FährBär
Fährschiff FährBär 1
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Als FährBär wird eine Serie von elektrisch betriebenen Solarfähren in Berlin bezeichnet. Seit 2014 verkehren sie im Auftrag der BVG auf vier Fährlinien. Die Schiffe gehören der Weißen Flotte in Stralsund.
Einsatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fährschiffe FährBär 1 und FährBär 2 werden seit Januar 2014 auf den Linien F11 und F12 und FährBär 3 und FährBär 4 seit April 2014 auf den Linien F21 und F23 eingesetzt. Sie ersetzen bisher von Dieselmotoren angetriebene Fähren und werden teilweise mit Solarstrom und teilweise mit Landstrom versorgt.[1][2]
Bauwerft und Reederei
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Katamaranfähren wurden von der Stralsunder Firma Formstaal[3] für die Weiße Flotte in Stralsund gebaut. Am 31. März 2014 sind die vier Fähren am Anleger O2 World Mühlenstraße feierlich auf den Namen Fährbär getauft worden. Am Heck ist jeweils Vitte als einer der Heimathäfen des Eigentümers angeschrieben.[4]
Technische Daten der Elektro- bzw. Solarfähren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schiffe sind 18,5 Meter lang, 5,3 Meter breit und haben einen Tiefgang von 0,6 Meter. Die Fixpunkthöhe der Schiffe liegt bei umgelegtem Mast im Mittel bei 3,46 Meter. Die Katamarane können mit einer Dienstgeschwindigkeit von 7 km/h betrieben werden und eine maximale Geschwindigkeit von 12 km/h entwickeln. Sie werden mittels Strom aus Akkumulatoren angetrieben, die über Elektromotoren auf je einen Propeller wirken. Auf dem Dach befinden sich Solarpanele mit einer Nennleistung von 10,6 kW zum Aufladen der Akkumulatoren. Die 52 Solarmodule haben eine Gesamtfläche von ca. 66 m². Außerdem kann über Nacht eine weitere Aufladung mit Landstrom erfolgen. Entsprechende Ladestationen wurden vorgesehen. Zwei Elektromotoren mit je 10 kW treiben die Fähre an. Ein Bugstrahler mit der Nennleistung von 7 kW unterstützt den Schiffsführer beim Anlegen. An den Anlegestellen befinden sich an der Stirnseite des Anlegestegs Stahlplatten, die an der Backbord- und Steuerbordseite der Katamaranfähre befindlichen zwei Magnethalter mit integrierten Dauermagneten dienen zum „Festmachen“.
Betrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fähren werden von einer Person gefahren, die auch den Fahrkartenverkauf bzw. deren Kontrolle übernimmt. Sie sind ausgelegt für die Beförderung von maximal 49 Personen mit 28 Sitzplätzen, außerdem sind Stellplätze für zwei Rollstühle und zehn Fahrräder vorhanden. Ein barrierefreier Zugang ermöglicht es mobilitätseingeschränkten Personen problemlos an Bord zu gelangen. Benutzer der Fähre Grünau–Wendenschloß kritisieren die zu geringe Kapazität für die Fahrradmitnahme, insbesondere für den Schülerverkehr.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Reserveboot für die Fährlinien im Berliner Südosten dient die 2014 von der Stern- und Kreisschiffahrt an die Weiße Flotte Stralsund verkaufte ehemalige Fähre III, das nun ebenfalls den Namen Fährbär trägt.[5]
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Backbordseite des Solarkatamarans, gut sichtbar sind die zwei Haltemagneten
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Blick auf die Solarzellen der Berliner Solarfähre FährBär 1 auf der Spree
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christian Much: Die Solarfähren im Berliner Südosten. In: Berliner Verkehrsblätter. Dezember 2014, S. 227 ff.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- FährBär Ahoi!, Pressemitteilung der BVG
- www.ampereship.com, Webseite der neu firmierten Bauwerft
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jeden Tag ein bisschen smarter. Beilage Wirtschaft Berlin in der Berliner Zeitung, 30. September 2014.
- ↑ Berliner Fähren fahren ab 2014 größtenteils mit Elektro-Antrieb In: Berliner Morgenpost, 9. Januar 2013, abgerufen am 6. September 2023.
- ↑ Informationen zu den Schiffen der Bauwerft ( vom 9. Oktober 2014 im Internet Archive)
- ↑ Kurzmeldungen – Schifffahrt. In: Berliner Verkehrsblätter. Mai 2014, S. 96.
- ↑ Kurzmeldungen – Schifffahrt. In: Berliner Verkehrsblätter. Nr. 6, 2017, S. 117.