stellt sich mir nun die für das Erzgebirgische wohl sehr elementare Frage: Hat jemand sich dann mal Gedanken gemacht, was das bedeuten würde? Anton Günther, durch seine Lieder und Texte der Exponent erzgebirgischer Sprache, ein dialektfremder Sprecher? Wenn die Gottesgaber wirklich Egerländisch gesprochen haben, dann müßte man wohl Anton Günther seine Bedeutung für den erzgebirgischen Dialekt abnehmen! Auf dieses Echo wäre ich mal gespannt! MfG -- Abies 10:44, 1. Nov. 2009 (CET)

Anton Günther sprach Erzgebirgisch, das hört man ja. --თოგოD 12:04, 1. Nov. 2009 (CET)
Das ist mir durchaus bewußt. Aber im Punkt 17 hast Du als Antwort auf einen Beitrag geschrieben "In Gottesgab wurde wohl kein Erzgebirgisch gesprochen, das war schon Egerländisch". Eine von beiden Behauptungen scheint nun definitiv net zu stimmen. A. Günther wird doch keine "erzgebirgische Sprachinsel" in Gottesgab gewesen sein:-). Interessant ist nun aber doch, der beträchtliche Unterschied der Sprache zwischen Oberwiesenthal und Gottesgab. Alte Gottesgaber erkennt man heute noch immer an Ihrer Artikulation. Ich erinnere an den bekannten Ewald Roscher. Zwischen den beiden Bergstädten herrschten ja in den vergangenen Jahrhunderten enge Beziehungen, aufgrund der abgelegenen Lage. Hast Du eine Erklärung für diese deutlichen Unterschiede? Gruß -- Abies 16:36, 1. Nov. 2009 (CET)
Ja, in Gottesgab selber ist noch Erzgebirgisch, aber das ist direkt an der Grenze zum egerländischen Gebiet gewesen. Kleiner Irrtum meinerseits. Der Unterschied ist vielleicht dadurch zu erklären, dass Gottesgab zu Böhmen gehörte. Ob es da enge Beziehungen gegeben hat, weiß ich nicht, gibts da Quellen? --თოგოD 18:12, 1. Nov. 2009 (CET)

Aha. Die Gebiete um Pressnitz haben aber auch zu Böhmen gehört und da ist Deinem Artikel nach Erzgebirgisch gepsrochen worden wie bei uns. Logisch das die in Böhmen sesshaften Erzgebirger auch die, in der k.u.k.-Monarchie üblichen, Wörter angenommen haben. Da gab es ja in dem Beitrag Nr. 17 einige Beispiele. Aber das Gottesgab an der Grenze zum Egerländischen lag, möchte ich doch bezweifeln. Das ganze Gebiet bis Joachimsthal und Schlackenwert (Ostrov) gehörte zur Herrschaft der Schlicken. Erst südlich davon kann man von egerländischen Gebieten sprechen. Die Grenze zwischen Böhmen und Sachsen war in den Jahrhunderten seit der Besiedelung bis 1918 faktisch keine wirkliche, höchstens eine Religionsgrenze. Übrigens ist Gottesgab und auch Platten erst nach dem Schmalkaldischen Krieg von Sachsen an Böhmen abgetreten worden. Es fand ein reger Austausch statt zwischen den Orten zwischen Fichtelberg und Keilberg statt. Trotz Konfessionsunterschieden wurde "wild" untereinander her geheiratet. Quellen gibts da genügend. Populärwissenschaftlich interessant ist die Ortschronik von Oberwiesenthal von Herrn J. Kunze zur 475Jahr-Feier. Trotz der kleinen Kritik, ein großes Lob für die Seite! Gruß -- Abies 21:27, 1. Nov. 2009 (CET)

Ja, es war ja auch nur eine Vermutung. Vielleicht sind ja nach Gottesgab viele Tschechen gezogen und nach Pressnitz eher Leute aus dem Norden (wäre ja naheliegend, entlang des Flusses), ich weiß es nicht. Wenn du Quellen hast (aber bitte kein populärwissenschaftliches Zeug, es sollte schon wissenschaftlich fundiert sein), dann ergänze doch im Artikel, was du findest. Die Sprachgrenze lag älteren Dialektkarten zufolge direkt an der Linie von Platten nach Schlackenwerth (die Bergkette südwestlich daneben), das ist keine 12 km von Gottesgab, das meinte ich mit "direkt an der Grenze", ein bisschen Vermischung gibt es in der Nähe von Dialektgrenzen immer, das siehst du doch auch heute zwischen Erzgebirgisch und Sächsisch. "Erst nach dem Schmalkaldischen Krieg" Das ist 500 Jahre her... In der Zeit verändert sich so einiges in einer Sprache. --თოგოD 22:33, 1. Nov. 2009 (CET)
A. Günthers Tochter hat z.B. nach O-thal geheiratet. Naja die Gottesgaber wurden von den Schwarzenbergern und die O-thaler von den Schönburgern gegründet. Da werden auch die Siedler bzw. Bergleute aus unterschiedlichen Gegenden gekommen sein. Ist ja auch in den restlichen Gegenden des Erzgebirges so, dass die einzelnen Dörfern einen unterschiedlichen Dialekt haben. Tschechen vermute ich eher weniger, die ins Gebirge gezogen sind, dann schon eher Deutschböhmen aus dem böhmischen Becken. Liesel 22:44, 1. Nov. 2009 (CET)
Ja, oder so. Allerdings hört man bei Anton Günther schon deutliche tschechische Einflüsse raus. Also irgendwas war da los mit dem guten Mann. ;) (Alles OR...) --თოგოD 23:42, 1. Nov. 2009 (CET)
Völliger Unsinn, im Gegenteil: "Nicht die Bohne" von tschechischem Einfluss war jemals bei Tonl und bei den "Erzgebirgern" untereinander zu hören (und auch nicht bei den heute noch immer dort wohnhaften "echten" Erzgebirgern untereinander). Gerade das ist ja das Auffällige, das typisch Kennzeichnende. Gruß --Gerhardvalentin 23:11, 28. Nov. 2009 (CET)
"Völliger Unsinn"? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf? Na warten wir doch einfach mal ab, bis es dazu wissenschaftliche Untersuchungen gibt. --თოგოD 01:34, 29. Nov. 2009 (CET)

