Elisabeth Thommen

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Elisabeth Thommen (* 10. April 1888 in Waldenburg BL; † 24. Juni 1960 in Zürich) war eine Schweizer Journalistin, Schriftstellerin und Feministin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elisabeth Thommen[1] war die Tochter des Unternehmers Hermann Thommen und der Anna Tanner. 1909 liess sie sich zur Kindergärtnerin ausbilden. Es folgten autodidaktische Weiterbildungen zur Journalistin und Schriftstellerin. Während 25 Jahren redigierte sie den Schweizer Kindergarten.[2]

Thommen veröffentlichte Beiträge im «Schweizerischen Frauenkalender», der von Clara Büttiker herausgegeben wurde. Ab 1914 war Thommen Redaktorin des Landschäftlers und von 1919 bis 1921 Redaktorin des Schweizer Frauenblatts. Sie spezialisierte sich auf die rechtliche und politische Gleichstellung der Frau mit dem Mann. 1928 war sie Redaktorin der SAFFA-Zeitung, danach Herausgeberin von Bänden des Jahrbuchs der Schweizerfrauen. Ab 1919 redigierte sie fast 20 Jahre die Frauenbeilage der Basler National-Zeitung. Parallel veröffentlichte Thommen auch Gedichte und Erzählungen.

Von 1933 bis 1953 war Thommen ständige Mitarbeiterin bei Radio Beromünster, wo sie besonders Frauen- und Kindersendungen (Die Stunde für die Frau) gestaltete und Hörspiele und Hörfolgen schrieb. Thommen verfasste u. a. auch Mundartdichtung.

In den 1940er Jahren gründete sie die Hilfsaktion für arme Frauen und Familien Von Frau zu Frau und wurde dadurch zu einer der bekanntesten Schweizerinnen. Sie gehörte zudem als Ehrenmitglied dem Vorstand des Zürcher Stimmrechtsvereins an und wirkte 1934 am Aufbau der Arbeitsgemeinschaft Frau und Demokratie mit.

Thommen war 1912 in erster Ehe mit Albert Wirth aus Liestal und in zweiter Ehe 1921 mit Jakob Bührer verheiratet. Die Gosteli-Stiftung in Worblaufen beherbergt eine biografische Sammlung über sie.[3]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2023 entschied der Stadtrat der Stadt Zürich, dass die bereits bestehende Elisabethenstrasse in Zürich Elisabeth Thommen als historische Persönlichkeit gewidmet wird.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Regula Ludi: Thommen, Elisabeth. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  • Anita Richner, Nicole Schaad: Die Zähmung einer Widerspenstigen. In: Sébastien Guex et al.: Krise und Stabilisierung: Die Schweiz in der Zwischenkriegszeit. 1998, S. 211–223.
  • Thomas Schweizer: Die Tochter des Uhrenmachers. 2007.
  • A. Thommen: Elisabeth Thommen. 1960.
  • Betty Wehrli-Knobel: Eine der mütterlichsten Frauen. Elisabeth Thommen, Journalistin, Radiomitarbeiterin und Schriftstellerin. In: Baselbieter Heimatbuch, 9, 1962, S. 114–120.
  • Sabine Kubli: Elisabeth Thommen zum 100. Geburtstag In: Emanzipation: feministische Zeitschrift für kritische Frauen. Bd. 14, 1988, doi:10.5169/seals-360790#444, S. 3–9

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Porträt von Elisabeth Thommen.
  2. Verena Bodmer-Gessner: Die Zürcherinnen. Kleine Kulturgeschichte der Zürcher Frauen. Verlag Berichthaus, Zürich 1961, S. 178.
  3. Regula Ludi: Thommen, Elisabeth. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  4. Acht weitere Hinweistafeln auf berühmte Frauen. Stadt Zürich, abgerufen am 29. November 2023.