Erik Martin

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Erik Martin (2010)

Erik Martin (* 12. Januar 1936 in Neuss; † 25. April 2017[1]) war ein deutscher Autor, Liedermacher und Herausgeber.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erik Martin wuchs in Kaldenkirchen als erstgeborener Sohn des Zahnarzt- und Dendrologenehepaars Illa und Ernst J. Martin auf. Die Sachverständige und Wertermittlungs-Expertin für Bäume und Sträucher Helge Breloer war seine Schwester. Er besuchte das Aloisiuskolleg in Bad Godesberg und machte sein Abitur auf dem Gymnasium Thomaeum in Kempen. Nach seinem Studium in Aachen war er längere Zeit in Viersen als Deutsch- und Biologielehrer tätig. Er legte Schulgärten[2] an und führte zusammen mit der Deutschen Waldjugend Naturschutzprojekte durch, so z. B. ein Fledermaus-Wiederansiedlungsprogramm im Kaldenkirchener Grenzwald.[3] Für seine Verdienste um den Naturschutz und sein Jugendbuch Fjellwanderung erhielt er 1997 den Klaus-Gundelach-Preis der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald.[4]

Muschelhaufen-Cover (2007/2008)

Von 1969 bis 2008 war Martin (mit einer zwölfjährigen Unterbrechung) Herausgeber und Schriftleiter des Muschelhaufen, einer Jahresschrift für Literatur und Grafik.[5] Darin gab er u. a. bereits in Vergessenheit geratenen Autoren (z. B. Albert Vigoleis Thelen,[6] Margot Scharpenberg und Fritz Graßhoff) in ausführlichen Sonderteilen Raum und neue Bewertungen. Renommierte Autoren wie Günter Kunert, Siegfried Lenz, Annemarie Schimmel oder Ernst Jandl stellten ihm Erstveröffentlichungen zur Verfügung. Martin befasste sich intensiv mit dem Werk des Schriftstellers Werner Helwig, über den er wichtige Veröffentlichungen schrieb.[7]

Martins Lieder werden intensiv von Gruppen der Bündischen Jugend und der deutschen Pfadfinderbewegung gesungen.[8] Er verfasste unter anderem die Lieder Wenn der Abend naht und Der Piet am Galgen. Martin führte selbst lange Zeit unter dem Fahrtennamen Mac Gruppen, die zu dieser Bewegung gehörten, war einige Jahre Mitarbeiter der Zeitschrift der eisbrecher und stand der Deutschen Waldjugend nahe, für die er auch mit einigen Publikationen tätig war.[9] Die Waldjugend brachte zwei CDs mit seinen Liedern heraus.

Erik Martin war Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Burg Waldeck. Seit 2011 leitete er dendrologische Führungen durch das Arboretum Sequoiafarm Kaldenkirchen.[10] Er war verheiratet, hatte zwei Söhne und lebte in Viersen-Dülken.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

CD-Cover Wenn der Abend naht
  • Macs Fahrtenbuch. Muschelhaufen-Verlag. Viersen 1971.
  • Vom Singen in den Gruppen. Bundesverband der DWJ, Hemer 1981
  • Waldläuferheft für Nordlandfahrer und Liederfreunde. DWJ, Hemer 1982.
  • Liederblätter deutscher Jugend. Heft 27. Südmarkverlag, Heidenheim 1984, ISSN 0342-4820
  • Fjellwanderung. Südmarkverlag, Heidenheim 1986, ISBN 3-88258-094-1.
  • Das kleine Grenzwaldbuch (= Muschelhaufen 24/25). Viersen 1987/88, ISSN 0085-3593
  • Werner Helwig. Sonderausgabe Muschelhaufen Nr. 26A. Viersen 1991, ISSN 0085-3593
  • Die schwierigen Jahre. Corvinus Presse, Berlin 1995, ISBN 3-910172-31-8.
  • Etwas andere Geschichten zum Vorlesen (Hrsg.). Bundesverband der DWJ, Hemer 1996.
  • CD: Wenn der Abend naht. Lieder von Mac. Viersen 1996 und 2000
  • CD: Heut wird die Hexe verbrannt. Klaus-Gundelach-Fonds, Wachtendonk 2006

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernd Gerhard: Mac zum Sechzigsten. In: der eisbrecher. Nr. 1/96. Verlag der Jugendbewegung, Witzenhausen 1996, ISSN 0342-1597.
  • Michael Buselmeier: Hungerphasen, Wandervögel. In: Frankfurter Rundschau. 8. April 2000.
  • Ursula Prause: Muschelhaufen und Dünenschutt / Erik Martin und Werner Helwig. In: Muschelhaufen. Jahresschrift für Literatur und Graphik. Nr. 47/48. Viersen 2007, ISSN 0085-3593.
  • Markus Orths: Abschied vom Muschelhaufen. In: Am Erker. Zeitschrift für Literatur. Nr. 53. Daedalus, Münster 2007, ISBN 978-3-89126-553-6.
  • Joachim Michael: Mac – ein Leben in Bewegung. In: Köpfchen. Ausblicke. Einblicke. Rückblicke. Nr. 3+4/12, Burg Waldeck, Mai 2013, S. 31–33.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nachruf in: RP Online am 2017-05-15
  2. Hauptschule Süchteln. Viersen 1994, S. 32.
  3. Sigrid Blomen-Radermacher: Dülkener Pädagoge: „Muschelhaufen“ als Lebens-Puzzle. In: Rheinische Post. 22. Januar 1998.
  4. Ehrung für Erik Martin. In: Unser Wald. Bonn, Februar 1998, ISSN 0935-7017.
  5. Peter Klusen: Muschelhaufen. In: kult. Kultur am Niederrhein. H. 2, Moers 1996.
  6. Sabine Hänisch: Literarisches Stöbern im Muschelhaufen. In: Westdeutsche Zeitung. 4. November 1998.
  7. Pitt Becker: Werner Helwig und sein Nachlaß. In: Köpfchen. Dorweiler, Nr. 4-1991.
  8. Hedo Holland: Lieder von Mac. In: Folkmagazin. Heft 4/2000, ISSN 1439-8737
  9. Hilmar Wasseige: Mac (Erik Martin) wird 70. In: die info. Deutsche Waldjugend. Hemer. Ausgabe 4/2005, S. 8–9.
  10. Sequoiafarm Kaldenkirchen -Sequoiafarm Kaldenkirchen. Abgerufen am 20. April 2022 (deutsch).