Das mit den Tschechen ist wirklich Quatsch. Da muß ich mich Liesel anschließen. Ok, das mit der Linie Platten - Schlackenwerth ist sinnvoll, das entspricht ja ungefähr der alten Grenze zwischen Sachsen und Böhmen, vor dem Schmalkaldischen Krieg. Na wie denn nun mit Anton Günther, erst sagst du er sprach erzgebirgisch, Zitat: "das hört man ja" und nun ist er wieder "Randtscheche". Laß das bloß net den Erzgebirgsverein hören, schließlich hieß das Lied net "Tschechisch und frei voll mer sei" :-). A. Günther hat wie die meisten Gottesgaber geredet, wenn man die alten Gottesgaber heute noch hört, denkt man eben jenen zu hören. Und wenn man bedenkt, wo der nächste größere tschechische Sprachraum lag, dann lag Gottesgab weit ab vom Schuß, im Vergleich mit Karlsbad. Also ich würde die populärwissenschaftlichen Arbeiten net abqualifizieren. In dem Fall der Wiesenthaler Chronik stammen die Quellen aus den alten Kirchenbüchern, Chroniken der Pastoren und sogar "Lehmannsche Informationen", bessere und authentischere Quellen kann man kaum kriegen. Das hat nun aber weniger mit dem Dialekt zu tun, sondern mit der allgemeinen Historie. Ich finde es nur spannend, warum grad zwischen Wiesnthal und Gottesgab so deutliche Unterschiede bestanden, obwohl die Städte eng verbandelt waren. -- Abies 22:28, 2. Nov. 2009 (CET)

Na, ich hab ja net gesagt, dass er Randtscheche ist (was auch immer das ist ;) ), aber die Einflüsse sind in dem Dialekt halt deutlich rauszuhören in der Aussprache. Möglicherweise auch ein Substrateffekt, wer weiß. Da bräuchte man Aufzeichnungen vom Zeitpunkt der Besiedlung. Sowas wie diese Chroniken sind natürlich ok als Quelle, die basieren dann ja auf Primärquellen. Populärwissenschaftlich sind eher so Bücher, die irgendwer auf der Basis von solchen Chroniken schreibt, also ohne weitgehend Primärquellen zu verwenden. --თოგოD 23:09, 2. Nov. 2009 (CET)

Drei Verbesserungsvorschläge

Huhu, ich komme ebenfalls aus dem Erzgebirge und freue mich sehr über diesen Artikel.:) Mein Lob hab ich bereits weiter oben hinterlassen, nun sind mir aber drei Dinge aufgefallen, die man verbessern könnte:
Erstens kann ich in der IPA-Umschreibung von den Beispielen irgendwie keine stimmhaften Plosive (b d g) finden. Stattdessen sind sie immer stimmhaft notiert. Ich bin mir aber ziemlich sicher eine sehr häufige Nutzung der stimmhaften zu hören.
Zweitens könnte angemerkt werden, dass in Sätzen das Prädikat oft durch eine Konstruktion mit "tun" gebildet wird. Also heißt es da nicht "ich mache das", sondern "ich tu das machen". Im Dialekt klingt das auch nicht so schlimm wie im Hochdeutschen. :P
Außerdem fehlt da noch eine grammatikalische Besonderheit, oder ich habe sie übersehen: Und zwar wird bei Präpositionen im Plural der Nominativ angewandt. Statt "mit den alten Leuten" sagt man beispielsweise "mit de alldn Leit". ;) --Michl42 21:12, 28. Nov. 2009 (CET)

G'auf. Hm, die generelle Annahme ist allerdings schon, dass sie stimmlos sind (nur eben nicht aspiriert wie im Deutschen, deswegen klingen sie ähnlich wie die stimmhaften). Die Annahme basiert allerdings eher darauf, dass es keine Sprache gibt, die nur stimmhafte Plosive hat (mal vom k abgesehen, aber das ist ja auch im Erzgebirgischen aspiriert und fällt daher aus der Betrachtung raus). Gesichert ist es wohl nicht, ich weiß grad nicht, ob es phonetische Untersuchungen dazu gibt. (Frag aber mal einen Muttersprachler des Russischen, die haben ja beide Laute, also stimmhaft und stimmlos unaspiriert, und die hören die meistens als stimmlos. Aber das kann man natürlich nicht in den Artikel schreiben. ;) )
Ja, diese Sätze mit "tun" als Hilfsverb... Das müsste man wirklich mal ergänzen. Aber find da mal (wissenschaftliche) Quellen dazu... ;) Na, ich versuch das morgen mal.
"mit de alldn Leit" könnte auch Akkusativ sein, ist ja im Plural die gleiche Form. ;) Aber stimmt, das hört man bisweilen. Muss ich mal suchen, obs da irgendwo Angaben zur Verteilung gibt, ich glaub, das ist nicht überall so üblich... Grüße, --თოგოD 21:48, 28. Nov. 2009 (CET)
Das mit den wissenschaftlichen Quellen ist ja nicht ganz so einfach, wie schon im Artikel geschrieben. Die Sprache ist nicht sonderlich erforscht, also müssen die Sprecher ansich als Quelle herhalten. Und da ich jeden Tag mit dem Erzgebirgischen Dialekt zu tun habe, schließe ich einen Irrtum aus; es sei denn, dass gerade die Leute, mit denen ich zu tun habe, ihren eigenen Unterdialekt entwickeln. ;)
Oh, mir ist noch etwas viertes eingefallen. Und zwar wird im Erzgebirgischen bei der Nennung von Personennamen immer erst der Nachname und dann der Vorname genommen. Beispielsweise heißt es nicht "Hans Walther" (Name geändert) sondern "dor Walther Hans".
Ich finde es auf jeden Fall interessant, wie weit der Artikel noch ausgebaut werden kann. :) --Michl42 22:18, 28. Nov. 2009 (CET)
Hm, also den Unterschied zwischen stimmhaften und stimmlosen Plosiven kann man nicht einfach so selber hören, wenn es in einer Sprache nur eines davon gibt. Es könnte ja z.B. auch so sein, dass die in bestimmten Lautumgebungen stimmhaft sind, aber in anderen nicht. Das muss man aufnehmen und dann sieht man das. Man bräuchte halt nur Leute, die das mitmachen würden, ein entsprechendes Phonetiklabor (mit schallisoliertem Raum) gäbs in Leipzig... ;) --თოგოD 22:45, 28. Nov. 2009 (CET)

