Else Buschheuer

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Else Buschheuer 2009

Else Buschheuer (* 12. Dezember 1965 in Eilenburg als Sabine Knoll) ist eine deutsche Schriftstellerin, Journalistin und Fernsehmoderatorin.

Leben

Sie wuchs als Sabine Knoll in der DDR auf und ist die Tochter des Professors für Geophysik Peter Knoll. Nach dem Abitur 1984 in Potsdam studierte sie an der Fachschule für wissenschaftliche Information und wissenschaftliches Bibliothekswesen Diplom-Bibliothekar. Am 16. März 1986 ließ sie ihren Vornamen in Else ändern.[1]

Sie war in der Zentralbibliothek der Charité tätig und arbeitete als Buchhändlerin im VEB Bergmann-Borsig.

Den Nachnamen Buschheuer führt sie seit ihrer zweiten Ehe.[1] Von Juni 2012 bis zu seinem Tod im Oktober 2014 war Else Buschheuer mit dem Journalisten und MDR-Intendanten Udo Reiter verheiratet.[2] Aus erster Ehe hat sie eine erwachsene Tochter.

2016 nahm sie ein schwules Flüchtlingspaar aus dem Nahen Osten auf.[3]

Wirken

Nach der Wiedervereinigung arbeitete sie als freie Journalistin für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften (Super Ossi, Super!, Zitty, Der Tagesspiegel, Die Welt, die tageszeitung, Emma, Der Spiegel, Stern, B.Z.) und Fernsehsender (Spiegel TV MagazinRTL, Akte – Reporter decken aufSat.1). Von 1997 bis 1998 moderierte sie Wettervorhersagen bei n-tv, von 1998 bis Mai 2001 bei ProSieben, sowie ab Januar 2000 für N24. Im Sommer 2001 moderierte sie einmalig den Kulturweltspiegel der ARD.[4]

Von 2001 bis 2005 lebte Buschheuer in New York. In ihrem Internet-Tagebuch berichtete sie von den Anschlägen vom 11. September und lieferte damit einen sehr persönlichen und vielbeachteten Bericht der Ereignisse.[5] Sie gehörte von August 2005 bis Dezember 2006 mit Jan Hofer und Roberto Cappelluti zum Moderatorenteam der Talkshow des Mitteldeutschen Rundfunks Riverboat. Beim gleichen Sender moderierte sie von 2007 bis 2013 das Kinomagazin Kino Royal.

Ihr Roman Masserberg wurde 2010 mit Anna Fischer in der Hauptrolle verfilmt. Fast vier Millionen Zuschauer sahen ihn im Fernsehen.

Else Buschheuer schrieb für den Spiegel[6], das Süddeutsche Magazin, die taz, die Weltwoche, den Tagesspiegel und andere Organe. Sie kreierte und sprach von 2008 bis 2012 für MDR Figaro die wöchentliche Kolumne „Gladiatorin des Alltags“, unter anderem mit der umstrittenen Kolumne „Zum Beispiel Greise“. Diese wurde später als Printformat im Magazin weitergeführt. 2009 schloss sie ihr Internet-Tagebuch mit der Anmerkung, jeder Arsch blogge heutzutage.[7] Auch bei Facebook ist sie nicht mehr zu finden. Sie ist jedoch aktiv bei Twitter.[8] Die nach ihr benannten Buschheuer-Chöre, die seit 2013 mit prominenten Mitsingern an geheimen Orten probten, wurden geschlossen. 2015 arbeitete sie als Lektorin für Thomas Gottschalks Autobiographie Herbstblond.

Else Buschheuer besitzt Zertifikate in Familienaufstellung (2015), Reiki (Meistergrad 2004), als Domina (2013)[9] und als Hospizbegleiterin (2007).[10][11]

Auszeichnungen

Publikationen

Bücher

Weblog

Else Buschheuer ist eine der ersten deutschen Autorinnen, die ein Internet-Tagebuch führten. Auszüge daraus veröffentlichte sie in Büchern:

  • www.else-buschheuer.de (2002) enthält die Berichte vom 11. September. ISBN 3-462-03095-7
  • Klick! Mich! An! (2002) gibt die Anfänge ihres Tagebuchs wieder. ISBN 3-8311-4595-4
  • www.else.tv. Das New York Tagebuch 2 (2003) ISBN 3-8334-0033-1
  • calcutta - eilenburg - chinatown. Das New York Tagebuch 3. Dezember 2003 - August 2004 (2004)
  • Harlem Bangkok Berlin. Das New York Tagebuch IV. (2005) ISBN 3-8334-3526-7
  • Typen, Scherben und Bonmots. Das Best-of-Tagebuch (2006)
  • Leipzig Tagebuch, Salier Verlag (2007) ISBN 3-939611-08-5
  • keine gewalt!: tagebücher, Salier Verlag (2009) ISBN 3-939611-39-5

Verfilmungen ihrer Werke

Commons: Else Buschheuer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Markus Maier: Schauspielerin Anna Fischer und Autorin Else Buschheuer im Interview. In: SUPERillu.de. Abgerufen am 26. März 2016.
  2. Else Buschheuer im Interview mit Jana Hensel: "Der Ruhm fühlte sich scheiße an". In: ZEIT. 3. April 2019, abgerufen am 7. August 2019.
  3. Süddeutsche Zeitung Magazin Nr. 25, 23. Juni 2017, S. 36-41.
  4. ARD-"Kulturweltspiegel". Aus für Else. In: Spiegel online. 21. November 2001, abgerufen am 7. August 2019.
  5. Else Buschheuer: Von New York nach Leipzig: Schluss mit "How Are You Today Honey". In: sueddeutsche.de. 17. März 2011, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 26. März 2016]).
  6. Else Buschheuer: Essay: Opfor oder Dädor? In: SPIEGEL ONLINE. 15. August 2009, abgerufen am 26. März 2016.
  7. Else Buschheuer: Ich bin auf Entzug. In: „Tagesspiegel Online“. 5. Mai 2009, abgerufen am 4. Mai 2011: „Else Buschheuer gibt das Bloggen auf und erklärt, warum sie nicht länger eine ‚gläserne Frau‘ sein will.“
  8. https://twitter.com/buschheuer?lang=de Abgerufen am 26. August 2018
  9. Die Schriftstellerin Else Buschheuer hat sich zur Domina ausbilden lassen - eine einschneidende Erfahrung. In: sz-magazin.sueddeutsche.de. Abgerufen am 26. März 2016.
  10. Else Buschheuer: Teresa hat mich reingelegt. In: www.taz.de. 5. März 2005, abgerufen am 26. März 2016.
  11. Else Buschheuer: Sterbebegleitung: Ich bin da, Heinz. In: sueddeutsche.de. 7. Oktober 2011, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 26. März 2016]).
  12. Erster Reporterpreis nach Relotius: Reportage über digitale Diktatur in China und Enthüllung der Ibiza-Affäre prämiert › Meedia. Abgerufen am 2. April 2020.
  13. Else Buschheuer: Kriegerin. 20. Mai 2019, abgerufen am 2. April 2020.