Oberdeutsch

Servus

Ich verstehe nicht, warum das Erzgebirgische zu den Oberdeutschen Mundarten gezählt wird. Von den Wörtern her würde ich schon Verwandtschaften zu den Fränkischen und Bayrischen Nachbarn nachvollziehen, aber wenn ihr euch mal die Tonaufnahmen anhört, klingt es 100% sächsisch.

---Gruß Imperator24 19:03 , 16. Dezember 2009 (CEST)

Ja, klar, für die Ohren eines Nichtsachsen klingt das eh alles gleich. Aber red mal einen Leipziger auf Erzgebirgisch an, der wird dich blöd angucken, irgendwas von Ausländern murmeln und weitergehen. Der versteht dich nämlich schlichtweg nicht. Wie es klingt, hat mit der Herkunft eh überhaupt nichts zu tun. Hindi klingt auch wie eine Dravidische Sprache, ist aber überhaupt nicht damit sondern (z.B.) mit Deutsch verwandt. --თოგოD 20:20, 16. Dez. 2009 (CET)


Aha, kannst du mir auch sagen, zu welchem Oberdialekt das Erzgebirgische nun zählt? ---Imperator24 12:47, 17. Dezember 2009 (CET)

Es bildet ein Dialektkontinuum mit Ostfränkisch. Vogtländisch ist sprachlich (und geographisch) genau dazwischen. Der Hauptunterschied zum Ostfränkischen ist, dass Erzgebirgisch im Lauf der Zeit die Intonation des Sächsischen übernommen hat, deswegen "klingt" es so ähnlich. --თოგოD 13:36, 17. Dez. 2009 (CET) p.s.: Das findest du bestimmt auch ganz interessant. Erzgebirgisch ist bei den Beispielen da zumeist identisch mit (oder sehr ähnlich zu) dem Ostfränkischen. Bisweilen ist Erzgebirgisch identisch zum Ostfränkischen um Schweinfurt, aber dazwischen (Hof/Coburg/Münchberg etc.) ist es wie im Bairischen, da sieht man dann, wo sich bairische Einflüsse breitgemacht haben. Hier findest du übrigens auch eine Tonaufnahme von Westerzgebirgisch (genauergesagt der Dialekt von Gottesgab), mit deutlich weniger sächsischem Einfluss (bis auf die Satzintonation).


Oje, du hast recht, hört sich schon wie eine Mischung aus Fränkisch, Bayrisch und Sächsisch an. Und danke für die Links.

---Gruß Imperator24 10:50, 19. Dezember 2009 (CET)

Überprüfungen

Ich habe einige Sachen ergänzt, vor allem spezielle Dialektwörter. Außerdem scheinen mir einige Sachen nicht ganz korrekt zu sein. Ich kann zwar die genaue Lautschrift nicht, aber ich bitte hier um Überprüfung:

bei Jahr - gaar wird das a auch zum o, es müsste also gààr oder goor lauten als Artikel gibt es der nicht, sondern wird dor ausgesprochen, genauso wie die Endung er Jäger - gochor, teuren-deiorn bei "ich habe" wird das b am Ende nicht gesprochen also iich ho

(21) Er wèrd wuu wiider nèd doo gewaasn sei anhören?/i

[ɔɰ] [vɛɰt] [vuː] [viːtɔɰ] [nɛt] [toː] [kəvaːsn̩] [saɪ] 
Er wird wohl wieder nicht da gewesen sein. 

bei diesem Beispiel scheint das i bei wieder lang gesprochen zu werden. wiider. Es wird bei uns aber widder ausgesprochen- kurzes i.

genauso hinewiider wird bei uns eigentlich hinnewidder gesprochen (nicht signierter Beitrag von 87.188.239.84 (Diskussion | Beiträge) 01:24, 17. Jan. 2010 (CET))

25) Dàs kàà (i)ch der fei ni sààn. anhören?/i

[tʌs] [kʰʌː] [(ɪ)ʂ] [tɔɰ] [faɪ] [nɪ] [sʌːn] 
Das kann ich dir aber nicht sagen. 

Wird bei uns: Des kaa ch dor fei ned sogn. gesprochen. Es mag sich hier vielleicht um regionale Unterschiede handeln?


--87.188.243.137 00:54, 17. Jan. 2010 (CET)

Ja, das sind tatsächlich regionale Unterschiede. :) Das mit dem dor ist klar, ich hab das nur der geschrieben weil das eigentlich immer so geschrieben wird (oft auch nur dr). dor wird eigentlich nur im Sächsischen geschrieben. --თოგოD 01:39, 17. Jan. 2010 (CET)

ah. ok.)) ja das ist natürlich das Problem bei Dialektschreibweise, dass es eigentlich keine richtigen Regeln gibt.)) Ich hab ein paar Wortbeispiele noch eingetragen, die stark vom hoschdeutschen Abweichen und teilweise ganz andere Wörter sind (schlosen, dschinnern usw.)) Schaut mal, ob ihr die übernehmen wollt. Wenn ich mal wieder mit meinen Eltern spreche, schaue ich mal, ob mir noch andere solche Wörter auffallen.)) --87.188.178.61 02:36, 17. Jan. 2010 (CET)

Die Liste der Beispiele sollte eigentlich noch um eine Spalte erweitert werden, in der der Ursprungsort der Wörter (bzw. des Autors, der sie der Liste hinzugefügt hat), erwähnt wird. Es sind bereits jetzt einige Sachen dabei, die mir unbekannt sind oder laut phonetischer Umschrift deutlich anders ausgesprochen werden als für mich üblich. Die lokalen Unterschiede des Dialektes sind eben doch recht groß, was berücksichtigt werden sollte. --Ambross07 11:14, 17. Jan. 2010 (CET)
Ja, gute Idee. Der ganze Artikel muss eigentlich ohnehin dringend überarbeitet werden. Der ist vor vier Jahren entstanden und entspricht nicht mehr unbedingt dem Standard. Wichtig ist, dass die Wörterliste nicht ausufert, es soll ja kein Wörterbuch werden, sondern nur Beispiele für Wörter, die es in anderen deutschen Sprachen nicht gibt. --თოგოD 12:29, 17. Jan. 2010 (CET)

ja klar, ein paar Wörter wie Feier zu Feuer könnte man vielleicht rausnehmen, da sie ja fast dem Hochdeutschen entsprechen. ich habe auch Semmel mitreingenommen, da das Wort im Norden nicht gebräuchlich ist. Allerdings kennt man es im Süden auch. Wörter aber wie Vorsaal zu Flur, numero oder dorwalde, bzw. drwalde würde ich lassen, da sie abweichen oder sehr eigene oder alte Bildungen darstellen, wie auch ize.

baam und beeme kenne ich so auch nicht. bei uns dr baam de beim. Das e am Ende wird meistens weggelassen. beeme klingt mehr sächsisch. Ansonsten auch haus - heisr, draam - dreim.

Bei den Beispielen Singular- Plural habe ich mal noch Schof, Scheef reingenommen

--87.188.178.61 14:30, 17. Jan. 2010 (CET)

Das Problem ist eben wirklich, daß es teilweise starke lokale Unterschiede gibt, die durch Fallbeispiele herausgearbeitet werden müßten. Momentan weißt der Artikel ja eine starke Lichtensteiner Färbung auf und ist somit recht speziell. Weiterhin habe ich gerade gesehen, daß der geamte ex-MEK als Osterzgebirgisch gezählt wird, was sachlich falsch ist. Das trifft für den Nordosten zu, für den Südwesten jedoch weniger bis nicht. --Ambross07 19:30, 17. Jan. 2010 (CET)

ja klar. Der Artikel ist trotzdem ziemlich gut. --91.6.57.97 19:21, 18. Jan. 2010 (CET)

Mal noch ne andere Frage. Woran unterscheide ich eigentlich erzgebirgisch vom thüringisch-obersächsischen? Ich komme nämlich ursprünglich aus einem Gebiet, was angeblich nicht mehr zum Erzgebirgischen gehört. Bei uns sprechen aber alle so. --91.6.57.97 19:35, 18. Jan. 2010 (CET)

Das Westerzgebirgisch mit seinen Varianten unterscheidet sich schon recht stark vom thüringisch-obersächsischen. Spontan würde mir die Lenisierung einfallen (kein Erzgebirgler redet vom "Gännschen Gaffee"), außerdem ein anderer Umgang mit den Vokalen hinsichtlich Dehnung oder auch Färbung (U statt O usw.). Aus welchem Gebiet kommst du denn? Vielleicht bedarf der Artikel ja einer leichten Anpassung. --Ambross07 17:13, 19. Jan. 2010 (CET)

aus der Nähe von Zwickau. Meine Eltern stammen aus der Gegend von Greiz. G anstatt K kenne ich nur aus dem Harz.)) U anstatt O gibt es meiner Ansicht nach auch im Vogtländischen und den anderen Dialekten. Nach der Wikipedia - Karte Vogtländisch müsste in unserer Gegend Westerzgebirgisch, Südostthüringisch und Nordvogtländisch gesprochen werden.)) Irgendwelche Unterschiede sind mir da nicht aufgefallen.))--87.188.179.84 01:33, 20. Jan. 2010 (CET)

Nähe Zwickau ist so die Grenzregion zwischen den Dialekten. Da kann ich mir schon vorstellen, daß es kaum Unterschiede gibt, die werden da wohl verschwimmen. Ich kenne Leute aus Wilkau-Hasslau, die sprechen auch nicht wirklich Erzgebirgisch, aber auch nicht "Sächsisch" oder gar Vogtländisch. --Ambross07 10:22, 20. Jan. 2010 (CET)

Ja wahrscheinlich sind die Übergänge eh alle fließend. Nach der Karte auf Vogtländisch wären wir der letzte Zipfel des Erzgebirgischen.)) Aber bei fließenden Übergängen kann man wohl keine wirkliche Trennlinie ziehen. --91.6.62.77 13:48, 20. Jan. 2010 (CET)

vrhunebibln

ist übersetzt mit "verunstalten", was die Bedeutung nicht trifft. Verhohnebibeln ist Abkömmling von "verhöhnen" (lange Nase, "ätsche-ätsche"), auf hochdeutsch "verächtlich machen". Gruß -- Dr.cueppers - Disk. 13:34, 27. Jan. 2010 (CET)

Erzgebirgisch ist aber net Hochdeutsch. Auf Erzgebirgisch bedeutet es "verunstalten". --თოგოD 17:15, 27. Jan. 2010 (CET)
Je nach Region wird das Wort mit beiden Bedeutungen genutzt, wobei die Version "verunstalten" aber überwiegt. --Ambross07 17:33, 27. Jan. 2010 (CET)
Ich kenne es nur im Sinne von "verächtlich machen", und zwar aus dem Großraum DW und von Mitschülern (1936-44) aus dem Osterzgebirge. Gruß -- Dr.cueppers - Disk. 17:55, 27. Jan. 2010 (CET)
Na, DW ist aber sprachlich schon meißnisches Gebiet, die können kein Erzgebirgisch da. ;) --თოგოD 19:44, 27. Jan. 2010 (CET)

Oberdeutsch?

Die gängige Grenze zwischen Oberdeutsch und Mitteldeutsch ist die Speyerer Linie, d. h. die Isoglosse der Verschiebung von germ. pp im Inlaut /pf/ (Appel > Apfel). Im Abschnitt Wortschatz findet sich "aardabl" für Kartoffel. Das heißt also, das hier germ pp im Inlaut nicht verschoben ist, und demnach ist das Erzgebirgisch per definitionem kein oberdeutscher Dialekt sondern ein mitteldeutscher. Die großen Ähnlichkeiten zu den ostfränkischen Dialekten sind aufgrund der räumlicher Nähe nicht weiter verwunderlich und widersprechem der Zugehörigkeit zum Mitteldeutschen auch nicht. Gibt es irgendweinen Beleg in der sprachwissenschaftlichen Literatur, das das Erzgebirgisch zu den oberdeutschen dialekten gezählt wird. Die Einteilung der Dialekte im Ethnologue ist für fast alle deutschen Dailekte extrem fehlerhaft und sollte hier m. E. nicht herangezogen werden. Und das erwähnte Linguasphere-Register ist ja offensichlich auch fehlerhaft. --Holder 06:52, 16. Apr. 2010 (CEST)

Die Ähnlichkeiten zu den ostfränkischen Dialekten beruhen jedoch nicht auf Kontakt sondern darauf, dass das Erzgebirge von Franken aus besiedelt wurde vor 1000 Jahren. Also wenn Erzgebirgisch mitteldeutsch ist, dann müsste es Ostfränkisch auch sein... Nach deiner Definition müsste der Dialekt, aus dem Hochdeutsch abstammt übrigens oberdeutsch sein, ist es aber nicht... ;) Isoglossen haben in Dialektkontinua auch überhaupt nicht viel zu sagen, da nahe verwandte Sprachen auch nach ihrer Spaltung gemeinsame Innovationen durchmachen können, wenn arealer Druck vorhanden ist. Übrigens ist die Einteilung in "Mitteldeutsch" und "Oberdeutsch" ohnehin völlig obsolet, da es weder eine gemeinsame Oberdeutsche Ursprache gegeben hat, noch eine solche für Mitteldeutsch. In der sprachwissenschaftlichen Literatur findet sich fast gar nichts über Erzgebirgisch, meistens wird es ohne irgendwelche Evidenz dafür anzugeben einfach kurzerhand zum Sächsischen gerechnet (und oftmals wird es gar nicht extra erwähnt, also quasi ignoriert und es wird einfach angenommen, dass in Südsachsen auch Sächsisch gesprochen wird). --തോഗോD 10:12, 16. Apr. 2010 (CEST)
Man kann sicherlich fragen, ob die Einteilung in oberdeutsche und mitteldeutsche Dialekte sinnvoll ist, wenn man das kontinentalgermanische Dialektkontinuum vor Augen hat. Dies umfasst allerdings sämtliche deutschen Dialekte, dazu auch die niederdeutschen und alle niederländischen und flämischen Dialekte. Dennoch ist es in der Sprachwissenschaft gängig, dieses großes Dialektgebiet in Dialekträume zu unterteilen (oberdeutsch, mitteldeutsch, alemannisch, rheinfränkisch usw.) Die Abgrenzung erfolgt grundsätzlich immer über Isoglossen oder Isoglossenbündel.
Wenn Du den Eindruck hast, diese Abgrenzung ist nicht angebracht, dann kann man dies diskutieren und im Artikel darstellen, aber im Artikel heißt es bisher ganz klar: Erzgebirgisch ... ist ein oberdeutscher Dialekt und dies stimmt eben nicht! Sämtliche sprachwissenschaftlichenb Einteilungen gehen bei Oberdeutschen Dialekten von verschobenem germ. pp im Inlaut aus.
Ob das Erzgebirge vor 1000 Jahren von Franken aus besiedelt wurde, hat mit der Einteilung der heutigen Dialekt nichts zu tun und Ostfränkisch ist kein mitteldeutscher Dialekt, da hier germ. pp im Inlaut verschoben ist! Die Zugehörigkeit des Ostfränkisch wird zugegebenermaßen in der älteren linguistischen Literatur teilweise kontrovers diskutiert, aber auf keinen Fall werden Dialekte mit unverschobenem pp zu den oberdeutschen gezählt. Es geht hier um die strukturellen Merkmale der heutigen erzgebirgischen Dialekte, nicht um historische Besiedlungsvorgänge vor 1000 Jahren.
Für die Einteilung in Dialekträume braucht es keine oberdeutsche Ursprache, das ist eine rein linguistische Einteilung aufgrund bestimmter struktureller Merkmale. Es handelt sich hier auch nicht um Spaltungen von Sprachen oder Dialekten.
Zum Hochdeutsch: dieses ist nicht aus einem Dialekt hervorgegangen sondern vereinigt mitteldeutsche Formen (Meißner Kanzleisprache), oberdeutsche Formen (vor allem ostfränkische und bairische Formen) und niederdeutsche Auspracheweisen. --Holder 11:09, 16. Apr. 2010 (CEST)
Es ist ein oberdeutscher Dialekt, auch wenn vielleicht nicht alle Merkmale erfüllt sind. Das starre Festkrampfen an einem einzelnen Merkmal macht noch lange keine Unterteilung in Dialekträume, da gehört schon noch ein wenig mehr dazu, als nur auf die Lautentsprechung eines einzigen Lautes zu schauen. Die Germanisten machen diesen Fehler schon seit Jahrzehnten, aber das muss man ja nicht mittragen. Übrigens ist das Linguasphere-Register nicht "offensichtlich fehlerhaft", da die gar nicht in "oberdeutsch" und "mitteldeutsch" (nach den Germanistendefinitionen) einteilen, sondern in tatsächliche linguistische Entitäten. --തോഗോD 11:39, 16. Apr. 2010 (CEST)
Auch wenn Erzgebirgisch kein oberdeutscher Dialekt ist (in der Wikipedia sollten nicht eigene Interpretationen sondern der aktuelle Stand der Wissenschaft dargestellt werden, und wenn die Germanisten das langer Zeit so sehen, dann ist das kein „krampfhaftes Festhalten“ von mir, sondern der aktuelle Stand der Wissenschaft), ist hier auch mal ein Lob angebracht: der Artikel ist wirklich lesenswert!!! PS: Danke für die kleine aber entscheidende Korrektur ;-) LG, --Holder 16:22, 16. Apr. 2010 (CEST)
Naja, es ist nicht aktueller Stand der Linguistik, denn die allgemeine Linguistik hat zum Erzgebirgischen eigentlich noch gar keinen richtigen Stand, da es meistens einfach ignoriert wird (oder eben ohne Nachweis mit Sprachdaten irgendwas behauptet wird). Das ist ja das Problem. --തോഗോD 19:23, 16. Apr. 2010 (CEST)

Noch etwas: in welchem alemannischen Dailekt soll eigentlich das fei gebräuchlich sein? Das habe ich noch nie gehört oder gelesen. Auch die Entsprechung von /o/ als /u/ (z. B. in "Hose" > "Huus") kenne ich im Alemannischen gar nicht und die Vertretung von mhd. a als /o/ (z. B. in Hase) ist gerade nicht Alemannisch sondern einer der klassischen Unterschiede zwischen Alemannisch ("Haas") und Bairisch ("Hoos"). --Holder 22:13, 16. Apr. 2010 (CEST)



Erzgebirgisch – eine süddeutsche Mundart

Die erzgebirgische Mundart, wie sie im oberen westlichen Erzgebirge in den Dörfern um Aue und Annaberg-Buchholz gesprochen wird, gehört zum ostfränkischen Sprachraum. Das Erzgebirgische hat wenig mit dem meißnisch-sächsischen Dialekt zu tun, der ursprünglich aus Thüringen stammt. Im östlichen und nördlichen Erzgebirge, östlich von Marienberg und nördlich von Thalheim-Gelenau-Scharfenstein verliert sich aber das süddeutsche Element in der Sprache, es überwiegt dort der breit klingende und das "sch" betonende meißnisch-sächsische Dialekt. Ein Vergleich mehrerer Wörter soll hier den Unterschied verdeutlichen:

Hochdeutsch              Erzgebirgisch
           Ostfränkisch-               Meißnisch-
           Nordbayrisch                Sächsisch
   
Frau           Fraa         Fraa        Frau         
Baum           Baam         Baam        Boom
Vieh           Viech        Viech       Vieh
Küche          Kich         Kich        Küsche
kaufen         kaafn        kaafn       koofen
schlummern     nafzen       natzen      schlummern
euch           eich         eich        eusch
nicht          ned          net         ni / nisch
gleich         glei         gelei       gleisch
neulich        neilich      neilich     neulisch
dieses Jahr    heuer        heier       dies Joahr

Typisch für die erzgebirgische Mundart ist auch das Weglassen des Schluß-e bei vielen Substantiven, was auch in einigen Teilen des fränkisch-bayrischen Sprachraumes zu finden ist. Beim meißnisch-sächsischen Dialekt wird das Schluß-e immer mitgesprochen. Hier einige Beispiele.


Hochdeutsch     Erzgebirgisch    Meißnisch-Sächsisch
  
Schule          Schul            Schuule
Brücke          Brick            Brügge
Kirche          Kerch / Karch    Kiersche
Schraube        Schraub          Schraaube
Hose            Hus              Hoose
Eiche           Eich             Eische
Fichte          Ficht            Fischte

Man muß auch bedenken, daß einzelne Worte oder Aussprachen von Ort zu Ort variieren. So hat es durch Zuzüge immer wieder sprachliche Veränderungen gegeben. Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg sind durch Vertriebene, durch Wismut-Bergleute und andere Berufsgruppen (u. a. Lehrer) neue Sprachelemente ins Erz-gebirge gekommen. Wir sollten aber stolz sein auf unsere ostfränkisch-erzgebirgische Mundart und sie an unsere Kinder und Enkel weitergeben, was aber leider nicht immer geschieht. Es ist auch eine Verpflichtung für Kindergärten und Schulen die Mundart zu fördern. Besonders in Bayern sind solche Tendenzen im Bildungsbereich zu erkennen. Laut einer Richtlinie des Bayerischen Kultusministeriums soll an den Schulen „die Pflege der Mundart möglichst gefördert werden, wobei sozial und örtlich bedingte Sprechgewohnheiten und Eigentümlichkeiten der Kinder zu berücksichtigen sind“. Der lokale und regionale Dialekt ist ein Stück unserer überlieferten Kultur. Er bietet Ausdrucksformen, die die Hochsprache so nicht leisten kann. Insofern ist er zwar ein Ausdrucksmittel, das aus der Vergangenheit kommt, aber nicht rückwärts gerichtet ist, sondern identitätsbildend in die Zukunft weist Es sind schon einzelne Worte verschwunden, manche nur noch selten in Gebrauch. Auch das ist ein Stück Heimat, das es zu bewahren gilt.

Zum Schluß ein Beispiel der oberfränkischen Mundart. Man merkt deutlich die enge sprachliche Verwandtschaft zum Erzgebirge. Hier nun der erste Vers eines Gedichtes von Reinhold Hartmann aus Bayreuth.


Des Husnkaafn Neili wollt iech und mei Fraa, wall die läßt mi net allaa, amol in die Stadt nei laafn und für miech a Husn kaafn. (nicht signierter Beitrag von 87.170.99.233 (Diskussion) 10:52, 8. Nov. 2010 (CET)) nur die Wortlisten formatiert -- 146.52.117.215 23:59, 2. Nov. 2011 (CET)


Ich kann dem Benutzer Holder nur zustimmen. Leider wird hier bei Wikipedia im Bezug auf Dialektgebiet, usw. viel Schmarrn verzapft! Auch ich halte die Einteilung laut Sprachforschung und die jeweiligen genauen Grenzen für recht fragwürdig (besonders das mit der Mainlinie, die sollten erst einmal auf einer Karte schauen wo der Main fließt!). Doch wenn die Unterteilung laut Sprachforschung nach der Verschiebung von germ. pp im Inlaut geschieht, dann ist das so und man muss es akzeptieren. Ansonsten kann man die ganze Einteilung in Ober-, Mittel- und Niederdeutsch gleich lassen! Selbst im Osten des Vogtlandkreises sagt man schon Appel [[2]] und der Rest der Region gilt als Übergangsgebiet.
Wenn Sie mit den Vokabeln oben argumentieren, dann müssen sie aber dringend das Südhessische und das Pfälzische in die Kategorie Oberdeutsche Dialekte einstufen Das Mainfränkische (Ostfränkisch) hat sogar viel mehr Gemeinsamkeiten mit dem Südhessischen (fließender Übergang in Unterfranken) als mit den östlicheren Dialekten. Sicher ist Erzgebirgisch ein dringend bewahrenswerter Dialekt und er sollte gepflegt werden. Nur ist es eben ein, laut der gängigen Definition, Mitteldeutscher Dialekt. Eine Süddeutsche Mundart (Süddeutschland hat zwar keine feste Definition) ist es schon mal gar nicht wenn man sich die geographische Lage des Erzgebirges in Deutschland anschaut, dazu liegt es doch etwas zu weit nördlich!--Brichtig (Diskussion) 16:42, 4. Mai 2012 (CEST)

Ich bin gerade dabei das zu überarbeiten. Und die ganzen Folgen, die diese Einteilung nach persönlicher Meinung, über die Jahre verursacht hat (all die falschen Referzen und Hinweise in anderen Artikeln und fehlerhaften Karten). Tut mir leid Thogo, aber ich muss jetzt handeln, da ich bereits bei der Überarbeitung von Artikeln, die zu diesem Artikel leiten, bin. Dem was Holder erklärt ist ja eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Hier sind trotzdem noch mal ein Paar zusätzliche Nachweise. [[3]], [[4]], [[5]], [[6]], [[7]]--Brichtig (Diskussion) 19:05, 7. Mai 2012 (CEST)

Ich bin mir nicht sicher ob ich das richtig verstanden habe alles:
In dem Artikel steht das Folgende (gehört zu einem "vgl." nicht immer auch ein Link?):
(vgl. hierzu z. B. die Fehleinordnung des Erzgebirgischen in Ethnologue)
Ich kenne die Ethnologue-Seite und kenne auch die dortige Zuordnung zum Obersächsischen ("Saxon, Upper") dort. Darum geht es hier in der Diskussion, oder?
Wenn ja, dann meine Frage dazu: Habe ich den Verlauf der Diskussion richtig verstanden, wenn ich denke das die Zuordnung bei Ethnologue "der Stand der Wissenschaft" ist? Und somit einige Dinge in dem Artikel aktuell sich nicht daran orientieren bzw. überarbeitet werden?--86.56.103.69 13:53, 3. Okt. 2012 (CEST)

sidichfir

Sidichfir --> http://de.wikipedia.org/wiki/Siehdichf%C3%BCr_%28Gr%C3%BCnbach%29 Ist eine Ortslage von Grünbach, daher der Name als Synonym für ein kleines (Hinterwäldler-) Dorf.

-- Deecon 13:24, 18. Jul. 2011 (CEST)

Ah toll, es gibt aber mehrere Ladschaftsbezeichnungen. Hier mal ein anderer Link, nachdem es aus der Fuhrmannsprache kommt und wohl wirklich sieh dich vor bedeutet http://www.asamnet.de/~patzeltm/neu2/projekt01/index.php?idcatside=167&sid=83cab7229d7f043e2438546980a2adf5&mod12_1=print --78.55.149.21 00:49, 13. Jan. 2012 (CET)

1.Auf Landkarten wird Vogtländisch stets als oberdeutsche Mundart (fränkisch) eingeordnet, (west-)erzgebirgisch jedoch meistens als mitteldeutsch (obersächsisch). Der einzige "größere" Unterschied zwischen beiden Dialekten, der mir aufgefallen ist, ist der zwischen Knopf, Strumpf und Apfel (vogtl.)einerseits und Knopp, Strump und Äppel (erzgeb.)andererseits. (Damit wäre Erzgebirgisch sprachwissentschaftlich eindeutig nicht oberdeutsch, was ich bezweifle.) Ansonsten habe ich (aus Johanngeorgenstadt stammend) beide Varianten weitgehend als identisch empfunden. Unterscheidungsmerkmal war eher die auffällige Satzmelodie der Vogtländer. 2.Wu de Hasn Hosn haaßn un de Hosn Husn haaßn, do sei mir drham. 3.Man sollte sich beeilen mit der Erforschung dieser Dialekte; ich fürchte, sie werden innerhalb weniger Generationen verschwinden und dem obersächsischen Einheitsbrei Platz machen. (nicht signierter Beitrag von 77.179.116.243 (Diskussion) 04:03, 12. Dez. 2012 (CET))

Wortschatz

Ich habe hier noch ein paar Wörter, wie sie im südlichen/mittleren Erzgebirge verbreitet sind (Raum Olbernhau). Möchte die jemand einpflegen, der sich mit der Lautschrift auskennt? Wo ich "a" geschrieben habe, ist ein "reines" a gemeint, "o" steht für einen Laut zwischen a und o, aber näher am o.

Alderiern (sich) (sich aufregen)

And dun (leid tun)

Ästemiern (estimieren, beachten)

Baddl (Zeug, Ramsch)

Borbsch (barfuß)

Beddl (Kissen)

Bemmbiks (Brotbüchse)

Bleddn (bügeln)

Bledlock (Bügeleisen)

Blinsen (Eierkuchen)

Bobelaatsch (umlaufender Balkon, auch umlaufendes Zwischengeschoss, z.B. in einer Scheune)

Bomalo (langsam, wohl von tschechisch „po malo“)

Borm („barmen“ – klagen)

Borschtwisch (kleiner Handfeger)

Branzn (angeben)

Brietzl (frecher Kerl)

Bussl (Deminutiv zu Junge)

Drmochn („(d)ermachen“ – schaffen, meist verneint)

Dingeniebr (dort hinüber)

Dingenim (dort herum)

Dingenauf/digenunner

Doffl (Tölpel)

Dolgn (Tölpel)

Drosch (Aufregung)

Dunk (Soße)

Dunsl (Dummkopf)

Eens (gemeinsam, dasselbe, einträchtig – „Dos is olles eens“ (Das ist alles dasselbe); „Sin die wieder eens?“ (Sind sie wieder versöhnt?)

Eschofiern /eschefiern (sich) (sich aufregen – echauffieren)

Flichelant (geistig beweglich, wohl von franz. „vigilant“)

Eefellsch (einfältig, albern, seltsam – oft als Attribut für (ältere) Frauen verwendet)

Eechhernl (Eichhörnchen)

Eweng (ein wenig)

Feirriebl (Schornsteinfeger (Feuerrüpel)

Gag (Krähe)

Getzn (wie Quarkkücheln, jedoch mit Buttermilchteig)

Gusch (Mund)

Heipfaar (wörtlich: „Heupferd“ – abfälliger Ausdruck für „Frau“, Beispiel: eefellsches Heipfaar)

Huck (Viel(e) – „enne Huck Leit“ – „viele Leute“; "Rücken")

Kabsch (wählerisch (Essen))

Konobee (Sofa)

Koonichl (Kaninchen)

Kriebl (schlechter Kerl)

Lameng (etwas aus der Lameng heraus tun (ohne Schwierigkeiten, aus dem Stegreif heraus))

Lodschn (Quarkkücheln)

Lowet (krank)

Lumich (schlechter Kerl)

Meschant (böse) (wohl von franz. "méchant")

Mietzl (Fussel, auch: kleine Katze)

Neimelksch (zum ersten Mal gemolken (Kuh))

Nischl (Kopf)

Sächn (urinieren)

Schmand (Schlamm, Schweinerei)

Solbodern (dummes Zeug reden)

Sooml ((kleiner) Junge)

Stiebl (Stübchen, gute Stube)

Werchn (sich (vergeblich) anstrengen, zerren)

Man könnte in dem Artikel noch erwähnen, dass es im Erzgebirgischen besonders viele französische Lehnwörter gibt (Beispiele auch in dieser Liste).


--Müllerslieschen (Diskussion) 23:19, 6. Feb. 2013 (CET)

Ich will keine neue Liste anlegen, nur mal aufzeigen, wie vielfältig Arzgebirgisch ist. Das Eichhörnchen heißt im Westerzgebirge Aachherle oder Aachkatzl (und leider viel zu oft meißnisch Eischhörnschn). Einfältig (eefellsch) würde westerzgebirgisch aafaltig heißen. --77.179.119.102 01:39, 13. Aug. 2013 (CEST)

gewiegtes: Frikadelle?

Hallo, heißt Gewiegtes wirklich Frikadelle, also im fertigen Zustand? Ich kenn es so, dass das Rohmaterial, so wie es beim Fleischer verkauft wird, so heißt. eryakaas | D 12:07, 13. Aug. 2013 (CEST)

Ich bin gleicher Meinung. Wir unterscheiden Hackepeter (vom Schwein) und Gewiegtes (vom Rind).--Striegistaler (Diskussion)
Ich hab wenigstens Hackfleisch draus gemacht, eigentlich müsste es meiner Kenntnis nach rohes Hackfleisch zum Braten heißen. Der Gebrauch, den ich kenne, ist wie bei dir Hackepeter vom Schwein zum Rohessen, Schabefleisch ebenfalls zum Rohessen, wahrscheinlich aus Rind, weil es ziemlich rot aussah, und Gewiegtes ausschließlich zum Braten, wahrscheinlich vom Schwein. eryakaas | D 20:30, 13. Aug. 2013 (CEST)
Da scheint es allemal unterschiedlichen Sprachgebrauch zu geben. Im Westerzgebirge kenne ich Gewiegtes hauptsächlich für Rind (analog zum Striegistaler aus dem Erzgebirgsvorland), vor allem im Duktus Rindsgewiechtes. Der Frikadelle entsprchen wohl die Gewiechteskließle (allerdings aus Schwein oder halb/halb). Glückauf! --Miebner (Diskussion) 21:25, 13. Aug. 2013 (CEST)
Gewiegtes ist bei uns daheim rohes Hackfleisch zum Braten (spezielles Tier verbinde ich damit nicht) und Hackepeter das angemachte Hackfleisch zum so essen, also ähnlich Tatar. --Ambross 21:30, 13. Aug. 2013 (CEST)
Ich habe eine Vermutung: Der Begriff Gewiegtes ist nicht auf das Erzgebirgische beschränkt, wie auch das "Wiegemesser", das ja ursprünglich zur Herstellung verwendet wurde, kein erzgebirgischer Begriff ist. Daraus ließen sich die unterschiedlichen Bedeutungen erklären. Vielleicht hilft ein Nachschauen im Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm. --Striegistaler (Diskussion) 09:13, 14. Aug. 2013 (CEST)